konsolenkost.de

 
NDS Ab durch die Hecke
 
 
Ab durch die Hecke - NDS
Kilian Pfeiffer (09.08.2006)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Vicarious Visions
GENRE: Action
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Ja
SCHWIERIGKEIT: 2-6
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Ja
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Auch auf Nintendos Bildschirmduo geht "Ab durch die Hecke" an den Start! Im Gegensatz zur Game Boy Advance-Umsetzung wurde der DS-Ableger in wunderschönem 3D konzipiert und verspricht ein komplett anderes Spielgefühl als der Handheld-Bruder - und zwar in positivem Sinne! Ging die GBA-Variante noch vollends in die Hose, erwarten uns beim "Double Screen" Schleich-Einlagen, die spielerische Klasse bieten. Jedoch ist es wieder einmal der Umfang der dem Ganzen einen bitteren Beigeschmack verpasst. Wie es scheint, muss man sich bei Filmumsetzungen wohl an derartige Mankos gewöhnen. Mal sehen wie es bei der Gamecube-Version mit dem spielerischen Umfang aussieht… Erwartungsgemäß schneiden die TV-basierten Lizenz-Abenteuer zumeist besser ab als deren Handheld-Pendants.

Menus und die Story....

Entgegen dem eigentlichen Filmhandlungsstrang wurde die Nintendo DS-Variante inhaltlich in einigen Punkten abgeändert. Ihr werdet also in eine eigene Storyline versetzt, die Gladys Sharps, den Mensch gewordenen Tierfeind, erneut als Hauptbösewicht im Spiel integriert. Gladys ist also zurück - im Gepäck hat sie den Tierpräparator Henri, der den lieblichen Tierhauptdarstellern Richie, Hammy sowie Verne an den Kragen will. Das Reich der Tiere soll für den Lebensraum der Menschen in Form eines großen Swimming-Pools weichen. Eine Vorstellung mit welcher unsere kleinen animalischen Kerlchen in keiner Weise konform gehen. Daher setzen sie alles in die Wege, um ihr kleines Waldgebiet mit seltenen Tierarten zu bevölkern, so dass der Tierschutz dem Ausbauvorhaben der Menschen einen Strich durch die Rechnung macht. Wie Richie, Hammy und Verne das anstellen wollen, lest Ihr im Folgenden.

Das Hauptmenü umfasst einen "Einzelspieler"- sowie einen "Mehrspieler"-Modus. Hinzu kommen die "Credits", welche alle Entwickler der Nintendo DS-Version umfasst. Vier Spielstände stehen Euch im "Einzelspieler" zur Verfügung, so dass selbst Eure Geschwister im besten Fall einen eigenen Spielstand ihr eigen nennen dürften.

Technik und Gameplay....

Von Eurem Wohnplatz aus, dem Waldgebiet, erledigen Eure Charaktere die vom Spiel gestellten Aufgaben. In schönem 3D wird das Spielgeschehen auf dem Topscreen dargestellt, der Touchscreen dagegen zeigt dasselbe Bild aus der vergleichsweise übersichtlichen Vogelperspektive. Im Wald seid Ihr grundsätzlich mit Richie, dem Waschbären, unterwegs, der sich hier mit allerlei Waldbewohnern unterhalten kann. Innerhalb der Hecke, welche den Wald der Tiere umgibt, befinden sich kleine Durchgänge, die zur Vorstadt und damit Euren eigentlichen Missionen führen. Im Gegensatz zur GBA-Variante spielen sich Eure Aufträge beinahe nur innerhalb von Häusern der Menschen ab. Zumeist müsst Ihr diverse Gegenstände in Profi-Dieb-Manier aus dem Haus entwenden. Die Nahrungsmittel der Menschen sind von ebenso herausragender Bedeutung. Immerhin müssen unsere Protagonisten sich einen Vorrat für einen harten Winter zusammensuchen.

Eine gewöhnliche Mission wird mit einem, beziehungsweise zwei Charakteren, bestritten, wobei sich im letzteren Fall diese gegenseitig helfend unter die Arme greifen müssen. Die Steuerung des Titels ist ungemein intuitiv und bereitet Euch bereits zu Beginn keinerlei Probleme. Mit dem Steuerkreuz bewegt Ihr Euch durch die 3D-Vorstadt-Welten, erkundet das alltägliche Leben der Menschen innerhalb der vier Wände und weicht allerhand Fallen aus, die unseren tierischen Rackern das Leben schwer machen wollen. Jeder der drei Hauptcharaktere hat eine spezielle Fähigkeit, die ihn auszeichnet. Richie erschnüffelt die herumliegende Nahrung mit seinem ausgeprägten Geruchssinn. Ebenfalls stellt er dadurch den Aufenthaltsort missionsspezifischer Gegenstände fest. Ist er im Besitz eines Stethoskops, gelingt es ihm sogar Zahlenschlösser auf witzige Art und Weise zu öffnen. Auf dem Touchscreen müsst Ihr dann drei Mal in Folge eine sich drehende Zahlenscheibe antippen, um eine Truhe zu öffnen. Deren Inhalt ist zumeist ein wichtiger Level-Gegenstand.

Hammy, das Eichhörnchen ist im Gegensatz zu seinem Waschbär-Kollegen ein flinkes und sprungstarkes Tierchen, welches selbst die höchsten Schrankwände erklimmen kann. In Verbindung mit dem "X"-Knopf sprintet Hammy wie von der Tarantel gestochen los und hängt in Windeseile jeden Verfolger auf simple Weise ab. Gerne lässt er sich jedoch von Musikboxen oder Fernsehgeräten ablenken. Hammy legt dann auf der Stelle ein Tänzchen ein - Eure einzige Möglichkeit ist es so schnell als möglich den "B"-Button zu betätigen. Der Musikflash wird somit beendet und Hammy ist erneut einsatzbereit, Gegenstände aus dem Haus illegal zu entfernen.

Verne, die Schildkröte, ist zwar ein relativ träger Charakter, jedoch ist er im Besitz enormer Körperkraft. Mit dieser befördert er ohne weiteres schwere Gegenstände über haarige Laserbarrieren. Ebenfalls lässt er sich durch Umgebungsgeräusche nur selten ablenken. Damit kann er heraneilenden Gefahren in Form von Wachhunden oder patrouillierenden Menschen zügiger entkommen - eine Tanzeinlage Zwischendurch steht bei Verne also nicht auf dem Programm. Besonders nützlich ist das Zusammenspiel zwischen Verne und Richie. Unser Schildkröterich kann sich auf Tastendruck in sein mitgeführtes Häuschen verziehen, so dass Richie ihn als Wurfgeschoss verwenden kann. Somit lassen sich weit oben angebrachte Schalter problemlos mit einem gezielten Schildkrötentreffer aktivieren.

Überhaupt ist das Motto während der Missionen der sinnvolle, situationsabhängige Einsatz der drei Hauptcharaktere. Beispielsweise kann Hammy schädliche Laserbarrieren mit einem Satz überqueren, um seinen Nachfolgern daraufhin den Weg durch die Deaktivierung der Laser unbeschwerlicher zu machen. Vor allem solltet Ihr auf die umher streunenden Menschen Acht geben. Der Touchscreen zeigt Euch deren Sichtfeld und gibt ein Warnsignal, sobald Ihr entdeckt wurdet. Als "Verne" reicht es in solch einem Moment sich in den Schildkrötenpanzer zu verziehen. Hammy und Richie sollten hingegen schnellstmöglich das Weite suchen, um nicht entdeckt zu werden und die Mission erneut beginnen zu müssen. Innerhalb der leider häufig sich gleichenden Anwesen der Menschen wurden eine Menge an fiesen Fallen integriert, welche alles daran setzen den Protagonisten eine gehörige Menge Schaden zuzufügen. Unscheinbare Gasfallen hindern Euch bei den weiteren Erkundungsschritten des Hauses. Im Garten stoßt Ihr auf messescharfe Tierimitate, die aus nächster Nähe Geschnetzeltes aus Euch machen. Um den Fallen zu entgehen, wurden im Haus vereinzelt Druckschalter angebracht, die durch einen Eurer Charaktere aktiviert werden müssen. Die Gefahr ist dann gebannt und Ihr habt "freie Fahrt".

Neben den üblichen "Finde-besagten-Gegenstand"-Aufgaben erwarten Euch auch Missionsziele anderer Art. Beispielsweise müsst Ihr Nahrungsmittel aus dem Garten einsammeln oder etwa 20 Glühbirnen bevor der Timer abläuft. Um die Missionen zu erleichtern, integrierten die Entwickler sieben Gegenstände, die Ihr während der Levels findet und vor den eigentlichen Einsätzen auswählt. Eine Hundepfeife betäubt die Köter bis auf Weiteres, eine Banane ist das geeignete Hindernis für "Hans-guck-in-die-Luft"-Typen. Sprudel beschleunigt den Charakter - somit könnt Ihr den patrouillierenden Feinden schneller entwischen. Stinkkäse erzeugt - ähnlich wie ein verschwitzter Sportschuh - unangenehme Gerüche. Die Verfolger sollten sich dann schnell neu orientieren ;-) .

Grafik & Sound....

Die grafische Gestaltung der Missionen ist eine Wucht. Feine 3D-Grafiken präsentieren sich in absoluter Flüssigkeit. Das Spielgeschehen ruckelt zu keinem Zeitpunkt im Spiel, die Farben erstrahlen in sattem Ton auf den Bildschirmen des Nintendo DS. Leider gleichen sich die Häuser in der Innengestaltung zu stark. Hier hätte man sich etwas mehr um Abwechslung bemühen müssen. Die Animationen der drei Kumpane sind hervorragend in Szene gesetzt - in technischer Hinsicht gibt es also kaum etwas auszusetzen. Wunderschön und mit toller Sprachausgabe versehen sind auch die seltenen Sequenzen im Spiel.

Auch die Klänge während der Levels sind durchaus hörenswert. Jugendgerechte, situationsabhängige Sounds untermalen das schöne Spielgefühl. Ab und an ertönen kurze Sprachschnipsel in hoher qualitativer Ausführung.

Multiplayer....

Ein drahtloses Mehrspieler-Spiel - mit einer Spielkarte - wurde in "Ab durch die Hecke" integriert. Leider ist der Umfang der für zwei Spieler gedachten, grafisch veralteten Multiplayer-Version dürftig. Ihr müsst in der vorgegebenen Zeitspanne so viele Gegenstände als möglich sammeln, wobei Ihr bis zu fünf Objekte gleichzeitig mit Euch führen dürft. Selbst das Bewerfen Eures Gegners ist eine Möglichkeit sich einen Vorsprung zu verschaffen. Druckplatten aktivieren beispielsweise Laserfallen, die Euch ebenfalls stark zusetzen können. Kurzfristig findet man hier seinen Spaß, auf längere Sicht hinaus kann der Mehrspieler-Modus allerdings nicht überzeugen.

Fazit....

Im Vergleich zur Game Boy Advance-Umsetzung ist "Ab durch die Hecke" auf dem Nintendo DS ein wahres Meisterwerk. Wobei der dürftige Umfang auch in diesem Fall für einen kräftigen Wertungsabzug sorgt. Die sich ähnelnden Architekturen der Häuser im Spiel sind bedauerlich, jedoch gerade noch verschmerzbar. Gelungen sind die charakterabhängigen Aufgaben - vor allem die Zusammenarbeit der drei Helden sorgt für Laune. Gegenstände lassen sich für so genannte "Bissen" (gefundene Nahrung) käuflich erwerben, von Bedeutung ist dieses Feature allerdings nicht. In technischer Hinsicht eine klasse Sache, ist es vor allem die lächerliche Spieldauer, die den "Vogel abschießt". Wäre das Spiel umfangreicher, könnte es durchaus die 80er Marke knacken. Geniale Elemente, wie das Wecken eines betäubten Charakters per Mikrofon, hat das Spiel schließlich.

 

+ Spielwitz
+ technisch gelungen
+ charakterabhängige Aufgaben
+ Mikrofoneinsatz
- kaum Umfang
- ähnliche Architektur
- Charakterfähigkeiten zu wenig
genutzt

GRAFIK: 84%

SOUND/EFFEKTE: 70%

MULTIPLAYER: 52%

GESAMTWERTUNG: 75%

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

 
                   

Gamesload