konsolenkost.de

 
GCN
 
 
Need for Speed Underground 2 GBA
Matthias Engert (23.11.2004)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: EA
GENRE: Rennspiel
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-8
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.A.
TERMIN: Erhältlich
WIRELESS KOMPATIBEL: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Das Rennspiel Genre ist auf den Nintendo Konsolen schon immer ein eher mäßig unterstützter Teil der Software. Auf dem GameCube leben wir seit langer Zeit damit, hat sich diese Entwicklung auch auf den GBA übertragen. Auch hier ist es nun schon eine Weile her das ein vielversprechender Racer erschienen ist. Gäbe es nicht hier und da mal einen Titel, man könnte fast das virtuelle Fahren verlernen. ;-) EA beschert Rennspielfreunden auch in diesem Jahr einen GBA Ableger seiner Need for Speed Reihe, deren Stärke die Einbindung mehrere Facetten des Rennsports darstellt. Im letzten Jahr eigentlich auch vielversprechend machte die unübersichtliche Grafik vieles zunichte und man war gespannt wie das ganze in Need for Speed Underground 2 in diesem Jahr gelungen ist.

Menus und die Story....

Zunächst läßt es sich auch in diesem Jahr gut an. Ein komplett deutsches Spiel, das neben einem ausladenden Single Player auch einen Mehrspieler Modus bietet und erneut mit einem Batteriespeicher für entspanntes Sichern seiner Fortschritte daherkommt. Lustig finde ich das auch die GBA Version nicht ohne den berühmten Hinweis zur Verkehrssicherheit daherkommt und den Spieler aufklärt das man im realen Straßenverkehr doch bitte etwas anders fahren sollte also hier. Bevor der Spieler startet gilt es ein Profil anzulegen unter dem eure Erfolge gesichert werden. Danach erwartet euch das Hauptmenu, das sich in Sachen Spielmodi und deren Umsetzung eher schon an der GCN Version des letzten Jahres anlehnt. Ihr könnt im Punkt Jetzt Fahren ein schnelles Rennen in allen Varianten starten, mit dem Underground Modus den Kern des Spiels starten oder 10 neu hinzugekommene Minispiele spielen. Weiterhin habt Ihr eine Spielmodi übergreifende Werkstatt um euren Wagen zu tunen und zu verbessern und dürft wie schon erwähnt im Mehrspieler mit einem Freund an den Start gehen. Etwas versteckt im Profil Menu sind die Optionen, die lobenswerterweise die Km/h Anzeige zulassen und euch aus 2 Kameraperspektiven wählen lassen. Dazu findet man im Profil eine komplette Zeiten Rangliste sowie eine Gesamtstatistik, die jeden Meter Fahrzeit mitzählt und so genau aufzeigt was Ihr an Zeit und Kilometern investiert habt.

Technik und Gameplay....

Hauptteil des Spiels, weil auch zum Freischalten aller möglichen Strecken und Autos sinnvoll bleibt auch in diesem Jahr der Underground Modus. Diesen das erste mal angewählt wählt Ihr aus 2 Start Fahrzeugen euren Boliden. Mit nur wenig Punkten, was hier im übertragenen Sinne Geld darstellt ausgestattet ist nicht mehr möglich, geschweige denn an Tuning zu denken. Das muß erst langwierig verdient werden. Das Hauptmenu des Underground Modus offeriert alle Inhalte in verschiedenen Rubriken. Den Spieler erwarten Rundkurse, Drag Rennen und der Drift Modus in unterschiedlichen Kategorien. Dazu die Werkstatt, die logischerweise auch hier nicht fehlen darf und die Bonus Abteilung welche die angesprochenen Minigames beinhaltet. Allen gemein ist eine Balkenanzeige, die den gelösten Fortschritt in der jeweilgen Rubrik anzeigt und schnell deutlich macht das in Sachen Umfang EA seine Hausaufgaben gemacht hat.

Wählt man z.b. den Rundkurs Modus an wird nochmals unterteilt in Level 1 bis 3 Events, die insgesamt 50 verschiedene Rennen bieten. Dabei spielt man diese Rennen zum Großteil nacheinander. Das heißt wählt man Level 1 an ist auch nur das erste Rennen anwählbar. Gewinnt man es bekommt man zum einen Punkte für die Werkstatt und darf sich auf das nächste Rennen freuen. Zudem werden wir vor einem Jahr auf den GCN fast jedesmal irgendwelche Teile in Sachen Fahrzeug Aussehen oder Tuning freigeschaltet die man nutzen kann. Doch das dauert ein wenig. Schauen wir uns zunächst den spielerischen Part an. Wählt Ihr ein Rennen im Rundkurs Modus an werden euch Infos präsentiert. Streckenlänge in Sachen Runden, die Gegneranzahl und wie hoch der Verkehr auf der aktuellen Strecke ist und dem Game erneut einen Hauch von Burnout verleihen sollte. Sind die Infos aufgenommen startet man das Rennen und auch hier bietet EA Abwechslung.

Einfach nur 3 oder 4 Runden um den Sieg fahren ist zwar nicht das schlechteste in einem Racer ;-), wird aber hier durch Zeitfahr Events ohne Gegner und das berühmte KO Rennen aufgelockert, wo nach jeder Runde der jeweils letzte aus dem Rennen genommen wird. Da nur der Sieg zählt geht es als in jedem Rennen um das Alles oder Nichts Prinzip. Es gibt keine Meisterschaften oder ähnliches wo man auch mit Platzierungen mal etwas erreichen könnte. Sobald ein Rennen startet seht Ihr euch maximal 3 CPU Gegnern gegenüber die natürlich ebenfalls nach dem Sieg trachten. Nachdem die Startuhr heruntergezählt hat beginnt das Rennen. Wahlweise mit Kamera hinter dem Fahrzeug oder per Stoßstangen Perspektive kann gefahren werden. Wobei ich die Stoßstangen Perspektive als nicht sonderlich gelungen empfinde. Grundlagen der Steuerung sind auch hier schnell erklärt. A dient dem Gas geben, B dem Bremsen und die R-Taste kümmert sich um die Handbremse, die aber weniger zum Einsatz kommt als z.b. auf dem GCN. Zu guter letzt der Nitro mit der L-Taste, den man aber erstmal freischalten und einbauen muß.

Was schnell auffällt ist die veränderte Umgebungsgrafik. Wußte man beim Vorgänger oft kaum wohin es trotz Richtungspfeilen geht, so ist diese hier besser gelungen und ist der Übersicht eher zuträglich. Die Steuerung selber ist ebenfalls recht gut geworden und verbessert sich mit der Zeit auch. Grundlegend ist sie für Freunde des Driftens durchaus geeignet und bietet einen weichen Lenkeinschlag. Auffällig ist lange Zeit ein starkes Untersteuern, so das man bei Einlenken im Scheitelpunkt wahlweise vom Gas gehen muß oder die Lenkung kurz aufmachen muß um vor allem enge Kurven zu kriegen. Langgezogene Kurven lassen sich von Anfang an excellent fahren. Quitschende Reifen suggerieren einen harten Drift und unterstützen das Fahrfeeling. Auch in Sachen Gamespeed muß man sich diesmal keine Sorgen machen. Selbst mit den ersten Fahrzeugen ist das Geschwindigkeitsgefühl gut und überzeugend.

Die Stärke des Spiels ist diesmal neben dem Aufrüsten vor allem das Renngeschehen was die Spannung angeht. Die Gegner KI ist nicht so angelegt das man bei Fehlern hoffnungslos hinterher fährt. Beherrscht Ihr euer Fahrzeug gut sind auch Aufholjagden über mehrere Runden locker drin. Die Rennen sind im gesamten also wesentlich spannender als im Vorgänger. Dem zuträglich ist da auch das Tuning Feature. Neben vielen Dingen die das Aussehen beeinflussen wie Spoiler oder diverse Vinyls kommt vor allem der technischen Aufrüstung eine große Bedeutung zu. In immerhin 8 Rubriken, angefangen beim Auspuff über den Motor bis hin zu den Bremsen, kann man dies pushen. Ebenfalls bis jeweils 100% und damit in mehreren Stufen dauert das aber lange. Denn die verdienten Punkte reichen bei weitem nicht um schnell einen Mega Flitzer draus zu machen. Was auch nicht sein muß, da die Gegner sich eurem Wagen langsam mit anpassen. Gewinnt Ihr als ein Rennen könnt Ihr die verdienten Punkte in den Wagen stecken.

Viele Verbesserungen müssen auch erst überhaupt freigeschalten werden um sie einbauen zu können. Selbst wenn man also genug Punkte hat ist noch lange nicht alles käuflich und hebt die Spielzeit allein dadurch in sehr gute Bereiche. Schafft man es in einem Rennen mal nicht weiter zu kommen stehen andere Alternativen zur Verfügung um Punkte zu verdienen und den Wagen zu verbessern. Zweite Variante ist der Drag Modus, in dem es auf Kurzstrecken darum geht am schnellsten zu schalten und vor allem anderen Fahrzeugen auszuweichen. Per L und R wird hier geschalten, während man beharrlich auf dem Gas bleibt. Allerdings bietet der Drag Modus auch die größte Schwäche im Spiel. Die Steuerung für leichte Links/Rechts Ausweicher, die man hier zwingend tun muß ist völlig daneben. Schwammig ist ein Hin und herschwimmen zu sehen das mehr Unheil anrichtet als hilft. Einmal in Bewegung bekommt man den Wagen kaum noch unter Kontrolle. Das schmälert diesen Part gewaltig und macht deswegen auch keinen Spaß.

Der Drift Modus ist dann schon eher was. Hier geht es darum durch den Einsatz der Handbremse in Kurven den Wagen quer zu stellen und somit Punkte zu verdienen. Es sind Combos möglich, wie auch das Anecken Abzüge bringt. Entwickelt man ein Gefühl für das Aufschaukeln sind hier sehr gute Ergebnisse schnell möglich. Bei 15 Events wie auch im Drag Modus die ebenfalls erst nach und nach anwählbar werden etwas für den längeren Gebrauch. Mit was ich mich das ganze Spiel über nicht anfreunden konnte sind die Minispiele. Sie wirken eher wie technische Zeichnungen und richten sich mehr an die Geschicklichkeitsspieler. Hier ist eher das Zusammenspiel der Knöpfe im richtigen Moment gefragt um z.b. einen Punkt durch eine Labyrinth zu balancieren. Soll einen Motor darstellen den man nicht überhitzen soll, wirkt aber äußerst eintönig. Dennoch muß man diese Dinge über sich ergehen lassen, da gerade diese 10 Minispiele ebenso viele Bonus Upgrades wie z.b. ein vollständiges Motor Level Up im übertragenen Sinne bringen. Und wie alles im Bereich Tuning wirkt sich das auch aus.

Die Steuerung wird besser und der reine Speed steigt natürlich an. Der Wagen verhält sich einfach ruhiger, je mehr man einbauen kann. Dementsprechend verändern sich auch die Werte der Wagen wenn sie getuned sind. Hier gefällt mir eine Sache aber garnicht. Da man unzählige kleine Punkte upgraden kann in einem Wagen und das alles in kleinen Schritten für die man jedesmal Anzeigen nach oben drücken muß ist das ganze bei einem neuen Wagen komplett leer. Man hat die beim letzten Wagen gekauften Upgrades zwar alle auch beim neuen Fahrzeug. Nur muß man sie jedesmal komplett neu aktivieren. Das nervt ein wenig und verbraucht unnötige Zeit. Ansonsten punktet das Spiel vor allem im Rundkurs Modus mit der langen Spielzeit. Ein wenig Streckenkenntnis und man erfährt nach und nach Erfolge. Schade das man auf eine Streckenkarte verzichtet hat, die trotz verbesserter Grafik geholfen hätte.

Grafik & Sound....

Wie schon erwähnt ist das Spiel gegenüber seinem Vorgänger ein grafischer Fortschritt. Nicht mehr ganz so zugepflastert mit Häusertexturen, die mehr Unruhe durch den Pixelbrei bringen als hilfreich sind. Demzufolge kommt man mit der Übersicht besser klar. Die Texturen sind auch ruhiger und man kann sich voll auf's Fahren konzentrieren. Dennoch ist auch NfSU 2 nicht das Maß der Dinge. Ein Top Gear Rally mit seinen großen Fahrzeugen und der genialen Fahrzeug Physik schlägt auch dieses Spiel nicht. Selbst der erste Top Gear Rally 3 Titel sieht grafisch immer noch weicher und besser aus, auch wenn z.b. Grafikaufbau hier kein Thema ist. Der Gamespeed stimmt und Ruckler sind keine zu spüren. Gelungen sind die Strecken Designs, die nicht nur eckig sind, sondern auch ausladende Kurven bieten. Zwar nur 12 verschiedene Streckenvarianten von der Umgebung her werden diese dafür auch Rückwärts gefahren und erhalten durch Rennen, Time Trial und KO Modus samt veränderter Verkehrs und Rundenbedingungen Abwechslung.

Der Sound ist kurioserweise ein Ding für sich. Es gibt schon Hintergrund Musik, die man aber kaum hört. Übertönt vom Motorengeräusch der Fahrzeuge, die durchaus annehmbar klingen. Etwas daneben empfinde ich die Schaltgeräusche, die viel zu aufdringlich sind und selbst im Rally Sport nicht zu finden sind, geschweige denn auf der Straße.

Multiplayer....

Der Multiplayer benötigt zunächst auf jeder Seite eine komplette Ausrüstung. Danach können sich 2 Spieler einen Rundkurs aussuchen und diesen gegeneinander fahren. Wobei auch hier anzumerken ist das man bei Spieler 1 im Underground Modus schon ein wenig was gerissen haben sollte um Strecken auch nutzen zu können. Gerade die hinteren Strecken bieten durchaus mehr Fahrspaß als die ersten Varianten.

Fazit....

Im gesamten ist das Spiel auf jeden Fall eine Verbesserung gegenüber des ersten Teil. Zwar stimmte auch da schon die Steuerung, krankte aber an der mangelnden Übersicht und der pixeligen Grafik. Die hat man auch hier, nur bei weitem nicht mehr so extrem und überladen. Von daher hat man seine Hausaufgaben gemacht. Was ebenfalls gefällt ist die Spielzeit durch die einzelnen Modi und der Tatsache der besseren Gegner KI, die Erfolge und Mißerfolge nachvollziehbarer macht. Die reichlich Tuning Möglichkeiten lassen Spielraum nach oben und jeder ist wie so schön sagt seines Glückes Schmied. Daneben empfinde ich den Drag Modus und die Minispiele, die ich als recht langweilig empfinde und im Fall der Drag Lenkung auch fast schon mißlungen. Aber glücklicherweise ist das nur ein kleiner Teil eines ansonsten gelungenen Spiels. Am Thron von Kemco's Top Gear Rally rüttelt aber auch Need for Speed Underground 2 nicht.

 

+ Gelungene Steuerung
+ Sehr viele Renne Events
+ Viele Tuning Möglichkeiten
+ Gegner KI/Renngeschehen
+ Guter Gamespeed
+ Batteriespeicher
+ Komplett Deutsch
- Drag Modus
- Minispiele
- Fehlende Streckenkarte
- Keine Tuningübernahme bei
neuem Wagen

GRAFIK: 74%

SOUND/EFFEKTE: 72%

MULTIPLAYER: 73%

GESAMTWERTUNG: 78%

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

 
                   

Gamesload