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3DS - Fantasy Life
 
 
Fantasy Life - 3DS
Matthias Engert (10.11.2014)

SYSTEM: 3DS
ENTWICKLER: Level-5
GENRE: Action RPG
SPIELER: 1-3 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
STREETPASS: Ja
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-8
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK6
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
SD-Card NUTZUNG: Ja
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/SPOTPASS: Ja/Nein

   
Einleitung....

Im Moment gibt es ja viele gute Nachrichten in Sachen Nintendo. Sei es bei den Verkaufszahlen oder Bilanzen. Zwar sind deshalb nicht alle Sorgen mit einem mal weg gefegt, aber endlich ein Lichtblick nach einigen schwierigen Monaten und Jahren. Ein Grund dafür ist der konsequente Ausstoß an guter bis sehr guter Software für die aktuellen Nintendo Systeme. Das gilt einerseits für den krisengeschüttelten Wii U Markt, vor allem aber für den Bereich des 3DS. Vor allem die Nintendo Produkte sorgen für diese stetige Entwicklung, die nicht immer laut von statten geht, aber dafür nachhaltig für Erfolg sorgt. Im Abstand von einigen Wochen bringt Nintendo immer wieder neue Software auf den Markt, die weit weg von kurzem Casual Vergnügen ist und auch für die Zukunft viel Positives erwarten lässt. Eines der besten Beispiele für diese Entwicklung ist in meinen Augen Fantasy Life, der eigentlich wie Kai aus der Kiste kommt und etablierten Serien Feuer unterm Hintern macht. Dazu spielt sich in diesem Bereich auch die stetige Unterstützung vieler Entwicklerstudios mit hinein. Auch in diesem Bereich ist Fantasy Life ein sehr gutes Beispiel. Und dass ungewöhnliche Spielkonzepte greifen können, hat nicht zuletzt der überraschende Erfolg eines Tomodachi Life gezeigt. Also Bühne frei für Fantasy Life, der wohl eine der ungewöhnlichsten Genre Mischungen auf die Screens zaubert, die man je zum Spielen in die Hände bekommen hat.

Menus und die Story....

Wie schon oben erwähnt, spielt der Entwickler immer eine große Rolle. Und auch hier kommt alles andere als ein Unbekannter daher. Denn mit Level-5 hat man die Verantwortung einem der besten 3DS-Entwickler überlassen. Der Erfolg der Inazuma Eleven Reihe oder der Professor Layton Spiele sind da nur zwei von vielen Beispielen. Sie wissen also was sie machen und zeigen das mit Fantasy Life erneut sehr eindrucksvoll. Zunächst kümmern wir uns mal um die Rahmenbedingungen des Spiels. Sehr passend gemacht, stimmt hier eigentlich alles. Das beginnt bei der komplett deutschen Präsentation des Spiels. Was auch wichtig ist, denn davon gibt es mehr als genug. Manchmal fast schon zu viel des Guten. ;-) Da überrascht es auch nicht, dass auf Sprachausgabe verzichtet wird. Ein ganz wichtiger Punkt ist die Verfügbarkeit 3 verschiedener Spielstände, so dass dieses Spiel mehrere Spieler gleichzeitig glücklich machen kann. Dazu kommt eine sehr gelungene Mehrspieler Einbindung, die 3 Spieler sowohl Offline, aber auch Online miteinander verbinden kann. Abgerundet wird dies durch die StreetPass Option, die den Spielern auch handfeste Vorteile bringen kann. Wichtig in einem solchen Spiel, das viele Genres miteinander verbindet ist natürlich die Geschichte. Hier kommen sowohl RPG Fans auf ihre Kosten, aber auch solche, die es eher mit Adventure Gameplay halten. Das Land Reveria erstreckt sich weit. Dort gibt es üppige Wiesen, geschäftige Städte und malerische Strände. Der Mond Lunares erstrahlt hell am Nachthimmel über diesem friedvollen Reich. Doch all das soll sich bald ändern … Wer hätte gedacht, dass ein Meteorit in dein Haus einschlagen könnte? Und wer hätte damit gerechnet, dass dieser Gesteinsbrocken der Schlüssel zu einem Geheimnis sein könnte, das den Frieden im Land gefährdet? König Erik von Kastell beauftragt dich, den Geschehnissen auf den Grund zu gehen. Kannst du gemeinsam mit einem geheimnisvollen, sprechenden Schmetterling namens Flatterling (deinem Kumpan!) das Geheimnis dieses überraschenden Ereignisses lüften und Reveria retten?

Am Ende der langen Reise durch dieses Spiel, kann man der Story vieles abgewinnen, auch wenn sie jetzt nicht ganz so episch daher kommt, wie vielleicht in einem Final Fantasy oder Zelda Spiel. Aber sie ist gelungen und weit mehr als nur Mittel zum Zweck. Auch lässt sie Spielraum für weitere Teile dieser Serie. Etwas das mir sehr gut gefallen hat. Zudem erzielt das Spiel einen unglaublich hohen persönlichen Bezug zum eigenen Helden. Aber darüber lassen wir uns später noch ein wenig aus. Der reine Spielstart in das Spiel ist zunächst recht einfach gehalten. Unter sehr entspannender Musik erwartet man euch auf dem Hauptmenu des Spiels. Hier gibt man euch einzig die Wahl das Spiel zu starten, oder die erwerbbaren Extras herunterzuladen. Hier reiht sich nun auch Fantasy Life in die aktuelle Garde der Nintendo Spiele ein. Denn wer gewisse Vorbedingungen erfüllt, darf sich für 8 Euro weitere Inhalte herunterladen. Muss man nicht, erhöhen aber den spielerischen Mehrwert schon und erinnert an Mario Kart 8, der per DLC neue Strecken und Fahrer bekommt. Muss man nicht, werden sich aber viel nicht entgehen lassen. Nintendo weiß schon wie sie es machen. Auch wenn viele darüber immer wieder schimpfen. Wer das Hauptmenu kurz laufen lässt, erlebt einen kleinen Vorspann, der euch ein paar erste Einblicke in das Leben in Reveria gibt. Im bekannten Stil der Inazuma und Layton Spiele gehalten, erwarten den Spieler viele davon im weiteren Spielverlauf. Danach folgt die Wahl des Speicherplatzes, der euch mit der Zeit reichliche Informationen zum Charakter, der Spielzeit und schon erspielten Stats und Erfolgen preisgibt. Auch so freut man sich bei jedem Spielstart und geht recht motiviert in das Spiel. So nach dem Motto,…"heute aber"… ;-) Optionen und so weiter erwarten den Spieler erst im eigentlichen Spiel, so dass wir uns hier gar nicht weiter aufhalten wollen. Rein geht's in das epische Abenteuer von Fantasy Life.

Technik und Game Play....

Bevor wir uns mit dem eigentlichen Spiel beschäftigen, muss man ein paar Worte zum Genre des Spiels verlieren. Denn genau das ist einer der größten Pluspunkte des Spiels und macht es in meinen Augen auch so einzigartig. Denn in Sachen Vorlieben der Spieler vereint Fantasy Life ein unglaublich großes Spektrum an Genres und damit die potentielle Zielgruppe. Denn hier kommen Spieler auf ihre Kosten die Rollenspiele mögen, gerne in einem Harvest Moon agieren, in Monster Hunter jedem Material nachjagen, in einem Animal Crossing die soziale Komponente und das Leben miteinander pflegen wollen und auch Spieler mit dem Hang zu Adventure Spiele werden hier bedient. Und kein Genre davon kommt eigentlich zu kurz. Aber bevor ich hier schwärmend den Faden verliere, schauen wir uns weiter die reinen Fakten und das Gameplay an. Grundlage in diesem Spiel ist eine komplett offene Welt, die man wie in einem Rollenspiel erkunden kann. Örtlich mit der Zeit alles erreichbar, agiert ihr dabei immer mit einem festen Hauptcharakter. Gleich zu Beginn des Spiels beginnt man damit, diesen zu personalisieren und darf eines der großen Highlights im Spiel sofort erleben. Oder sagen wir besser sehen. Denn wie in einem Rollenspiel erstellt ihr hier einen Avatar, dem ihr angefangen vom Namen und Geschlecht, auch einen Startberuf mit auf den Weg geben könnt. Das geniale daran ist das Berufe System im Spiel, das euch im Verlauf 12 verschiedene Berufe erlernen lässt. Und typisch für dieses Rollenspielfeature, behält man immer die Fähigkeiten eines erlernten Berufes, wenn man später wechselt. Aber greifen wir dem ganzen hier nicht vor. Grundpfeiler dieses Systems sind die Ausrichtungen in Waffenberufe, Magier oder auch reine Handwerksberufe. Alle werden im Spiel eine sehr wichtige Bedeutung haben. Wichtigster Punkt dass man das Spiel nicht beenden kann, wenn man nicht alle mal erlernt hat. Auch das Thema Spielzeit kann man hier schon einmal kurz anreißen. 50 Stunden sind in meinen Augen realistisch, um in allen Berufen erst einmal einen entsprechenden Rang erreicht zu haben und vor allem um die Zusatzinhalte zu bekommen.

Auch das ist ein nicht zu unterschätzender Motivationspunkt im Spiel. Die Zusatzinhalte kann man nicht mal einfach gleich zu Beginn kaufen. Dafür muss man sich erst bewähren und unter anderem die Hauptstory durchspielen und als Charakter Level 50 erreichen! Und das dauert, glaubt es mir. ;-) Aber weiter im Text. Habt ihre euren Helden erschaffen, beginnt das Spiel im Herzen Reverias im eigenen Wohnhaus. Ihr werdet von Muttern begrüßt, dürft den Vorspann noch einmal erleben und erlebt den Beginn der Geschichte. Denn zunächst einmal habt ihr die üblichen 3 Probleme. Kein Geld, keine Arbeit und keine Ahnung wie es weitergeht. ;-) Das ändert sich beim Verlassen des Hauses, als euch ein erster Brief im ebenfalls enthaltenen Postsystem erwartet, der euch einen Besuch beim König nahelegt. Was man schnell zu sehen bekommt, ist die Sichtweise auf das Spiel und die Anfänge der Steuerung. Gespielt wird im gesamten Spiel in der bekannten Iso Sicht vieler Rollen- und Adventure Spiele. Per Schiebepad wird gesteuert, während die Y-Taste das mächtige Inventory aufruft. Wobei vieles über den Touch Screen auch über entsprechende Symbole und damit Shortcuts abgedeckt ist. Später in den angrenzenden Actiongebieten kommen die weiteren Action Tasten zum Einsatz, über die ich euch gleich noch mehr schreiben werde. Stellt man auf dem 3D-Screen logischerweise die Action dar, dient der Touch Screen für die Organisation und die Nutzung der zahlreichen Menüs. Spielerisch liegt vor dem Spieler ein Abenteuer ganz besonderer Natur. Zum einen muss man den Geschehnissen der Story auf den Grund gehen, darf sich aber auf dem Weg dahin noch mit reichlich anderen Quests und Nebenquests beschäftigen. Am besten nehme ich mal meinen Werdegang, um euch zu zeigen wie alles im Spiel miteinander verbunden ist. Meine Wahl in Sachen Berufe war zu Beginn der schwertschwingende Soldat. Irgendwie kann man seine Vorliebe für das Haudrauf in Rollenspielen nicht verbergen. ;-) Also war meine erste Ausrüstung auch dementsprechend gestaltet. Kein Werkzeug, sondern Waffen waren meine ersten Begleiter. Das Spiel ist nun so angelegt, dass die Anfänge und Berufswahl zunächst nicht so viel mit dem großen Ganzen zu tun hat. Der erste Besuch beim König ist noch wenig erhellend in diesem Zusammenhang und man bringt euch zunächst mal ein paar andere Dinge bei.

Egal mit welchem Beruf ihr startet oder später wechselt, alle haben eine eigene Gilde und einen entsprechenden Meister. Diese bringen euch die Grundlagen jedes Berufes bei, sprich erste Attacken und Aktionen. Dazu startet ihr mit einem Rang, der unabhängig von eurem Charakterlevel funktioniert. Sprich ihr könnt Level 50 erreicht haben und ein Meister im Schwertkampf sein, seid aber z.B. bei den Berufen Magie oder Holzfäller immer noch ein simpler Lehrling mit null Erfahrung. Diese Ränge sind aber nicht zu unterschätzen. Denn nur die Ränge definieren die Aktionsvielfalt und spielerischen Möglichkeiten innerhalb des Spielsystems. Dennoch ist der Schwertkämpfer anfangs gar nicht mal so schlecht, um in das System hinein zu finden. Denn schnell zeigen sich ein paar weitere wichtige Dinge, die euch das ganze Spiel über begleiten. Jeder der 12 Berufe hat neben speziellen Fähigkeiten auch eine eigene Quest-Liste. Und wie es in diesem Spiel nicht weiter verwundert, gibt es die gleich in mehreren Varianten. Zum einen gibt euch der Gildenmeister eures jeweiligen Berufes immer wieder neue Hauptquests an die Hand, die bei jedem Rang Aufstieg innerhalb eines Berufes erweitert werden. Als hätte man damit nicht schon genug zu tun, bekommt ihr schnell im Spiel einen Begleiter, der zu Beginn in Form eines Schmetterlings an eurer Seite agiert. Ohne zu viel zu verraten spielt dieser eine ganz bestimmte Rolle in der Gesamtgeschichte, die sich aber erst nach 20 Stunden und mehr zeigen wird. Der Charakter mit dem lustigen Namen Flatterling hat ebenfalls ganz eigene Quests am Start. Für beide Aufgabensysteme gibt es Belohnungen in Form von Sternen und sogenannten Wonnepunkten, die im Spielverlauf immer neue Aufgaben freischalten und die Möglichkeiten des Spielers erhöhen. Wem auch das noch nicht reicht, der darf viele der NPC's innerhalb der Spielwelt ansprechen und erhält auch von denen Quests ohne Ende. Das hört das gesamte Spiel über nicht auf und zieht seinen Reiz auch dadurch, dass man nicht gezwungen ist, diese sofort zu lösen. Man kann viele gleichzeitig annehmen, und sie im Spielverlauf später erst lösen. Dieses ungezwungene System greift im Spiel überall. Allem voran der völlig fehlende Zwang ständig irgendwo zu schlafen oder zu Speichern.

Sprich man könnte die Welt durchqueren, ohne auch nur einmal die Herberge oder das heimische Bett zu nutzen. Natürlich macht man das schon, aber aus anderen Gründen. Unkompliziert ist auch das Speichern, das man aber nicht vergessen darf. Denn seinen Spielstand sichern kann man nur an speziellen Kristallen, die in allen Gebieten zu finden sind. Dieses insgesamt 3geteilte Quest-System kann man auch jederzeit über einen Button auf dem Touch Screen anwählen, um sich über die aktuellen Aufgaben zu informieren. Zu Beginn beim Schwertkämpfer sind viele Aufgaben natürlich Kampflastig. Einfaches Beispiel ist dabei das Eliminieren eines oder mehrere bestimmter Gegner. Hat man eine solche Quest angenommen, steht euch zu Beginn mit der Grasebene die erste von insgesamt knapp 30 Locations zur Verfügung. Unterteilt in knapp 10 Hauptgebiete, ohne Zusatz über den DLC, sind diese alle miteinander verbunden und werden im Spiel über Fortschritte und Erfolge des Spielers freigeschaltet. Reveria ist da nur das Zentrum und bieten neben eigenen Außenbezirken auch die Möglichkeiten die anderen Gebiete zu erreichen. Dazu haben die Entwickler das Wegesystem so gemacht, dass man zum einen ein stetig wachsendes Schnellreisesystem implementiert hat und zum anderen immer wieder auch durch alle Gebiete wieder durch muss. Sprich nach Reihenfolge und dann nie wieder durchquert man hier nichts im Spiel. Immer wieder führen euch die Aufgaben zu alten bekannten Orten zurück. Und sei es nur um vielleicht des Nachts etwas zu erreichen, oder eben um ein neues Gebiet zu erreichen, das sich hinter einem bekannten Gebiet verbirgt. Auch das haben die Entwickler gut hinbekommen. Nächster spielerischer Aspekt ist allein schon die erste Reise in die Grasebene, die weitere Dinge offenbart, die euch ab jetzt immer begleiten. Zum einen bietet das Spiel wie schon angesprochen ein komplettes Material Feature. Neben Dingen wie Gräsern oder Käfer die man vielleicht sofort einsammeln kann, begegnen einem viele Momente, an denen man erst einmal untätig vorbei läuft. Bäume kann man zunächst nicht fällen, Steine oder Bodenschätze sind nicht erreichbar, oder Fische im Wasser kann man nicht angeln. Denn für all diese Dinge muss man erst einmal den jeweiligen Beruf erlernt haben.

Zu Beginn als Schwertkämpfer geht es nun erst einmal kämpfend zur Sache. Erreicht ihr das Action Gebiet greift hier zunächst komplett das Rollenspielsystem. Gegner sind sichtbar und werden in Echtzeit bekämpft. Je nach Waffen könnt ihr mit der A-Taste auf diese einschlagen und versuchen sie zu eliminieren. Schafft man das, gibt es Erfahrungspunkte und dazu oft Materialien und Geld, das hier in Form von Gulden enthalten ist. Gleichzeitig im Auge behalten muss man seine eigene Lebensleiste, da man natürlich nicht unverwundbar ist. Allein dieser Beruf fesselt und bringt das bekannte RPG Spielsystem an den Fan. Man genießt jeden Levelaufstieg, der auch hier einher geht mit Verbesserungen aller Stats dieses Berufes. Attacken werden stärker, die Verteidigung besser und man sammelt seine ersten Gulden und erfüllt so die ersten Aufträge. Das führt dann dazu, dass man innerhalb des Berufes im Rang steigt. Plötzlich könnt ihr bessere Waffen tragen und benutzen, dürft neue Gebiete betreten und erweitert ganz simpel die eigene Attacken Vielfalt. Wenn man sich nun überlegt das in allen Ortschaften und Gebieten auch ein Shopsystem auf euch wartet, muss der geneigte RPG-Fan auf nichts verzichten. Man kauft seine ersten Verbesserungen in Form neuer Waffen und darf seinen Helden zudem in 9 Kategorien ausstatten. Angefangen bei der Waffe reicht dass über Rüstungen, Schuhe, bis hin zu Anhängern, die ebenfalls bestimmte Werte des Helden beeinflussen. Allein das würde schon reichen um aus dem Spiel ein RPG alter Schule zu machen, dass lange begeistern könnte. Aber nun geht das Ganze ja eigentlich erst richtig los. Hat man im ersten gewählten Beruf mehrere Ränge erreicht, will man doch irgendwie mehr machen und bekommt die Gelegenheit dazu. Ständig gibt es Story-Aufgaben, die eben auch Fähigkeiten erfordern, die man nur über einen anderen Beruf erreicht.

Bestes Beispiel ist der Schmied, der einfach gesagt die Möglichkeit eröffnet eigene Waffen zu schmieden. Um als Schmied aber loslegen zu können, muss man sich erst einmal als Schürfer bewähren. Sprich nur mit ihm und einer Spitzhacke könnt ihr Erze und Kristalle abbauen. Dabei muss man aber auf nichts verzichten. Denn jederzeit wie man möchte, kann man im Spiel den Beruf wechseln. Der Clou ist nun das man alle Fähigkeiten des oder der anderen schon erlernten Berufe behält. Sprich als Angler ist man nun keineswegs wehrlos. Man behält seine Waffen trotzdem, kann und muss sich weiterhin mit immer schwerer werdenden Gegnern herumschlagen, kann aber jetzt alles rund um den Angelberuf ausführen. Nur das nun eben die Materialien und Aufgaben immer komplexer werden. Und man macht es eben freiwillig. Denn je weiter man im Spiel kommt, umso offensichtlicher werden die Möglichkeiten und die Vielfalt der Aufgaben steigt immer wieder an. Und bei allem was man im Spiel tut entwickelt man sich dennoch weiter. Dieses System, ehe man alle Berufe auch nur halbwegs erlernt und im jeweiligen Ranking gestiegen ist, erfordert jede Menge Zeit. Doch es wird dabei nie langweilig und die Geschichte kommt ebenfalls immer mehr zu ihrem Recht. Eben auch weil man in der Geschichte nur vorankommt, wenn man alle Berufe erlernt hat. Denn vor allem die Storyaufgaben bauen mit der Zeit darauf. Dazu kommen auch reichliche Nebenschauplätze im Spiel. Ihr könnt z.B. umziehen und wie in einem Animal Crossing die eigene Bude gestalten. Hat man nach dem Holzfäller auch als Schreiner seine Sporen verdient, kann man sich auch hier eigene Inhalte herstellen. Auch das ist typisch gemacht und es warten in einer Minispiel-Variante gemachte Aufgaben auf euch. Es spielt sich einfach alles irgendwie wie aus einem Guss. Dazu eben das ungezwungene Spielen, dass man wirklich selten mal gegängelt wird irgendeinen Beruf erlernen zu müssen. Das macht man hier im Spiel schon von selbst. ;-)

Auch sonst gibt es eigentlich nichts, was den Spieler irgendwie ausbremst. Materialien und Gegenstände kann man in der mitgeführten Tasche mitnehmen oder zuhause ablegen. Wer möchte kann auch auf lange Sicht mit einem Beruf agieren, ohne dass es langweilig wird. So nach dem Motto erst einmal alle möglichen Gebiete freischalten, um zu schauen was dort eigentlich abgeht. Das ist einfach der riesige Reiz dieses Spiels. Man hat immer zu tun, ist stetig am Leveln und lebt die Entwicklungen des Helden mit. Man freut sich über neue Möglichkeiten und ist bei jedem neuen Beruf angestachelt und motiviert, was denn nun alles möglich ist und auf einen wartet. In der Form äußerst selten in einem Spiel vereint. Wenn dann auch noch die Story anzieht und das Berufe-System auch dafür gebraucht wird, gibt es eigentlich kein Halten mehr und Fantasy Life kann auch zum Suchtspiel werden. Neue Gebiete werden erreicht und man ist sofort gespannt was es hier für Gegner gibt, welche Materialien und neuen Aufgaben auf den Spieler warten. Eine kleine epische Welt, welche die Entwickler hier auf uns Spieler loslassen. Ein Spiel das so viele Spielertypen anspricht und das eigentlich in keiner Sammlung fehlen darf.

Grafik & Sound....

Grafisch ist Fantasy Life ein echter Hingucker. Was mir dabei besonders gefallen hat, ist der reine Grafikstil, der sowohl jungen und älteren Spielern gefallen wird. Die Mischung aus der Sichtweise, der verspielten Umgebung und der guten Effektfülle, kann hier auf der ganzen Linie punkten. Die angenehm großen Proportionen geben dem Ganzen auch eine sehr gute Übersicht auf das Geschehen. Dazu haben sich die Entwickler viele Mühe mit Details gegeben und hauchen der Spielweit eine große Lebendigkeit ein. Überall wuseln Leute und Gegner herum, die Umgebung ist teilweise animiert und wird abgerundet vom Tag/Nacht Modus. Ebenso gibt es Lob für die Location Vielfalt und die thematischen Backgrounds. Egal ob im Inneren von Gebäuden, den typischen Wiesen, Wüsten oder Schneegebieten. Es ist eigentlich alles dabei, was in einem solchen Spiel auch Sinn macht. Dazu die orientalischen Gebiete, samt Wasser- und Hafengebieten sorgen für eine große Abwechslung. Zudem kommt trotz Iso Sicht ein sehr guter 3D-Effekt zum Vorschein, der sich ebenfalls Klasse in das Gesamtbild einfügt. Wem das noch nicht reicht, darf sich auch über eine große Effektfülle freuen. Speziell die Kämpfe, die Gegnervielfalt und deren Animationen gehören klar zur Oberliga auf dem 3DS. Technisch ohne Fehler, ist Fantasy Life ein grafisch sehr knuffiges Spiel, das dennoch Alt und Jung gefallen wird.

Den gleichen positiven Eindruck hinterlässt das Spiel im Soundbereich. Auch hier punktet das Spiel vor allem durch Abwechslung. Jedes Gebiet hat so seine eigene Hintergrundmusik, die von melancholisch, über aufreibend, bis hin zu orchestralen Stücken reicht. Zwar schade des es keine Sprachausgabe in dem Sinne gibt, was bei der Masse an Text aber auch nicht verwunderlich ist. Gut gefallen haben mir die Effekte. Egal ob man sich nun handwerklich betätigt, oder einfach nur die Gegner plattmacht. Auch hier sind es viele Kleinigkeiten, welche die große Liebe zum Detail offenbaren.

Multiplayer/Online....

Ungewöhnlich das ein Spiel dieser Art 3 Leute miteinander verbinden kann. Meist sind es ja 2, 4 oder mehr. Das ist aber beileibe kein Nachteil. Denn der Mehrspieler hier erinnert sehr an Animal Crossing oder auch die Pokemon Spiele. Ähnlich wie dort gibt es in der Gilde spezielle Schalter, in denen man seine Welt öffnen kann, um andere Spieler hereinzulassen, oder auch selber zu jemand anderem reisen kann. Das Ganze geht dann sowohl Offline, wie auch Online. Und ein echtes Killerfeature bringt das Ganze auch gleich mit. Erinnert an alte Phantasy Star Online oder Monster Hunter Zeiten. Denn der Host einer Session, kann die anderen Mitspieler überall mit hinnehmen, wo er selber schon gewesen ist. Speziell wer einem anderen Spieler mal fix ein paar sehr gute Items und Materialien verschaffen will, hat hier die Möglichkeit dazu. Hat man selber z.B. gerade mal Level 5 erreicht und 1 Gebiet das man in seinem Spiel besuchen kann, so kann man beim Besuch beim Host alle dessen Gebiete betreten. Vor allem kann man dann seiner Wege gehen und muss nicht zwangsläufig zusammen umherlaufen. Zusammen macht aber natürlich dennoch Sinn. Seien es viel mehr Erfahrungspunkte und vor allem Materialien und Waffen, die man so als Anfänger plötzlich geschenkt bekommen kann.

Dass man dazu über eine spezielle Kiste Items unendlich hin und her tauschen kann, muss man da fast schon nicht mehr erwähnen. Cool ist dann die Tatsache, dass alle Besucher auch dauerhaft in der eigenen Welt herumlaufen, auch ohne dass sie physisch da sind. Einmal einen Besucher empfangen, läuft dieser ab jetzt immer in der eigenen Welt herum. Durch das integrierte Freundschafts-Feature, das von 1-100 reichen kann, bekommt man mit der Zeit sogar noch weitere Vorteile. Abgerundet wird die Verbindungsmöglichkeit durch das StreetPass Feature, über das man jedem anderen Spieler den man trifft Items schenken kann. Wem das nicht reicht, für den hat Nintendo mal wieder einen Bonus in petto, für den man allerdings bezahlen darf. Denn hat man ein paar bestimmte Herausforderungen und Ziele im Spiel erreicht, darf man sich für 8 Euro ein neues Gebiet dazukaufen. Lohnt auch deshalb, weil es viele neue Quests, Ränge und Ausrüstungen gibt. Und wer denkt er verlängert seine Spielzeit nur kurz, dem kann ich diese Sorge gleich komplett nehmen. Auch die Bonus Location hat es in sich und verlängert die Spielzeit teilweise immens. Schon allein um den Rang Gott zu erreichen, stehen dann viele weitere Spielstunden an.

Fazit....

War z.B. ein Tomodachi eine echte Überraschung auf dem deutschen 3DS-Markt, so ist Fantasy Life vielleicht der Geheimtipp im Moment. Wobei sich mittlerweile herumgesprochen haben dürfte, was hier für eine Perle in der Cartridge schlummert. Die Mischung sehr vieler bekannter Genres punktet hier auf der ganzen Linie und gibt dem Spieler ein Abenteuer an die Hand, das man lange nicht beiseitelegt. Selten ein Spiel erlebt, das eigentlich nie langweilig wird. Mal abgesehen von den teilweise sehr langen Dialogen, ist man als Spieler hier durchgehend motiviert. Bei 12 enthaltenen Berufen wie in einem Rollenspiel, die allesamt eine eigene kleine Welt für sich bieten, sitzt man ewig vor diesem Spiel. Mit dem kostenpflichtigen DLC kommt man hier auf 70 Stunden und mehr Spielzeit und hat immer noch nicht alles erreicht. Das ganze Spielsystem mit dem Leveln, Ausrüsten und Erkunden aller Gebiete fesselt von der ersten Minute an. Wie nur selten zuvor, hat man all diese Elemente sehr harmonisch miteinander verflochten. Dazu die liebevoll gestalteten Welten und Gebiete, samt der durchgehend passenden Musik verleihen dem Spiel das gewisse Extra. Egal ob Atmosphärisch oder Spielerisch. Denn ein Nasenbohrer Spiel ist Fantasy Life nicht. Hier sollte man sich vom knuffigen Äußeren nicht täuschen lassen. Auch der Anspruch sorgt für die extrem hohe Spielzeit. Neben so vielen anderen Dingen… ;-) Lasst euch diesen Titel nicht entgehen!

 

+ Geniale Genre Mischung
+ Hohe Spielzeit
+ Motivierendes Berufe-System
+ Leveln, Ausrüsten, Kämpfen
+ Material Feature wie MH
+ Keinerlei Zwänge
+ Wird nie langweilig
+ Komplettes Quest-System
+ Komplett Deutsch
- Teils etwas viel Small Talk

GRAFIK: 82%

SOUND/EFFEKTE: 80%

MULTIPLAYER/Online: 83%

GESAMTWERTUNG: 90%

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