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NDS Meine Haustierfarm - Animal Paradise
 
 
Meine Haustierfarm - Animal Paradise - NDS
Matthias Engert (21.01.2008)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Agatsuma
GENRE: Tiersimulation
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-5
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: K.E.
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Seitdem Nintendo mit seiner Nintendogs Reihe auf den Markt kam, schossen die Tierumsetzungen aller Arten wie Pilze aus dem Boden. Gerade wir und speziell Kilian wissen wovon wir reden. Man kann fast schon behaupten das wir so ziemlich alles gepflegt und gehegt haben, was irgendwie in der freien Natur laufen kann. ;-) Ok, ganz so extrem ist es natürlich nicht, aber dennoch ein großer Markt der vor allem sehr gut läuft. Das bestätigen jedesmal die Verkaufslisten und Gespräche mit den Publishern. Auf diesen Zug springt nun auch Empire auf, die in der Zukunft wieder vermehrt auf den Nintendo Konsolen anzutreffen sind. Den hier vorgestellten Titel konnte man schon auf der letzten GC begutachten und hinterließ einen bleibenden Eindruck. Weniger spielerisch, weil dafür einfach die Zeit fehlte, dafür aber grafisch. Damals noch unter dem Titel Animal Paradise in den Listen unterwegs, wurde der Titel nun für unseren Markt auf Meine Haustierfarm angepaßt. Und Farm ist hier auch das richtige Stichwort. Denn unter der Haube schlummert schon ein Nintendogs Klon, der allerdings weit mehr Tierarten bietet. Ob sich Nintendos Klassenprimus warm anziehen muß zeigt euch der Test.

Menus und die Story....

Entwickelt wurde der Titel von der japansichen Schmiede Agatsuma Entertainment und ist damit fast noch ein unbeschriebenes Blatt, zumindest wenn man in unsere Breiten schaut. Sorgen machen das man hier eventuell ein nicht angepaßtes Spiel vorfindet, muß man allerdings nicht. Wie der Titel selber sind auch alle Inhalte angepaßt und es erwartet euch ein komplett deutsches Spiel. Dazu kommt ein Batteriespeicher mit 2 separat nutzbaren Speicherplätzen. Unterschied zu vielen anderen Titeln ist die reine Umsetzung für einen Spieler oder Spielerin. Die Story im Spiel hat zumindest ein erheblichen Bezug zur Realität. Zunächst dreht sich alles um einen kleinen Helden, den Ihr im Spiel übernehmt. Dieser erreicht eines Tages die Farm seines Onkels und soll dort bei der täglichen Arbeit helfen. Diese Arbeit liegt nun darin, sich um verschiedene Tierarten zu kümmern und sie einfach gesagt Zahm zu machen. Ist das geschafft tritt der Onkel wieder in Aktion und kann Fotos von den Tieren machen. Genau hier findet man den realen Bezug. Unter dem Kürzel Hana Deka (Große Nase) existiert in Japan ein Thema, das vom Fotografen Yoneo Morita ins Leben gerufen wurde. Er ist ein Meister auf dem Gebiet Tiere mit speziellen Fischaugen Objektiven zu fotografieren und damit einzigartige Fotos machen zu können. Unter diesem Hana Deka Hintergrund rangiert auch das Spiel, das in Form von 300 Bildern des Fotografen auch die Spielziele definiert und zum Anschauen bereithält.

Nach der Sprachwahl zum Spiel landet Ihr auf dem äußerst spartanisch angehauchten Hauptmenu. Hier habt Ihr einzig die Chance ein Neues Spiel zu beginnen, oder eines der beiden möglichen Savegames zu Laden. Optionen und dergleichen findet man erst später im Spiel selber, die euch aber auch nur Einstellungen zum Thema Sound bieten. Etwas überraschend, das man hier im Spiel auf den Einsatz des Mikros verzichtet hat. Zumindest ein großer Unterschied zum großen Konkurrenten Nintendogs. Mehr ist es hier auch nicht und wir können ohne große Vorberreitungen das Hauptspiel starten.

Technik und Gameplay....

Nachdem Ihr ein Neues Spiel begonnen habt, startet das ganze zunächst mit ein paar einstimmenden Story Schnipseln. Als passend gezeichnete Bilder samt kleinen Sprechblasen, sieht man den Japano Ursprung schon sehr. Alles ist eher auf die Niedlich Schiene getrimmt, was aber an sich ja nichts schlimmes ist. Ihr macht also die Bekanntschaft mit den Bewohnern der Farm und werden in erste Ziele und Gegebenheiten eingewiesen. Eben vor allem auch auf das Thema Tiere und dem Ziel sie Zahm zu bekommen, um die angesprochenen Fotos zu schießen. Der erste Punkt im Spiel ist immer wieder der Ausgangspunkt für eure "Reisen" zu den Tieren. In "Onkels Haus" könnt Ihr euch zwar nicht bewegen, habt aber hier diverse Schaltflächen auf dem Touch Screen. Das beginnt beim Speichern des Spiels, was jederzeit möglich ist, den Anpassungen beim Sound, erhaltet Zugriff auf das wichtige Fotoalbum und die Minispiel Abteilung und habt zu guter letzt die Möglichkeiten über den Punkt "Rausgehen" die Umgebung der Farm zu bereisen. Erster wichtiger Punkt im Spiel ist es das Ihr selber euch niemals seht oder in irgendeiner Form läuferisch agieren könnt. Ihr wechselt beim Rausgehen direkt auf einen Kartenscreen der Umgebung, wo euch 7 verschiedene Orte angezeigt werden. Per Pen scrollt Ihr die Karte nach allen Seiten und könnt so neben der Farm z.b. die Stadt, den Strand oder einfach nur einsame Gebiete im Wald besuchen. Will man irgendwo hin, tippt man den Ort nur an und ist sofort da. Zumindest dann wenn sich dort auch ein Tier zeigt. Denn nur wenn Ihr neben einem der Orte ein animiertes Tiersymbol seht, könnt Ihr dort auch hin. Zu Beginn des Spiels steht euch nur ein Hund direkt auf der Farm zur Verfügung, der euch aber ideal das Gameplay zeigt und wie im Spiel alles irgendwie ineinander greift. Sobald Ihr also das Hundesymbol angezeigt wird, tippt man es an und findet sich kurz darauf sofort dort wieder. Im Top Screen zeigt sich der Hund und Erinnerungen an Nintendogs werden sofort geweckt.

Denn grafisch muß sich das Spiel keinesfalls vor der Nintendo Konkurrenz verstecken und bietet ähnliche Animationen und Proportionen. Sobald Ihr eine erste kurze Bekanntschaft gemacht hat, startet die Operation Zähmung. Nach wie vor wird der Hund im Top Screen angezeigt, während nun im Touch Screen verschiedene Anzeigen und Menupunkte auf euch warten. Diese Menupunkte kann man scrollen, da es mehr sind als gleichzeitig auf den Screen passen würden. Dazu die ganz wichtige Herzenanzeige. Das Ziel muß es nun sein den Hund zu zähmen. Das geht nur wenn Ihr die Zuneigung des Tieres erhaltet. Über diese Herzenanzeige wird euch immer angezeigt wie sehr das Tier euch mag. Um nun die Herzleiste zu füllen gilt es die Menupunkte im Touch Screen zu nutzen. Das beginnt beim Füttern des Hundes, reicht über das Streicheln, Bürsten und Waschen bis hin zu den Punkten Spielen und Ausgehen. Tippt man einen dieser Punkte an, wechselt die eigentliche Action nun logischerweise in den Touch Screen. Beispiel Streicheln und das ganze spielt sich haargenau wie Nintendogs. Per Pen, der sich erneut am besten macht, führt Ihr eine Hand über das Fell des Hundes, der euch nun durch kleine Glitzersternchen anzeigt das ihm das gefällt, was Ihr gerade tut. Im Gegenzug gibt er aber auch mürrische Töne von sich, wenn Ihr ihn irgendwo streichelt, wo er es garnicht mag. Irgendwann habt Ihr genug gestreichelt und der Bildschirm wechselt von selber zurück auf die Ausgangsvariante. Ihr erhaltet in einer kleinen Animation ein "Feedback" vom Hund, der euch nun je nach Gefühl 1 oder 2 Herzen spendiert. 4 Herzen sind im Spiel nun das Minimum das Ihr Erreichen solltet. Denn ab 4 Herzen gibt es die ersten Fotos in euer Album. Um die Herzanzeige nun zu pushen nutzt man alle Möglichkeiten des Menus. Mal Füttern oder Ausgehen um dann wieder zu streicheln oder das Thema Sauberkeit ins Spiel zu bringen. Hier kommt nun langsam der entscheidende Nachteil gegenüber der Nintendogs Reihe zum Tragen. Es gibt im Spiel weder einen Shop, noch Wettbewerbe oder großartige Auswahlmöglichkeiten bei den Items. Allein das Füttern ist immer gleich und besteht nur aus der Reihenfolge von 3 möglichen Futter Utensilien.

Das heißt das Ihr bei den Tieren immer das gleiche tun könnt, ohne das sich später Secrets zeigen, die sich direkt auf die Tiere auswirken. Ebenso fehlt hier ein Zeitfeature, was eher dem Gelegenheitsspiele entgegen kommt. Das heißt Ihr könnt den DS auch mal ein paar Tage links liegen lassen, ohne das euch die Tiere davonlaufen. Die Stärke des Spiels liegt eigentlich in anderen Dingen. So z.b. eben bei der Vielfalt der Tierarten. Sobald Ihr ein Tier auf 2 Herzen Zuneigung gebracht habt, beginnt es nach einem Freund zu rufen. Was hier nichts anderes bedeutet das auf der Umgebungskarte an den 7 Locations plötzlich nach und nach neue Tiersymbole auftauchen. Dabei ist das ganze nun eben nicht nur auf Hunde beschränkt und Ihr erlebt die Tierpflege auf verschiedene Weise. Neben zahlreichen Hunde- und Katzenrassen wie dem Golden Retriever und der amerikanischen Kurzhaarkatze finden sich auf der eigenen Haustierfarm auch Pferde, Hasen, Hamster, Minischweine, Eichhörnchen, Hühner und Enten ein. Im gesamten sind es 18 Tierarten, die Ihr finden könnt. Bei jeden tätigt Ihr die gleichen Dinge, was natürlich eine gewisse Eintönigkeit mit sich bringt. Vorteil und hier doch speziell auf die jüngere Zielgruppe ausgerichtet, ist eben die Tatsache das Ihr verschiedene Tierarten vorfindet und dadurch Abwechslung bekommt. Niedlich und süß sind die verschiedene Tiere allemal, so das jedes neue Tier schon erstmal einen gewissen Aha Effekt und Neugier beim Spieler auslöst. Dennoch ist es eben schade, das man abseits der normalen Pflege nichts weiter mit den Tieren tun kann. Der Lohn was die Fotos angeht ist allerdings sehr gelungen. Auch wenn man die Fotos sicherlich im Web ebenfalls findet, stellen sie hier eine gelungene Belohnung dar. Wieder vor allem für die jüngeren Fans, bekommt Ihr insgesamt 300 verschiedene Echtzeit Fotos präsentiert, die eben auf die typische Art mit den Fischaugen Objektiven aufgenommen sind. Auf dem Top Screen als reale Fotos abgebildet geben sie dem jüngeren Gamer mehr als genug Gelegenheit Sprüche wie z.b. "Ach ist der Süß" auszusprechen. Für Ältere Spieler die eher auf einen Nintendogs Vertreter auch vom Umfang her gehofft haben, ist das Spiel nur bedingt eine Alternative. Denn alle Tierarten zu zähmen ist nicht die schwerste Arbeit und abseits der Tierpflege gibt es eben nichts weiter zu tun.

Grafik & Sound....

Die große Stärke ist neben der einen spielerischen Pflege vor allem die grafische Präsentation, die locker Nintendogs Niveau erreicht. Sei es bei den Details oder den Animationen. Hier punktet das Spiel vor allem mit der Fülle an Tieren, die man eben nun in diesem Stil zu sehen bekommt. Egal ob Katzen oder die immer niedlichen Hasen und Hamster. Sie sind einfach sehr schön in Szene gesetzt. Die Hintergründe sind verschieden, wenn auch recht steril in ihrer Gestaltung und dienen eher als Mittel zum Zweck. Technisch ohne Probleme bleibt das Killerfeature in diesem Bereich die Gestaltung und Animation der 18 verschiedenen Tierarten.

Beim Sound ist die Hintergrundmusik mit ihrer sehr typischen Japano Machart Geschmackssache und dudelt manchmal schon sehr belanglos daher. Bei den Tiergeräuschen ist zwar alles dabei und die einzelnen Tiere geben schon typische Geräusche von sich. Ein wenig mehr und teils auch intensiver und kräftiger hätten die Geräusche ruhig sein können. Hier kommt beim Vergleich des Hundethemas die Haustierfarm nicht an Nintendogs heran.

Fazit....

Meine Haustierfarm ist ein Spiel das oberflächlich wie ein Nintendogs Killer daherkommt. 18 verschiedene Tierarten, die grafisch wunderbar im Nintendogs Stil präsentiert werden, wissen auf Anhieb zu gefallen. Erst bei näherem Hinschauen entdeckt man doch große Unterschiede zum großen Konkurrenten und das sich die Haustierfarm doch eher an jüngere Tierliebhaber richtet. Vor allem da abseits des Pflegens nichts auf den Spieler wartet, spielt hier stark mit hinein. Da helfen auch die enthaltenen 10 Minispiele nichts, die ebenfalls mehr den jüngeren Gamer fordern. Weder Scores noch sonstige Wettbewerbe locken hier zum erneuten Spielen. Für jüngere Spieler die einfach nur mit Tieren auf dem Bildschirm agieren wollen ist Meine Haustierfarm sehr gut geeignet. Dafür sorgen auch die Klasse Fotos in Form der Belohnungen. Ältere Gamer die sich lange auch mit Nintendogs befaßt haben, werden hier nicht fündig.

 

+ 18 Tierarten
+ Klasse Grafik/Animationen
+ Foto Belohnungen
+ Komplett Deutsch
+ Jederzeit Speicherbar
+ Für jüngere Gamer ideal
- Nichts für ältere Spieler
- Kaum etwas abseits der Pflege
- Zu leichte Minispiele
- Geräusche könnten intensiver sein

GRAFIK: 85%

SOUND/EFFEKTE: 73%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 70%

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