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3DS Dr. Kawashimas Diabolisches Gehirn-Jogging
 
 
Dr. Kawashimas Diabolisches Gehirn-Jogging - 3DS
Niklas Nowak (13.01.2019)

SYSTEM: 3DS
ENTWICKLER: Nintendo
GENRE: Denkspiel
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
STREETPASS: Ja
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-9
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK0
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Ja
PREIS: ca.35 Euro
SD-Card NUTZUNG: Ja
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/SPOTPASS: Nein/Ja

   
Einleitung....

Es gibt Spiele, da weiß man noch genau, wann man sie das erste Mal in den Modulschacht steckte. "Dr. Kawashimas Gehirnjogging" gehört dazu. Erschienen im Sommer 2006, als der Begriff "Casual" im Bereich der Videospiele Fahrt aufnahm, bot der Titel etwas völlig Neues. Irgendwie gar kein richtiges Videospiel, sondern mehr eine Anwendung. Eine Anwendung, die jeden Tag ein paar Minuten gespielt werden wollte und von sich behauptete, im Grunde jedem mehr mentale Fitness bescheren zu können. Die "Dr. Kawashima"-Reihe sollte sich auf dem Nintendo DS in den kommenden Jahren millionenfach verkaufen und viele Nachahmer finden. Warum auch immer wartete Nintendo nach dem Japan-Release gut fünf (!) Jahre, bis man sich entschloss, "Dr. Kawashimas diabolisches Gehirnjogging" auch in Europa auf den Markt zu bringen. Welche Hirnkost bietet der Doktor nun auf dem Nintendo 3DS?

Game Play....

Wer das Konzept nicht kennen sollte, dem sei es hier in aller Kürze erläutert: Für "Dr. Kawashimas Gehirnjogging" arbeitet Nintendo mit dem japanischen Wissenschaftler Ry?ta Kawashima zusammen. In einem Zeitalter, in dem wir durch Fernsehen, Mobiltelefone etc. ständig abgelenkt sind, hat er es sich auf die Fahne geschrieben, die Werte Konzentrationsfähigkeit und geistige Fitness aufrecht zu erhalten. Daher rührt auch der Untertitel des Spiels, der "Können Sie konzentriert bleiben?" lautet.

Das Spiel offeriert diverse Übungen, um den Denkapparat auf Trab zu bringen. Der Schwerpunkt liegt, das verrät schon der Titel, aber auf dem Gehirnjogging. Insbesondere die Schulung des Kurzzeitgedächtnisses steht im Fokus. In der Regel geht es darum, sich etwas zu merken, gewissen "Ablenkungen" zu trotzen und das Gemerkte kurz darauf wieder abzurufen. Beim diabolischen Zahlenmerken geht es zum Beispiel darum, sich das Ergebnis einer Rechenaufgabe einzuprägen. Dann schiebt sich eine neue Aufgabe hinzu, man trägt aber das Ergebnis von der Aufgabe DAVOR ein. Das geht noch ganz gut, wird aber spätestens dann zu einem harten Brocken, wenn man das Ergebnis von drei Aufgaben zuvor eintragen müsst.

Nach und nach schaltet man weitere Aufgaben frei, zum Beispiel ein Hütchen- und ein Memoryspiel. Dabei passt sich das Spiel dem Niveau des Spielers an. Wer viele richtige Antworten gibt, wird beim nächsten Versuch direkt auf einem vergleichsweise hohen Niveau starten. Wer viele Fehler macht, beginnt mit einem moderaten Schwierigkeitslevel. "Dr. Kawashimas diabolisches Gehirnjogging" möchte den Spieler also bewusst am Limit eurer eigenen Fähigkeiten halten. Das ist eine gute Entscheidung, denn es macht das Spiel fordernd, vielleicht einen Hauch überfordernd, aber nicht frustrierend.

Auch dadurch, dass man sich nach erfolgreichem Bestehen des fünfminütigen Gehirnjoggings im Logbuch selbst einen Stempel verpassen darf, trägt dazu bei, dass man sich motiviert den Herausforderungen widmet. Und es sind Kleinigkeiten, die einem eine kleine Portion Engagement einimpft. So wird man zum Beispiel nach Absolvieren einer Übung in Bezug auf die eigene Zeitleistung bewertet. War man so schnell wie ein Zug? Gar so galaktisch rasant wie eine Rakete? Oder doch ein Radfahrer? Eine kleine Animation am Ende der Übung hält es dem Spieler vor Augen und bringt ihn nicht selten zum Schmunzeln.

Was man dem Spiel darüber hinaus zugutehalten muss, ist die Zuwendung zum Spieler. Immer wieder richtet sich Dr. Kawashima an den Spieler, gibt ihm Hinweise und muntert ihn auf. Im wahrsten Sinne des Wortes gibt der Doktor dem Spiel ein Gesicht. Auch, wenn die Aufmachung von "Dr. Kawashimas diabolisches Gehirnjogging" insgesamt als eher neutral und schlicht zu bezeichnen ist, verleiht Dr. Kawashimas Präsenz dem Ganzen einfach Charakter. Ohne ihn wäre es nur "irgendein Rätselspiel", so bietet es einen herausfordernden Inhalt, den man sogleich mit etwas bzw. jemandem verbindet.

Neben dem Herzstück bietet der Titel noch ein paar weitere Goodies, um sich die Zeit zu vertreiben und die Synapsen zu prüfen. Vielleicht nicht ganz so herausfordernd wie im Hauptmodus, aber dennoch immer unter der Maxime, sich mental zu betätigen. Unter anderem warten hier eine schnelle Rechenrunde, ein Kartenlegespiel und die sogenannte Bazillenjagd. Letztere orientiert sich an dem Puzzle-Klassiker "Dr. Mario".

Grafik & Technik....

Was bei einem Spiel, das eine derart flinke Auffassungsgabe fordert, durchaus Relevanz hat, ist die Steuerung. In dieser Hinsicht macht "Dr. Kawashimas diabolisches Gehirnjogging" einen guten Job. Nur sehr selten kommt es vor, dass eine aufgeschriebene Zahl nicht richtig erkannt respektive falsch interpretiert wird. Intuitiv ist es dadurch, dass im Grunde das gesamte Spiel via Stylus gespielt wird, ohnehin.

Grafik und Sound des Spiels sind nichts Besonderes - aber das wollen sie ja auch gar nicht sein. Die Optik ist zweckmäßig und unterscheidet sich nicht sonderlich von der, die man schon zu DS-Zeiten serviert bekam. Sie ist vielleicht etwas schärfer, wirkt insgesamt etwas "runder", doch im Grunde ist es die gleiche Rezeptur wie anno 2006. Gleiches gilt für die Musik. Diese drängt sich nicht auf, sondern will lediglich den "Konzentrationsmodus" unterstützen. Das gelingt ihr gut. Lobend hervorzuheben sind zudem die deutsche Sprachausgabe sowie die Lokalisierung allgemein. Bei unserem Test fielen keine sprachlich ungünstigen Formulierungen oder Fehler auf.

Fazit....

Das Gehirnjogging von und mit Dr. Kawashima machte bei seiner Premiere im Jahre 2006 Spaß. Mehr als ein Jahrzehnt später tut es der 3DS-Ableger auch noch. Wer sein Hirn jeden Tag ein paar Minuten fordern und fördern möchte, findet in "Dr. Kawashimas diabolisches Gehirnjogging" den passenden Titel. Präsentation und Handling unterscheiden sich von den Vorgängern kaum, was hier aber tatsächlich Sinn macht: Die schlichte und zweckorientierte Inszenierung gewährleisten ein hohes Maß an Zugänglichkeit, das bei einem solchen (ja, er ist es) Casual-Titel unerlässlich ist. Das Einprägen von Reihenfolgen, Zahlen und Begriffen macht Spaß wie eh und je, kleine Boni wie die Bazillenjagd versüßen die neuronale Joggingrunde.

 

+ Insgesamt 30 Übungen
+ Wieder sehr gute Spielzeit
+ Auch Ideal für Zwischendurch
+ Motivierende Übungen
+ Gelungene Steuerung
- Kein MP mehr
- Kontakt nur per Streetpass
- Kein Sudoku

GRAFIK: --

SOUND/EFFEKTE: --

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG:
Sehr Empfehlenswert

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