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GBA Namco Museum
 
 
Namco Museum - 50th Anniversary - GBA
Kilian Pfeiffer (18.04.2006)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: Namco
GENRE: Spielesammlung
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Keiner
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 3-10
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Happy Birthday "Namco"! Und nachdem man zum Geburtstag ordentlich einen Ausgeben sollte, hauen die Mannen der bekannten Entwicklerschmiede so richtig auf den Putz und spendieren den Game Boy Advance-Besitzern (Trommelwirbel!!!): ganze fünf Spiele! Ihr lest richtig: fünf angegraute Retro-Klassiker in einer schmucklosen Verpackung - immerhin zu einem günstigeren Preis. Alles andere wäre aber auch eine Zumutung gegenüber den Käufern. Mal im Ernst: "Pac-Man" sowie "Ms. Pac-Man" gleichen sich zum einen wie eineiige Zwillinge, zum anderen gibt es das Stück Software in unzähligen Varianten - ein Kaufgrund sind diese Titel wohl nur für die eingefleischtesten Fans. "Galaga", ein Shooter von 1980, wurde auch mit auf das Modul gepresst, "Rally-X" sowie "Dig Dug" komplettieren das kurze und schlecht ausgestattete Softwarepaket.

Menus und die Story....

Nach dem Spielstart dürft Ihr unter einer von fünf zur Verfügung stehenden Sprachen Eure Muttersprache wählen (Englisch, Spanisch, Deutsch, Italienisch, Französisch). Im Grunde genommen werdet Ihr jedoch kein Textverständnis im Spiel aufbringen müssen, da die Wahl der Sprache nur Auswirkungen auf das Pausenmenü hat. Die Retro-Arcade-Klassiker befinden sich in der unveränderten Originalversion auf dem Modul - Deutsch ist daher Fehlanzeige.

Nett anzusehen ist das Hauptmenü des Spieles, über welches Ihr Zugriff auf oben genannte fünf Klassiker habt. Jedoch wählt Ihr diese nicht in Textform aus, vielmehr trefft Ihr Eure Wahl unter fünf Arcade-Automaten, welche man in typischen Spielhallen vorfindet. Grafisch ist das bereits der Höhepunkt des ansonsten schlichten Titels. Warum nur fünf Spiele auf dem Game Boy Advance-Modul verstaut wurden, bleibt ein Rätsel. Die Ausrede des zu knappen Speicherplatzes wäre zwar für einen Lacher gut, kann aber nicht zutreffen. Der Umfang der Spiele ist bekanntermaßen eher gering - der Schwierigkeitsgrad jedoch umso höher. Nicht umsonst kann man bei jedem Klassiker zwischen einem und fünf zur Verfügung stehenden Leben wählen. Nostalgiker werden sich mit Sicherheit über die betagten Titel freuen, sollten aber unter Umständen auf die Gamecube-Version warten, welche einige zusätzliche Arcade-Games zu bieten haben wird.

Technik und Gameplay....

"Pac-Man" und "Ms. Pac-Man" werden den meisten unter Euch mit Sicherheit ein Begriff sein. Für beinahe jedes vergangene und aktuelle System wurde bereits ein Pac-Man-Klon in irgendeiner Art und Weise veröffentlicht. Das ursprüngliche Spielprinzip ist zwar ein Klassiker ohne Wenn und Aber, jedoch ist das Gebotene in der heutigen Zeit keiner Erwähnung mehr wert. Da die zwei Spiele sich annähernd in allen Punkten gleichen, ist die Zusammenstellung der Namco-Compilation noch unverständlicher. Eure Aufgabe im Spiel ist es alle Punkte, welche im Labyrinth verteilt sind, aufzufressen. Daran gehindert wird der/die Pillenfresser/in lediglich von einigen herumwuselnden Geistern, die versuchen werden Euch das Leben schwer zu machen. Gut zu wissen, dass in jeder Stage einige Kraftpillen zu finden sind, welche nach Aufnahme kurzfristig "Superkräfte" freisetzen. Die Geister werden für diese Zeit verwundbar und dürfen von Euch verspeist werden. Obwohl sie nach kurzer Zeit wieder zum Leben erweckt werden, ist die vorübergehende Lahmlegung ein äußerst hilfreiches Mittel den feindlichen Schergen zu entkommen. Für jeden aufgenommenen Punkt erhaltet Ihr eine Gutschrift für den Highscore. Zusätzliche, zufällig auftauchende Früchte im Level garantieren Euch Extrapunkte, die Euer Punktekonto gehörig aufbessern. Haltet also nach diesen Ausschau! Selbst Extraleben gab es bereits in damaligen Spieleklassikern: Habt Ihr eine gewisse Grenze (manuell einstellbar in vier Stufen!) an Punkten erreicht, erhaltet Ihr einen weiteren Versuch. Dieser ist auch dringend notwendig, denn die Geister schenken Euch im Laufe des Spieles rein gar nichts.

In "Rally-X" gilt es Euer Fahrzeug aus der Vogelperspektive durch verwinkelte Abschnitte zu lotsen, die durch Hindernisse in Form von Steinen und feindlichen Wägen blockiert werden. Euer Ziel ist es hier alle im Level befindlichen Flaggen einzusammeln. Erst nach der erfolgreichen Vollendung habt Ihr Zutritt zum nächsten Level. Der Aufbau der Arcade-Klassiker ist bei jedem Spiel ähnlich. Extraleben erhaltet Ihr nach einer bestimmten Anzahl an Punkten, Bonusflaggen verdoppeln gar die Punkte. Das Spielgefühl von "Rally-X" ist unter den fünf Titeln mit Abstand das schlechteste. Die Minimap der noch zu sammelnden Flaggen ist zwar hilfreich, hilft dem Spiel aber auch nicht über seine Langeweile hinwegzutäuschen.

Schon mal etwas von "Boulder Dash" gehört? Ähnlich präsentiert sich "Dig Dug" auf dem GBA-Modul. Im Dienste des "Erdloch-Schaufelns" buddelt Ihr Euch in die Tiefe, weicht herumlungernden feindlichen Kreaturen aus, lasst Felsbrocken unverfroren auf Eure Widersacher fallen und bekämpft sie mit Eurer Pumpe! Richtig gehört: Pumpe! Eure Kontrahenten werden nämlich nicht mit einer üblichen Waffe besiegt, sonder verspüren ein überaus druckvolles Lüftchen in ihrem Inneren - bis die Pumpe sie zum Platzen bringt! Klingt zwar einfach, jedoch benötigt jeder Feind einige Luftstöße bis zur feierlichen Explosion. Wie in allen Arcade-"Hits" ist das aktuelle Leben bereits nach einer gegnerischen Berührung beendet. Extraleben vereinfachen Euch das Spiel zwar etwas, der Schwierigkeitsgrad ist dennoch gesalzen und nichts für Weicheier.

Die "Galaga-Aliens" greifen an! Raumschiff in Position, Raketen geladen! Feindliches Ziel im Visier! Achtung vor den herannahenden Raketen! Waffenaktivierung abgeschlossen! Feuer! Wenn es doch nur so spannend wäre! Pustekuchen! Zwar macht das Gebotene durchaus Spaß, der Schwierigkeitsgrad am virtuellen Leben zu bleiben, ist aber äußerst hoch und daher nicht immer motivierend. Ihr kontrolliert ein Raumschiff und versucht die Angriffe der sich in der Überzahl befindenden "Galaga-Aliens" auszuweichen. Ständige Raketeneinschläge minimieren Eure spärlichen Spielversuche. Erst nach der Erledigung des letzten Gegners erhaltet Ihr die Erlaubnis, den nächsten Level zu betreten. Habt Ihr bestimmte Bedingungen im Spiel erfüllt, erhaltet Ihr doppelte Feuerkraft in Form eines Doppel-Raumschiffs. Vor allem gegenüber den "Galaga"-Bossgegnern ist das ein nützlicher Vorteil, den man nicht unter den Tisch kehren sollte.

Grafik & Sound....

Die Darstellung des Bildschirmgeschehens ist für die heutige Zeit in keiner Hinsicht aktuell - das Hauptmenü außer Acht gelassen. Pixelige, grobkrümelige Fuzzelobjekte schwirren über den Bildschirm, wenige Farben versetzen den Spieler 20 Jahre zurück. Jedoch genau das ist das Ziel der Namco-Collection. Daher müssten im Grunde genommen die heutigen Maßstäbe außer Kraft gesetzt werden - für die Wertungen und letztendlich eine Kaufempfehlung spielen diese jedoch einen bedeutenden Faktor.

Auch der Sound ist ein Relikt vergangener Tage. Dem ungeachtet trotzdem ein nostalgisches Gut, das einen in vergangenen Zeiten schwelgen lässt. Im Vergleich zur heutigen Zeit ist er aber nicht konkurrenzfähig.

Fazit....

Ein Fazit für "Namco Museum - 50th Anniversary" zu treffen ist keine einfache Angelegenheit. Nostalgiker lobpreisen die Produkte vergangener Tage. Die Mag'64-Redaktion gehört hier zweifellos dazu. Dennoch hätte man von einer Geburtstagskollektion zum 50sten einiges mehr erwartet. Fünf Spiele sind einfach zu wenig. Spezielle Zusätze in Form von Hintergrundinformationen, Goodies oder Ähnlichem hätten auf jeden Fall eine Bereicherung des Produkts dargestellt. Im Vergleich mit aktuellen Produkten bleibt die Compilation meilenweit zurück auf der Strecke. Ein äußerst gelungenes Geburtstagsprodukt stellte beispielsweise die "Mega Man - Anniversary Collection" für den Gamecube dar. Grafisch waren diese zwar weit zurück, dennoch wurden die Titel dem Motto "Oldies but Goldies" gerecht. Fans vergangener Arcade-Klassiker müssen - sofern sie im Besitz eines Gamecubes sind - lieber noch einige Wochen warten. Der TV-basierende große Bruder hat laut der Ankündigung einiges mehr zu bieten. Beim Game Boy Advance-Produkt sollten hingegen nur eingefleischte Sammler zuschlagen. Das Gebotene ist in keiner Weise ausreichend.

 

+ Klassiker für Nostalgiker
+ Zu hoher Preis
- lediglich fünf Spiele
- keine Bonusausstattung
- hoher Schwierigkeitsgrad

GRAFIK: 19%

SOUND/EFFEKTE: 30%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 25%

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