konsolenkost.de

 
Mag64

11.08.2015 Messe Bericht zur Gamescom 2015 - (05.08.-09.08.2015)
gamecom 2015

Wie jedes Jahr, stand auch bei uns wieder ein Besuch in Köln an. Die gamescom ruft und auch wir schnürten einmal mehr unser kleines Reisepäckchen. Wie in den letzten Jahren, machte sich auch in diesem Jahr meine Wenigkeit samt Anhang auf den Weg in den wieder viel zu warmen Westen. ;-) Irgendwie kann man da mittlerweile die Uhr nach stellen. Pünktlich zur Messe ziehen immer wieder die Temperaturen an und man weiß schon wieder vorher, was einen erwartet. Im letzten Jahr gab es da ja mal eine richtige Ausnahme, dass wir mal eine "erfrischende" Messe erlebt haben, was die Temperaturen angeht. Für Messe Verhältnisse richtig früh im Monat, legte man die natürlich in die Woche, in der alle Bundesländer noch in den Ferien sind. Mittlerweile können wir über unsere Messe Besuche im Allgemeinen seit 1998 ja ein kleines Büchlein schreiben. Speziell was die Wertigkeit einer Spielemesse mit dem Hintergrund der Nintendo Systeme angeht. 2015 wird leider auch nicht gerade als die lohnenswerteste Messe eingehen. Das was man schon im letzten Jahr spürte, war auch in diesem Jahr wieder allgegenwärtig. Würde Nintendo als Aussteller nicht vertreten sein, man würde die Firma aus Kyoto nicht wahrnehmen. Leider ist das so und im Vergleich mit der Konkurrenz waren Nintendo Titel wieder recht spärlich vertreten. Aber glücklicherweise dient die Messe ja auch, um seine Kontakte zu pflegen und glücklicherweise schon auch um etwas zu sehen. Ganz so schwarz will ich ja nun auch nicht malen. Auch wenn der Wii U Markt in der Tat nicht erst seit diesem Jahr mehr als schwächelt. Dagegen sieht es auf dem 3DS besser aus, auch wenn hier ebenfalls nicht alles eitel Sonnenschein ist. Aber ich will hier keinen Blick in die Glaskugel machen, sondern euch dann doch mal ein bisschen was über die gamescom 2015 erzählen.

Wie immer zu Beginn des Artikels wollen wir uns mit ein paar reinen Zahlen und Fakten beschäftigen. Mittlerweile ist der finale Abschlussbericht der Messe selber auch verfügbar, der doch ein paar interessante Aspekte enthält. Über allem steht ja für die Messe nach wie vor die reine Besucherzahl. Eine Zahl die in diesem Jahr in meinen Augen sehr hinkt. Zwar kamen mit 345.000 Besuchern so viele wie noch nie auf das Kölner Messegelände, aber nur wegen der Messe waren keineswegs alle da. Denn eines empfand ich in diesem Jahr als relativ extrem und teilweise auch unpassend - die YouTube Generation. Wobei ich klar feststellen will, dass ich damit nicht durchweg alle Teilnehmer meine. Gerade bei den YouTube Größen gibt es ja genug, die sich auch mit Spielen an sich befassen. Aber was man so sehen konnte, tummelten sich viele Besucher und YouTuber auf der Messe, die mit dem Zocken an sich eigentlich überhaupt nichts zu tun haben und die das auch gar nicht interessiert. Für mein Empfinden war das hier und da zu viel des Guten, da dafür genutzter Hallenplatz, Besucherströme und Engpässe auf den Wegen mit Gaming eigentlich gar nichts zu tun haben. Würde mich nicht wundern, wenn es dafür bald eine eigene Großveranstaltung gibt. Man sieht es ja mittlerweile an der eSports Gemeinde, die sich wesentlich weniger auf der gamescom wiederfindet, sondern ihre Turniere auslagert und zu einem anderen Zeitpunkt stattfinden lässt. Ist vielleicht eine recht subjektive Meinung, aber doch an einigen Orten und Momente stark sichtbar. Dem wollte die Messe natürlich Rechnung tragen und hat zwar wieder versucht die Ströme anders zu lenken und auch die Hallenaufteilung entsprechend zu gestalten. Gelungen ist das Vorhaben wie immer nur bedingt. Wenn ich allein wieder an den Donnerstag denke und die Szenen die sich da von den Einlässen abspielten, ich glaube privat kommt man da echt in Konflikte sich das anzutun. Und die Messe heizt das Thema immer wieder auch selber an.

Nichts gegen das Vorhaben Geld zu verdienen, aber mit ihren Nachmittagstickets tun sie sich keinen Gefallen. Auch in diesem Jahr gab es das wieder und wurde auch wieder am eigentlichen Medien und Fachbesuchertag gemacht, was schon am Mittwoch zu volle Hallen führte. Dazu habe ich das erste Mal Schwarzmarkttickets gesehen, die teilweise laut den Verantwortlichen auch noch gefälscht waren, so dass man sich auch in diesem Jahr wieder überlegen muss, wohin die Reise mit der Messe noch geht. Denn das die Messe ja weiter wachsen will, steht außer Frage und ist ja ein normaler Vorgang. Aber teilweise so stark forciert, dass man sich damit im Endeffekt keinen Gefallen tut. Herrschen dann noch über 30 Grad auf der Messe und in den Hallen, wird es ab und zu durchaus mal grenzwertig. Und da gehöre ich zu den Dödeln, die nur selten mal durch die Hallen wuseln um sich etwas anzuschauen. Glücklicherweise als Presse Vertreter mit dem Zugang zum Business Center, in dem man relativ entspannt seine Termine abklappert und Spiele auch mal in Ruhe anschauen kann. Wenn ich das wieder gesehen habe, wie lange man teilweise für ein paar Minuten Spielzeit anstehen musste, schüttelt man schon ab und zu mit dem Kopf. Wer da viele Interessen hat und nicht speziell auf ein Thema festgelegt ist, musste auch 2015 wieder reichlich Geduld mitbringen. Was man ebenfalls immer wieder merkt, dass wir in Deutschland immer noch eine PC Hochburg sind. Die Mehrheit der gezeigten Titel wurden auf dem PC gezeigt, was mittlerweile im weltweiten Vergleich schon die Ausnahme ist. Auch sonst gab es viele Blicke über den Tellerrand.

Spiele für das Handy und Tablets waren bei weitem nicht mehr so stark vertreten wie früher. Gerade diese Casual Spiele sind spürbar weniger geworden. Zum einen weil die verfügbaren immer komplexer werden, aber eben auch weil laut den Verantwortlichen eine gewisse Sättigung eingesetzt hat. Einzig die immer zahlreicher werdenden Strategie Titel für unterwegs nimmt man stark wahr. Dafür hält das VR-Thema Einzug und man konnte sich in diesem Jahr mit verschiedenen Angeboten und Produkten befassen. Schließlich will man euch ja Ende des Jahres für die ersten Produkte in Sachen Virtual Reality die ersten Euro aus der Tasche ziehen. Ebenfalls stark angezogen hat der Anteil der Merchandising Stände. Mittlerweile haben sie eine eigene Halle nur dafür reserviert, wo man Zeug kaufen kann, das einem die Ohren schlackern. Auch für mich als Freund dieses ganzen Klimbims faszinierend, was man mittlerweile alles kaufen kann. Da sind T-Shirts, Taschen oder Poster fast schon die langweiligsten Produkte. ;-) Von daher auch nicht überraschend, dass mit 803 Ausstellern eine starke Steigerung zu verzeichnen war. Speziell eben die neuen Themen und erneut viele eher kleinere Firmen. Nicht umsonst konnte man speziell im Business Center neben dem China und UK Bereich auch eine größere Ansammlung an italienischen Firmen sehen. Aber auch hier sieht man nicht mehr nur Spielfirmen, sondern auch Anbieter für das Drumherum. Vor allem Payment, Cloud Anbieter und ähnliches waren oft vertreten, was die ganze Branche hier und da etwas verwässert. Aber es gehört mittlerweile einfach dazu und dürfte in den kommenden Jahren immer mehr werden. Sprich die Zeiten in denen eine Spielemesse wirklich nur was für den Core Gamer ist, sind in dem Sinne fast schon vorbei.

Aber keine Sorge, was zum Spielen gab es natürlich auch auf der gamescom. ;-))) Aber ich finde es immer sehr vielsagend, wenn man keine Zahlen mehr zu den gezeigten Spielen und etwaigen Welt- und Europapremieren zu lesen bekommt. Das war früher eigentlich das Aushängeschild einer solchen Messe neben den reinen Besucher- und Ausstellerzahlen. Genau deswegen fahren aber auch wir zur gamescom und ich bekomme dann die Kurve zum spielerischen Teil meines Berichtes. Auch in diesem Jahr will ich es eher so handhaben, etwas wild durch die Anbieter zu gehen und nicht Firma für Firma abzuklappern. Ebenso gab es wieder die Überraschungen, Geheimtipps und absoluten Kracher auch für unser Thema. Für viele sicherlich nicht überraschend, dass ich hier mit Xenoblade für die Wii U anfange. Ein Titel auf den viele warten und der mit der gezeigten E3 Version sofort Lust auf mehr macht. Knapp 30 Minuten konnte ich mich mit dem Spiel befassen und war sehr angetan und hätte ihn am liebsten gleich mitgenommen. Bot der Wii Vorgänger schon ein unerreichtes Freiheitsgefühl beim Spielen, so wirkt das Ganze hier nochmal einen Ticker besser. Schon ein seichter Blick auf die Möglichkeiten und den Tiefgang lassen einem die Hände feucht werden. Ganz klar einer meiner absoluten Favoriten in diesem Jahr. Beim Thema positive Überraschungen fällt mir sofort die neue Superchargers Ausgabe der Skylanders Serie ein. Hier muss ich sagen, war ich vor allem von den Renninhalten sehr angetan. Auch wenn man darüber streiten kann, dass in diesem Jahr neben den eh schon teuren und wieder neu aufgelegten Figuren noch fahrbare Untersätze dazu kommen. Mario Kart bekommt einen echten Konkurrenten. Bedingt durch die Vehicle kann man nun ja fahrend, fliegend und schwimmend um Bestzeiten und Platzierungen fighten. Dazu endlich mit einem vollwertigen Onlinemodus, entwickelbaren Fahrzeugen und Charakteren, ohne aber das eigentliche Gameplay der letzten Jahre zu vernachlässigen. Hier war ich sehr positiv überrascht und man sollte Superchargers auf jeden Fall auf dem Zettel haben.

Wobei man aber alle Anbieter der Spiele mit realen Zugaben loben muss. Denn auch diese haben ihre Hausaufgaben gemacht und in diesem Bereich wird das Ganze ein interessantes, wenn auch teures Jahr. Hier kommen ja alle Vertreter glücklicherweise auch für die Wii U, so dass man sich da keine Sorgen machen muss. Denn auch Disney hat sich viele Anmerkungen und Kritik angehört und seine Infinity Reihe mit der Ausgabe 3.0 vor allem erwachsener gemacht. Zwar ändert sich im grundlegenden Gameplay wenig, durch die neuen Star Wars Playsets hebt man aber den Anspruch ein wenig und auch grafisch wie technisch, zeigt sich die Infinity Reihe verbessert. Wer übrigens seit der ersten Ausgabe mit der Toybox hantiert, darf sich mit dem 3er dann über knapp 6000 Teile freuen, die man im Toybox Modus nutzen kann. Neueinsteiger in diesem Bereich ist in diesem Jahr Lego mit ihrem Dimensions Produkt. Und man merkt sie wollen mit Macht in diesen Markt. Es reicht ja schon ein Blick bei Amazon in die entsprechende Produktfülle. Auch hier sollte man seine Euro gut festhalten. Das Prinzip des Portalgameplays, auf das reale Figuren gestellt und im Spiel zum Leben erweckt werden, wird ja auch hier geboten. Allerdings mit dem vergleichbaren Ansatz wie in Disney Infinity. Es gibt im Starter Paket eine Vielzahl von fertigen Welten, die hier aber alle miteinander verbunden sind und mit entsprechenden Zusatz Paketen freigeschaltet werden. Dazu sieht man grafisch keinen Unterschied zu den bisherigen Lego Spielen, so dass sich Nutzer der älteren Spiele sehr schnell heimisch fühlen werden. Punkten kann die Reihe vor allem it den Lizenzen, die euch mehr als man denkt in die Comic und Actionwelt mitnehmen werden. Überhaupt sind reale Zubehörbeigaben oder Produkte wieder etwas verstärkt anzutreffen. Und damit meine ich mal keine VR-Brillen. ;-)

Was mich persönlich sehr freut ist die Wiederauferstehung der Gitarren. Activision hat ja mit Guitar Hero Live sein Bandzubehör wieder ausgekramt. Etwas das ich bei Guitar Hero schon sehr gerne gespielt habe. Von der Grundaufteilung und dem Gameplay ist man gar nicht so weit weg von damals. Klar das Rad neu erfinden kann man nicht. Aber es macht relativ schnell wieder Laune sich den Gitarren Controller umzuhängen und in die Tasten zu "hauen". Dazu geht ja heute nichts mehr ohne Gesang, dass auch hier genutzt werden darf. Macht Laune und punktet vor allem mit dem Umfang und der Umsetzung des Backgrounds. Zum einen hat man die 100 Titel Grenze durchbrochen, wobei DLC mittlerweile nirgends mehr wegzudenken ist. Dazu spielt man hier in Sachen Backgrounds nicht mehr in Computergrafik Umgebungen, sondern reale und echte Veranstaltungen laufen im Hintergrund. Sehr authentisch gemacht in meinen Augen. Richtig gut fand ich die Entwickler, von denen die meisten durchaus als ZZ Top Kaliber durchgehen. Man denkt im ersten Moment wirklich, hier stehen diverse Band Mitglieder vor dir. Die Jungs fand ich klasse und man merkt, die stehen zu ihrem Produkt. Aber das ist bei vielen Entwicklern natürlich so. Auch die Call of Duty Cracks gehören klar in diese Rubrik. Wenn man die Jungs auf der Straße treffen würde, man würde ihnen eher einen Euro geben wollen, dass sie über den Tag kommen. Understatement pur. Aber wehe Du gibst ihnen ein Pad in die Hand. Dann zeigen sie Dir schnell, wo Bartel seinen Most holt. ;-)) Wie immer wenn Zeit war, habe ich mir auch solche Produkte mal angeschaut. Ein Blick über den Nintendo Tellerrand ist ja nie das Schlechteste. Auch wenn es natürlich bei einigen Titeln sehr schade ist, dass sie eben nicht für unsere bevorzugte Konsolen erscheinen. Ubisoft ist und bleibt da leider das beste Beispiel. Denn wie die letzten Jahre auch, geht man zunächst an allen Präsentationen wie zu The Crew, dem neuen Anno oder Rainbow Six erst einmal vorbei, um sich den einzigen Nintendo Titel anzuschauen - Just Dance 2016. Für die Liebhaber und Zielgruppe natürlich ein gelungenes Spiel, das in diesem Jahr vor allem auf die Handy Besitzer setzt.

Hier kann nun spätestens in diesem Jahr das Handy als vollwertiger "Controller" genutzt werden. Bei der Wii U immer noch mit der Remote Einschränkung, setzt die Serie mittlerweile voll auf Social Media. Klar kann man auch noch tanzen, aber man kann mittlerweile sehr viel mit dem Material machen. Denn die Aufnahmefunktion, samt Bearbeiten und irgendwo online stellen ist ein großer Aspekt der 2016er Ausgabe. Aber es gab auch die anderen Momente in Sachen Nintendo Unterstützung. Speziell was den 3DS angeht. Viele von euch kennen die wirklich guten und teils extrem umfangreichen Rollenspiele wie die Etrian Odyssey Reihe, Shin Megami Tensei oder die Persona Spiele. Die Firma dahinter ist der Publisher NIS America, die unter anderem auch die Firma Atlus betreuen, die gerade ältere Spieler noch gut in Erinnerung haben. Oder besser gesagt deren Produkte. Hier kommen wirklich viele Spiele gerade für unterwegs. Neben Nachfolgern für die oben genannten gibt es mit The Legend of Legacy einen echten Geheimtipp. Sieht aus wie eine Mischung aus alten Final Fantasy und Golden Sun Spielen und bringt ein extrem tiefgehenden RPG Gameplay mit. Eingebettet in eine Adventure ein sehr vielversprechender Titel. Einzig bei Rodea: The Sky Soldier war ich auf der Messe etwas ernüchtert. Hier hatte ich mir doch etwas mehr versprochen. Man merkt an vielen Stellen, es war mal ein Wii Spiel und die Idee vom Sonic Erfinder. Denn das Gameplay erinnert frappierend an die Sonic Spiele. Dafür kommt der Titel neben dem 3DS auch für die Wii. Hier hat man sich aber etwas Interessantes einfallen lassen. Denn die Wii Version wird der Wii U Verpackung beigelegt und muss daher nicht extra gekauft werden und verfügt über einige kleinere Unterschiede. Aber zeigt es gibt auch Firmen, bei denen die Nintendo Produkte hoch im Kurs stehen. Da man auch sehr zufrieden ist mit den Verkaufszahlen, werden es auch nicht die letzten sein. Im Falle von Rodea gibt es für NIS Verhältnisse sogar eine Premiere. Denn das Spiel ist das erste mit deutschen Texten. Eigentlich ja nichts weltbewegendes, hier aber etwas Besonderes und durchaus ein Fingerzeig.

Weniger ein Geheimtipp, aber doch überraschend unterhaltsam ist Nintendos Mario Maker. Man hat ja doch immer wieder so ein bisschen die Befürchtung ein recht reglementiertes und überschaubares Produkt zu bekommen. Muss man sich hier keine Gedanken machen. Die Möglichkeit sich seine eigenen Mario Levels zu bauen, zu spielen und vor allem zu teilen, werden wohl viele Spieler nutzen. Die Möglichkeiten dazu bekommt man an die Hand, die man mit dem Editor auch recht gut zugänglich gemacht hat. 4 Mario Spiele dienen dazu als Vorlage, sprich in deren Grafikstil kann man die Level gestalten. Vom ersten Teil, über die SNES Versionen bis hin zur aktuellen Wii U Ausgabe. Sprich wir reden hier natürlich über 2D-Level. Dabei kann man sich z.B. ein Level gestalten und sofort in allen 4 Grafikstilen anschauen und spielen. Recht ausladende Level sind möglich, die auch nach oben und unten nutzbar sind, geben euch viele Möglichkeiten. Auch die platzierbaren Objekte und Gegner lassen wenige Wünsche offen. Und auch das Thema DLC soll auch hier eine Rolle spielen. Endlich hatte ich auch mal die Gelegenheit Starfox anzuspielen. Nach vielen Berichten der E3 habe ich ja nicht unbedingt viel erwartet. So schlimm wie er hier und da hingestellt wurde, fand ich ihn aber nicht. Das was man zocken konnte bot vergleichbares Gameplay wie seinerzeit auf dem N64 mit einer ordentlichen Steuerung. Mangels Alternativen in diesem Genre gibt es in meinen Augen ganz andere Dinge, über das man sich aufregen kann. Grafisch sicherlich nicht weltbewegend, aber auch nicht grottig schlecht. Auch hier fand ich manche Kommentare etwas arg übertrieben. Freunde des älteren Four Swords Gameplays sollten sich natürlich das neue Zelda Spiel für den 3DS vormerken. Zwar eigentlich gemacht um mehrere Spieler mit ihren 3DS Geräten zu versammeln, kann man sich natürlich auch allein in die Rätsel wagen. Zumindest ein kurzer Anspielversuch ließ sich recht gut an. Großes Thema war dazu Animal Crossing, der ja am 2.Oktober in eine neue Runde geht. Dann kommt ja neben der 3DS Version auch das Portal, um ältere 3DS Geräte für die amiibos fit zu machen.

Auf der Messe drehte sich zwar das meiste um das aktuelle Foto Feature und die speziellen AR-Karten, dennoch gab es hier und da einen kleinen Einblick in das neue Abenteuer. Da aber auch dieser Titel nicht mehr so weit ist, muss man hier nicht so detailliert darauf eingehen. Immer wieder interessant sind so die kleinen Randgespräche. So natürlich auch bei Nintendo. Ein Thema war unter anderem auch hier der Tod des Firmenchefs Satoru Iwata, der intern zu einigen Tagen Stillstand führte. Selbst die PR-Abteilung hat die Arbeit mal für einige Tage ruhen lassen. Sorgen macht man sich zwar keine, was die Zukunft der Firma angeht, aber dennoch ein spürbar heikles Thema im Hause Nintendo. Glücklicherweise gibt es ja auch die Erfolgsgeschichten. Das Nintendo seit Jahren endlich mal wieder schwarze Zahlen geschrieben habt, lag ja zu einem kleinen Teil auch an der Erfolgsgeschichte amiibo. Offiziell ist man wirklich überrascht gewesen vom Erfolg und gibt auch zu, zu spät auf die weltweite Nachfrage reagiert zu haben. Wer sich für die Racker interessiert, kennt die zwischendurch mal erlebbaren Preise für manche Figuren. Mittlerweile fährt man da bei der Herstellung auf 2 Schienen und produziert neben den neuen Figuren, stetig ältere und seltenere Varianten gleichzeitig mit. Direkt am Nintendo Stand konnte man auch die Figuren bis Ende des Jahres mal begutachten und zudem auch die speziellen Skylanders Charaktere aus der amiibo Reihe. Schon cool gemacht. Je nachdem wie rum man die Figuren dreht, kann man sie eben einmal als Skylanders Charakter oder eben als amiibo nutzen. DK und Bowser werden auch nicht die einzigen bleiben. Auch nicht weiter überraschend, dass das amiibo Feature auch keine Wii U exklusive und damit endende Geschichte ist. Auch der Nachfolger wird wohl laut Nintendo die Figuren unterstützen. Keine große Überraschung, nachdem man gesehen hat, was man damit verdienen kann. Auch die Konkurrenz hat das ganze ja registriert und im Falle der Skylanders - amiibo Kooperation zwischen Activision und Nintendo entstehen ja interessante Allianzen. Von Nintendo ging dieser Deal übrigens nicht aus. ;-)

Was gibt es sonst noch interessantes von der Messe zu berichten. Etwas enttäuscht war ich in diesem Jahr von den Standbauten. Gefühlt weniger Bühnen und entsprechende Shows, waren auch wesentlich weniger Spezialbauten rund um die Stände zu sehen. Hier scheut man wohl mittlerweile die Kosten für diese eigentlich passenden Objekte. Ausnahmen gibt es aber auch. Beispiel EA, die für ihren gefühlten 100. Need for Speed Titel wieder reichlich Fahrzeuge auf die Messe gekarrt haben. Manchmal an den Kopf gegriffen hat man sich, was bei manchen Bühnenshows unter den Zuschauern abging. Mittlerweile ist da eine Aggressivität ab und an mal zu sehen, das einen nachdenklich macht. Da wird sich um ein T-Shirt fast schon geprügelt, wo dann selbst auf der Bühne darauf reagiert werden musste. Verbissenheit und ja einem anderen nichts gönnen. Manchmal schon komisch so etwas zu verfolgen. Was man auch in diesem Jahr wieder feststellen konnte. Egal ob bei PC-Titeln, oder den Konkurrenz Plattformen. In den zahlreichen Warteschlangen zu diversen Spielen sah man mal mehr und mal weniger 3DS Geräte. Klar sind wie hier auf einer Spielemesse. Aber eben auch bei Spielen und Firmen, die mit Nintendo nichts zu tun haben. Kein Wunder das man wieder aller 10 Minuten seinen 3DS in die Hände nehmen konnte, um weitere 10 Leute reinzuholen. Hier konnte man also wieder reichlich Puzzle Teile oder Geburtstage sammeln. ;-) So schlecht ist ja die Hardware Basis ja dann doch nicht. Knapp 60 Xenoblade 3D Begegnungen meinerseits über Streetpass am Donnerstag verdeutlichen das allemal.

Ansonsten war aber auch in diesem Jahr die Messe wie immer dennoch lohnenswert. Neben den spielbaren Sachen für die Nintendo Systeme, ist die Kontaktpflege das A und O. Es werden ja auch wieder andere Zeiten kommen und unsere letzte Messe war das sicherlich nicht. Hoffen wir mal dass nicht immer nur die Messe rund um eine neue Nintendo Plattform lohnenswert in Sachen Spiele ist. Spätestens dann reicht ein Redakteur für alles nicht mehr aus. ;-) Vielleicht ist ja nächstes Jahr wieder so eine Ausgabe und mal schauen wohin die Reise geht - Stichwort NX. Aber das ist noch Zukunftsmusik, über die wir uns zu einem späteren Zeitpunkt unterhalten werden. Bis dahin hoffe ich, die Zeilen konnten euch einen kleinen Einblick in die gamescom 2015 geben. In diesem Sinne. ;-)

matthias.engert@mag64.de (11.08.2015)

 
                   

Gamesload