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3DS Code Name: S.T.E.A.M.
 
 
Code Name: S.T.E.A.M. - 3DS
Matthias Engert (22.06.2015)

SYSTEM: 3DS
ENTWICKLER: Intelligent Systems
GENRE: Action/Taktik
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
STREETPASS: Ja
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 3-9
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK12
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Ja
PREIS: ca.35 Euro
SD-Card NUTZUNG: Ja
CHEATS / TIPPS: Ja
ONLINE/SPOTPASS: Ja/Ja

   
Einleitung....

Rollenspiele erfreuen sich hierzulande großer Beliebtheit. Das liegt vor allem an der hohen Verfügbarkeit an wirklich guten Rollenspielen auf allen Plattformen. Speziell die Handheld Fraktion kann sich in dieser Hinsicht nicht beschweren. Das begann schon mit dem GBA und hat sich über DS bis zum 3DS fortgesetzt. Dennoch muss man heutzutage schon etwas mehr bieten, als nur stupide leveln zu können, ein paar Gegner plattzumachen und die üblichen - Gut gegen Böse Geschichten zu erleben. Auch hier tut sich immer wieder einiges und Spiele aus den Etrian, FF oder Fire Emblem Reihen bieten dem Spieler einiges. Bei letztgenannter Serie liegt da sicherlich auch an der Kontinuität des Entwicklers. Denn Intelligent Systems hat unter den Nintendo Rollenspielern einen sehr guten Ruf. Grund sicherlich auch mal etwas anderes zu probieren und aus dem Fire Emblem Korsett mal auszubrechen. Gesagt getan und die Idee zu Code Name S.T.E.A.M. war geboren. Lange Zeit etwas unter dem Radar, zeigte sich erst spät die eigentlich interessante Idee hinter dem Spiel. Denn ein reinrassiges Rollenspiel sollte der Titel nicht werden. Mittlerweile ist das Spiel erhältlich und bringt einige ungewöhnliche Ideen mit auf den 3DS, ohne das rundenbasierte Actionthema zu vergessen. Grund genug sich diesen etwas anderen Action Titel mal genauer anzuschauen.

Menus und die Story....

Wie immer unter dem Dach Nintendos erschienen, durften wie schon erwähnt die Mannen von Intelligent Systems ihre ungewöhnliche Spielidee umsetzen. Das gilt dann wirklich für jeden Bereich des Spiels. Wenig überraschend, dass wir uns bei den Rahmenbedingungen keine Gedanken machen müssen. Was die Texte angeht, bekommt der Spieler ein komplett lokalisiertes Spiel, während man die Sprachausgabe im originalen Englisch belassen hat. Keine schlechte Entscheidung, da die Betonung und die Dialoge sehr professionell rüberkommen. Auch sonst kann man in Sachen 3DS Feature mit allem punkten was hier Sinn macht. Das beginnt bei der sehr guten Umsetzung und Nutzung beider Screens, über die Möglichkeit 3 Spielstände zu nutzen, bis hin zu den Kontaktmöglichkeiten mit einem Off- und Online Mehrspieler, Streetpass und Spotpass Unterstützung. Abgerundet wird das Ganze von einen endlich mal richtig sinnvollen Einbinden der amiibo Figuren. Hier werden alle Fire Emblem Figuren unterstützt, die vor allem im ersten Drittel des Spiels Einsteigern sehr viel bringen können. Aber dazu später noch ein paar Worte. Auch in Sachen Story geht man hier einen sehr ungewöhnlichen Weg und geht geschichtlich ein wenig in der Zeit zurück. Eine außerirdische Macht hat es auf die Erde abgesehen und nur ein Team von Spezial-Agenten kann die Welt vor der Bedrohung retten! Ob Buckingham Palace oder das Weiße Haus - die Aliens machen vor keinem irdischen Wahrzeichen halt. Aber mit Hilfe von Dampfkraft kann die Spezialeinheit S.T.E.A.M. (Strike Team Eliminating the Alien Menace), unter der Leitung von Präsident Abraham Lincoln höchstpersönlich, die Invasoren bekämpfen.

Ihr seht schon, wir befinden uns in einer etwas abgedrehten Zeit. Ihr als Spieler übernehmt nun die Truppe und führt dabei immer 4 Agenten gleichzeitig durch die einzelnen Missionen, um schlussendlich dem großen Oberboss der Aliens den Garaus zu machen. Dass man am Ende einen wunderbaren Vorgeschmack auf einen Nachfolger erlebt, überrascht einen da fast schon nicht mehr. Aber bis dahin wartet ein ungewöhnliches und vor allem unerwartet langes Spielvergnügen auf euch. Der reine Spielstart bringt schon einmal den ebenfalls goldigen Humor des Spiels zum Vorschein und zeigt mit einem Comic-artigen Trailer, wohin die Reise hier auch grafisch gehen wird. Mit einem richtigen gesungenen Titelsong, zeigen sich die ersten Beteiligten, ehe man im ersten Menübildschirm zwischen der Kampagne und dem Mehrspieler wählen kann. Mittlerweile gibt es auch das erste Update auf die Version 1.1.0, die man auf jeden Fall installieren sollte. Wählt ihr die Kampagne an, so dürft ihr euch für einen der 3 möglichen Spielstände entscheiden, die in Zukunft die Spielzeit, erspielten Münzen und den aktuell erreichten Ort im Spiel anzeigen. Ein eigentliches Hauptmenu gibt es hier zunächst nicht. Erst nach einer ersten Tutorial Mission gibt es eine Zentrale, über die man verschiedene Möglichkeiten an die Hand bekommt. Also nicht lange gefackelt und auf geht's in das ungewöhnliche Spiel, in dem Dampf die Hauptrolle spielt. ;-)

Technik und Game Play....

Die Idee hinter dem Spiel ist es einen rundenbasierten Action Titel mit vielen strategischen Elementen auf die Spieler loszulassen. Dabei erlebt man natürlich Einflüsse verschiedener Genres, die man hier auf interessante Art und Weise miteinander verbunden hat. Dabei geht man hier so vor, dass man als Spieler erst einmal langsam in die Materie eingeführt wird. Denn zu Beginn ist von einer Gruppe noch nicht viel zu sehen und nur der heimliche Chef der Mission namens Harry darf mit einem Kumpel die ersten Missionen bestreiten. Wobei er später aufgrund der interessanten Story auch offiziell zum Chef des Ganzen wird. Aber zu viel verraten wollen wir nun auch nicht. Schauen wir uns erst einmal das Gameplay etwas genauer an. Zu Beginn wird der Spieler in einigen Tutorial Missionen mit den Gegebenheiten vertraut gemacht, ehe man kurz darauf auch das spielerische Zentrum dauerhaft nutzen kann. Ein Flugkoloss namens Liberty wird eure spielerische Zentrale, über die man sein Team auswählt, ausrüstet und diverse Statistiken nachsehen kann. Hier findet man unter anderem auch die Optionen, über die man neben Soundeinstellungen unter anderem auch die Achsen der Kamerasteuerung anpassen kann. Dazu findet man den sogenannten Konferenzraum, wo man sich neben den angesprochenen Statistiken, alle freigeschalteten Waffen und sogenannten Boiler anschauen kann. Ihr seht schon auch hier geht es eher etwas ungewöhnlich zur Sache. Wem das noch nicht reicht, der darf in einer Extras-Rubrik Informationen zu den Helden, den Welten und Gegnern, bis hin zu allen Musikstücken ein wenig ins Detail gehen. Auch hier zeigt man viel Liebe zum Detail, auf die im Spiel sehr viel Wert gelegt worden ist.

Herzstück der Liberty ist aber die Rüstkammer. Sie bringt euch direkt auf die "Schlachtfelder" und damit in die Kampagne. Die Reise der Gruppe beginnt in London, reicht weiter über die Ostküste Amerikas und verschlägt euch am Ende in die kalten Gebiete der Arktis. Auch in Sachen Location hat man sich ins Zeug gelegt und bietet viel Abwechslung. Dabei warten wenn man so will satte 16 Gebiete auf euch, die durch 2 weitere Bonus Gebiete am Ende erweitert werden. Innerhalb eines Gebietes warten bis zu 3 einzelne Levels, so dass man am Ende auf 35 reine Levels kommt. Zumeist als wirkliche Gruppenabschnitte umgesetzt, gibt es hier und da auch mal eine Art Mechwarrior Variante, in denen man mit einem überdimensionalen Roboter gegen seine Feinde antritt. Klar in der Mehrheit sind aber die actionlastigen Levels, in denen man als Gruppe agiert und der Spieler jeden Schritt selber steuert. Auch wenn es anfänglich nur 2 Charaktere sind, im Spielverlauf schaltet man insgesamt 12 Kämpfer(innen) frei, die zusätzlich erweitert werden können durch die amiibo Figuren der Fire Emblem Serie. Der erste Bildschirm der Rüstkammer gibt euch die Welten-Auswahl an die Hand. Hier sieht man immer auf einen Blick, wie viele Levels darin warten und was man in Sachen Zahnräder gefunden hat. Diese stellen einen wichtigen Bestandteil der sammelbaren Dinge im Spiel dar und sollten nicht unbeachtet bleiben. Denn damit schaltet man einen Teil der Boni frei, mit denen man sich das Spiel durchaus einfacher machen kann. Ebenso die erspielten Münzen für das gesamte Gebiet. Hintergrund wie in vielen Spielen, dass man alle so oft spielen kann, wie man will. Was hier auch dadurch motiviert, dass frühe Levels mit einer später viel besseren Ausrüstung der Charaktere und deren reiner Anzahl nochmal nach allen Boni durchforstet werden können. Wem das eine oder andere im späteren Spielverlauf fehlt, der holt es sich einfach mit besseren spielerischen Möglichkeiten zu einem späteren Zeitpunkt.

Beim ersten Durchspielen erlebt man das Ganze mit einem Schwierigkeitsgrad. Erst nach einmaligen Durchspielen bekommt man gleich derer 3 zusätzlich, die in Sachen Belohnungen einiges bringen. Auch so eine Kleinigkeit, die den Spieler motivieren kann. Bevor es nun richtig losgeht, steht die finale Charakterwahl an. Maximal dürfen 4 Charaktere innerhalb der Gruppe gleichzeitig agieren. Zu Beginn 2, schaltet man mit der Zeit weitere frei, aus denen man mit der Zeit frei wählen kann. Hintergrund ist nicht nur reine Kosmetik, sondern knallhartes Kalkül. Denn alle unterschieden sich in bestimmten Fähigkeiten, die vor allem hinten heraus durchaus einige Wechsel mit sich bringen, da sich manche Helden für die eine oder andere Umgebung besser eignen. Wem das nicht reicht und mit dem New 3DS spielt, darf sich auch noch die amiibos als Unterstützung ins Boot holen. Aber dazu später noch einige Details. Hat man seine 4 Helden ausgewählt, kann man diese je nach Spielfortschritt auch noch anpassen und ausrüsten. Jeder Charakter verfügt über eine Primär- und Sekundärwaffe und trägt auf dem Rücken einen sogenannten Boiler, der hier das angesprochene Dampf Feature definiert. Hat man einiges an Waffen und Boilern freigespielt, kann man hier also ebenfalls das Spielgeschehen stark beeinflussen. Jetzt ist man fertig mit den Vorbereitungen und rein geht's in die Action. Vor den Gebieten und Levels gibt es ebenfalls im Comic-Look gehaltene Sequenzen und Dialoge zwischen den Beteiligten. Abgeschlossen wird alles von einem kurzen Kameraflug über die Location und man landet schlussendlich beim Führer der aktuellen Truppe. Jetzt beginnen die spielerischen Feinheiten. Zunächst wichtig ist die Screenaufteilung. Klar spielt sich die Action auf dem 3D-Screen ab, während der Touch Screen organisatorische Dinge abdeckt. Dazu kann man hier die Kamera frei drehen und zwischen den Helden umschalten. Allerdings ist es dem Spieler freigestellt, wie er das macht, da man diese Dinge auch über die Action Tasten, das Steuerkreuz und die Pads tätigen kann.

Auch das ist eine Besonderheit. Wer mit dem New 3DS spielt, benutzt den neuen C-Stick als Kamera Steuerung, während Spieler mit den älteren Varianten die Kamera wahlweise mit dem Touch Screen, den Actiontasten oder auch dem Schiebepad Pro bewegen können. Nach langer Zeit ein Spiel, dass diese fast schon vergessene Hardware unterstützt. Und wie in jedem Spiel mit 3D-Arealen macht das Teil Sinn, ohne dass man es aber kaufen muss. Bewegt werden die Charaktere mittels des Schiebepads, während man mit dem Steuerkreuz entweder zwischen den Charakteren, oder eben den Primär- und Sekundärwaffen durchschaltet. Das Ziel ist es nun in den großen 3D-Arealen einen Zielbereich zu durchlaufen oder zu erreichen. Auf dem Weg dorthin warten viele Gegner auf euch, die euch daran zu hindern versuchen. Wichtiger Punkt dabei ist vor allem, dass es reicht wenn 1 Charakter der 4er Gruppe durchkommt. Selbst wenn 3 Helden drauf gehen, bekommt man das Level als gelöst gewertet. Im nächsten Abschnitt werden die gefallen Recken wiederbelebt und stehen euch wieder zur Verfügung. Klingt nach einem einfachen Spiel? Weit gefehlt wie sich im Spielverlauf herausstellt. Denn hier kommen wir jetzt zum Zusammenspiel zwischen Gegnern, Waffen und eben dem Dampf Feature, dass hier alles andere stark beeinflusst und reglementiert. Auf dem 3D-Screen sieht man seine Helden aus der Third Person Perspektive und kann wie schon erwähnt die Kamera frei nach allen Richtungen drehen. Was man auch tun muss, um vor allem die Gegner und Objekte um sich herum im Auge zu behalten.

Die wichtigste Anzeige neben der Lebensleiste jedes Charakters ist die sogenannte Dampfleiste. Je nach Charakter und vor allem mitgeführten Boiler, können diese bis zu 12 kleine Wolken Anzeigen bieten. Diese sind wenn man so will die Energie für alle Aktionen im Spiel. Egal ob man den Charakter bewegen, oder ein Aktion ausführen will. Simpelstes Beispiel ist das Laufen und eine kleine Parallele zu einem Fire Emblem wird sichtbar. Ihr bewegt die Charaktere im Areal über kleine quadratische Felder nach allen Richtungen. Dabei verbraucht ein Quadrat eben eine Wolke in der Dampfanzeige. Hat man 12 Wolken in der Leiste kann man theoretisch 12 Felder laufen. Danach wechselt man zum nächsten Charakter usw. Jetzt kommt aber das erste ABER! Denn einen Gegner angreifen oder z.B. ein Hindernis zerstören kann man jetzt natürlich nicht mehr. Wieder ein einfaches Beispiel. Die Primärwaffen sind zumeist Schusswaffen, die natürlich auch Dampf benötigen. Beispielsweise 3. Also läuft man 9 Felder und hat noch 1 Schuss frei. Kann man einen Gegner anvisieren, sieht man dessen Lebensleiste und was der Schuss diesem abziehen würde. Da sich aber alle Charaktere unterscheiden, verbrauchen die Waffen völlig unterschiedliche Mengen an Dampf. Aber auch das sollte noch nicht alles in den taktischen Überlegungen des Spielers sein. Da wir es hier mit einem rundenbasierten Gameplay zu tun haben, sind nach dem eigenen Turn natürlich die Gegner dran. Nun setzt das Spiel sehr stark auf das bekannte "Wache-Konter" Feature. Sprich wenn sich ein Gegner auf einen zubewegt und man noch Energie im Boiler hat, wird dieser auch in der Gegnerrunde attackiert. Hat man alles verbraucht, ist man logischerweise schutzlos. Bei 4 Charakteren, die sich so gegenseitig decken und schützen können, könnt ihr euch ausmalen, welchen taktischen Gedanken man hier verfolgt.

Und da haben wir das Thema wirklich nur einmal angerissen. Hier spielen noch viele andere Dinge mit hinein. Nicht jede Waffe bietet ein automatisches Konter Feature. Auch dies muss beachtet werden. Dazu kommt das es Waffen gibt, die als Gewehr umgesetzt sind, andere aber wiederum auf Granaten setzen. Dazu spielen Hindernisse in den Arealen eine riesige Rolle, so dass man sich wirklich immer wieder neue überlegen muss, was man in seinem Turn alles tut. Einfach drauf los rennen bringt in diesem Spiel gar nichts. Das macht den Titel ungemein anspruchsvoll und erfordert vom Spieler viel Nachdenken. Viele Levels spielt man mehrmals, weil man sich andere Vorgehensweisen überlegt, oder einfach verschiedene Gruppenmitglieder ausprobiert. Dazu kommt noch ein wichtiger Fakt. Je nach Boiler wird zu jedem Turn der Dampf wieder aufgefrischt. Aber nicht immer auf volle Energie, so dass man immer wieder variiert, sprich in seinem Turn niemals den gesamten Dampf eines Charakters aufbraucht. Das bringt manchmal regelrechte Stellungskriege mit sich, weil man alle Charaktere gerade zu Beginn nur auf Wache-Konter ausrichtet, da die Gegnerschaft in den Levels sehr aggressiv zu Werke geht. Hier erlebt man fast schon Tower Defense Gameplay. ;-) Es gilt unheimlich viel zu beachten. Denn neben den Gegnern will man unter anderem auch die Zahnräder holen, die nämlich neue Boiler freischalten. Dazu will man so viele Münzen wie möglich erspielen, da diese den Gruppenrang definieren und bei bestimmten Münzenmengen neue Waffen freischalten. Das greift alles sehr schön ineinander und wird mit der Zeit durchaus knifflig. Man sollte die Gruppe nur selten auseinanderziehen, muss aber dennoch mal verzweigen und muss dennoch immer auf seine Deckung achten. Viele Sachen die man bedenken muss. Das gefällt mir alles sehr gut und wird mit zunehmendem Spielverlauf immer besser.

Gerade das Wache Konter Feature ist nicht zu unterschätzen. Bedeutet auch dass man nun nicht jedes Hindernis sofort zerstört, um vielleicht die Münzen darunter einzuheimsen. Denn es könnte durchaus auch Deckung bieten und der eigenen Konter Attacke zugutekommen. Aber es gibt noch viel mehr zu beachten. Denn die Entwickler haben euch als Spieler natürlich nicht vergessen. Dafür haben sie kleine und große Portale in den Arealen eingebaut. Einmal um einen Charakter, der es erreicht, gegen Gebühr aufzuladen und die großen Varianten, die auch als Speicherpunkt innerhalb des Levels dienen und gegen wesentlich mehr Geld auch gleich die ganze Truppe komplett auffrischen was Lebens- und Dampfenergie angeht. Oft der Tie-Breaker, da man einfach gesagt so 2x in seinem Turn agieren kann. Aber dafür braucht man wieder viel Geld, das im Level erspielt werden will. Wahlweise durch das aufsammeln von Münzen oder dem erledigen von Gegnern. Diese werden in vielen Levels immer neu generiert, so dass man selten ein feindfreies Gebiet erlebt. Auch das hebt den Anspruch und vor allem die Spielzeit. Knapp 35 Stunden hat mich ein Durchgang gekostet, was ich für einen Titel wie diesen als sehr viel erachte. Hätte ich zu Beginn auf keinen Fall gedacht und spricht klar für das Spiel. Es wird auch nie langweilig. Immer neue Gegner, Locations und eben auch eigene Möglichkeiten. Denn jeder neue Charakter erweitert die eigenen Möglichkeiten, so dass man mit der Zeit doch so seine Favoriten findet. Bei mir 3 Action Dödel und eine Amazone, die auch Heilen kann. Dazu die Mischung aus Nahkampf und Fernwaffen, was dazu führt, dass sich eigentlich kein Level gleicht. Selbst wenn man es mehrmals angeht. Es ist kaum etwas wirklich gescriptet. Einmal leicht anders gelaufen und agiert und auch die Gegner stellen sich sofort darauf ein. Kein Spiel für Warmduscher. ;-)

Hier kommt nun das amiibo Feature noch zu seinem Recht, das vor allem zu Beginn des Spiels eine Menge bringen kann. Unterstützt über den New 3DS, oder später das Zusatzportal, kann man alle 4 Helden der Fire Emblem Serie einbinden. Wer also eine amiibo Figur von Ike, Darean, Lucina oder Marth zuhause hat, kann diese einlesen und bekommt sie in der Charakterauswahl dauerhaft zur Verfügung gestellt. Und nicht nur als Gimmick, sondern sofort einsetzbare Figur in der Kampagne oder dem Mehrspieler. Sie haben zwar nicht die Möglichkeit verbessert zu werden mit neuen Waffen und Boilern, dafür agieren sie mit stärkeren Werten von Anfang an. Vor allem im ersten Drittel des Spiels, machen sie viele Abschnitte eher lösbarer. Erst so ab der Hälfte des Spiels, sind die neuen Charaktere dann durch das Entwickeln im Vorteil. Dennoch eine sinnvolle Einbindung, die eben auch spielerisch etwas bringt. Weiterer positiver Aspekt ist die Tatsache, dass die Entwickler auf Zeitdruck verzichtet haben. Ob ihr eher der defensive oder offensive Spieler seid ist völlig egal. Es gibt keine Vorgaben, so dass man sich Zeit lassen kann beim Durchqueren der Locations. Und bedingt durch das Rundenbasierte Gameplay kann man immer in Ruhe überlegen was man macht. Die Mischung aus Agieren und Reagieren, weil doch unvorhergesehenes passiert, ist ideal getroffen worden und macht den Titel wunderbar spielbar. Eine gute Gegner KI und das durchdachte System mit dem Dampf Feature machen aus dem Spiel eine echt runde Sache. Natürlich wäre ein Levelsystem für die Charaktere selber und damit einhergehend Verbesserungen der Fähigkeiten auch nichts Schlechtes gewesen. Aber man wischt die Gedanken meist schnell wieder weg. Denn die Ideen und die Umsetzung vieler Feature sind mehr als passend und machen aus dem Spiel eine echte Überraschung. So viele Facetten, die auch viele Spielertypen ansprechen machen aus Code Name S.T.E.A.M. einen echten Geheimtipp.

Grafik & Sound....

Grafisch ist der Titel sicherlich streitwürdig. Dass man hier auf eine sehr markante Grafik im Comic Look setzt, gefällt vielleicht nicht jedem, wobei in den Levels selber das Ganze nicht so extrem rüberkommt. Das erlebt man dann in voller Dröhnung in den Sequenzen, die sehr stark auf die Comic-Schiene ausgerichtet sind. Inklusive diverse "Bammsssss" und "Splashhhhhhs" ;-) Hier kommt man sich dann schon eher vor wie in einem kleinen Comic. Wem das hingegen gefällt, darf später in der Extras-Rubrik alle freigespielten Varianten jederzeit anschauen. Wichtiger und gelungen sind die Umgebungs-Gestaltungen, die zwar nicht durch edle Texturen glänzen, dafür aber passend zum Gameplay mit guten Kontrasten und Farbverläufen. Ein bisschen Cel-Shading ist auch dabei, so dass man auch hier gleich mehrere Einflüsse zu sehen bekommt. Spielerisch wichtige Dinge sind animiert, so dass die Umgebungen doch relativ lebendig wirken. Zumindest wenn auch die Gegnerschaft noch vollzählig ist. Technisch gibt es nichts zu meckern. Vor allem die Kollisionsabfrage ist gelungen, was ob der vielen Waffentypen sehr wichtig ist. Hier ruckelt dann auch nichts und auch die Kamera macht das was sie soll.

Der Sound ist hier sehr heroisch angehaucht und bietet vor allem bei den Musikstücken oft eine Mischung aus Musical, Hymnen und Marschmusik. Auch eher der etwas ungewohnte Soundtrack, wartet auch hier eine spezielle Rubrik für alle möglichen Musikinhalte. Durchzogen sind die Levels dabei auch von Musiken, die sich jeweils an die Spielsituation anpassen. Von ruhig bis dynamisch ist auch hier viel Abwechslung dabei. Kleines Highlight sind die vielen Kommentare und Samples der Beteiligten. In den Sequenzen ist eh alles vertont, schnattern sie aber auch in den Levels immer wieder. Auch hier alles sehr gelungen, ohne jetzt aber Maßstäbe zu setzen.

Multiplayer/Online....

Der Mehrspieler im Spiel ist ebenfalls eine gelungene Sache, auch wenn man dem Einzelspieler hier gefühlt mehr verfällt. Positiv dass man hier seinen eigenen Spielfortschritt nutzen kann und nicht nur Pseudo Dödel in den Kampf schickt. Sprich wer weit gespielt hat und viele Belohnungen einheimsen konnte, hat durchaus einen Vorteil im Mehrspieler. Ebenfalls stehen euch hier alle amiibo Figuren zur Verfügung. Wahlweise könnt ihr gegen einen anderen Spielern auf der heimischen Couch agieren, oder auch gleich Online einen Gegner herausfordern. Dabei sticht die Online Variante noch ein wenig heraus. Auf der heimischen Couch kann man nur gegen einen Freund antreten, während Online auch ein mit MK vergleichbares Turnier Feature angeboten wird. Ihr könnt hier einem offiziellen Nintendo Turnier beitreten, oder eben auch jederzeit ein eigenes eröffnen. Dabei könnt ihr auch mehreren Turnieren beitreten und kämpft nun als ein Teil der jeweiligen Region um Punkte. Aktuell läuft der Global Cup 1. Dabei werdet ihr Gegnern zugelost und es geht in 1-1 Kämpfen und Rangpunkte für eure Region. Dabei dauern die Runden 60 Sekunden und sind auf 30 insgesamt beschränkt. Gespielt wird dabei wie Offline in Locations aus dem Hauptspiel. Macht Laune und man lernt hier oft ganz andere Spielweise kennen. ;-)

Fazit....

Dafür dass man den Titel lange Zeit eher wenig beachtet hat, ist ein mehr als toller Titel herausgekommen. Selbst im Hause Nintendo war die PR-Maschine nicht gerade heiß gelaufen. Umso ärgerlicher, dass der Titel aktuell ein wenig unterzugehen droht. Gerade nach der ernüchternden E3 sind solche Titel dringend notwendig, auch wenn der 3DS weit weniger Probleme in Sachen Software besitzt. Denn was man dem Spieler hier bietet ist eine echt runde Sache. Tolles Gameplay mit sehr vielen Facetten. Anspruchsvoll und ausgesprochen knifflig und mit einer sehr hohen Spielzeit ausgestattet, überzeugt das Spiel. Man spricht hier auch weit mehr als nur eine Zielgruppe an und als Rollenspiel, Action oder Strategie Fan kann man jede Menge Spaß haben. Viele Ideen im Spiel, die man auch sehr gut durchdacht und konsequent umgesetzt hat, stehen klar auf der Haben Seite. Gemessen an meiner persönlichen Erwartungshaltung für mich eine echte Überraschung und klare Empfehlung für alle 3DS Gamer, die mit diesen Genres etwas anfangen können.

 

+ Erfrischende Idee/Umsetzung
+ Viel Taktik und Strategie
+ Endlich gutes amiibo Feature
+ Überraschend hohe Spielzeit
+ Anspruchsvoll/knifflig
+ Viele Charaktere/Fähigkeiten
+ Upgradebare Ausrüstungen
+ Online Gefechte/MP
+ Komplett Deutsch
- Grafik Geschmackssache
- Mech Kämpfe etwas langatmig

GRAFIK: 78%

SOUND/EFFEKTE: 77%

MULTIPLAYER: 82%

GESAMTWERTUNG: 86%

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