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NDS Elvenland
 
 
Elvenland - NDS
Kilian Pfeiffer (26.05.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: dtp entertainment
GENRE: Puzzle
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-8
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Oft faseln wir in unseren Tests von sogenannten Geheimtipps, Spiele, die selbst in der Szene kaum Bekanntheitsgrad erreichen, ohne großes Marketing-Brimborium auf die Zocker-Gemeinde losgelassen werden und dennoch großes Potenzial haben. Somit würde man sich als Tester wünschen, dass viel mehr Wind um das Produkt gemacht würde. Leider ist dem meist aber nicht so. Bestes Beispiel: „Elvenland" für den Nintendo DS. Der Titel kommt von der Hamburger Firma „Intenium", ein Entwickler und Vermarkter typischer Casual Games – was aber nicht heißen muss, dass die Qualität zu wünschen übrig ließe. Bei vorliegendem Produkt ist es also erneut wieder mal so, dass die Software dem Großteil der Zockergemeinde unbekannt sein dürfte. Vielleicht können wir dafür sorgen, dass sich der eine oder andere von unserem Test angesprochen fühlt.

Menus und die Story....

Als Knobelei getarnt, wartet „Elvenland" gar mit einer Hintergrundgeschichte auf, die zwar alles andere als spektakulär ist, dafür dem Spiel einen Rahmen verleiht, mit welchem man sich besser identifizieren kann. Auch wenn die erdachte Story kaum der Rede wert ist, wollen wir sie Euch in wenigen Sätzen näherbringen: Das Elfenland, das einst in voller Blüte erstrahlte, ist unter einer dicken, grauen Nebelschwade verborgen. So lässt es sich an dem einstmals wundervollen Ort nicht mehr leben, hinzu kommt, dass die Elfen in verwunschenen Knospen gefangen sind und ohne Eure Hilfe dort wohl nie mehr herauskommen. Genau aus diesem Grund seid Ihr angetreten – das Elfenland zu retten und die Pracht von damals über das Land der Feenwesen zu bringen. 92 Levels gilt es innerhalb der anspruchsvollen Weltenretteraufgabe zu bestreiten. 92 Levels, in denen Euer gesamtes Puzzle-Know-How vonnöten ist, um der Nebelsuppe Einhalt zu gebieten.

Wagt Ihr Euch an den Titel heran, erwartet Euch zunächst das Hauptmenü, das vom Umfang her recht dürftig erscheint. So wartet eine Highscore-Liste auf erste Ergebnisse, das „Training" dient zum besseren Umgang mit einzelnen Gameplay-Schritten, wohingegen der „Arcade"-Modus als das Herzstück von „Elvenland" gilt. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass Ihr innerhalb des Trainings erst dann loslegen könnt, wenn Ihr das jeweilige Level im Hauptmodus bereits freigespielt habt.

Technik und Gameplay....

Somit können wir ohne weiteres direkt auf die Übersichtskarte des „Arcade"-Modus schwenken. In 45 Einzelfelder unterteilt, warten hier alle Missionen auf ihre Bewältigung. Zunächst erkennt Ihr, dass lediglich Level 1 betretbar ist. Alle weiteren Umgebungen werden anhand eines kleinen Riegels dergestalt gekennzeichnet, dass sie zunächst noch nicht zugänglich sind. Soweit, so gut! Übrigens weisen größere Felder auf der Übersichtskarte darauf hin, dass hier neue Spielinhalte verborgen liegen, die Euch innerhalb des Levels vorgeführt werden. Logisch, dass Ihr diese von jenem Zeitpunkt aus dann beherrscht und selbst anwenden dürft.

Ratsam wäre allerdings, wenn wir Euch an dieser Stelle vorab das Spielprinzip näherbrächten: Das Geschehen läuft auf dem unteren der beiden DS-Bildschirme ab. Die Handhabung funktioniert hierbei reibungslos, denn der Touchpen dient Euch als Handwerkszeug, mit dem Ihr die Zaubersteine auf dem Spielfeld platziert und für Ordnung im Elfenland sorgt. Überall verteilt, erkennt Ihr magische Blumen, die als Schlüsselstellen fungieren. Denn ohne jene Blumen wird es Euch nicht gelingen, die Elfen aus den Knospen zu befreien. Mit besagten Zaubersteinen einer Farbe gilt es die Blumen miteinander zu verbinden, wobei gleichzeitig darauf geachtet werden sollte, dass Ihr die Blütenknospen ebenso abdeckt. Ist eine Verbindung gelungen, lösen sich die Knospen auf (auch die Steine verschwinden erneut vom Spielfeld!) und den Elfen gelingt es aus ihrem Versteck zu fliehen. Dass dieses Vorgehen für Highscore-Punkte sorgt, ist klar wie Kloßbrühe. Demnach ist es ratsam möglichst fette Kombos herauszuarbeiten und – trotz verschiedenfarbiger Zaubersteine – lange Verbindungslinien einer Farbe herzustellen.

Erst nachdem alle Feenwesen befreit wurden, gilt ein Level als erfolgreich gemeistert. Bei 92 Aufgaben habt Ihr es mit einer stattlichen Anzahl zu tun, die Euch spätestens nach der ersten Hälfte vor teils große Hindernisse setzen dürfte. Generell sei aber gesagt, dass sich der Titel an all diejenigen richtet, die Puzzle-Spielen nicht abgeneigt sind. Wenn schon die Zaubersteine in deutlicher Absicht an „Tetris" erinnern, ist klar, dass das Spielprinzip das Köpfchen fordern wird – was es dann letzten Endes auch tut! Auf dem Topscreen erkennt Ihr die verbleibende Anzahl an Elfen, eine Zeitleiste informiert Euch über die verbleibenden Restsekunden: Je schneller Euch die Lösung des Spielfeldes gelingt, desto mehr Bonuspunkte dürft Ihr auf Eurem Konto gutschreiben. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, dass Euch die Zeit davonläuft und Ihr den gesamten Level ein weiteres Mal angehen müsst. Seid Ihr fleißig und vorbildlich im Einkassieren von Punkten, erwartet Euch mit 50.000 Zählern ein Extraleben – das aber genau so schnell wieder flöten geht: beispielsweise dann, wenn keine Zaubersteine mehr auf dem Spielbrett Platz finden. Wenn das bereits alles gewesen wäre, hätte der Titel mit Sicherheit nicht denjenigen Stellenwert bei uns, den er sich ergattern konnte. Denn dank viererlei verschiedener Extras geht es während der Knobelei heiß her: Mit dem „Magischen Stab" dürft Ihr benachbarte Zaubersteine derselben Farbe im Nu verschwinden lassen, wohingegen der Regenbogenstein als sprichwörtlicher Joker im Reigen der verschiedenfarbigen Blöcke angewendet werden kann. Mithilfe des Farbkelches vergrößert Ihr die Farbgruppe eines bestimmten Zaubersteines, der Hammer löst Steine nach Belieben auf. Dies ist dann von Vorteil, wenn das Spielfeld keine weiteren Züge mehr offen lässt. Durch Gehölz und Orakelsteine wird das Brett blockiert, allerdings könnt Ihr durch geschickte Herangehensweise auch diese Hindernisse mit taktischen Mittelchen umgehen und teilweise gar zerstören. Selbst Bomben lassen sich durch Zaubersteine aktivieren, die bei Detonationen das umliegende Gebiet von Objekten „erlösen". Wegen des äußerst kniffligen Spielprinzips, den zahlreichen Missionen und des taktischen Vorgehens, bringt „Elvenland" deutliches Suchtpotenzial mit sich, das in dieser Form bei uns gern gesehen ist – auch wenn der technische Aspekt heutzutage einem Schlag ins Gesicht entspricht!

Grafik & Sound....

Bunte Klötzchen, „Tetris"-gleiche Formen, hässlich leuchtende Blumenknospen. Sehr dürftig und wenig ansprechend ist die grafische Komponente von „Elvenland". Weder passieren großartige Dinge auf dem Bildschirm, noch erfreut man sich an gelegentlichen Spezialeffekten, die eventuell das Geschehen bereicherten. Nein, in dieser Hinsicht gibt sich der Titel ziemlich bedeckt und kommt daher aus der Ecke der altbackenen, ungern anzusehenden Software-Umsetzungen leider nicht mehr heraus.

Auch beim Sound muss Kritik geübt werden: Jedes Level wird durch den gleichen, sphärischen Sound begleitet, der nach einem Dutzend Mal aber gehörig auf die Nerven geht. Ein wenig mehr akustische Abwechslung wäre wünschenswert – bei 96 Missionen allemal. Stellt Euch doch mal vor, jeden Tag Ziegenkäse essen zu müssen, dann wisst Ihr was wir meinen ;-) .

Fazit....

„Elvenland" bietet keinen Mehrspieler-Modus, was als Malus angesehen werden könnte. Dennoch schlägt sich der Titel als reine Singleplayer-Umsetzung hervorragend. Und dies liegt in keiner Weise an der technischen Umsetzung, denn die ist gewissermaßen für die Tonne – vielmehr gefällt das Spiel wegen seines süchtig machenden Spielprinzips, das immer wieder vor den Bildschirm lockt und beim Befreien der Elfen dem Spieler zur Seite steht. Wollt Ihr mal einem Titel eine Chance geben, von dem der Großteil wohl noch nicht einmal den Namen vernommen hat, solltet Ihr zuschlagen!

 

+ 92 spaßige Levels
+ ansteigender Schwierigkeitsgrad
+ Spielextras als taktische
Komponente
- technisch schwach
- nervender Sound

GRAFIK: 41%

SOUND/EFFEKTE: 39%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 79%

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