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3DS Ice Age 4: Die Arktischen Spiele
 
 
Ice Age 4: Die Arktischen Spiele - 3DS
Matthias Engert (10.07.2012)

SYSTEM: 3DS
ENTWICKLER: behaviour
GENRE: Minispiele
SPIELER: 1(2) Spieler
HANDBUCH: Deutsch
STREETPASS: Nein
1MODUL MP: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-4
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK0
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Ja
PREIS: ca.35 Euro
SD-Card NUTZUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/SPOTPASS: Nein

   
Einleitung....

Wie doch die Zeit vergeht, könnte man mittlerweile bei sehr vielen Spieleserien denken. Speziell im Filmbereich und den dazu gehörenden Spieleumsetzungen. Kein Blockbuster, der nicht irgendwie spielerisch umgesetzt wurde. Und wie im Fall von Ice Age begrüßen wir nun mittlerweile schon den vierten Teil, wenn man nur die Hauptfilme als Maßstab nimmt. Scrat & Co haben da ja fast schon eine regelrechte Historie hinter sich. ;-) Meist zwar eher für die junge Zielgruppe gemacht, boten einige Umsetzungen aber durchaus auch gelungene Inhalte. Von daher war ich durchaus zuversichtlich, dass dies beim aktuellen Teil ebenso ist. Wie immer schickt man gleich mehrere Versionen in die Laufwerke und Modulschächte, so dass wir uns mehr als einmal mit dem Thema beschäftigen dürfen. Wie so oft bei den Multiversionstiteln schauen wir uns zunächst die 3DS Version an. Kenner der bisher oft als Jumper oder kleine Adventure umgesetzten Ice Age Teile, werden sich hier allerdings umgewöhnen müssen. Denn spielerisch steckt diesmal etwas anderes drin. Was genau und wo sich der Titel in Sachen Spielspaß einordnet, verrät euch der Test zur 3DS-Version.

Menus und die Story....

Wie immer fungiert hier Activision als Publisher der Serie. Scheint ja nun mittlerweile durchaus ein kleiner Goldesel geworden zu sein. Programmiertechnisch ist die Firma behaviour für alle Nintendo Versionen verantwortlich. Auf der Wii und dem DS eher zuhause, wagen sie sich nun also auch auf den 3DS. Bei den Rahmenbedingungen zum Spiel gibt es durchaus Licht und Schatten. Zunächst gibt es auch ein regelrechtes Highlight. Denn neben deutschen Texten gibt es auch eine komplett lokalisierte Sprachausgabe. Und nicht irgendeine, sondern mit den Original Filmstimmen. Das gefällt gut und wertet eine Filmumsetzung immer auf. Speichertechnisch wird ein Profil angelegt, unter dem sämtliche Fortschritte gespeichert werden. Weniger schön ist die Mehrspieler Einbindung, die hier nur im sogenannten Hot-Seat Modus funktioniert. Ganz verzichten muss der Spieler auf weitere typische Kontaktmöglichkeiten. Weder Online Gameplay wird euch geboten, noch eine StreetPass Einbindung. In Sachen Story dreht sich natürlich auch im Spiel alles um das Aufeinandertreffen der bekannten Ice Age Garde mit den finsteren Gesellen rund um Captain Utans Piratenmannschaft. Hintergrund ist ein versteckter Schatz um den es sich hier dreht. Denn um zu klären wem er nun gehört, einigen sich die Beteiligten auf einen Wettkampf, bei dem die Gewinner den Schatz für sich beanspruchen können. Also stellen sich die einzelnen Mitglieder beider Seiten in verschiedenen Wettbewerben, um den Sieger zu ermitteln.

Der Spielstart ist einfach gehalten und führt euch neben den reichlich vorhandenen Lizenz- und Firmenscreens zur Sprachwahl und schlussendlich zum Hauptmenu des Spiels. Hier habt ihr zunächst 4 Menüpunkte zur Auswahl. Neben dem Start einer "Neuen Story", gibt es den "Turnier-Modus" für 2 Spieler, das "Freie Spiel" um Just for Fun die Bestenlisten allein oder zu zweit zu füllen und zu guter Letzt die Optionen. Allerdings ohne großartige Inhalte, da man hier einzig die Sprachwahl noch einmal zur Verfügung hat und sich die Credits anschauen kann. Ihr merkt schon, irgendwelche Belohnungen oder Bonus Modi vermisst man in diesem Spiel. Sobald ihr im Story-Modus einen Spielstand angelegt habt, kommt über das Hauptmenu die "Story fortsetzen" Option noch mit dazu. Leider ist auch das Thema freispielen von Inhalten ein Thema für sich. Denn da gibt es eigentlich nichts. Was im Spiel enthalten ist, geht sofort und sollte leider auch äußerst schnell wieder zu Ende sein. Aber greifen wir den Dingen nicht vor und schauen uns den Story-Modus für einen Spieler mal etwas genauer an.

Technik und Game Play....

Wie in allen Spielmodi in Ice Age 4, könnt ihr auch zu Beginn des Story Modus die bevorzugte Seite wählen. Sprich ihr könnt nicht nur Sid & Co steuern, sondern auch die Geschicke über Utans Schergen übernehmen. Wirklich auswirken tut sich dies aber in keiner Form. Das nun der Story-Modus noch ein bisschen Flair mitbringt, liegt an den zahlreichen Sequenzen in der Machart der Filme. Wie schon erwähnt komplett lokalisiert, muss man aber erwähnen, dass diese Sequenzen nur in 2D gehalten sind. Wirklich nur der spielerische Inhalt ist hier in 3D gehalten. Und dieser Teil setzt sich im vierten Teil aus insgesamt 10 Minispielen zusammen, die man in Sportarten umgesetzt hat, die mehr oder weniger umfangreich daherkommen. Bedeutet hier, dass man als Spieler eine Sequenz zu sehen bekommt, an dessen Anschluss die erste Disziplin der Arktischen Spiele startet. Innerhalb der Sequenzen bekommt man sofort zu sehen, wer gegen wen antritt und der Wettkampf beginnt. Es gibt hier weder irgendwelche Upgrades oder sonstigen Einflussmöglichkeiten. Einzig ein Bildschirm zur Steuerung der kommenden Disziplin wird euch präsentiert und los geht's. Das ist also inhaltlich schon ein wenig dünn und sollte leider nicht die einzige Enttäuschung bleiben. Ziel ist es nun die folgende Disziplin zu gewinnen und die maximal mögliche Punktzahl einzuheimsen. So gibt es für den Sieger 5 und für den Verlierer 2 Punkte, die nach Ablauf aller Disziplinen den Sieger ergeben.

Spielerisch geht es dabei fast immer allein zur Sache, sprich Live um euch herum habt ihr nie Gegner. Einzig in einer einzigen Disziplin, geht es zumindest mal Rundenweise zur Sache. Erklärt auch recht fix den Hot-Seat Modus beim Thema Mehrspieler. Die 10 Disziplinen, die man wie schon erwähnt eher als Minispiele durchgehen, sind dabei alles andere als schwer, oder gar mit einem intensiven Tiefgang behaftet. Klar dürfte sein, dass alle in winterlichen Gefilden spielen und teilweise an reale Sportarten erinnern. Beste Beispiele sind dabei das Bob-Rammen, das Berg-Driften oder die Panzerspiele. In der Aufzählung nichts anderes als kleine spielerische Umsetzungen des Bobfahrens, des Slaloms und des Curlings. Kurioserweise sind dann gerade diese Disziplinen noch die unterhaltsamsten, während andere Disziplinen sehr kurz und leider auch spielerisch sehr schlecht umgesetzt sind. Sobald nun eine Disziplin gestartet ist, geht es wahlweise darum Zeiten zu erfahren, wobei man nie in diesem Durchgang weiß, wie gut oder schlecht der Gegner ist. Das Ergebnis gibt es wirklich erst hinterher. Oder es dreht sich alles um einen Highscore, bei dem vor allem das Sammeln von Eicheln eine entscheidende Rolle spielt. Ab und an wird beides auch gemischt. Beim Slalom kann man z.B. neben dem Durchfahren der Tore noch Eicheln sammeln, die am Ende eine mehr oder weniger große Zeitgutschrift bedeutet.

Am meisten Spaß macht kurioserweise hier das Panzerspiel, das nichts anderes als eine Runde Curling darstellt. Bedingt durch mehrere Durchgänge, einfach das Feeling mit Bande zu spielen und physikalisch halbwegs korrekt, gegnerische Objekte mit durch die Gegend zu kicken, machen hier den Reiz aus. Auch eines der Zeittechnisch längeren Spiele. Dabei setzt man hier in Sachen Steuerung auf verschiedene Umsetzungen und es gibt sowohl Schiebepad/Tastenaction, aber auch die komplette Steuerung über den Touch Screen. Wenn auch sehr einfach gehalten. Einmal gilt es per Schleuder entfernte Ziele auf beweglichen Eisberge zu treffen. Dazu zieht man halt einfach über den Touch Screen die Schleuder im gewünschten Winkel nach unten und lässt den Pen danach los. Aber es gibt auch richtig schlechte Spiele, die nicht nur kurz sind, sondern auch über eine mangelhafte Steuerung verfügen. Einmal gilt es Scrat in die Tiefe des Bildschirms zu schießen, in der Luft kurzzeitig einen Schub zu geben, um damit an Weite zu gewinnen. Dauert nur wenige Sekunden, um dann meist doch im kühlen Nass zu landen. Oder das Klempner Spiel, bei dem man auch mal Scrat steuert. An einer Eiswand kletternd muss man Löcher in der Wand stopfen, aus denen Wasser austritt. Bedeutet hier per Touch Screen hinzuklettern und über den Lecks Tasten gedrückt halten. Etwas hakelig und auch spielerisch sehr dünn.

Das ist leider das große Problem des Spiels. Die meisten Spiele sind sehr kurz und fordern den Spieler kaum bis gar nicht. Das man trotzdem durchaus mal verliert, liegt dann in der Tat an der Steuerung und kleinen technischen Macken in manchen Minispielen. Der Drang die 30 Minuten, länger dauert ein Story Durchgang nicht, dann mit der Gegnerseite noch mal anzugehen, hält sich dadurch arg in Grenzen. Auch weil Rekorde hier nicht gespeichert werden. Dazu muss man das Freie Spiel anwählen. Nur spielt man weder etwas frei, noch lohnt das Ganze. Lange her, dass spielerisch mal so wenig in einem Spiel steckte. Zumindest für einen Spieler bietet die Handheld-Version zu Ice Age 4 leider keinen Spielspaß.

Grafik & Sound....

Grafisch kommt der Titel durchwachsen daher, ohne jetzt hier schlecht zu sein. Mal abgesehen von der Machart in 2D sind die Sequenzen recht gelungen. Auch die typische Eis und Winterlandschaft an sich ist natürlich passend gemacht, bietet aber leider sehr selten atmosphärische Umgebungen. Einfach gehalten, ist zwar der 3D-Effekt in Ordnung. Wirklich beeindrucken kann er aber nicht. Was bei 10 Minispielen auch kaum möglich ist, um sich hier hervorzutun. Animationen sind selten zu beobachten und eigentlich nur bei der Jumper Disziplin zu sehen. Nichts Besonderes und im Falle der anderen Disziplinen kaum der Rede wert, da man dort zumeist aus der Third Person Perspektive agiert, die auch noch sehr nah hinter den Charakteren platziert ist. Auch hier also leider alles andere als ein gelungenes 3DS Spiel.

Der Sound ist insgesamt noch das Beste am gesamten Spiel. Zum einen weil die Musiken von der fröhlichen und gelungenen Sorte sind. Zum anderen aber vor allem durch die gelungenen Dialoge der Sequenzen. Hier spürt man sofort, dass die Original Stimmen vorhanden sind. Nur deshalb kauft man sich noch lange kein 3DS-Spiel. Effekte sind vorhanden und ausreichend. Nicht mehr und nicht weniger.

Multiplayer....

Der Mehrspieler ist einzig für jüngste Fans des Films vielleicht noch ein Blick wert, auch wenn man hier ebenfalls viele Augen zudrücken muss. Denn gehobenen Ansprüchen genügt der Mehrspieler keineswegs. Dazu ist zum einen der Hot-Seat Modus nicht geeignet und bietet auch nichts abseits der Abfolge der enthaltenen Minispiele. Live spielt man hier eh nicht gegeneinander, sondern immer schön abwechselnd. Gerade in den Rennvarianten macht es einfach wenig Spaß, wenn man keinen direkten Konkurrenten um sich hat. Da hilft dann auch die Tatsache nicht, dass es eben die billigste Variante für 2 Spieler darstellt.

Fazit....

Es ist lange her, dass wir mal wieder das Klischee über die Lizenzspiele ausgegraben haben. Hier wird es leider mal wieder Zeit dafür. Die 3DS-Version zu Ice Age 4 ist spielerisch und vom Inhalt her äußerst dünn. Gerade mal 10 Disziplinen, die insgesamt eine Spielzeit von 30 Minuten ergeben, sollten heutzutage eigentlich kein Entwicklerstübchen mehr verlassen. Da es weder großartige Alternativmodi gibt, geschweige denn Ziel und Dinge zum Freispielen, macht man sich allein hier keine Freude. Da hilft auch der billige Mehrspieler nicht, der wirklich nur jüngste Fans länger vor dem 3DS-Screen hält. Ob man sich damit einen Gefallen getan hat, bezweifle ich mal stark. Wer damit vielleicht seine erste 3DS Erfahrung macht, oder sich die Ice Age Serie erstmals zu Gemüte führt, wird jeder zukünftigen Umsetzung mit viel Skepsis entgegentreten. Wir können nur hoffen, dass man sich bei der Wii-Version mehr Mühe gegeben hat. Aber das klären wir die Tage.

 

+ Dt. Original Stimmen
+ Billiger Mehrspieler
+ Komplett Deutsch
- Inhaltlich sehr dünn
- Insgesamt zu Leicht
- Nach 30 Minuten alles gesehen
- Keine Boni/Freischaltbares

GRAFIK: 55%

SOUND/EFFEKTE: 70%

MULTIPLAYER: 45%

GESAMTWERTUNG: 35%

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