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NDS Mein Chinesisch Coach
 
 
Mein Chinesisch Coach - NDS
Kilian Pfeiffer (26.05.2009)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Ubisoft
GENRE: Sprachen Software
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: k.E.
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Ja
ALTERSFREIGABE: K.E.
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Zeit, Chinesisch zu lernen! In die Ferne zu reisen, andere Sprachen zu sprechen, kulturelle Eindrücke gewinnen – Dinge, die man in der Regel nur in einem anderen Land kennenlernt. Um sich auf den Trip vorzubereiten, bedarf es aber zumindest einer schulischen Ausbildung, die sich hinsichtlich der Sprachkenntnisse zu erkennen geben sollte. Für den Nintendo DS gibt es bereits einige sinnvolle Software-Umsetzungen, die insbesondere innerhalb der Grammatik große Wissenslücken füllen. Lizenzierte Software von Herstellern kiloschwerer Wörterbücher sind vor allen Dingen für diejenigen Nutzer sinnvoll, die mit der Sprache eins sind und wenigstens Grundkenntnisse intus haben. Allerdings gibt es auch Vertreter, die mit dem Anspruch der Spaßesvermittlung an die Sache herangehen. Die „Spiele für mich"-Reihe von „Ubisoft", in welcher „Mein Chinesisch-Coach - Spielend Chinesisch lernen" erscheint, bietet zunächst eine einfache Herangehensweise an das Programm – dieses Mal anders, als die Englisch- und die Französisch-Variante. Der Anspruch ist zumeist relativ niedrig angesiedelt. Demnach sollte man den vorliegenden „Sprachentrainer" eher als eine Sammlung von Minispielen mit pädagogisch zu empfehlendem Inhalt ansehen. Chinesisch lernt Ihr dagegen in diesem Fall nicht! Das größte Manko ist und bleibt die fehlende Grammatikleistung des Titels (siehe nächster Abschnitt!).

Menus und die Story....

Wenn Ihr Euch an die „Ubisoft"-Software heranwagt, werdet Ihr sogleich feststellen, dass ein Grammatik-Bereich fehlt – lediglich die Vermittlung von Vokabeln findet innerhalb der Umsetzung statt. Wie man nun Sätze bildet, wie die Aussprache funktioniert und was man beim Lernen beachtet sollte, wird hingegen nicht gezeigt. Wie gesagt, der Anspruch ist ein anderer als bei den „erwachsenen" Grammatik-Programmen. Dies wird bereits bei der Anzahl von Wörtern deutlich, die sich bei 10.000 einpendelt, also etwas mehr als bei den beiden Sprachen-Vorgängern.

Technik und Gameplay....

Wenigstens hat man sich bei „Mein Chinesisch-Coach - Spielend Chinesisch lernen" mal an neue Ufer gewagt und die alten Kleider über Bord geworfen. Wir hatten schon gedacht, dass man sich nie von der alten Vorgehensweise trennen würde. Denn Englisch- und Französisch-Programm waren eins zu eins identisch. Problematisch finden wir, dass nicht gleich zu Beginn aufgeklärt wird. Eigentlich müsste die Packung bereits eine Kennzeichnung tragen, dass es sich um kein sprachliches Lernprogramm im klassischen Sinne handelt. Seid Ihr völlig unbedarft, lernt Ihr bei „Mein Chinesisch-Coach - Spielend Chinesisch lernen" wohl kaum etwas. Denn der Titel konzentriert sich im Wesentlichen auf die Vermittlung von chinesischen Wörtern respektive Schriftzeichen. Auch die Aussprache nimmt einen hohen Stellenwert im Programm selbst ein. Insgesamt erwarten Euch 1.000 Lektionen (!), die zunächst nicht alle sofort zugänglich sind und frei geschaltet werden müssen.

Nachdem Ihr Euer Profil erstellt habt, müsst Ihr Euch einem Einstufungstest unterziehen. Dieser soll aufzeigen, wie gut Ihr das Chinesische bereits beherrscht. Einfacher geht es eigentlich nicht. Ein deutsches Wort wird vorgegeben und Ihr müsst aus einem Quartett an Antworten die richtige finden. Das Tutorial zeigt Euch in einfacher Herangehensweise, wie Ihr Wörter und Sätze „bearbeitet", um Erfolge vorzuweisen. Der Titel ist selbsterklärend und nach wenigen Minuten – auch ohne Kenntnisse – zu beherrschen. Zu Beginn stehen Euch insgesamt 29 Lektionen zur Verfügung, die es nacheinander zu absolvieren gilt. Auf einer Wanderroute eingezeichnet, erkennt Ihr den vorgezeichneten Weg des Chinesisch–Programms. Pro Lektion lernt Ihr einige neue Wörter, so dass nach und nach ein reichhaltiges Sammelsurium, was den Wortschatz betrifft, zusammen kommt. Auf Wunsch könnt Ihr Euch die chinesische Lautschrift (Pinyin) zu Gemüte führen oder Ihr hört Euch das Wort einfach mal an – Sprachausgabe sei Dank! Selbstverständlich dürft Ihr auch die eigenen Sprachenkenntnisse auf die Probe stellen und eine Aufzeichnung wagen und im Folgenden mit der eingespeicherten, von der Software vorgegebenen Aufnahme, vergleichen. Chinesische Zeichen lassen sich in einem Kurs nachzeichnen, problematisch ist aber immer noch das Fehlen einer Grammatik – Chinesisch zu erlernen gehört bekanntlich mit zu den schwierigsten Hürden im Bereich der Sprachenlehre. Am Ende einer Lektion erwartet Euch in der Regel eines von insgesamt zwölf Minispielen. Dort werden die eigenen Erfolge aufgezeigt, die – je größer sie ausfallen – weitere Lernpunkte auf dem Konto gutschreiben. Mit Hilfe derer schaltet Ihr wiederum neue Lektionen frei.

Leider sind die Minispiele nicht sonderlich abwechslungsreich, denn entweder frönt Ihr einem Multiple-Choice-Wortschatztest, haut auf eine Horde von Maulwürfen, die aus dem Boden heraus schießen und falsche Wörter heraus posaunen, lernt nach dem einfachen Karteikartensystem, sucht in einem Wortfeld in verschiedenen Schwierigkeitsgraden (horizontal, vertikal, diagonal) nach chinesischen Wörtern oder spielt ein Wort-Memory. Das typische Galgenmännchen-Spiel ist ebenso mit von der Partie, auch ein Minispiel, in welchem Ihr die chinesischen Zeichen nachmalt. Und selbst der Test, ob es Euch gelingt, ganze Wortübersetzungen in Zeichenschrift zu absolvieren, fordert „Mein Chinesisch-Coach - Spielend Chinesisch lernen" von Euch. Betonungszeichen müssen korrekt zugeordnet werden, aber auch Lücken mit dem richtigen Wort gefüllt werden. Alles dreht sich also um Zeichen, Wörter und sich immer wiederholende Minispiele. Nach einigen, wenigen Spielstunden ist das Maß voll. Nur Personen, die das Chinesische erlernen und Vokabeln pauken möchten, sind bei „Mein Chinesisch-Coach - Spielend Chinesisch lernen" richtig. Alle anderen verstehen sowieso nur „Bahnhof".

Grafik & Sound....

Grafisch erweist sich „Mein Chinesisch-Coach - Spielend Chinesisch lernen" als ein netter, wenngleich auch vollkommen unspektakulärer Titel – so wie die direkten Vorgänger. Farbenfroh geht im Übrigen anders… Da wären ein paar Maulwürfe, einige Fotos und vor allem – viele Wörter und Zeichen. Weder erwarten Euch optische Schmankerl, noch tolle Bildschirmeffekte. Der Titel folgt klipp und klar seinem Anliegen: Wörter zu vermitteln!

Passend zu den einzelnen Minispiel-Einlagen trefft Ihr auf einige Musikstücke, die das Geschehen ganz gut einfangen, im Weiteren aber für keine nachhaltigen Effekte sorgen. Sprachausgabe gibt es lediglich bei der Vermittlung des Chinesischen. Aber auch nur, was die einzelnen Wörter angeht.

Fazit....

„Mein Chinesisch-Coach - Spielend Chinesisch lernen" ist ein klares Zielgruppenspiel, klarer, als es die direkten Vorgänger-Programme waren. Man sollte definitiv Grundkenntnisse mit sich bringen, um einen Kauf überhaupt in Erwägung zu ziehen. Denn was die Grammatik betrifft, vermittelt vorliegender Titel rein gar nichts. Ok, Redewendungen sind erhalten, ein Wörterbuch und zwölf Minispiele mit Monotoniegarantie – aber mit Grammatik hat das alles recht wenig zu tun. Wir hätten uns schon gewünscht, einmal von Anfang an loslegen zu können. Dafür dürfte das Chinesische aufgrund seines Anspruchs wohl aber nicht geeignet sein. So ist der Titel allerdings nur für denjenigen Nutzer interessant, der bereits Kenntnisse mit sich bringt.

 

+ Vokabel-Trainer
+ 10.000 Wörter
+ guter Karteikarten-Lernersatz
+ zwölf Minispiele
- wird auf Dauer monoton
- keine Grammatiklehre
- eingeschränkte Zielgruppe

GRAFIK: 57%

SOUND/EFFEKTE: 60%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 57%

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