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NDS Element Girls
 
 
Element Girls - NDS
Kilian Pfeiffer (13.09.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: dtp entertainment
GENRE: Minispiele
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: /
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Ja, wir lieben unser Hobby! Ja, wir lieben es, genreübergreifend Software testen zu dürfen! Vor allem aber lieben wir es, richtige Knaller im Disc-Schacht zu haben. Knaller, die uns stundenlang fesseln und an die man gar kurz vor dem Einschlafen sehnsuchtsvoll zurückdenkt. Spiele eben, die eine Seele haben und als wirkliches Spiel durchgehen. Bedauerlicherweise gibt es seit geraumer Zeit einige Vertreter im Handheld-Bereich, auf welche die Beschreibung „Spiel" einfach nicht mehr zutrifft. So auch im aktuellen Fall: „Element Girls", ein Programm, das uns zwar schlaflose Nächte bereitet hat, aber eher dergestalt, wie wir den Test dazu nun am besten verfassen sollten. Auch wenn die Entwickler es im optimalsten Fall mit den Nutzern gut meinen, geht man bei vorliegendem Titel definitiv einen Schritt zu weit: Lieblose Belanglosigkeit am laufenden Band! Und das zum Vollpreis! „Element Girls" ist ein Beispiel wie man es in jedem Fall nicht (!) machen sollte. Und ein richtiges „Spiel" ist es gleich zweimal nicht!

Menus und die Story....

Stellt Euch einen Organizer vor. Schön und gut: Viele Funktionen, die dem Nutzer das Leben erleichtern. Für das „Real Life" ist ein solcher eine praktische Angelegenheit. Auch „Element Girls" verkörpert ein Programm, das im Stile eines Organizers daherkommt, aber alles andere als relevante Inhalte bietet. Denn größtenteils stellt es eine lose Aneinanderreihung trivialer Entwicklereinfälle dar, die in vorliegender Form einfach keinen Spaß bereiten. Nur zu gut, dass ich als „Versuchskaninchen" in der Verwandtschaft eine zielgruppengeeignete, weibliche Testperson zur Verfügung hatte, die sich neben meiner Wenigkeit ebenfalls mit der Software auseinanderzusetzen hatte. Aber in der Tat, ist selbst die junge Zielgruppe vom Inhaltlichen alles andere als begeistert gewesen…

Im „Desktop Menü" angekommen, werdet Ihr mit allen erdenklichen Optionen konfrontiert, die ein echtes Element-Mädel scheinbar nun mal benötigt. „Element Girls" deshalb, weil die vier Elemente (Luft, Wasser, Feuer, Erde) die „spielerischen" Möglichkeiten repräsentieren und erst nach und nach freigeschaltet werden. Gemein haben aber alle Elemente, dass sie sich vom Grundaufbau her beinahe gleichen. Doch zunächst solltet Ihr Euren eigenen Avatar erstellen, samt Name, Geburtsdatum, E-Mail – und selbstverständlich dem persönlichen Passwort, um Euren „Organizer" auch vor fremdem Zugriff zu schützen. Immerhin wurde ein unkomfortables, tagebuchähnliches Etwas integriert, in welches Ihr zu themenspezifischen Überpunkten umständlich Einträge anfertigt.

Technik und Gameplay....

Den Nintendo DS haltet Ihr die gesamte Nutzungsdauer über wie ein Buch, also um 90° gedreht. Im „Desktop Menü" stünden theoretisch – wenn die Bedienung mit dem virtuellen SMS-Tastenfeld nicht so kompliziert wäre – diverse Optionen der Nutzerin offen. Das an das weibliche Geschlecht gerichtete Programm bietet wie gesagt ein „Tagebuch", ein vollkommen aus dem Nichts gegriffenes „Horoskop", einen „Stundenplan", eine Anzeige Eures angeblichen „Biorhythmus‘" sowie einen Terminkalender. Darüber hinaus dürft Ihr per drahtloser Datenübertragung Freunde in Eurem „PDA" aufnehmen, des Weiteren Multiple-Choice-Freundschaftstests durchführen, die im Stile der altbekannten „Bravo"-Fragebögen daherkommen und zum Ende des Tests eine Auswertung über die Beziehung zueinander treffen sollen. Derartig oberflächlich gehaltene Fragebögen machen der Zielgruppe eventuell ein einziges Mal Spaß, wiederholen sich dann aber und werden zur mühsamen Anklick-Last. Denn es sei gesagt, dass für jedes der vier Elemente jeweils sechs sogenannte „Psychotests" warten – ebenfalls Multiple-Choice-Bögen, die um typische jugendbezogene Themen kreisen, allerdings entzieht es sich unseres Vorstellungsvermögens, weshalb jene uninspirierten Fragensammlungen überhaupt mit aufgenommen wurden. Eventuell um über die – entschuldigt dies bitte, aber man muss es selbst gespielt haben, um es glauben zu können – vier schlechtesten Minispiele seit es den DS gibt, hinwegzutäuschen? „4 gewinnt" ist normalerweise durchaus unterhaltsam, aber die Umsetzung samt der miserablen Touchscreen-Erkennung ist einfach nicht tragbar. Noch viel schlimmer: Das Musikspiel mit drei verwegenen Melodien und einer ungemein schlechten Spielerklärung sowie Stylus-Erkennung.

Da der Titel nicht nur unterhalten soll, sondern auch Wissenswertes vermitteln will, warten pro Element weitere Inhalte auf ihre Erkundung. Intelligent gelöst ist der Aufbau des Programms nämlich schon. Erst wenn Ihr alle Inhalte eines Elements angesehen respektive „gespielt" habt, schaltet Ihr ein weiteres frei. Was im Umkehrschluss bedeutet: Ohne „Psychotests" keine weiteren Minispiele und Instrumententipps in Textform. Oder wie wär’s mit einer Anleitung zum Gedichte schreiben? Vielleicht benötigt Ihr ein paar Rezeptanregungen für einen leckeren Salat oder eine süße Nachspeise? Logisch, dass „Element Girls" hier weiterhilft. Jedoch fehlt ein Konzept. Was genau stellt das Produkt eigentlich dar? Ein Spiel ist es offensichtlich nicht, aber ein sinnloser Fragenkatalog mit pauschalen Auswertungen ohne Wiederspielwert? Könnte sein! Oder vielleicht handelt es sich doch um einen IQ-Trainer, denn ein solcher ist immerhin auch auf der Spielkarte vertreten – erneut setzt sich auch dieser Programmpunkt aus beliebigen Bilderrätseln und logischen Schlussfolgerungen zusammen, bei welchen aber einfach kein nennenswerter Unterhaltungsfaktor zustande kommen möchte. Naja, wenn das noch nicht reicht, stürzt Ihr Euch einfach in das verkümmerte Englischprogramm mit dem hehren Titel „Learn English". Was Ihr dort zu tun habt? Wörter einsetzen! Und selbstverständlich auch dieses Mal ohne erkennbaren Nutzen und vor allem fehlendem roten Faden.

Im Laufe des Nutzungszeitraumes zeigte sich immer mehr, dass die Wahllosigkeit der einzelnen Elemente die Krux an der Geschichte ist. Hier ein wenig Pseudo-Englisch „studieren", dort ein bisschen T-Shirts verzieren oder wie wär’s mit einem Make-Up, das man in unzähligen Programmen bereits bedeutend liebevoller umgesetzt gesehen hat? Da hilft es selbst nicht, verschiedene Hintergründe freizuspielen und ein paar zusätzliche Outfits für die bewegungslos dastehende Avatar-Verkörperung zu ergattern. Den Spaß am „Spiel" vermissen wir und das liegt mitunter auch an der technisch schwachen Präsentation – sei es das öde Gesamtbild oder aber die unterdurchschnittliche schlecht funktionierende Erkennung des Touchscreens.

Grafik & Sound....

Auch wenn wir uns gegen eine übliche Wertung entschieden haben, sprechen wir das Thema „Grafik & Sound" an. Denn nicht anders zu erwarten, ist auch die Optik dem „Gameplay" angepasst worden. Das höchste der Gefühle ist eine kaum animierte, Euch repräsentierende Figur, die gelangweilt das Geschehen betrachtet. Die Minispiele sind anachronistisch in ihrer Darstellungsweise, der „Organizer" selbst geht soweit in Ordnung und ist durchaus zu gebrauchen. Zweckmäßig eben!

Bei der Musik kann man sich deshalb nicht mit Ruhm bekleckern, weil diese nicht sonderlich abwechslungsreich ist. Und da ein PDA in der Regel regelmäßig verwendet wird und demgemäß über längere Zeit im Gebrauch ist, sollte die akustische Abwechslung schon stimmen. Tut sie aber nicht, obwohl wir gerne andere Nachrichten verkünden würden.

Multiplayer....

Ja, auch ein solcher für bis zu zwei Spieler existiert, allerdings nur in äußerst beschränkter Art und Weise, denn nicht jedes der vier Element-Minispiele weist ihn auf und sind wir mal ganz ehrlich – „4 gewinnt" haben wir schon besser umgesetzt gesehen…

Fazit....

„Element Girls" ist definitiv kein Spiel, wenigstens kein blitzblankes. Vielmehr sollen die weiblichen Käuferinnen mit einem an einen Organizer erinnernden mobilen „Tagebuch"-Ersatz mit Multifunktionswerkzeug erinnern. Pseudofragetests, ein wenig den Biorhythmus checken und umständlich Einträge im Kalender niederschreiben. „Bereichert" wird das ganze von einigen verschlimmbessernden Minispielen, deren Bedienung einfach grauenhaft ausfällt. Und da wir uns in der Pflicht sehen, über einen solchen Missstand in der Software-Welt aufzuklären, hoffen wir, dies mit diesem Review zu tun. Denn auch wenn das Programm lieb gemeint ist – liebloser umgesetzt hätte es nicht werden können! Weder der Unterhaltungswert stimmt, noch ist eine komfortable Nutzung möglich. Da solltet Ihr besser bei „Tabaluga – Grünland in Gefahr" zuschlagen – das ist vom selben Entwickler, aber um Längen interessanter. Im Übrigen spricht es dieselbe Zielgruppe an...

 

+ Organizer-Idee
- Touchscreen-Erkennung
- veraltete Technik
- furchtbare Minispiele
- Fragesammlungen
- unkomfortable Bedienung
- innovationsfrei

GRAFIK: --

SOUND/EFFEKTE: --

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG:
Nicht Empfehlenswert

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