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3DS Super Black Bass 3D
 
 
Super Black Bass 3D - 3DS
Matthias Engert (29.03.2013)

SYSTEM: 3DS
ENTWICKLER: Star Fish
GENRE: Angeln
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
STREETPASS: Nein
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 3-8
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK0
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
SD-Card NUTZUNG: Nein
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
ONLINE/SPOTPASS: Ja/Nein

   
Einleitung....

Wer kennt das nicht, Stress, Hektik und irgendwie immer unter Zeitdruck. Um dem zu entfliehen rät einem jeder Ratgeber etwas zu tun, um persönlich mal ein wenig zu entspannen. Es gibt da natürlich vielerlei Möglichkeiten, auf die ich hier gar nicht weiter eingehen möchte. Keine Sorge, ein Ratgeber wird der Artikel nicht. ;-) Ein Punkt in dieser Fülle an Möglichkeiten ist das reale Angeln. Hobbyangler schwören darauf, nur hat der "Normalo" unter uns oft nicht die Möglichkeit dies zu tun. Wie so oft in unserer Welt kann man aber all dies auch virtuell erleben und es verwundert nicht, dass seit Jahren Angelspiele oder gar Simulationen auch auf den Konsolen immer wieder vertreten sind. Darunter durchaus auch interessante Spiele, darf nun auch auf dem 3DS die virtuelle Angelschnur ausgeworfen werden. Denn mit Super Black Bass 3D ist ein entsprechender Titel seit kurzem erhältlich. Wie schauen mal genauer hin und verraten euch ob man dabei eher entspannt, oder doch eher sein Aggressionspegel heben kann. ;-)

Menus und die Story....

In Deutschland ist der Titel über Koch Media erschienen, die schon seit langem die Spiele des Publishers Rising Star übernehmen. Passt ja auch gut, denn die meisten kennen Rising Star eher als Publisher für die Harvest Moon Spiele. Und geangelt wird dort ja auch. Hier verwundert es dann auch nicht, dass programmtechnisch die Firma Star Fish für Super Black Bass 3D verantwortlich war. Damit schließt sich dann quasi der Kreis. ;-) Aber ich schweife ab. Bei den Rahmenbedingungen bringt der Titel zunächst vieles mit, was man auf dem 3DS erwarten darf. Allem voran die komplette Lokalisierung, die sich hier aber nur auf deutsche Texte beschränkt. Eine Sprachausgabe außer einem selten zu hörenden "Uh" und "Ah" gibt es im Spiel nicht. Gespeichert wird intern auf 3 möglichen Speicherplätzen. Für den Kontakt nach Außen sorgt der Online Modus, der sich erst bei näherem Hinschauen als recht dürftig erweist. Hier geht es nicht darum direkt gegen andere Spieler anzutreten, sondern man darf über 5 verschiedene Events Online die Bestenlisten austauschen und so zumindest einen verkappten Mehrspieler erleben. Eine richtige Variante auch lokal gegen andere Spieler zu agieren gibt es im Spiel nicht. Daher spare ich mir hier auch einen entsprechenden Mehrspieler Teil im Test. Positiv ist auf den ersten Blick die reichliche Nutzung des Gyro-Sensors, so dass man laut Beschreibung ein realeres Feeling erwarten soll. Ob dem so ist, klären wir aber gleich im Gameplay Teil. Eine Geschichte in dem Sinne sollte man hier nur bedingt erwarten. Ihr als Neuling im Anglergeschäft besucht wenn man so will ein Angelresort, in dem ihr von einer Dame namens Mary begrüßt werdet und von nun an den Angelsport erlernen und in kleinen Turnieren auch Gewinnbringend anwenden sollt.

Sie selber möchte einen Bootsverleih eröffnen, so dass sich die Wege und Ziele durchaus ein wenig decken. Denn auch beim entspannten Angeln geht es ab und an um Wettbewerbe und der Jagd nach Erfolg und Trophäen. Wie war das doch gleich mit der Entspannung? ;-) Der Start in das Spiel ist recht knackig, oder sagen wir besser man entlässt euch ohne großartige Einführung oder sonstige Dinge in das Geschehen. Zunächst wählt man seinen Speichstand, gibt sich selber eine Persönlichkeit samt Geschlecht und Namen und landet danach sofort bei Mary, die euch ohne großartige Vorworte in die Action schickt. Denn das erste was sie euch fragt, ob ihr am aktuellen ersten kleinen Turnier teilnehmen wollt. Danach folgt sofort die Abfrage, ob ihr das Angeln kennt oder gleich bei ihr erlernen wollt. Bejaht ihr diese Frage, und das sollte man anfangs natürlich tun, erwartet euch ein Tutorial, bei dem die Grundlagen der Steuerung vorgeführt und nachgemacht werden dürfen. Ich erzähle euch das alles in Ruhe im Gameplay Teil. Mehr ist es hier also nicht, so dass wir sofort in Richtung Sonnenteich aufbrechen, der ersten Location im Spiel.

Technik und Game Play....

Sobald man das eigentliche Tutorial hinter sich gelassen hat, wartet von nun an die eigentliche Zentrale auf euch. Das eigene Zimmer ist wenn man so will der Ausgangspunkt für die spielerische Action, dient aber auch der Organisation. Während auf dem 3D-Screen das eigene Zimmer dargestellt wird, das anfänglich noch sehr karg aussieht, dient der Touch Screen dazu um die Menüs und verschiedenen Möglichkeiten anwählen zu können. Spielerisch gibt es hier die Punkte Wettbewerb und das Freie Angeln, bei dem man durchaus anfangs etwas verweilt, um die gelernten Grundlagen auch mal in Ruhe ausprobieren zu können. Als dritter übergeordneter Punkt wartet der Shop im Spiel, in dem ihr euch mit dem entsprechenden Kleingeld verschiedene Ausrüstungen kaufen könnt. Auch wenn man anfänglich mit einem Kontostand von 5000 startet kein Ruhepolster. Nur die wenigsten Sachen sind gleich zu Beginn erschwinglich. Ein bisschen motiviert werden wollen wir doch. ;-) Rechts im Touch Screen findet man weitere kleine Buttons. Hier könnt ihr das Spiel Speichern, eure Erfolge und Statistiken einsehen, die gespielten und kommenden Events unter die Lupe nehmen und auch in den hier zu findenden Optionen das Spiel ein wenig anpassen. Viel ist es nicht und bezieht sich auf elementare Dinge. Neben der Wahl einer Perspektive beim Angeln, stellt ihr hier die Maßeinheiten für Länge und Gewicht ein, könnt die Musik aktivieren oder eben nicht und zu guter Letzt auch den internen Speicher zurücksetzen. Bevor man sich nun auf der "Angeltour" im Wettbewerbsmodus versucht, sollte man durchaus ein paar virtuelle Übungsstunden im Freien Modus hinter sich bringen. Eure Ergebnisse in den Wettbewerben werden es euch eventuell danken.

Wählt ihr den Freien Modus an, könnt ihr zunächst eine der im Spiel enthaltenen Locations anwählen. 5 verschiedene Seen sind enthalten, von denen zu Beginn nur 1 frei zugänglich ist. Alle anderen schaltet ihr über Erfolge frei. Besonderheiten neben kleinen grafischen Unterschieden sind vor allem die Arten der Fische, die man in den einzelnen Seen fangen kann. Insgesamt sind im Spiel 30 Arten enthalten. Wie so oft in Angelspielen gilt es zuerst Barsche zu angeln. Warum auch immer. Bevor es dann endlich an den See geht könnt ihr noch die Jahreszeit, das Wetter und die Startzeit einstellen. Alles Dinge die in den Wettbewerben natürlich vorgegeben sind. Interessant ist hier die Zeit gemacht, die man recht lang erleben darf. Knapp 25 Sekunden dauert im Spiel eine reale Minute und man kann sich bei 10 Stunden Turniertagen ausrechnen, wie lange man auch real am Spiel sitzen könnte. Allerdings sei gleich angemerkt, dass man sich dies nicht antut. Ich glaube da erhascht einen eher der Sandmann. ;-) Ist alles eingestellt beginnt die Angelsession und ich kann euch die Steuerung und Screenaufteilung etwas näher bringen. Auch hier eigentlich klar das auf dem 3D-Screen der Angler und der See im Vordergrund zu sehen ist, während der Touch Screen Infos, den See als Karte und das bekannte Menu bietet. Im späteren Spielverlauf kann man 3 verschiedene Varianten angehen. Neben dem nur anfänglich verfügbaren Uferangeln, kommt später auch das Flachangeln dazu und am Schluss das Tiefangeln, für das ihr aber noch ein Boot benötigt. Zu Beginn vergnügen wir uns am Ufer.

Ihr könnt jederzeit die Stelle am See ändern, was bei einem Blick auf die Bestandsanzeige im 3D-Screen oft auch Sinn macht. Dort seht ihr über eine Anzeige wo ungefähr und wie viele Fischbestände vorhanden sind und ob es Sinn macht hier seine Angel auszuwerfen. Per L und R Taste könnt ihr zudem die Blickrichtung und damit die Kamera verändern. Gilt dann später auch für die Blickwinkel am Köder. Unglücklich empfinde ich das Auswerfen der Angel, für das man auf seinen 3DS achten sollte. Denn die Steuerung setzt in allen Actionmomenten auf den Gyrosensor und freie Bewegungen. Sprich wenn ihr die Angel auswerfen wollt, muss man den 3DS nach hinten bewegen und danach per schneller Vorwärtsbewegung nutzen. Wer seine Scharniere testen will, darf das gerne auf Dauer machen. Ich habe schnell angefangen den 3DS unten und oben festzuhalten und dann meine Bewegung auszuführen. ;-) Dabei spielt nun die Intensität eine große Rolle mit der ihr die Bewegung macht. So dosiert man das Ganze und wirft seinen Köder eben 5m oder auch mal gerne an die 40m. Genauso kann man die Angel von der Seite auswerfen, was ein Drehen des 3DS zusätzlich nötig macht. Bleibe aber dabei, dass dies nur kosmetisch etwas bringt. Schneller anbeißen tun die Fische deshalb nicht. ;-) Ist der Köder einmal im Wasser, wechselt auch die Sicht auf diesen unter Wasser. Man kann nun wie schon erwähnt die Kamera drehen und per A-Taste die Schnur wieder einholen. Per kurzem Druck bewegt man den Köder nur kurz, während ein gedrückt halten die Schnur stetig bewegt. Mit A und B zusammen bricht man ab und kann sofort wieder einen neuen Versuch starten.

Tja und nun kommt das Salz in der Suppe beim Angeln. Das Warten auf den Fisch. ;-) Das kann schnell gehen, aber auch zur Geduldsprobe werden. Hier spielen nun natürlich alle Dinge mit hinein. Eure Erfahrung und vor allem die Ausrüstung. Das Prinzip ist nun so angelegt, das ihr den Fisch über Bewegungen mit dem Köder lockt, dieser sich eventuell dafür interessiert und schließlich anbeißt. Diverse Gemütszustände sollen euch dabei helfen einzuschätzen, wie weit ihr mit dem Fisch so seid. Kleine Bildchen über dem Fisch sollen euch das anzeigen, was allerdings beileibe nicht gut zu erkennen ist. Gerade zu Beginn muss man erahnen welche Variante man gerade zu sehen bekommt. Denn der Fisch bewegt sich und man hat mehr damit zu tun die Schnur einzuholen, sobald der Fisch angebissen hat. Auch das dauert und spielt sich mit der Zeit sehr zäh. In 9 von 10 Fällen entwischt der Bursche erst einmal und lässt einen frustrierten Angler zurück. Denn einmal am Haken gilt es weitere Dinge zu beachten. Man muss nun das richtige Verhältnis finden, wie man die Schnur spannt, über freie Bewegungen des 3DS diese hin und her bewegt, um den Fisch zu ermüden. Das kann dauern und führt aufgrund der hektischen Darstellung auf dem Screen zu keinen schnellen Erfolgen. Ein großes Problem im Spiel, das die Geduld des Spielers doch sehr beansprucht wird. Mag sein das genug Zeit vorhanden ist, nur irgendwann will man dann doch mal ein Erfolgserlebnis. Das ändert sich erst mit besserer Ausrüstung ein wenig, zeigt aber schnell das man doch ein gewisses Sitzfleisch mitbringen sollte. Ein schmaler Grat wie ich finde und man kann hier sehr schnell die Lust verlieren. Dass die Darstellung und Technik nicht besonders spektakulär ist, tut dann leider noch ihr Übriges dazu.

Fängt man seinen ersten Fisch, steigt die Motivationskurve stark an und man will dann schon mehr. Das ist bei den Turnieren dann nicht anders. 5 verschiedene gibt es, die sich über mehrere Tage jeweils hinziehen und an denen eure Ergebnisse pro Turnier immer zusammengezählt werden. Auch hier ist man anfangs eher gefrustet, weil die eigenen Erfolge in den ersten Tagen noch nicht zum Sieg reichen. Auch hier wieder das gleiche Problem. Technik, Darstellung, Steuerung führen eher zum Frust, anstatt das sie einen motivieren. So ist hier das Thema Erfolg nur in kleinen Schritten erreichbar. Nur verliert der Spieler bis dahin oft die Lust. Man fängt zwar immer wieder neu an, spürt aber schnell eine gewisse Sättigung, weil auf lange Sicht einfach auch die Möglichkeiten fehlen zu agieren. Entweder Schema A funktioniert oder eben nicht. Das ist dann insgesamt zu wenig und macht aus Super Black Bass 3D eben auch keine Angelsimulation.

Grafik & Sound....

Grafisch bin ich doch sehr enttäuscht und hätte mir vor allem aufgrund des Unterwasserthemas viel mehr Effekte versprochen. Ganz speziell beim 3D-Effekt. Dieser ist hier aber leider wirklich nur angedeutet und man muss schon ganz genau hinschauen, ob man ihn nun auf Max gestellt hat oder ohne spielt. Allerdings hätte man auch bei perfektem 3D nicht viel Freude daran. Das liegt klar an der Steuerung und den nicht enden wollenden Bewegungen mit dem 3DS, da man Dank Gyrosensor alles wichtige eben darüber umgesetzt hat. Man würde nur Doppelbilder sehen. Aber auch sonst ist die grafische Darstellung sehr schwach. Alles wirkt steril und auch recht billig gemacht. Unter Wasser wirkt die Grafik einfach nur "dreckig" und kommt ohne großartige Details daher. Animationen abseits der Fische gibt es kaum und die Farbpower ist ebenfalls nicht der Rede wert. Da schmeicheln die Screens dem Spiel eher noch. Wenige Unterschiede bei der Gestaltung der Locations runden den sehr mäßigen Eindruck in diesem Bereich ab. Das auch die Technik und durchaus mal hektische Darstellung das Spielvergnügen eher nach unten zieht, rundet diesen Eindruck ab.

Auch beim Sound gibt es nicht viel Positives zu berichten. Die Musik dudelt doch mit der Zeit immer in der gleichen Endlosschleife vor sich hin, so dass man sie irgendwann deaktiviert. Hier könnten nun eigentlich die Umgebungsgeräusche am See punkten. Tun sie nicht, weil ebenfalls kaum vorhanden. Einzig die reinen Angelgeräusche sind noch annehmbar. Retten aber das Spiel in diesem Bereich auch nicht mehr.

Fazit....

Auf lange Sicht kann Super Black Bass 3D leider nicht überzeugen. Selbst wenn man selber als Hobbyangler durch die Welt geht, will hier keine so richtige Spielfreude aufkommen. Der nötige Kick beim Spielen und eine steigende Motivationskurve wollen sich hier einfach nicht einstellen. Alles wird zu trocken präsentiert, die Steuerung ist gewöhnungsbedürftig und die Technik beim Angeln auch stark Glückssache. Es gibt immer nur ein gewisses Schema, mit dem man agieren kann. Klappt das nicht, sitzt man gefrustet am Ufer und verliert schnell die Lust. Und den Zusatz 3D sollte man hier eigentlich schnell wieder aus dem Titel streichen. Man muss also hier sehr viel Liebe zum Angelsport mitbringen und eine Menge Sitzfleisch haben, um mit dem Spiel seine Freude zu haben. Nur finden auch diese Spieler andere Kaliber. Zwar noch nicht auf dem 3DS, aber auf anderen Plattformen. Das hier gebotene ist einfach zu wenig, um auf dem 3DS überzeugen zu können.

 

+ Reale Fische/Ausrüstung
+ Turnier Gameplay
+ Shop Feature enthalten
+ Ausladendes Handbuch
+ Komplett Deutsch
- Grafisch recht bieder
- Schwacher 3D-Effekt
- Teils unglückliche Steuerung
- Wird schnell langatmig
- Atmosphärisch schwach

GRAFIK: 45%

SOUND/EFFEKTE: 48%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 42%

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