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NDS Mario Party DS
 
 
Mario Party DS - NDS
Kilian Pfeiffer (18.02.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Nintendo
GENRE: Partyspiel
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Ja
SCHWIERIGKEIT: 2-7
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Ja
ALTERSFREIGABE: K.E.
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Ja
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
WI-FI: Nein

   
Einleitung....

Vier Charaktere, ein Spielbrett, ein sechsseitiger Würfel - Zutaten, die einen bestimmten Serienhit aus dem Hause Nintendo seit vielen Jahren prägen und bis heute in das insgesamt zehnte Abenteuer begleitet haben. Die Rede ist von der "Mario Party"-Serie, deren Zutaten nicht nur simpel sind, sondern auch überaus große Erfolge feiern konnten. Acht Teile umfasst die Serie auf Nintendos Heimkonsolen bislang, ein Ableger - der bis dato fragwürdigste - erschien für den Game Boy Advance, der aktuellste und ehrenwerteste ist seit kurzer Zeit für den Nintendo DS erhältlich. Auch unser Test beschäftigt sich mit Letzterem und zeigt, dass die Serie selbst heutzutage noch nicht in die Jahre gekommen scheint. Ein wenig Feinschliff, leicht erlernbare Spielinhalte und ein großer Umfang gereichen dem Genre-Primus zum erneuten Hit. Blickt man allein auf die Verkaufszahlen, weiß man, wovon wir schreiben...

Menus und die Story....

Mario als Zugpferd, sein Bruder als tollpatschiger Verfolger sowie eine ganze Horde weiterer, Nintendo-typischer Spielcharaktere sind das Salz in Nintendos Spielbrett-Suppe, die Würze eines der erfolgreichsten Multiplayer-Spiele überhaupt. Auch wenn die Riege an spielbaren Figuren nicht so umfangreich ausfällt, wie auf den Heimkonsolen, kann sich das Spielerfeld sehen lassen. Vier Mitspieler treffen sich auch dieses Mal im Kampf um Münzen, Sterne und einen großen Batzen Ruhm. Was deutlich wird, ist die Tatsache, dass die in "Mario Party DS" enthaltenen Minispiele noch zugänglicher sind, als in den vergangenen Serienteilen und meist mit einem einzigen Knopf oder dem Mikrofon bestritten werden dürfen. Eine kurze Anleitung reicht aus, um das Prinzip zu erfassen, der Rest ist dann meist eine Sache des Geschicks sowie des Glücks - ein Brettspiel eben.

Klassisch wie der simple Aufbau eines Brettspiels ist auch die ureigene Nintendo-Story ausgefallen. Ein Himmelskristall knallt vor Marios Latzhose (oh, wie einfallsreich!), gleichzeitig schmeißt Bowser eine fette Entschuldigungsparty für seine ärgsten Kontrahenten (oh, wie untypisch!), schrumpft diese, fies wie er ist, auf Minimalgröße (oh, wie klar!) und stiehlt das rare Himmelsstück (oh, wie unverschämt!). Oh, wie logisch das weitere Vorgehen des Minitrupps nun wohl sein wird: Himmelskristalle suchen, Bowser fertig machen und eine eigene Fete werfen! Bei diesem hehren Vorhaben wünschen wir Euch viel Spaß!

Technik und Gameplay....

"Mario Party DS" ist ein Titel, der nicht nur zu einem Einzelspiel einlädt, sondern vor allem in der Gruppe aus bis zu vier Leuten zur erfüllenden Unterhaltungsoffenbarung wird. Einige Modi hat man sich bei Nintendo ausgedacht, die auch auf längere Sicht für Motivation sorgen dürften. Dennoch ist der Titel im Singleplayer-Modus deutlich schwächer ausgefallen, als im Gruppenspiel. Die "Mario Party"-Serie war schon immer auf konkurrenzlastige Gruppendynamik ausgelegt, nur in geselligen Partien von bis zu vier Freunden konnte man den ultimativen Spielspaß-Flash erleben. Bis heute hat sich an dieser Tatsache nichts geändert - vorneweg soviel: eine Spielkarte reicht für alle Spieler aus.

Auffallend sind die übersichtlicheren Spielbretter der Handheld-Umsetzung. Fünf Bretter an der Zahl sorgen anfangs für interessante Duelle, wobei jedes Spielbrett durch eigene, charakteristische Auffälligkeiten zu überzeugen weiß. Ob geskriptete Riesenfass-Rollerei im Donkey Kong-Level oder überraschende Wendungen auf Bowsers Flippertisch - jedes Brett bietet seine gewissen Eigenheiten, gemein haben sie alle, dass sie schneller beendet werden können als vergleichbare Levels auf den TV-basierten Konsolen (Nintendo 64, Gamecube, Wii). Um beispielsweise das "Abenteuer", den eigentlichen Story-Modus hinter sich zu bringen, bedarf es einer erfolgreichen Reise über alle fünf, höchst unterschiedlich zu verortenden Spielbretter, wobei Ihr immer als Sieger aus der jeweiligen Mission hervorgehen müsst - einschließlich eines gelungenen Minispiel-Kampfes gegen den jeweiligen Endgegner! Die generellen Spielregeln sind leicht verständlich und schnell erklärt: per Würfel bewegt Ihr Euch entsprechend der Augenzahl auf dem Brett vorwärts, sammelt Münzen auf Feldern sowie in Minispielen, um Euch Sterne leisten zu können, die wiederum als die höchste Auszeichnung im Spiel angesehen werden. Wer nach der festgelegten Anzahl an Runden Erster ist, geht als Sieger vom Brett. Gelingt Euch dies nicht, gilt es ein weiteres Mal dem jeweiligen Ort einen Besuch abzustatten. Auf den Spielbrettern warten allerlei abwechslungsreiche Dinge auf Euch, sei es ein Item-Shop, in welchem Ihr Gegenstände käuflich erwerbt, die wiederum als sinnvolle Objekte während Eures Zuges zum Einsatz kommen (zusätzliche Spielwürfel, direkter Weg zum Stern, Finden versteckter Bonus-Blöcke, etc.), seien es Trick-Felder, die Ihr auf dem Spielbrett nach Lust und Laune verteilen dürft. Trick-Felder klauen Gegnern Sterne, stibitzen eine Handvoll Münzen oder lassen die Plätze einzelner Charaktere untereinander austauschen. So gibt es immer wieder unvorhersehbare Momente, auch wenn der eigene Sieg bereits so sicher schien. Im letzten Augenblick kann sich das Blatt durchaus also noch wenden!

Wesentlich sind die Felder, auf denen Eure Spielfigur landen kann, denn oftmals entbrennt ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen, das durch ein paar Münzen theoretisch entschieden wird. Macht Ihr beispielsweise auf einem blauen Feld Halt, gibt es drei Münzen auf dem Konto gutgeschrieben, ein rotes Feld subtrahiert besagte Anzahl. Ereignisschalter lösen unvorhergesehen Dinge aus, ein Duell-Feld fordert einen Wettstreit zwischen zwei anwesenden Teilnehmern. Das Bowser-Konterfei lässt hingegen nichts Gutes erahnen und prophezeit, dass Marios größter Konkurrent mit einigen diebischen Ideen am Werke ist - ab und an wird ein weit zurückliegender Mitspieler mit ein paar Zusatzmünzen belohnt (oh, wie großzügig!). Ist eine Runde schließlich vorbei, geht es zunächst an's Eingemachte, den wahren Spielspaß-Kern eines "Mario Party"-Abenteuers, das Minispiel. Per Zufall wählt die Software unter drei verschiedenartigen Möglichkeiten: das Spiel Jeder-gegen-Jeden, eine Auseinandersetzung zwischen einem Spieler und drei seiner Rivalen oder das faire Duell zwischen zwei Pärchen. Der Titel wartet mit mehr als 70 Minispielen auf, die unterschiedlicher nicht hätten ausfallen können. So hüpft Ihr in einem aus sich bewegenden Ebenen bestehenden Turm nach oben, um als Schnellster das Ziel zu durchlaufen, fahrt in einem heißen Gefährt eine rutschige Schneebahn nach unten oder drückt in "Track and Field"-Manier in schneller Tasten-Abfolge eine Stiftmine aus ihrem Gehäuse. Je nach Auswahl rutscht Ihr ein Treppengeländer als Klein-Mario hinab, hobelt eine Gurke in dünne Scheibchen (per Stylus, versteht sich!) oder pustet in's Mikrofon, um einen Wummp auf Euer Gegenüber krachen zu lassen. Die Liste ist beliebig erweiterbar, angesichts des hier zu erlebenden Spaßfaktors wird angeraten, die Welt von Mario und Konsorten doch lieber selbst zu besuchen und seine eigenen Erfahrungen mit dem prädestinierten Mehrspieler-Titel zu machen.

Genial finden wir die Zugänglichkeit der Einlagen, die selbst Anfängern ermöglicht wird, teilweise wirken die Spielchen beinahe zu simpel. Toll auch, dass das Spieltempo im Vergleich mit den anderen Versionen regelrecht Fahrt aufgenommen hat und auf dem Handheld viel schneller abläuft als zu damaligen Zeiten. Nicht nur die Züge gehen flinker von der Hand, auch die Minispiele werden nicht mehr durch endlose Einführungssequenzen in die Länge gezogen. Gelingt Euch eine überzeugende Leistung, in welcher Ihr als Sieger hervorgeht, winken zehn und mehr Münzen, die auf Eurem Konto so lange darauf warten, dass dafür ein Stern erworben wird. In der Regel schlägt ein solcher mit 20 Goldtalern zu Buche. Neben dem "Abenteuer" wartet des Weiteren der "Party-Modus" darauf, gespielt zu werden. Hier gibt es am Ende einer Partie nicht nur witzige Bonussterne zum Verteilen, sondern auch individuelle Regelgestaltungen, sei es eine Zweierteambildung, die Auseinandersetzung Jeder-gegen-Jeden oder das Duell. Ebenso wählt Ihr unter den bereits freigeschalteten Spielbrettern das Setting Eurer Wahl, legt die Rundenzahl (von zehn bis 30) fest, entscheidet Euch für spezielle Minispielpakete oder könnt ausgewählte Charaktere mit Handicaps belegen, beziehungsweise den Sieger bestimmter Kategorien mit Zusatzsternen belohnen (meiste Trick-Felder, meiste Minispiel-Siege, meiste besuchte Kumpel-Felder, etc.).

Im so genannten Minispiel-Modus, der gegen bis zu drei weitere Computer-Gegner ausgefochten wird, warten sechs Modi auf Euch, deren Verschiedenheit nicht größer sein könnte. Für dauerhaften Spielspaß wird innerhalb der geschnürten Pakete gesorgt, denn nicht nur die Cleverness der Rivalen ist einstellbar, sondern eben auch die Wahl des Modus'. Im "Kletterkampf" erobert Ihr nach und nach die Treppe zum Sieg, indem Ihr eine gewisse Anzahl an Minispiele für Euch entscheidet. Weiterhin lassen sich alle bereits freigespielten Titel in einzelnen Besuchen ein weiteres Mal anspielen oder Ihr wählt für den "Wahl-Pokal" fünf beliebige Spiele aus 4-Spieler- und Kampf-Minispielen aus, die Ihr im Folgenden bestreitet. Leistungsabhängig ist hingegen die "Punktejagd", bei der zehn Games je nach Wertung anders beurteilt werden. Während der "Raum-Randale" baut Ihr Euch einen Brückenweg zu einer Rakete, wobei die notwendigen Einzelteile durch erfolgreiche Minispiel-Bewältigung gewonnen werden. Für einen einzelnen Spieler gedacht ist schlussendlich die "Boss-Parade", die Euch auffordert, alle Endgegner in möglichst kurzer Spielzeit hintereinander auszuschalten.

Als letztes Goodie im Modus-Bunde ist der "Knobel-Modus", der sich aus traditionellen, in vergangenen Serienteilen verarbeiteten Puzzle-Spielen, zusammensetzt. Für Freunde des Kopfsports gibt es hier eine Menge Material zu decken, hinzu kommt die Möglichkeit weitere Knobel-Klassiker freizuschalten. Selbstverständlich erneut im Minispiel-Gewand und dank einfacher Handhabung und lobenswerter Erklärungsweise selbst ein Fall für unbedarfte Handheld-Neulinge...

Grafik & Sound....

Stagnierte die "Mario Party"-Serie in den vergangenen Jahren deutlich, was die Optik anging, kann man auf dem Nintendo DS von einem neuen Grafik-Wind sprechen. Denn nicht nur die Spielbretter erstrahlen in frischem 3D-Gewand, auch die Minispiele erfreuen dank vielfältiger Detailverliebtheit und vielen bunten Farben. Für DS-Verhältnisse spielt sich auf Nintendos portabler Konsole zweifellos ein kleines Grafikfeuerwerk ab, denn bislang kannte man die "Mario Party"-Reihe nur auf dem Game Boy Advance - und dies war bei weitem nicht so berauschend.

Die Musik fällt hingegen genau so aus, wie man sie sich vorgestellt hat. Auf jedem einzelnen Spielbrett erwarten Euch eigene Melodien, selbst die Minispiele offenbaren ein ganzes Universum neuer Sounds und Musiken, die gefallen und in ihrer unverbrauchten, farbenfrohen Akustik immer wieder überzeugen. Wirkliche Ohrwürmer warten allerdings nicht auf den Minispiel-verliebten "Mario Party"-Fan.

Multiplayer....

Das Herzstück des vorliegenden Titels ist und bleibt der Mehrspieler-Modus, dessen Ausführung nicht nur in technischer Hinsicht für Erstaunen und erfreute Gesichter sorgen dürfte. Denn Nintendo erlaubt es bis zu vier DS-Besitzern mit lediglich einer Spielkarte gegeneinander anzutreten, was zum einen nicht selbstverständlich ist, zum anderen als Vorreiterrolle für zukünftige Titel dienen sollte. Per Download-Spiel vier Freunde miteinander zu verbinden, halten wir für eine kundenfreundliche und spielspaßfördernde Maßnahme. Denn sind wir uns doch mal ehrlich: Mehrspieler-Partien im Großteil bereits veröffentlichter DS-Titel, bei welchen man mehrere Module benötigt, kommen wegen fehlender Software so gut wie nie zustande. Was Euch hier erwartet, ist spielerisch erste Sahne. Ob Ihr nun im "Minispiel-Modus" oder im "Party-Modus" die Sau rauslasst, ist Euch überlassen. Übrigens wartet ein brandneuer Menüpunkt auf Euch, der so genannte "Extra-Modus" mit den witzigen Spielen "Fänger & Federn" sowie "Buntes Duell". Spielspaß pur erwartet Euch, das sei gesagt. Denn der Titel ist nicht nur für lange Abende bestens geeignet, sondern auch für ein Spielchen zwischendurch, da Dynamik und Tempo wesentlich höher angesetzt sind als bei den TV-basierten Varianten.

Fazit....

"Mario Party DS" ist eine runderneuerte, dynamische Mehrspieler-Hatz für viele vergnügliche Stunden. Der Kern des Spieles wurde im Vergleich mit den Vorgängern beibehalten, dennoch merkt man dem Titel das dazu gewonnene Tempo deutlich an. Über 70 Minispiele, die zugänglicher nicht hätten ausfallen können, gefallen in heißen Mehrspieler- und CPU-Wettkämpfen, die verschiedenen Spielmodi überzeugen auch auf längere Sicht hinaus. Dank vieler witziger Einfälle sind die übersichtlichen Spielbretter immer wieder erfrischend anders und wegen ihres Settings höchst unterschiedlich im Auftreten. Hammermäßig ist der fette Mehrspieler, denn ob Ihr nun gegen einen oder bis zu drei Freunde antretet, ist dank einer Spielkarte letztendlich egal. Der Spaß regiert - auch wenn der Einzelspieler-Modus mit der Zeit an Fahrt verliert. Aber das war bei "Mario Party"-Titeln schon immer so!

 

+ 70+ teils geniale Minispiele
+ viele Modi
+ leichte Zugänglichkeit
+ MP mit einer (!) Spielkarte
+ bessere dynamischer Matches
+ optisch toll in Szene gesetzt
- Solo stagniert nach gewisser Zeit
- teils zu simple Minispiele

GRAFIK: 83%

SOUND/EFFEKTE: 75%

MULTIPLAYER/: 88%

GESAMTWERTUNG: 81%

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