Einleitung....
Wir männlichen Bewohner dieses Planeten wundern uns ja oft über so einige Dinge aus dem Leben des anderen Geschlechts. Vieles können und manches wollen wir auch nie verstehen. ;-) Das Hello Kitty Phänomen gehört durchaus auch in diesen Bereich. Seit den 70ern sorgen die Sanrio Charaktere um ihren Star Kitty für gut gefüllte Merchandising Kassen. Das Kinder darauf abfahren, ist auch für unsereins ja noch nachvollziehbar. Aber dass Mädels ab den Zwanzigern oft und reichlich diverse Taschen und ähnliches nutzen, überrascht mich immer wieder. Aber sei's drum, wir kümmern uns hier um die spielerischen Ableger, die es seit Jahren auf den verschiedenen Plattformen gibt. Mittlerweile macht Kitty auch den 3DS unsicher. Grund genug auch hier ein Auge drauf zu werfen und zu schauen, welche Zielgruppe sich hier angesprochene fühlen darf.
Menus und die Story....
Über den schwedischen Publisher Bergsala erschienen, war für die Entwicklung die Firma Idea Factory verantwortlich. Auf dem 3DS ein eher unbeschriebenes Blatt. Beim Thema Rahmenbedingungen hält man sich doch recht großzügig zurück und nutzt nur einen kleinen Teil der Features. Für einen Spieler oder Spielerin gemacht, stellen der 3D-Effekt und die Nutzung des Gyro Sensors und der Kamera noch die nennenswertesten Punkte dar. Ein Mehrspieler fehlt leider genauso, wie weitere Möglichkeiten mit der Außenwelt Kontakt aufzunehmen. Gerade StreetPass hätte sich hier durchaus angeboten. Spielt doch gerade das Thema Secrets und Freischaltbares eine große Rolle, so hätte dies per StreetPass den Tauschgedanken durchaus unterstützt. In Sachen Texten kommt das Spiel komplett Deutsch daher, während euch Kitty in Sachen Sprachausgabe komplett in Englisch unterhält. Lesekenntnisse sind durchaus sinnvoll, auch wenn alle enthaltenen Spiele nach ein paar Versuchen auch so schnell in Fleisch und Blut übergehen werden. Eine Geschichte bietet der Titel in dem Sinne nicht. Der hier gebotene Inhalt hat zwar das Thema Rund um die Welt, zusammenhängende Dinge findet man aber nicht vor. Was auch schwer ist bei einem Spiel, das Minispiele als Inhalt mitbringt. So sind es eher kleine Minigeschichten zum jeweiligen Land, das ihr mit Kitty bereisen könnt.
Der Spielstart ist wie das gesamte Spiel äußerst niedlich, liebenswert gemacht und zeigt schnell welche Zielgruppe hier angesprochen werden will. Und hier sind es eben nicht Mädels über Zwanzig, die man vor den 3DS locken will, sondern wirklich die jüngsten Hello Kitty Fans. Bevor es losgeht, dürft ihr das Hauptmenu nutzen. Zum einen könnt ihr direkt zu den spielerischen Inhalten gelangen, den 3D-Modus schon hier per Button aus- oder einschalten, sowie die Sprache für das Spiel wählen. 5 Sprachen stehen zur Auswahl, die sich aber wie schon erwähnt nur auf die Texte auswirken. Mehr gibt es hier nicht zu sehen, so dass wir uns gleich den eigentlichen Inhalten widmen können.
Technik und Game Play....
Spielerisch beginnt alles mit der Ankunft in Kitty's Haus. Von hier aus habt ihr Zugriff auf die reinen Minispiele, könnt die erspielten Secrets und freischaltbaren Souvenirs begutachten, oder die Kamera des 3DS benutzen. Ganz witzig gemacht kann man hier mithilfe der AR-Karte sich selber und Hello Kitty auf ein Foto bannen. Auch das gefällt den jungen Mädels und bietet sich hier durchaus mal an. Dazu kommt der Punkt Outfit ändern, so dass auch das Thema Mode eine Rolle spielt. Kern des Spiels ist der Modus Ausgehen, den man über das Menu in Kitty's Haus erreichen kann. Wählt man diesen an, hat man nun die Wahl entweder direkt in verschiedene Länder unseres Planeten zu reisen und Minispiele anzugehen, oder man geht in einem weiteren Menü im erweiterten Modus auf Shoppingtour. Allerdings muss vor dem Shoppen ein wenig Geld verdient werden, die man hier wieder in Form der Puros findet. Auch bei Hello Kitty ist nichts umsonst. ;-) Puros erspielt man nun über Erfolge in den Minispielen. Dazu klickt man auf der Weltkarte einfach auf einen der 6 enthaltenen Orte und landet danach in einem landestypischen Hintergrundbild. Hat man Geld erspielt, warten beim Shoppen dann mit 15 Ländern etwas mehr auf den Spieler. Zeigt auch schnell dass man mehrmals spielen muss, um auch nur ansatzweise alle Secrets und Artikel zu kaufen. Insgesamt warten knapp 270 Artikel um freigeschaltet und gekauft zu werden. Reicht über nette 3D-Bilder bis hin zu reichlichen Kleidern für Kitty.
Die 6 wählbaren Länder bieten in Sachen Minispielen durchaus passendes zur jeweiligen Umgebung. In Brasilien gilt es kleine Tanzspielchen zu absolvieren, in Frankreich steht Mode auf dem Plan und bei den Amis geht nichts ohne das Thema Fast Food. ;-) Pro Land warten 4 Minispiele darauf gespielt zu werden, wobei es hier nicht um Punkte geht oder irgendwelche Highscorelisten. Mit Leistungsdruck macht die Zielgruppe noch früh genug Bekanntschaft. Hier geht es einzig darum die Minispiele nach Zeit und in 2 Schwierigkeitsgraden zu lösen, um als Belohnung die begehrten Puros zu bekommen. Zwischen 30 und 60 Sekunden lang, erwarten die angehende Spielerin verschiedene Minispielumsetzungen, die in ihrer Machart sehr einfach, aber dennoch abwechslungsreich sind. Es gibt Denkaufgaben, wo auch das Merkvermögen gefordert wird. Es gibt viele Geschicklichkeitseinlagen, die über den Touch Screen und den Pen ausgeführt werden und Enden im schon angesprochenen reichlichen Einsatz des Gyrosensors. Mal kleine Rennspielchen bis hin zu Tanzeinlagen, bei denen nach Noten der 3DS in eine entsprechende Richtung bewegt werden muss. Allesamt geeignet um gerade für Zwischendurch vor dem 3DS zu fesseln. Für längere Sessions, wobei dafür wohl jedes Elternteil eine andere Definition hat, eignet sich das Spiel in meinen Augen weniger. Dennoch gefällt die liebenswerte Machart und die stetigen Belohnungen durch die erspielten Puros, die man sich dafür kaufen kann.
Grafik & Sound....
Grafisch ist das Spiel komplett im Hello Kitty Stil gehalten. Alles andere wäre auch überraschend gewesen. Kunterbunt und mit klaren Formen ausgestattet, ist der Wiedererkennungseffekt äußerst hoch. Zum Land passende Backgrounds sind ebenso gut getroffen, wie die dezenten Animationen. Ein wenig schade, aber vielleicht auch gewollt, ist der etwas seichte Einsatz des 3D-Effekts. Er ist zwar schon zu sehen, hält sich aber in Sachen Tiefenwirkung stark zurück. Allerdings liegt darauf auch nicht unbedingt der Fokus. Auf jeden Fall benötigt man nirgends den 3D-Effekt, um die Minispiele lösen zu können. Technisch ohne Probleme, gibt es auch hier überraschenderweise nichts zu meckern.
Der Sound ist peppig und teils äußerst fröhlich angehaucht. Dazu bietet jede Location seine eigenen Musiken, die ebenfalls dem jeweiligen Land angepasst sind. Was man auch schnell merkt, Kitty ist eine echte Quasselstrippe. In feinstem Englisch schnattert sie mit euch, auch wenn vieles via Endlosschleife aus den Lautsprechern trötet. Was jedem Erwachsenen schnell den Nerv raubt, sorgt bei der angepeilten Zielgruppe für offene Ohren. ;-)
Fazit....
Sicherlich kein alltägliches Spiel, das wir uns hier anschauen, gehören diese Spiele aber dennoch genauso zur Szene dazu. Und wie so oft träumen manche andere Titel von den hier erreichten Verkaufszahlen. Die Chancen darauf stehen auch hier durchaus gut. Für die angepeilte Zielgruppe der ganz jungen Mädels ist der Titel durchaus Empfehlenswert. Die Minispiele sind in Ordnung, punkten durch Abwechslung und einfache Steuerungen. Viele Secrets sorgen für eine gelungene Dauermotivation und die Gestaltung und Sounduntermalung ist genau das, was man in einem solchen Spiel erwartet. Schade des es keinerlei Kontakt nach Außen gibt. Das hätte dem Spiel durchaus gut zu Gesicht gestanden. Auch hätte man als Ansporn durchaus alle Inhalte nacheinander einbauen können. Ansonsten kann man Eltern den Titel durchaus ans Herz legen. Einen Fehlkauf macht man damit nicht.
