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3DS - Persona Q: Shadow of the Labyrinth
 
 
Persona Q: Shadow of the Labyrinth - 3DS
Matthias Engert (22.02.2015)

SYSTEM: 3DS
ENTWICKLER: Atlus
GENRE: Rollenspiel
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
STREETPASS: Ja
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-10++
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Gering
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK12
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
SD-Card NUTZUNG: Ja
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/SPOTPASS: Nein/Nein

   
Einleitung....

Wer schon lange auf den Nintendo Handhelden zuhause ist, für den sind momentan absolute Festwochen angebrochen. Oder besser gesagt sie laufen schon relativ lange. Da rede ich nicht einmal vom aktuellen New 3DS Release, oder einem Majoras Mask und Monster Hunter. Allein die letzten Monate dürften viele 3DS Spieler vor die Wahl gestellt haben, was sie sich kaufen sollen und vor allem für was sie ihre Spielzeit einplanen. Denn gerade was speziell im Adventure und Rollenspiel Bereich die letzten Monate auf den Markt gekommen ist, reicht eigentlich aus, um auf Monate kein anderes System in die Hand zu nehmen. ;-) Einen großen Anteil daran hat mittlerweile die Firma Atlus. Dein Name der jedem Rollenspielfan alter Tage das Herz aufgehen lässt und für teils geniale und vor allem mit hoher Spielzeit ausgestattete Rollenspiele steht. Nach anfänglicher Zurückhaltung haben sie mittlerweile den 3DS entdeckt und schon einige Perlen auch auf den deutschen Markt gebracht. Vor allem die ältere Zielgruppe wurde mit Titeln wie der Etrian Odyssey Reihe glänzend unterhalten und selbst meine Erinnerungen daran sind noch recht frisch. Schon zur letzten gamescom gab es von Atlus die Ankündigung, noch mehr Titel für den 3DS umzusetzen. Mittlerweile füllen sich zum einen die Listen für kommende RPG Titel für den 3DS, so dass sie den Ankündigungen auch Taten folgen lassen. Und einen Titel haben sie Ende letzten Jahres auf uns Spieler ja schon losgelassen. Die Rede ist von Persona Q, der bleibenden Eindruck hinterlassen hat und auch meinen Redakteursalltag wieder gehörig durcheinander gewirbelt hat. Denn neben dem spielerischen Inhalt war dafür vor allem die fast schon epische Spielzeit verantwortlich. Auf jeden Fall ein Spiel, über das es viel zu erzählen gibt.

Menus und die Story....

Glücklicherweise haben die Mannen um Atlus und den US Publisher NIS auch hierzulande Partner gefunden, die diese Rollenspiele auch auf den deutschen Markt bringen. War ja lange Zeit leider nicht so und so mancher Titel ging uns so durch die Lappen. Da müssen und können wir durchaus auch damit leben, dass die Titel in der Regel nicht lokalisiert sind. Im Fall von Persona Q gilt es daher wieder einiges an englischen Texten zu verschlingen und der ebenso umgesetzten Sprachausgabe zu lauschen. Diese ist äußerst reichhaltig vertreten und macht einmal mehr einen großen Teil des Spiels aus. Manchmal ist es fast schon zu viel des Guten. ;-) Ansonsten bleibt man sich bei Atlus treu und es erwartet den RPG Fan wieder ein reines Einzelspieler Vergnügen. Kontaktmöglichkeiten sind nur über Streetpass enthalten, wobei aber auch das Thema Online eine Rolle spielt. Und wer bereit ist auch noch ein paar Euro zu investieren, bekommt durchaus etwas dafür geboten. Auch wenn die diskussionswürdigen kostenpflichtigen DLC in letzter Zeit auf allen System stark zugenommen haben. Man braucht diesen aber glücklicherweise nicht zwingend, um das Spiel zu beenden. Positiv das man endlich einmal mehrere Speicherplätze bietet. Es gibt genug Momente, wo man mal etwas ausprobieren möchte. Das kann man nun endlich, da man alle Speicherplätze gleichzeitig nutzen kann. Etwas das in diesem Spiel sehr ausgeprägt ist, betrifft die Story des Spiels. Hauptgrund dafür dass hier eigentlich 2 Spieleserien zusammengepackt wurden. Mögen die RPG Cracks hierzulande die Etrian Odyssey Serie durchaus kennen, so ist der neue Bestandteil mit einer Premiere verbunden. Die Persona Serie ist zwar alles andere als neu, aber auf dem 3DS und vor allem in Deutschland das erste Mal spielbar. Das geht im Spiel soweit, dass man als Spieler aus mehreren Storysträngen wählen darf und dadurch sein Spielablauf beeinflussen kann. Wer will kann das Spiel, wenn man so will 2x mit veränderten Rahmenbedingungen spielen. Wobei man schon bei einem Durchgang an die 100 Stunden mit dem Spiel erleben kann, ohne alles gesehen zu haben. ;-)

Die Geschichte ist nun wiegesagt besagte Mischung aus 2 Serien, wobei die Persona Reihe nicht nur optisch den größeren Anteil hat. Das Spiel beginnt in der Yasogami High School, die danach immer der Ausgangspunkt eurer Abenteuer sein wird. Als ein seltsamer Uhrturm vor der Yasogami High School erscheint, bemerken die Persona-Protagonisten, dass ihre Flure sich verändert haben, und finden sich in einem seltsamen Kulturfestival gefangen, das in einer Parallelwelt stattzufinden scheint. Jedes Klassenzimmer enthält ein riesiges Verlies voller Monster. Der einzige Weg, das Geheimnis zu lösen, besteht darin, die einzelnen Labyrinthe zu meistern, bevor die Glocke des Uhrturms zum letzten Schlag ansetzt. Dabei schlüpft ihr in die Haut der Besetzung von "Persona 3" oder "Persona 4". Entscheidet ihr euch für Makoto, Junpei und die Gang? Oder für Chie, Teddie und Konsorten? Jedes Team erlebt eine eigene, einzigartige Version der Geschichte sowie individuelle Teammöglichkeiten. Man trifft im Spielverlauf auf neue Charaktere und kann durch oft enthaltene Frage/Antwort Dialoge die Geschichte zudem noch aktiv verändern. Schön das hier ein kleiner Vorspann den Spieler einstimmt, auch wenn das Ganze zunächst wie eine zu bunt geratene Kinderumsetzung aussieht. Lasst euch davon aber nicht beirren. Das Spiel hat es faustdick hinter den Ohren.

So landet man schlussendlich auf dem Hauptmenu des Spiels, auf dem man ein neues Spiel beginnen kann, ein gespeichertes über die 3 Spielstände laden, oder den Schnellspeicherstand aktivieren kann. Sprich später im Spiel kann man auch punktgenau Speichern, beendet danach aber die aktuelle Session. Weitere Punkte auf dem Hauptmenu betreffen die Optionen und den angesprochenen DLC für das Spiel. Zumindest ab einem bestimmten Spielfortschritt darf man all diese Dinge auch nutzen. Denn auch das zeichnet das Spiel aus. Es vergehen teilweise 10 und mehr Stunden, ehe man wirklich alle möglichen inhaltlichen Features zu sehen bekommt und nutzen darf. Auch in diesem Bereich kommt der Titel fast schon episch daher. Die Optionen lassen euch z.B. die Einstellungen zum Sound, der Sprache und auch der Schnelligkeit der Kämpfe einstellen. Selbst das komplette Löschen des Spielstandes ist möglich. Aber nun genug der Vorrede. Auf geht's in die Dungeons eines weiteren genialen Atlus Rollenspiels.

Technik und Game Play....

Spielerisch ist auch Persona Q ein typischer Vertreter der sogenannten Dungeon Crawler Spiele, bietet aber beim Drumherum noch etwas mehr als z.B. die Etrian Odyssey Spiele. Zunächst jedoch wählt ihr als Spieler wie schon erwähnt den ersten Storystrang. Man gibt euch in Sachen Charaktere 2 Möglichkeiten zur Auswahl, die den kommenden Spielablauf beeinflussen wird. Aber selbst innerhalb einer Geschichte kann man diese verändern. Dafür warten im Spiel die berühmten Frage/Antwort Spielchen, die man bei Atlus schon seit Ogre Battle kennt, die den kommenden Verlauf beeinflussen können. Wie immer muss man gerade zu Beginn eine Menge Sitzfleisch und Geduld mitbringen. Denn die Story holt schon sehr weit aus und lässt euch lange nur als passiven Leser und Zuhörer vor dem Spiel verweilen. Ist die Einführung vorbei, darf man das erste Mal den spielerischen Teil begutachten. Allerdings auch hier mit der angesprochenen Tatsache, dass bei weitem noch nicht alle Elemente nutzbar sind. Speziell das Thema Personas kommt erst nach gut 10 Stunden Spielzeit zum Vorschein. Aber ich will hier nicht vorgreifen. In Sachen Umfang warten im Spiel 4 der sogenannten Klassenzimmer, die jeweils eine Welt oder Dungeon umschreiben. Und auch hier wird natürlich nicht alles verraten, denn alle bieten weit mehr als eine Ebene und man darf mit der Zeit reichlich Ebenen nach unten erleben. Das typische Feature immer wieder neue Dinge nach und nach zu bekommen, lebt man auch hier ganz speziell aus. Jedes Klassenzimmer bietet mehr als reichlich Kämpfe und Action satt, ehe am Ende immer ein spezieller Boss auf euch wartet. Aber bis dahin erlebt ihr zig Besuche innerhalb der Dungeons, bei denen man immer wieder ein Stück weiter kommt. Was natürlich am Core RPG Gameplay liegt und man seine Racker entwickelt und stetig verbessert. Gerade was diesen Teil angeht, stand nun natürlich die Etrian Odyssey Serie Pate und der spielerische Teil ist lange Zeit fast eine Kopie der eigenen Konkurrenz.

Ausgehend von der Highschool Location im Spiel, begebt ihr euch als Spieler immer und immer wieder in die angrenzenden Gebiete, erforscht alle Wege und Ecken und dringt so immer weiter in den Gebieten vor. Aber selbst hier gibt es Besonderheiten, die auch den Charme auch dieses RPGs ausmachen. Denn das Spiel ist nicht so angelegt, das man von einem Startort im Spiel durch unzählige Gegenden bis zum Ziel agiert, sondern ausgehend von der Highschool immer wieder in die umliegenden Gebiete aufbricht und dabei ständig zurückkehrt, um sich zu erholen und zu organisieren. Zeigt unter anderem, dass man so beim Thema Ausrüstungen oder Waffen ein anderes System benutzt, als wenn man ständig neue Gegenden durchstreift und dort z.B. immer wieder neue Shops findet. Einer der vielen Pluspunkte im Spiel. Ungewöhnlich ist die Navigation durch die Highschool. Hier läuft man nicht in einer First oder Third Person Sicht durch die Gegend, sondern hat einzig ein Menu zur Verfügung, wo man alle Orte der Highschool sofort anwählen kann. Ein simples Menu, das seinen Zweck erfüllt und im Spielverlauf genau richtig dimensioniert ist. Bevor man hier allerdings auch nur einem Monster entgegen tritt, wartet die erste Erstellung der eigenen Truppe auf euch. Wie auch in den eigenen Konkurrenz Spielen spielt ihr auch in Persona Q mit 5 Helden, die unterschiedlicher auch nicht sein können und vom Nahkämpfer, über Fernwaffen Girls bis hin zum Magier wieder alles bieten, was in ein solches Spiel gehört. Zwar werden sie nicht in die typischen RPG Klassen eingeteilt, bieten aber ganz vergleichbare Eingruppierungen. Nicht umsonst ist die Formation wieder auf 2 Reihen ausgelegt, in die man seine 5 Helden platzieren kann.

Dazu kommt hier die Tatsache, dass man einen größeren Pool an Charakteren hat. Sprich es existiert im Spiel immer eine sogenannte Reserve, die mit zunehmendem Spielverlauf auch immer weiter vergrößert wird. Sie leveln zwar leider nicht mit, wenn sie auf der "Reservebank" sitzen, bieten aber jeder für sich spezielle Fähigkeiten und Ausrichtungen. Alle beginnen bei Level 1, so dass auch hier klar alles auf RPG Gameplay ausgelegt ist. Da muss sich selbst der geneigte Crack keine Sorgen machen. Im Verlauf zieht dieser Teil des Spiels ungemein an. Eines fördert der Story Modus von Natur aus sehr. Der Bezug den man zu seinen 5 Helden entwickelt ist extrem hoch in diesem Spiel. Wer will kann sich nun einen ersten Blick auf das Charaktermenü gönnen und sieht schnell, dass neben der Levelanzeige, diversen persönlichen Stats auch Ausrüstungen eine große Rolle spielen. Im Verlauf wollen 3 Charakterslots gefüllt werden. Jeweils mit einer Waffe, oder eben Rüstungsteilen und speziellen Items wie Ringen, die diverse Fähigkeiten pushen können. Auch hier hat man mit der Zeit die Qual der Wahl. Habt ihre eure Gruppe beisammen, könnt ihr euch im örtlichen Shop das erste Mal umschauen. Ihr könnt hier Dinge verkaufen, die ihr auf euren Touren erbeutet habt, aber natürlich auch Waffen, Ausrüstungen und Items kaufen. Anfangs habt ihr natürlich kaum Geld, so dass man wirklich nur mal kurz über die Verhältnisse informiert wird. Außerdem fällt schnell auf, dass neben Geld noch andere Dinge benötigt werden. Auch dazu gleich mehr. Weiterer wichtiger Punkt, der in keinem Rollenspiel fehlen darf, ist die örtliche medizinische Abteilung. Diese ist im Vergleich mit anderen Spielen relativ teuer und je häufiger man hier vorstellig wird, umso teurer wird das Ganze. Allein gefallene Mitglieder wieder ins Reich der lebenden zu holen, ist hier mit einem großen Kostenaufwand verbunden. Nicht der einzige Punkt, wo sich der Schwierigkeitsgrad weiter oben ansiedelt, als z.B. in Etrian Odyssey. Gespeichert wird übrigens ebenfalls über das Highschool Menu, wo es direkt einen speziellen Punkt dafür gibt.

Später innerhalb eines Dungeon hat man das Gegenstück im Inventory Menu, nutzt dort aber dann den Schnellspeicher, beendet sein aktuelles Spiel und landet danach auf dem Hauptmenu. Und oft Speichern sollte man unbedingt. Denn auch Persona Q bietet das harte Game Over. Sprich wenn alle 5 Mitglieder im Kampf sterben ist das Spiel vorbei und man muss seinen letzten Spielstand laden. Einzig die Kartenfunktion wird aktualisiert. Soweit so gut und wir machen uns nun auf die Reise in den ersten Dungeon der Highschool. Eingeteilt in jeweils mehrere Ebenen hat man auf Stunden mit nur einem Dungeon zu tun, um zum einen alles zu entdecken, aber eben auch die Gruppe so zu entwickeln, dass alle Gegner machbar sind. Erklärt auch die wieder immens hohe Spielzeit. Im Stil eines alten D&D ist auch wieder das Laufsystem gehalten. Einmal im Dungeon angekommen, lauft ihr nun per First Person Perspektive durch die Gegend. Per Steuerkreuz wird im 4-Way System gelaufen, während das Schiebepad den Blickwinkel beeinflusst, aber selten mal gebraucht wird. Typisch für die Atlus RPGs komplettiert man nach und nach die Karte auf dem Touch Screen, die dann immer sichtbar bleibt und man sieht, wo man noch nicht war. Außerdem stehen euch einmal mehr diverse Zeichenwerkzeuge zur Verfügung, um markante Punkte zu markieren, oder auch um die gesamte Karte nachzuzeichnen. Dazu werden wichtige und mächtige Gegner, sowie die Bosse als bewegliche Symbole dargestellt, so dass man weiß wo man anfangs noch einen kleinen Bogen herum machen sollte. Die normalen Gegner tauchen unvermittelt per Zufallsprinzip auf und nur eine kleine Anzeige informiert euch per Farbe, dass gleich ein Kampf auf euch wartet. Ist die Anzeige rot, kann man die Uhr danach stellen. Sobald ein Kampf startet, sieht man nur die Gegner. Die eigenen Charaktere agieren ohne dass man sie sieht.

Die Kämpfe selber gehen im Spiel rundenbasiert vonstatten, wobei man aber in Persona Q auf die Auto Funktion verzichtet. Sprich selbst bei schwachen Gegnern muss man für jeden einzelnen der 5 Helden die Befehle per Hand aktualisieren. Hier kann man nun jede einzelne Aktion detailliert auswählen. Sämtliche Attacken, Magie oder die Nutzung der Heil- und Statusitems. Man hat hier nichts vergessen und das Kämpfen macht eine Menge Spaß. Wichtige Anzeigen betreffen nun die eigene Lebensanzeige HP und die TP für alternative Attacken. Hat man alle Gegner besiegt, die übrigens auch in 2 Reihen auftreten, bekommt man Erfahrungsunkte für alle Helden und vor allem Materialien. Wieder lässt Monster Hunter grüßen. Denn nur diese Materialien erweitern Stück für Stück die käuflichen Objekte im Shop der Highschool. Verlasst ihr also einen Dungeon, geht man zum Shop und verkauft seine erbeuteten Materialien. Danach tauchen im Shop neue und je nach Material natürlich bessere Ausrüstung auf. Etwas das sich mit der Zeit extrem aufschaukelt. Aber es wird noch intensiver. Benötigt man z.B. für eine starke Waffe von 2 Materialien jeweils ein Stück, so ist die Waffe zwar verfügbar, aber eben nur einmal. Sprich für jede Waffe müssen immer die Materialien vorhanden sein. Nur ein Punkt warum ihr unzählige Male die verschiedenen Dungeons besuchen werdet. Auch das ist ein extremes Feature im Spiel. Ihr erlebt nicht ständig neue Gebiete, sondern tastet euch nach und nach in den vorhandenen Dungeons voran. Denn sofort einen Dungeon lösen, sprich ihn von vorne bis hinten durchlaufen werdet ihr kaum einen. Über mehrere Etagen ist man oft froh schadlos mal 10%, dann 20% und immer weiter den Dungeon zu erkunden. Dieses stetige Geduldsspiel ist an der Tagesordnung im Spiel und man macht stundenlang nichts anderes, als in ein und demselben Dungeon Stück für Stück voranzukommen. Mag langweilig klingen, macht aber einen riesen Spaß. Man merkt selber wie man von Level zu Level stärker wird und jede neue Waffe will sofort ausprobiert werden, ob man nun den oder den Gegner endlich auch eliminieren kann. Man macht so keine Riesenschritte im Spielfortschritt, sondern muss sich hier wirklich alles erarbeiten.

Motiviert wird man von versteckten Wegen, Bonusgegnern die massig EP bringen, oder auch von Bodenschätzen, Truhen und magischen Orten, die Materialien oder direkt Ausrüstung beherbergen. Das ist in der Form eines der extremsten Spiele und peitscht den Spieler förmlich dazu 100% eines Dungeons zu erkunden. Speziell am Ende einer Etage wartet dafür extra eine spezielle Truhe, die sich nur dann öffnet, wenn man die aktuelle Etage zu 100% aufgedeckt hat. Auf der anderen Seite steht der Schwierigkeitsgrad, der wieder nichts für ungeduldige Spieler ist. Aber selbst wenn man nicht sofort schnell vorankommt, selbst nach zig Stunden bleibt vor allem die Motivation extrem weit oben. Dafür sorgen viele Momente. Man erreicht nach langer Zeit endlich eine Etage oder Boss Bereich der ewig unerreicht schien, besiegt einen Gegner, der euch Zugriff auf einen neuen Bereich innerhalb des Dungeons eröffnet. Speziell diese Momente sind jede Spielminute wert. Kaum im neuen Gebiet angekommen und man merkt schnell, dass man hier noch ein kleines Licht ist. Und sofort ist man wieder angestachelt. Das gefällt mir sehr gut. Aber auch spielerisch entwickelt sich das Spiel immer weiter. Stichwort spezielle Attacken. Hier kommt nun das große Thema der Personas ins Spiel. Genau dieser Punkt ist nun wirklich brandneu und erweitert das RPG System nochmals. Die Personas sind einfach gesagt mächtige Alter Egos der einzelnen Charaktere, die man im Spiel beschwören kann und unabhängig vom Helden selber entwickelt werden können. Sie haben dazu gleich 2 Bedeutungen. Zum einen eröffnen sie den Helden neue spezielle Attacken, die man im Kampf über das Menü direkt anwählen kann und zum anderen erhöhen sie die Grundstats der Helden teils beträchtlich.

Das bedeutet hier dass man diese Personas in verschiedene Klassen einteilt, die zudem noch ihr ganz individuelles Aussehen haben. Man kann zudem Personas immer wieder neu erschaffen, indem man sie unter anderem fusionieren kann. Man nehme also 2 davon und kann sie in einem speziellen Raum der Highschool, sofern freigeschaltet, miteinander fusionieren und ein völlig neues Exemplar erhalten. Dabei leveln die Personas in etwa mit eurem Charakter mit, wobei hier ähnlich dem Pokemon Prinzip stetig neue Attacken und Aktionen erlernt werden. Gerade was die Stats angeht, kann man nun durch besagten DLC Online einen großen Vorteil bekommen. Denn Online kann man unter anderem auch schon zu Beginn Level 80 Personas für 3 Euro kaufen und einem Helden zuordnen. Vor allem was die Lebensleiste und Magiepunkte angeht, heben sie die Werte des Charakters um einiges an, was in den Kämpfen natürlich ungemein helfen kann. Aber und das muss man auch sagen, sind sie kein Allheilmittel. Durchrennen durch das Spiel tut man auch mit einem so hochgezüchteten Persona nicht. Denn ich habe mir auch ein paar Personas gekauft, die das Leben schon einfacher machen können. Ein Selbstläufer ist das Spiel dadurch aber keineswegs. Das ganze wird mit der Zeit zur kleinen Wissenschaft und man experimentiert schon reichlich herum, ehe man so seine Pärchen gefunden hat. Aber ungemein stimmig und motivierend gemacht. Dabei ist das aber nur ein Teil des genialen Rollenspiels, das vor allem den Crack wieder sehr in seinen Bann ziehen wird. Klar muss man ein wenig gemacht sein für die Dungeon Crawler Umsetzung und die Tatsache eben nicht durch freie 3D-Areale zu laufen. Aber und das schafft Atlus immer wieder sehr gut, bringt das Ganze einen sehr hohen Anspruch, jede Menge Spaß und vor allem ein immense Spielzeit mit.

Grafik & Sound....

Grafisch würde man auf den ersten Blick nicht auf ein Atlus RPG tippen. Hier hat nun die Persona Reihe schon klar die Oberhand. Alles ist extrem bunt auf den ersten Blick und es geht auch thematisch nicht in Wäldern oder Höhlen zur Sachen. Die Parallelwelt einer Schule hat man hier auch grafisch genauso hinbekommen, ohne dass es überfrachtet wirkt. Die Dungeons haben so ihren eigenen Reiz und sind einfach mal was anderes. Das Spielprinzip leidet keineswegs darunter. Denn gekämpft wird mehr als genug, so dass auch das gewohnte RPG Kampf Ambiente nicht zu kurz kommt. Und hier gefällt vor allem wieder die Vielschichtigkeit und Gestaltungsvielfalt der Gegner. Egal ob kleine Allerweltsgegner oder großer Endboss. Viel Liebe zum Detail gibt es hier zu sehen. Auch sonst ist relativ viel animiert, so dass auch die Atmosphäre nicht zu kurz kommt. Man darf sich nicht vom ersten Einblick täuschen lassen. Technisch gibt es nichts zu meckern und die Kämpfe und sonstigen Abläufe gehen flüssig und sauber über die Screens.

Der Sound ist einmal mehr relativ ruhig angehaucht und wirkt vor allem beim normalen Laufen durch die Dungeons fast schon entspannend. Das ändert sich natürlich bei den Kämpfen, wo die Musik schnell, rhythmisch und oft auch bedrohlich umgesetzt wurde. Genau das was man erwartet und passend zum Spielsystem. Kleines Highlight ist die Sprachausgabe, die vor allem wieder durch einen sehr gute englische Betonung punktet. Das einzige was ruhig noch ein wenig intensiver sein könnte sind die Effekte. Gerade im Kampf oder was die Gegner angeht, hätte man vielleicht noch ein wenig mehr einbauen können.

Fazit....

Persona Q ist ein weiterer extrem gelungener Titel aus der Atlus RPG Schmiede. Die Jungs haben es auch dieses Mal hinbekommen ein Spiel zu entwickeln, dass zum einen durch eine immense Spielzeit glänzt und diese über den gesamten Spielverlauf nicht langweilig werden lässt. Einzig die teils arg langen Dialoge erfordern manchmal ein wenig Geduld vom Spieler. Aber gerade die Mischung aus dem bekannten Dungeon Crawler Prinzip der Etrian Odyssey Reihe, die man nun gepaart hat mit dem sehr storylastigen Persona Universum, bereichert das gesamte Genre. Zudem richtet sich das Spiel nicht nur wegen der Sprache speziell an ältere Gamer, die auch mit einem härteren Schwierigkeitsgrad umgehen können. Ein Abendfüller ist das Spiel sowieso nicht und die 100 Stunden Grenze kann man mit diesem Spiel locker erreichen. Wer dann auch noch alle Storystränge einmal erleben will, darf noch mehr Zeit einplanen. Wieder so ein Spiel, wo der Redakteur einen Seufzer lässt das er aufhören muss. Aber sonst bleibt wieder alles andere liegen. ;-) Lasst euch also nicht vom flippigen und kunterbunten Äußeren täuschen. Dahinter steckt ein beinhartes RPG im Dungeon Crawler Prinzip, das fesselt und reichlich Spaß macht.

 

+ Persona und Etrian Odyssey
+ Extrem Hohe Spielzeit
+ Genialer Dungeon Crawler
+ Leveln, Ausrüsten, Kämpfen
+ Material Feature punktet
+ Erweitertes Persona System
+ 4 riesige Dungeons
+ Sehr anspruchsvoll
+ Tiefgehende Story
- Teils etwas viel Small Talk
- Komplett Englisch

GRAFIK: 80%

SOUND/EFFEKTE: 82%

MULTIPLAYER/Online: --

GESAMTWERTUNG: 88%

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