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NDS Horse Life 2
 
 
Horse Life 2 - NDS
Kilian Pfeiffer (10.11.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Koch Media
GENRE: Simulation
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-4
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Ja
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Wie waren wir begeistert, als „Horse Life" seinerzeit für Furore sorgte – speziell im grafischen Bereich, der in jeder Hinsicht eine Überraschung darstellte. Das gesamte Spiel war ein vollends hervorragend designtes Stück Software, bis heute die ungeschlagene Referenz innerhalb der Pferdesimulationen. Der Erfolg gab den Entwicklern Recht, einen Nachfolger zu entwickeln, einen Titel, der konsequent auf dem ersten Teil aufbauen sollte. Allerdings wurde es vergessen, das Gameplay einer Weiterentwicklung zu unterziehen. Im Grunde bleibt alles beim Alten, lediglich die Story wurde in „Horse Life – Freunde für immer" ein wenig abgeändert. Dennoch bleibt die Referenz im gleichen Hause.

Menus und die Story....

Für den Titel verantwortlich zeichnet ein weiteres Mal „Deep Silver", ein Entwickler, der bereits genreübergreifend Erfahrung im Programmieren von Spiele-Software hat und dies eindrucksvoll zur Geltung bringt. Bei „Horse Life – Freunde für immer" dreht sich alles ums Pferd, denn Dein Großvater besitzt ein Gestüt und gerade eben ist ein Fohlen zur Welt gekommen. Auch wenn die Zeit des Fohlenseins – also die ersten drei Jahre im Leben des Pferdes – sang- und klanglos übersprungen werden, verbirgt der Titel ein an sich bindendes Moment, das den Spieler immer wieder gerne zum Nintendo DS greifen lässt. Hinzu kommt mit Sicherheit die opulente, kaum für möglich gehaltene grafische Komponente im Spiel, die kaum Einbußen zu befürchten hat. Euer Pferd ist also nun drei Jahre alt und bereit für das große Abenteuer – Champion in allen Klassen zu werden, ob in der Anfänger-Klasse oder im nationalen Bereich. Doch dies erfordert eine Menge an Training und viel Liebe zum Pferd.

Technik und Gameplay....

Der Touchpen ist Euer Arbeitswerkzeug, mit diesem gelingen Euch allerhand eindrucksvolle Manöver, nicht nur auf dem Hindernisparcours, sondern ebenso beim Ritt durch den idyllischen Wald mitsamt seiner unzähligen Kreuzungen. Wie dies funktioniert, erklären wir im Verlauf des Textes. Aber wollen wir zunächst einmal den Blick über die Landschaft schweifen lassen. Aus einer Vogel-Perspektive erkennt Ihr das Gestüt, per Touchpen-Berührung bewegt Ihr Euch zwischen den zur Verfügung stehenden Örtlichkeiten hin und her. Auf fünf Aktionen ist ein Tag beschränkt, das bedeutet, dass Ihr beispielsweise Euren Schützling füttern dürft, dann einen Ausritt wagen solltet, später der Vierbeiner gestriegelt und shampooniert wird, um letztendlich an einem Wettbewerb teilnehmen zu können.

Neben dem Shop, der zur Ausrüstung sowohl des Pferdes, als auch des Reiters dient, erwarten Euch noch sechs andere Möglichkeiten, den Tag schnell hinter sich zu bringen. Langweilig sollte es bei „Horse Life – Freunde für immer" nicht werden, denn bis zum Champion-Titel ist es ein langer und mühsamer Weg, der viel Training beinhaltet und vielleicht auch den einen oder anderen Rückschlag… In der Lodge des Großvaters könnt Ihr Euch die bereits erspielten Diplome ansehen, die Ihr erhaltet, sobald Ihr einen Trainingsabschnitt erfolgreich hinter Euch gebracht habt. Sie berechtigen wiederum zur Teilnahme an den offiziellen Wettbewerben, so dass das Training also eine Notwendigkeit darstellt. Aber keine Angst, auch ohne die erforderliche Teilnahme würde es Spaß machen und den Spieler vor den Bildschirm fesseln. Trainingseinheiten gibt es gestaffelt in vier Schwierigkeitsgraden (Anfänger, Amateur, Fortgeschritten, Sieger), wobei jede Kategorie unterschiedliche Disziplinen beinhaltet. So lernt Ihr zu Beginn beispielsweise, wie man mit dem Pferd im Schritt läuft, ein niedriges Hindernis im Trab überwindet oder eine 90 Grad Kurve hinter sich bringt, später dann auch den Sprung über ein hohes Hindernis, eine Traversale, sowie den eleganten Sprung über den gefährlichen Wassergraben. Die Umsetzung der Disziplinen ist recht einleuchtend umgesetzt worden und geht durch Einsatz des Stylus locker-flockig von der Hand. Durch das Antippen von plötzlich auftauchenden Kreisen und dem Nachziehen bestimmter Pfeilsymbole gelingen Euch alle Aktionen problemlos, die Steuerung des Pferdes übernimmt die Software selbstständig.

Je früher Ihr die Kreise und sich bewegenden Punkte verfolgt, desto besser wird das Ergebnis. Durch Bewertungen („nicht schlecht", „gut", „ausgezeichnet") wird Euer Auftritt - nicht nur innerhalb des Trainings, sondern auch auf dem Wettkampfplatz - bewertet und dementsprechend Punkte verteilt. Habt Ihr einen Schwierigkeitsgrad samt aller Disziplinen erfolgreich hinter Euch gebracht, erhaltet Ihr ein Diplom, das Euch die Berechtigung zur Teilnahme an den Erfolg versprechenden Reitevents verleiht. Hier geht es nun in insgesamt fünf Stufen bis zum nationalen Wettkampfgeschehen. Jedes Event ist in vier Kategorien unterteilt, die wie folgt aussehen: Dressurreiten, Hindernisspringen, Querfeldeinrennen, sowie Vielseitigkeitsprüfung. Innerhalb dieser Prüfungen wendet Ihr die zuvor im Training erlernten Dressuren an – eine Anzeige gibt Euch über den aktuellen Fortschritt innerhalb der Übung Bescheid, ein weiterer auf dem Topscreen befindlicher Balken stellt klar, welche Gangart Euer Pferd derzeitig ausführt. Die Umsetzung der Wettkämpfe, sei es das Überspringen von Hindernissen, oder aber die Dressur, ist hervorragend in Szene gesetzt und weckt Wettkampfgefühle. Derartig professionell hat man den Reitsport nur selten gesehen – glaubt uns, beim ersten Spiel fiel uns beinahe die Kinnlade nach unten, wenngleich im Vergleich mit dem Vorgänger kaum Verbesserungen auszumachen sind. In jeder Hinsicht ist die Grafik hochwertig, ungemein realistisch sind die Animationen der 3D-Pferdemodelle.

Zwischen den einzelnen Wettkampftagen dürft Ihr jederzeit in der Box Euer Pferd striegeln oder einer Ganzkörperwäsche unterziehen. Dies funktioniert selbstverständlich erneut mit dem Touchpen, indem Ihr den Schützling in gewohnt vorsichtiger Weise behandelt. Streicheleinheiten auf der Weide und das obligatorische Leckerli gehören natürlich ebenso dazu. Witzig: durch einen Pfiff in das Nintendo DS-Mikrofon pfeift Ihr das Pferd zu Euch an den Zaun, um es dort durch sanftes Kraulen zufrieden zu stimmen. Bedürfnisleisten zeigen Eure Fortschritte, jedoch verlangt das Pferd derartige Aktionen in regelmäßigen Abständen. Ist der Liebling schmutzig, könnt Ihr beispielsweise nicht an Wettkämpfen teilnehmen. Zusätzliche Kondition gewinnt Ihr bei alltäglichen Ausritten im Wald über Stock und Stein. Im gestütseigenen Laden kauft Ihr allerlei Zubehörartikel, nicht nur Jagdkappen, Stiefel und Reitbekleidung im Allgemeinen, sondern auch Musikstücke im Besonderen. Bürsten, Balsam oder Shampoo für das Pferd gibt es ebenso wie Sättel. Letztendlich haben diese Dinge nur optische Auswirkungen, ähnlich der diversen Futterarten, die zwar energiespendend und stresshemmend sein sollen, letztendlich aber nur bedingt Wirkung zeigen. Letztendlich reicht es aber aus, das Pferd mit Stroh zu versorgen.

Grafik & Sound....

Zum Thema „Grafik" haben wir uns ja bereits schon zu Beginn geäußert, wollen es an dieser Stelle jedoch ein weiteres Mal tun, denn das hier Präsentierte ist einfach fabelhaft. Realistische Bewegungsanimationen der Vierbeiner in Reinkultur – hübsch und in einer derartigen Perfektion, die man nur selten sieht. Die Entwickler haben hier wirklich Großes geleistet, denn in grafischer Hinsicht reiht sich der Titel ganz weit oben ein und stellt die Konkurrenz weitestgehend in den Schatten.

Auch die Musikuntermalung lässt sich sehen und passt zum Spielgeschehen. Zusätzliche Musikstücke sind frei spielbar und beispielsweise beim Ritt durch den Wald eine angenehme Bereicherung. Auf Sprachausgabe hat man hingegen verzichtet, was sich aber auch nicht negativ auf das gelungene Gesamtergebnis auswirkt. Denn die positiven Dinge überwiegen in jedem Fall.

Multiplayer....

Dieses Mal geht es also auch zusammen über Stock und Stein, auf den Rücken der Pferde. Man hat sich unseren Verbesserungsvorschlägen also angenommen und sich in dieser Hinsicht nicht auf den Lorbeeren ausgeruht. Wie im Singleplayer-Part funktioniert auch das Gruppenspiel ohne technische und spielerische Einbußen. Wer sein Pferd besser beherrscht, gewinnt… Na dann mal los!

Fazit....

„Horse Life – Freunde für immer" für den Nintendo DS zeigt in einzigartiger Weise, was technisch auf dem Handheld möglich ist und in welcher Brillanz man 3D-Animationen darstellen kann. Im direkten Vergleich mit „Horse Life" kann man zwar keine Verbesserungen ausmachen, nicht mal wesentliche Änderungen sind festzustellen. Alles bleibt beim Gleichen – auf äußerst hochwertigem Niveau. Noch immer nimmt die Serie den Rang des Platzhirschs ein, dennoch hätten wir uns einige sinnvolle Optimierungen innerhalb des Gameplays, gewünscht. Wenn Ihr sehnsüchtig auf der Suche nach einer Pferdesimulation seid, greift zu! Die kleine Schwester wird definitiv ihre helle Freude an dem Spiel haben.

 

+ grafische Darstellung
+ fairer Schwierigkeitsgrad
+ verschiedenen Disziplinen
+ intuitive Steuerungsweise
+ viele käufliche Gegenstände
+ Touchscreen-/Mikro-Verwendung
- nervige Textkästen
- Hintergrundstory

GRAFIK: 84%

SOUND/EFFEKTE: 67%%

MULTIPLAYER: 69%

GESAMTWERTUNG: 76%

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