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NDS Dungeon Explorer
 
 
Dungeon Explorer - NDS
Kilian Pfeiffer (23.07.2008)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Hudson
GENRE: Action RPG
SPIELER: 1-3 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-10
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 12+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
WI-FI: Ja

   
Einleitung....

Wie sehr konnte Ende der 90er Jahre ein ganz gewisses PC-Spiel vor den Bildschirm fesseln! Wie unglaublich waren damals die persönlichen Erfahrungen, die man als Spieler erlebte! Millionenfach ging der Titel über die Ladentheke, ein zweiter Teil folgte wenige Jahre darauf: „Diablo" ist das Spiel, von welchem wir schreiben. „Diablo", ein simpel gestrickter Hau-drauf-Titel, wenngleich aber ein faszinierendes Spielerlebnis, das letztlich jahrelang als Maßstab des Genres galt und selbst bis heute nicht getoppt werden konnte. Wenn überhaupt, dann nur von einem dritten, inzwischen angekündigten Serienteil. Weshalb wir uns so über „Diablo" auslassen? Weil mit „Dungeon Explorer" ein im entfernten Sinne verwandtes Spiel für den Nintendo DS auf Euch wartet – sogar inklusive Wi-Fi-Unterstützung für bis zu drei Spieler gleichzeitig!

Menus und die Story....

Prisonia ist ein Land, erfüllt vom Schrecken grauenhafter Dämonen. Begonnen hatte alles mit einem dumpfen Grollen, das aus der Pyramide von Prisonia herrührte und das Blut in den Adern der Bevölkerung zum Gefrieren brachte. Jene Wälder unweit des mächtig wirkenden Bauwerks waren erfüllt von entsetzlichen Kreaturen, die für Angst sorgten und Schrecken verbreiteten. Der Dämonengott, vor dessen Präsenz ehrfürchtig gebangt wird, hat seine Hände ebenso mit im Spiel wie Galm, auf dessen Konto die Befreiung der Dämonenschar zurückzuführen ist. Da schon unzählige kühne Recken den Versuch wagten, in Prisonia nach dem Rechten zu sehen, aber kläglich scheiterten, kommt nun Ihr in’s Spiel: Heldenhafte Abenteurer, von Mut, Klugheit und Kampfgeist erfüllt!

„Dungeon Explorer" ist „Diablo" in vielerlei Hinsicht äußerst ähnlich, kratzt das Original aber dennoch nur an der Oberfläche an. Zu uninspiriert ist der Titel im Gesamten, um den Klassiker in spielspaßtechnischer Hinsicht vom Thron zu stoßen. Ähnlich wie schon auf dem PC werdet Ihr auch in der Handheld-Umsetzung gehörig zu tun haben, ehe es sich lohnt das Innere der Pyramide zu erforschen, ohne sofort vor die Hunde zu gehen. Drei Spielstände stehen zunächst zur Auswahl, wobei jederzeit der Fortschritt abgespeichert werden darf, so dass auch kurze Sessions durchaus Sinn machen. Mit rund 15 bis 20 Echtzeit-Stunden solltet Ihr auf jeden Fall rechnen, um ausreichend mit Kraft gesegnet gen Endkampf aufzubrechen.

Technik und Gameplay....

Deutsche Untertitel gehören zwischenzeitlich zum spielerischen Standard, auch in „Dungeon Explorer" ist dies so. Sprachausgabe fehlt dem Titel hingegen, um eine noch dichtere Atmosphäre aufbauen zu können. Doch bevor Ihr in das an klassische, actionlastige Rollenspiele erinnernde Setting eintaucht, gilt es einen Charakter samt Berufswunsch zu wählen. Aus neun Typen bestimmt Ihr vorab jenen für Euch am sinnvollsten erscheinende Menschenklasse. Ob Ihr Euch für einen dem Oros-Clan entstammenden Krieger, Jäger oder Magier entscheidet, oder doch den weiblichen Mitgliedern des Taratta-Clans den Vortritt lasst, sei Euch persönlich überlassen. Auch die Händler und Bauern aus Westria, bekannt als Emporos-Clan, stehen zur Verfügung und wollen zunächst mit Parameter-Punkten versorgt werden – Charakteristika wie die Vitalität, die Geschicklichkeit, die Künste sowie die alles bestimmende Stärke müssen bedacht werden, um einen guten Start in das Leben eines Abenteurers garantieren zu können.

Wie es sich für ein personenspezifisches Gameplay gehört, ist der Erfahrungslevel, den Euer Held derzeit repräsentiert, von äußerster Wichtigkeit. Erst nachdem Ihr unzählige Feindesreihen gelichtet habt, steigt Ihr nach und nach im Level auf, erreicht neue Ränge und somit bessere Möglichkeiten unbeschadet aus den Gefechten hervorzugehen. So gibt es Werte für Luft-, Wasser-, Feuer- und Erdwiderstände, die eben jene Angriffsarten am besten parieren, sofern der numerische Wert entsprechend hoch ausfällt. Zunächst befindet sich Euer Mann der Tat (oder sollen wir „Dame der Tat" sagen?) in Prisonia. Hier werden allerlei Anliegen erledigt, seien es Belange, welche die Waffen oder Zutaten für die nächste heilende Medizin betreffen. In nächster Umgebung findet Ihr einen Schmid, einen Schätzer, Michael, der unbekannte Fundgegenstände bewertet, den Hauptmann Conrad, der Euch mit nützlichen Tipps zur Seite steht, Lowrys Waffenlager, um Genbomben, Schlüssel oder Rollen zu erwerben, eine Apotheke, welche von Adair betrieben wird und vor allem in gesundheitlicher Hinsicht Nutzen bringt sowie Nora, die alle überschüssigen Objekte und Geldbeträge verwahrt und bis auf weiteres bei sich deponiert. Insbesondere für spätere Kampfeseinsätze von essenziell wichtiger Bedeutung ist der Kauf eines Roboters, den Ihr in vielerlei Hinsicht aufwerten, im neueren Sprachgebrauch „pimpen" dürft. Überflüssige Gegenstände lassen sich jederzeit „verfüttern", um aufgebrauchte Lebenspunkte wieder aufzufüllen.

Bevor Ihr Aufträge annehmt und die Umgebung von Monstern und anderen widerwärtigen Kreaturen befreit, wartet der Protagonist darauf, fachgerecht „bestückt" zu werden – mit Waffen und Ausrüstungen, versteht sich! Ringe, Amulette, Kopfbedeckungen, spezielle Waffen und Schilde, die nur für bestimmte Charaktere gedacht sind, eignen sich bestens, um durch das berühmte „Trial-and-Error"-Verfahren den optimal ausgerüsteten Heroen auf die Beine zu stellen. Mit Objekten wie Vitalitätsrollen, Genbomben oder Rückkehrschriften ausgestattet, geht es in die Dungeons. Individuelle Künste, die in magischer Weise Abwehr, Heilung und Verteidigung beeinflussen, dienen dem Glücksritter ebenso zur erfolgreichen Meisterung der zahllosen Auseinandersetzungen. Auch wenn Ihr Euch für eine von insgesamt acht Kunstgattungen entscheiden müsst, bleibt dennoch die Möglichkeit bestehen, auch im Nachhinein diese neu zu wählen. Was die Bedienung angeht, macht „Dungeon Explorer" kaum etwas verkehrt, wobei der Touchscreen leider nicht zum Einsatz kommt. Dafür ist die Tastaturbelegung bis auf den letzten Knopf ausgereizt worden. Die Auswahl von Objekten, der Kampf sowie die Menünavigation funktionieren allesamt reibungslos, was allerdings nervt ist das ständige, dauerhaft uninspirierte Gedrücke während der Gefechte – trotz eines automatischen Zielcursors, der jenen Feind anvisiert, der am nächsten zu Euch steht. So läst es sich problemlos durch die Reihen an Monstern schnetzeln, immer vor Augen, das gesamte Gebiet feindfrei zu halten, was ein diffiziles Unterfangen werden dürfte. Unter Berücksichtigung des Ladebalkens schlägt Euer Haudrauf zu, setzt im geeigneten Moment eine spezifische Fertigkeit ein und regelt somit den ausgeteilten Schaden: Je voller der Ladebalken beim Zuschlagen ist, desto mehr Leid fügt Ihr dem Gegenüber zu. Dennoch kann auch das eigene Ego in Mitleidenschaft gezogen werden, beispielsweise durch eine deutliche Überzahl an Feinden, welche die eigenen Lebenspunkte regelrecht im Sekundentakt subtrahieren oder aber Statuseffekte wie Krankheit, Gift, Paralyse und Eis auf den Charakter legen. Eine Dungeon-Karte der augenblicklichen Umgebung gibt Euch jederzeit Aufschluss darüber, wo der Feind lauert, wo Treppen zu finden sind, beziehungsweise wo Ihr Euch momentan gerade aufhaltet.

Alle Missionen basieren darauf, dass Ihr meist alle feindlichen Geschöpfe ausrotten sollt, während der Kämpfe fleißig Gegenstände einsackt, schließlich durch deren Verkauf bare Münze zu machen, um jene Groschen wiederum in Neuheiten zu investieren. Diese sind unerlässlich, da der Anspruch im Laufe der Zeit immens ansteigt, Heiltränke im Sekundentakt benötigt werden und jeder einzelne Penny benötigt wird, um Ausrüstungsgegenstände zu kaufen. Die ständigen Besuche in der Stadt gehen einem daher nach und nach gehörig auf die Nerven.

Grafik & Sound....

Optisch hätte „Dungeon Explorer" toll werden können, wenn doch nur etwas abwechslungsreichere Dungeons kreiert worden wären, die nicht im nächsten Moment an das berühmt-berüchtigte Baukasten-Prinzip erinnern. Alle Höhle, Gebäude und Wälder sind nach demselben „eckigen" Grundschema aufgebaut, die Texturen langweilen den Spieler mit der Zeit deutlich, ebenso können die wenig detaillierten Kreaturendarstellungen nicht gerade für begeisterte Ausrufe seitens der Nutzer sorgen. Die wirklichen Schwächen fallen erst nach einigen Spielstunden auf, spätestens dann, wenn sich der Missionsaufbau zum x-ten Mal wiederholt hat.

Äußerst gelungen ist hingegen die dem fantasiereichen Setting spendierte Musik gelungen. Sphärische Klänge, schöne Melodien und gute Soundeffekte sorgen für ein „Rundum-Wohlfühlpaket was die Akustik angeht, wenngleich es keine Sprachausgabe im Spiel zu vermelden gibt. Diese fehlt eindeutig und hätte dem Titel eine konzentrierte Atmosphäre verliehen. Wobei im Grunde sowieso nur innerhalb von Prisonia gesprochen wird.

Multiplayer....

Bis zu drei Abenteurer dürfen sich gemeinsam auf Kreaturen-Jagd begeben. Voraussetzung dafür sind drei Exemplare des Titels, drei Handhelds und infolgedessen drei bereitwillige Spieler. Der Ort des Geschehens ist die Pyramide von Prisonia, monsterverseucht und nicht gerade ein sympathisches Örtchen. Mit drei Kollegen an der Zahl steht einem Ausflug nichts entgegen, auch wenn sich der Schwierigkeitsgrad gewaschen hat – nichts für schwache Nerven! Allerdings sollte man tunlichst nur mit stark aufgelevelten Mitstreitern losziehen, da das aus einigen dutzend Ebenen bestehende Architekturkonstrukt die volle Härte offenbart, was Quantität aber auch Qualität der Widersacher angeht. In einem separaten Wi-Fi-Teil gehen wir nochmals auf das Online-Geschehen ein.

Fazit....

„Dungeon Explorer" ist ein Dungeon-Crawler mit guten Ansätzen, die nicht immer mit größter Sorgfalt verfolgt wurden. So verkommen die immergleichen Kämpfe zu einer bloßen Knöpfchendrückerei, auch die Story entpuppt sich nach und nach als relativ platte Hintergrundgeschichte. Was aber gefällt sind die für Rollenspiele typischen Auflevel-Aktionen, der Einsatz spezieller Künste, das Sammeln von Gegenständen sowie – grundsätzlich – die Möglichkeit mit Partnern auf Monsterjagd zu gehen. Optisch ist der Titel leider eher Kanonenfutter, denn grafische Offenbarung. Wobei der Sound keine Wünsche offen lässt. Daher solltet Ihr dem Titel eine Chance geben, erst einmal ein paar Stunden in Prisonia zubringen, um eine abschließende Meinung bilden zu können. Dank der Spielzeit werdet Ihr nämlich einige Stunden im fernen Reich ausharren und auf friedlichere Zeiten hoffen.

Das Mag64 Wi-Fi Special
Hier findet Ihr Infos zum Online Gameplay zu Dungeon Explorer.(Voraussetzungen/Möglichkeiten)

 

+ 9 spezifische Spielcharaktere
+ zig Ausrüstungsgegenstände
+ gelungene Sounduntermalung
+ Künste- und Objekteinsatz
+ bis zu 20 Stunden Spielzeit
+ Wi-Fi-Online-Unterstützung
+ RPG mit „Diablo"-Anlehnung
+ Roboter als „Kamerad"
- „Button-Smashing"-Kämpfe
- nervige Stadtbesuche
- Baukasten-Dungeons
- grafisch altbacken
- online Mitspieler-Potenzial
- oberflächliche Story

GRAFIK: 60%

SOUND/EFFEKTE:79%

MULTIPLAYER/: 72%

GESAMTWERTUNG: 70%

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