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NDS Know How - Spielend um die Ecke denken
 
 
Know How - Spielend um die Ecke denken - NDS
Kilian Pfeiffer (08.12.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: CDV
GENRE: Denkspiel
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 5-10+
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Ja
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Die Vermarktung bekannter Fernsehformate – auf dieser Schiene konnte sich bislang der Publisher „SevenOne Intermedia" behaupten. Mit „clever! Das Spiel, das Wissen schafft" räumten die Jungs und Mädels des in Unterföhring sitzenden Unternehmens bereits die eine oder andere anständige Wertung ab – bei uns lobenswerte 74 %. Demzufolge waren wir gespannt, wie und ob sich der neueste Titel aus dem Hause bewähren würde. Vom unbekannten Hersteller „Bitfield" entwickelt, erwarteten wir zunächst nicht viel. Wie denn auch – Umsetzungen besagter Schmiede können wir auf die Schnelle nicht aufsagen. Ein wenig Skepsis ist also durchaus angebracht!

Menus und die Story....

„Know How - Spielend um die Ecke denken", so der Titel der von der „Pro 7"-Sendung „Galileo" empfohlenen Software. Klingt nach einer ganz schön kniffligen Angelegenheit. Etwas, was uns ganz besonders Spaß bereitet. Denn diejenigen Titel, welche das Köpfchen zum Rauchen bringen, sind oftmals die besten und vor allen Dingen sind selbst Kritiker nicht mehr fähig, die Branche zu rügen. Pädagogisch wertvollem Gut kann nämlich definitiv keine Kritik entgegengebracht werden ;-). Leider ist „Galileo" heutzutage relativ abgedroschen, die Themen oftmals an den Haaren herbeigezogen sind (à la „Wie-viel-Sprengstoff-benötige-ich-um-einen-Tresor-in-die-Luft-zu-jagen?"). Nur zu gut, dass von der Vorabendserie lediglich die Empfehlung kommt…

Valerie ist auf einer scheinbar einsamen Insel gestrandet. Ihr Boot erlitt Schiffbruch, demnach war eine Weiterfahrt unmöglich und nun liegt es an Ihr, bis auf Weiteres auf sich gestellt zu sein, ungewiss, wie sich die Situation entwickeln wird, ob sie jemals wieder den Weg zurück in die Zivilisation findet. Valerie alias Mildred Pätzmann im wirklichen Leben, ist die Protagonistin des Titels, die als menschliche Figur in statischen Posen abgebildet wird. Spätestens hier wird man feststellen, dass in technischer Hinsicht nichts Großes erwartet werden darf, eher äußerst Dürftiges. In Sachen Puzzle-Spaß gibt es dagegen schon wesentlich Positiveres zu vermelden.

Technik und Gameplay....

„Know How - Spielend um die Ecke denken" unterstützt als eines der wenigen DS-Umsetzungen das Rumble Pak, welches zwar nicht beiliegt, für rund acht Euro aber über www.nintendo.de geordert werden kann. So kommt man dann auch in den Genuss, satte Rütteleinlagen des Handgelenkes am eigenen Leib zu vernehmen. Besonders stark ist der Effekt erfahrungsgemäß zwar nicht, aber ein nettes Goodie ist er allemal. Auf der versteckten Insel angekommen, erwarten Euch fünf Regionen, allesamt ausgeklügelte Steinlabyrinthe. Von 350 Aufgaben sprechen die Macher – wir haben zwar nicht nachgezählt, aber eine anständige Anzahl hinter uns gebracht. Des Weiteren mussten wir feststellen, dass es der Titel faustdick hinter den Ohren hat. So diffizil hat man schon lange nicht mehr geknobelt. Viel können wir erzählen, doch zunächst sollten wir Euch die Spielthematik näherbringen, denn immerhin geht es um diese.

„Know How - Spielend um die Ecke denken" ist ein Knobeltitel, wie er nicht besser im Buche stehen könnte. Unzählige Missionen, anspruchsvolle Aufgabenstellungen – perfekt geeignet für den Zeitrahmen einer Busfahrt oder die Wartezeit vor dem Zahnarzttermin. Das „Abenteuer" spiegelt die Geschichte um Valerie wieder, begleitet sie auf dem Weg in die Freiheit, aber sie will ebenso klären, was es mit den mysteriösen Energiekugeln auf sich hat, die immer mal wieder vor einem auftauchen. Um den Rätseln auf die Spur zu kommen, muss Valerie eine Unmenge an auf Säulen verweilenden Puzzles lösen. Nur diese führen sie immer tiefer in ein Reich voller mysteriöser Geschehnisse. Die Spielregeln sind ziemlich simpel, die Aufgaben zu meistern ist allerdings alles andere als einfach. Kein Wunder! Auf einem rechteckigen Spielfeld befindet sich Euer Spielerstein (alias eine Truhe!). Ein oder mehrere goldene Felder symbolisieren den Ausgang/die Ausgänge der aktuellen Mission. Es gilt also, den Spielerstein zum Exit zu führen. Und da unsere „Truhe" nur längs bewegt werden darf, also nach links oder rechts, ist der Weg ins Ziel ein linearer. Wo dann überhaupt die Schwierigkeit liegt? Ganz einfach: Neben dem Spielerstein warten teils viele andere Steine auf dem Feld, alles potenzielle Hindernisse, die den Weg freigeben müssen, um überhaupt den Ausgang erreichen zu können. Schwierigkeit daran: Auch diese lassen sich nur in Längsrichtung bewegen, behindern sich häufig also gegenseitig. Befindet sich also ein Stein auf der Bahn ganz rechts außen in vertikaler Lage, existieren keine anderen Bewegungszüge als nach oben oder nach unten zu driften. Alles was sich linkerhand von besagtem Steingegenstand befindet, bleibt Tabuzone.

Wenn es Eurem persönlichen Ziel entspricht, möglichst viele Goldschätze (keine, eine, zwei oder drei Goldmünzen pro Puzzle) abzugreifen, kommt erschwerend hinzu, dass es mehr Münzen regnet, umso weniger Züge für die Bewältigung einer Aufgabe veranschlagt und letztendlich auch ausgeführt wurden. Oftmals lässt sich das begehrenswerte Edelmetall aber auch auf der wirklich hässlichen Landkarte samt der pixelig-fitzeligen Valerie finden. Viele Bereiche der Karte werden erst zugänglich, wenn Ihr farbige Schlüssel findet, die wiederum gesperrte Rätsel öffnen. Erst nach deren Absolvierung geht es dann im Fortgang der Geschichte weiter. Beginnt das Abenteuer mit relativ unspektakulären Steinen in Quaderform, trefft Ihr später auf Brückensteine, deren Öffnung es zulässt, ein Objekt der Begierde hindurch zu schieben. Die Wirkung von Feder- und Magnetsteinen könnt Ihr bereits im Voraus erahnen, wohl aber nicht, was es mit Zwillingssteinen auf sich hat. Auch auf dieses Rätsels Lösung werdet Ihr stoßen. Sind die Spielfelder zu Beginn noch übersichtlich was die Größe betrifft, wachsen sie in späteren Regionen zu teils stattlicher Größe heran. Logisch, dass die Komplexität dadurch deutlich zunimmt, der Schwierigkeitsgrad anzieht und das Denkorgan einen Gang weiter schalten muss. Ihr seht also: Viel zu tun im Puzzle-Land! Ob Valerie dort noch immer auf Hilfe wartet?

Grafik & Sound....

Wir hatten es ja bereits gesagt: Valerie, das menschliche Abbild einer Archäologin (wobei man das von der Dame nicht vermuten würde!) passt so gar nicht in die statische Hintergrundlandschaft von „Know How - Spielend um die Ecke denken". Beinahe anmaßend ist die Landkartendarstellung auf dem Touchscreen. Vor allen Dingen Valerie, die animationsfreie „Voodoo-Puppe" im Hampelmann-Stil. Die Puzzles hingegen sind in 3D-Optik gehalten, eine manuell verstellbare Kamera garantiert den perfekten Überblick. Mehr als eine das Anliegen erfüllende Optik ist dabei aber nicht herausgekommen.

Wir vermissen atmosphärische Hintergrundmelodien, denn während der Rätseleien selbst, bleibt das Spiel verhältnismäßig stumm. Man will wohl nicht, dass sich der Nutzer durch einen eventuellen Geräuschpegel stören könnte ;-). Gut gefällt uns hingegen die urwaldtypische Geräuschkulisse, die Ihr während des Aufenthalts auf der Minimap zu Gehör bekommt.

Fazit....

Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Missionen ist stattlich, das Spielkonzept ansehnlich vom Grundgedanken her. Was fehlt, ist ein vollkommen überzeugender Charakter, einer, der „Know How - Spielend um die Ecke denken" zu einem Suchtspiel machen würde. Das gelingt „Sokoban DS" einen Tick besser. Nichtsdestotrotz ist der vorliegende Titel eine Empfehlung wert, nicht zuletzt wegen der zugrunde liegenden Komplexität, die sich in keinem Fall an die Einsteiger unter Euch richtet. Im Gegenteil: Selbst hartgesottene Puzzle-Cracks werden oft schwer schlucken müssen, um die teilweise hammerhart ausgefallenen Missionen zu bewältigen. Was die Grafik betrifft, hätten wir uns etwas mehr schmucke Präsentation gewünscht. Auch ein Multiplayer-Part hätte dem Titel nicht schlecht gestanden. Was bleibt, ist ein empfehlenswerter Knobler mit Langzeitspielspaß und gutem, nicht immer genutztem Potenzial.

 

+ 350 Rätselaufgaben
+ Belohnungssystem
+ verschiedene Steintypen
+ unterstützt das Rumble Pak
+ motivierend,...
- ...aber die Sucht bleibt aus
- fehlende Sounduntermalung
- kein Mehrspieler-Modus
- nur für hartgesottene Zocker

GRAFIK: 58%

SOUND/EFFEKTE: 52%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 70%

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