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NDS MX vs ATV Reflex
 
 
MX vs ATV Reflex - NDS
Matthias Engert (09.02.2010)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Tantalus/Endgame
GENRE: Rennspiel
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-4
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Motorrad Spiele auf einem Handhelden sind immer so eine Sache. Zumindest wenn man versucht relativ realitätsnah zu sein. Bedingt durch das digitale Steuerkreuz, ist vor allem das Thema Steuerung nicht einfach. Nicht weiter verwunderlich, das Titel auf 2 Rädern immer noch klar in der Minderheit sind. Mittlerweile jedoch bietet auch der DS durchaus brauchbare Zweirad Action. Der erst kürzlich erschienene Moto Racer ist dafür ein gutes Beispiel. Schon wesentlich länger am Start ist THQ mit seiner MX vs ATV Serie, die mit der Variante Reflex nun schon in die zweite Runde geht. Diesmal aber leider nur auf dem DS. Konnte der erste Teil nur bedingt überzeugen, wagt man sich nun also erneut an das Thema Motocross und bietet zudem weitere Rennspiel Inhalte, die den Rennspielfan ködern sollen. Ob das Gelungen ist und was der Titel Spaßtechnisch bietet, zeigt euch der folgende Test.

Menus und die Story....

Erneut waren für den Titel die Jungs der australische Entwicklerschmiede Tantalus verantwortlich. Seit GameBoy Zeiten zumindest keine Unbekannten in der Szene. Einen Fehlgriff sollte es daher also nicht geben. Bauchschmerzen hätte ich wohl nur beim Entwicklernamen Skyworks bekommen. Aber lassen wir die Leichen im Keller. ;-) Bei den Rahmenbedingungen gibt man sich wieder keine Blöße und präsentiert dem Spieler ein komplett deutsches Spiel. Auch wenn natürlich Texte in dem Sinne keine große Rolle spielen. Auch sonst passt eigentlich alles. Der Batteriespeicher erlaubt 3 verschiedene Profile, in denen via Autosave eure Fortschritte gespeichert werden. Ebenso enthalten ist ein Mehrspieler für bis zu 4 Spieler, den es sowohl als Single- und Multicard Variante gibt. Online Gameplay, das ich als durchaus passend empfinden würde, gibt es auch im zweiten Teil leider nicht. Eine Story sollte man erneut nicht erwarten. Was auch nicht weiter verwundert in einem Racer. Auch hier geht es eigentlich nur darum, in den enthaltenen Meisterschaften und Events möglichst erfolgreich abzuschneiden. Positiv ist erneut der teilweise lizenzierte Inhalt. Weniger was Strecken oder Meisterschaften an sich angeht, dafür aber was die Gegnerschaft betrifft. Größen der Szene wie Ricky Carmichael oder Jeremy McGrath sind auch diesmal wieder mit an Bord. Gefahren wird dennoch aber wieder mit einem eigenen Charakter.

Der Spielstart ist sehr unspektakulär und neben der Sprachwahl ist die einzige Vorbereitung das Anlegen eines Profils. Hier legt Ihr euer Geschlecht, einen Namen und das Aussehen fest, wobei es hier rein auf Anzugdesign ankommt. Einen ausladenden Editor sollte man nicht erwarten. Danach wartet auch schon das Hauptmenu, das mit einigen Menupunkten daher kommt. Über allem steht hier der Karriere Modus und wird ergänzt durch das Schnelle Rennen und die Mehrspieler Inhalte, was die reine Fahraction angeht. Dazu kommt mit dem Moto Tutorial eine kleine Fahrschule, sowie der Moto Karte ein Art Statistik Menu, das euch über eure Erfolge im Spiel, zurückgelegte Km oder abgeschlossene Meisterschaften informiert. Zu guter letzt gibt es die Einstellungen und die Credits. In den Einstellungen gibt man euch die Möglichkeit 4 Steuersetups zu wählen, die sich untereinander in der Tastenbelegung unterscheiden. Also nichts besonderes und hier entscheidet einfach die eigene Gewohnheit, ob man nun z.b. mit A und B Gas geben und Bremsen will, oder ob dies die Schultertasten übernehmen sollen. Auch im Hinblick auf die enthaltene Trick Action, kann man hier verschiedene Belegungen mal ausprobieren. Mehr ist es zunächst nicht und wir widmen uns gleich dem Karriere Modus, der unter anderem auch die zahlreichen Secrets freischaltet, auch wenn vieles eher kosmetischer Natur ist.

Technik und Gameplay....

Eine große Stärke des Vorgängers war die Mischung der Fahraction, was die fahrbaren Untersätze angeht. Denn schon im ersten Teil bot man neben reiner Zweirad Motocross Action, auch Quad Inhalte, die dem Titel durchaus gut taten. In Reflex setzt man dem noch eins drauf und präsentiert dem Spieler neben diesen beiden wieder enthaltenen fahrbaren Untersätzen diesmal auch Trucks, so das man hier als nun 3 verschiedene Gefährte steuern kann. Mit dem einhergehend kann man schon mal einen weiteren Pluspunkt gegenüber des Vorgängers ansprechen. Diesmal geht es auch reichlich auf Outdoor Strecken zur Sache, was einfach den Fahrspaß erhöht, als nur in engen Stadienkursen zu fahren. Aber greifen wir den Inhalten nicht vor und kümmern uns wie immer erst mal um die Basics. Wählt Ihr nun den Karriere Modus an, startet Ihr in diesem wie schon erwähnt mit dem eigenen Pseudofahrer, auf der Jagd nach Trophäen. Der Karriere Modus wird relativ Trocken präsentiert und bietet eigentlich keinerlei Geschichte, Sequenzen oder irgendwas in der Form. So warten hier insgesamt 13 Meisterschaften auf euch, die in sich teilweise klar eingeteilt sind. 10 Meisterschaften bieten euch In- und Outdoor Action wahlweise mit dem Motocros Bike oder dem Quad, während die restlichen 3 Meisterschaften nur mit den Trucks zu fahren sind. Speziell diese muss man außerdem erst Freischalten. Überhaupt greift hier wieder eine typische Reihenfolge. Zu Beginn nur 1 Meisterschaft anwählbar, schaltet man alle weiteren über Erfolge nach und nach erst Frei. Dabei ist es das Ziel mindestens Zweiter zu werden. Die einzelnen Meisterschaften, die sich zum einen in reine Renn- und Trickmeisterschaften einteilen, bieten allerdings auch ein paar kleine Schwachpunkte. So gibt es z.b. keinerlei Meisterschaftspunkte und selbst die Rennen innerhalb einer Meisterschaft bauen nicht unbedingt aufeinander auf. Jedes Rennen steht für sich, so das ein Sieg im ersten Rennen keinerlei Auswirkungen auf das jeweils nächste hat. Gefahren werden dabei 2-5 Rennen pro Meisterschaft und sind zudem eingeteilt in verschiedene Schwierigkeitsgrade. Leider der größte Kritikpunkt im Spiel. Doch dazu später mehr.

Zwischen den eigentlichen Meisterschaften gibt es zudem noch Bonus Rennen, bei denen Ihr in einem 1-1 Rennen, gegen einen der lizenzierten Cracks im Spiel antretet und euch Beweisen müsst. Die Belohnungen sind dann, wie sehr oft, neue Anzüge oder Skins für eure fahrbaren Untersätze. Auch hier gibt es etwas Kritik. Denn wählt man eine Meisterschaft an, kann man zwar verschiedene Klassen auswählen, und je nach Spielfortschritt auch verschiedene Gefährte samt Aussehen. Ausgestattet mit eigenen Stats sind die Inhalte leider nicht. Es lohnt also nicht unbedingt auf verbesserte Bikes z.b. zu hoffen. Natürlich ist ein Bike der 440er Klasse schneller als ein Gegenstück der 125er Klasse, nur haben die Gegner immer das gleiche Material wie Ihr. Upgrades oder sonstige lohnenswerte Dinge rund um die Bikes,um vielleicht einen Vorteil zu haben, gibt es leider nicht. Hier zählt also nur das reine fahrerische Können des Spielers. Und ob das Bike nun Gelb, Blau oder Rot daher kommt, ist gleich völlig egal. Hier hätte man also ruhig etwas mehr Tiefgang einbauen können. Sobald Ihr eine Meisterschaft anwählt, zeigt man euch die bevorstehenden Kurse und Ihr dürft wie schon angesprochen, wahlweise mit dem Bike, dem Quad oder eben mit dem Truck an den Start gehen. Zudem eben welche Klasse und welches Aussehen man nehmen möchte. Danach beginnt auch schon die eigentliche Action und euch erwarten jetzt überall Rundenrennen mit 2-5 Runden pro Rennen. Durchschnittlich lang reichen die Rundenlängen von 40 Sekunden bis knapp 1 Minute. Geblieben ist die Teilnehmerzahl von 4 Akteuren. Auch hier hätte ich mir mehr, als die schon vom Vorgänger her bekannten 3 CPU Gegner gewünscht. Bei den Trucks fällt das weniger auf, da diese aufgrund der Fahrzeugbreite kaum mehr zulassen. Begleitet werdet Ihr nun auf eurer Jagd nach dem Sieg natürlich von den Screenaufteilungen. Während der Top Screen die eigentliche Action anzeigt, dient der Touch Screen der Anzeige der Karte und Platzierung. Positiv das die Gegner auf der Karte auch als fahrende Punkte dargestellt sind. Der Top Screen bietet dazu die bekannten Einblendungen wie Tacho, Geschwindigkeit und die Anzeige für die Kupplung und Federung. 2 Dinge die man sehr gut hinbekommen hat und vor allem die Indoor Strecken besser machen. Denn allein beim Thema Kupplung Schnipsen lassen, kann man sich jetzt einen kleinen Geschwindigkeitsschub spendieren, ohne das es unrealistisch wirkt, der zusammen mit der Federung die Sprünge über Rampen und Schanzen um einiges angenehmer Fahren lässt. Da im Spiel knapp 30 Tricks enthalten sind, auch zwingend notwendig um diese auch halbwegs alle mal gesehen zu haben.

Zunächst ist die Steuerung selber ganz klar verbessert worden, ohne zu sehr auf Arcade getrimmt zu sein. Hier kann man den Entwicklern ein großes Lob aussprechen. Egal ob Ihr auf zwei oder vier Rädern unterwegs seid. Die Vehicle lassen sich angenehm Weich steuern, ohne das diese abrupt oder unrealistisch reagieren. Speziell die Bikes profitieren davon und die im ersten Teil ab und zu noch mäßig zu fahrenden Indoor Strecken machen hier viel mehr Spaß. Das aber eben jetzt die Outdoor Strecken in der Mehrzahl sind, kommt im positiven Sinne noch dazu. Dabei sind diese auch angenehm breit und nicht zu verwinkelt. All dies spielt in Sachen Fahrspaß gut zusammen. Dabei ist es eigentlich egal, welches Steuersetup ihr gewählt habt. Speziell das Thema Kupplung und der kleine Geschwindigkeitsschub kommt hier noch dazu. Gefahren werden kann das Spiel aus 2 Kameraperspektiven, wobei die etwas weiter entfernte Variante schon klar vorzuziehen ist. In den Indoor Stadien sowieso. Die verbesserte Engine bietet zudem mehr Fahrzeugeffekte, so das man das Arbeiten der Federung oder die Lenkung besser verfolgen kann. Hier zeigt Tantalus also schon, das sie ihr Handwerk verstehen. Um so schlimmer ist dabei ein Feature zu nennen, das den Spielspaß auf lange Sicht leider stark nach unten drückt. Denn so gelungen die Fahraction oder Streckenführungen auch sind, das Spiel ist leider viel zu einfach geworden. Ich konnte ausnahmslos alle Meisterschaften auf Anhieb gewinnen. Manchmal sicherlich auch knapp, aber ohne das man nun extrem gefordert wird. Mag die erste Runde immer noch recht spannend sein, spätestens wenn man einmal vorne ist, hat man eigentlich schon Gewonnen. Man muss dann schon selber großen Mist auf der Strecke machen, das die Gegner wieder heran kommen. Das ärgert mich sehr, weil man dadurch sehr viele Punkte verschenkt. Wenn man schon immer das gleiche Material zur Verfügung hat wie die Gegner, sollte dann aber der Anspruch ein anderer sein. Um so ärgerlicher mit dem Hintergrund, das die Steuerung und das Gesamtkonzept mit den Streckendesigns und der reinen Technik wirklich gelungen ist. Natürlich klar ein Punkt warum man den Online Modus noch mehr vermisst als sonst. Denn mit menschlichen Gegnern sieht das natürlich dann anders aus. Hier bleibt dann nur die Offline Variante, für die man aber natürlich auch die Freunde um die Ecke haben sollte. Von daher gibt es hier schon ein weinendes Auge mehr als sonst. Gelungene Fahraction und Inhalte, die man durch einen zu leichten Schwierigkeitsgrad wieder zunichte macht.

Grafik & Sound....

Der gute Eindruck, was die technische Seite angeht, zieht sich auch durch das Thema Grafik. Auch hier hat man teilweise das Gefühl, ein völlig anderes Spiel vor sich zu haben. Denn im Vergleich zum Vorgänger hat man hier einiges drauf gepackt. Was vor allem auch daran liegt, das nun auch Outdoor Strecken vorhanden sind. Und die sind eigentlich ausnahmslos als Gelungen zu bezeichnen. Nicht nur das die von der Streckenführung überzeugen können, auch von der reinen Gestaltung der Background Grafik her. Kurvenreiche Pisten, ohne das diese zu verwinkelt daher kommen und mit vielen Höhenunterschieden ausgestattet, gehören sie klar zum Besseren auf dem DS. Oft auch angenehm Breit sind diese auch Farbenfroh und bieten viele Details abseits der Piste. Auch die Indoor Strecken sind verbessert worden und bieten nicht nur verschiedene Varianten einer grauen Piste, wie noch oft im Vorgänger. Auch hier ist gerade beim Drumherum einiges verbessert worden. Gefallen können auch Kleinigkeiten, wie die arbeitenden Federungen oder Lenkungen und auch die Umsetzungen der einzelnen Tricks. Auch wenn man wie immer niemals alle 30 enthaltenen Varianten ausschöpft. Muss man aufgrund des Schwierigkeitsgrades leider auch nicht. Der Gamespeed ist in Ordnung und auch die Kollisionsabfrage passt. Keine unrealistischen Unfälle oder abruptes Stoppen ist mir aufgefallen. Technisch also ein durchaus vorzeigbares Game.

Etwas schwach auf der Brust ist der Sound. Zum einen die Effekte, die alle Bikes irgendwie gleich klingen lassen und auch die Quads und Trucks nicht überzeugend daher kommen. Aber auch weil die Musik mit den Heavy Metal Stücken zu extrem ist. Man dreht irgendwann ein wenig leiser. Ich zumindest empfand sie mit der Zeit als zu aufdringlich. Wobei hier schon ein Stück weit der persönliche Geschmack entscheidet. Hier wäre aber dennoch schon noch Luft nach Oben.

Multiplayer....

Der Multiplayer ist gegenüber dem Vorgänger ebenfalls verbessert worden. Schon allein deshalb weil man nun auch eine Single Card Variante bietet, die 2-4 Freunde auch auf die billige Art und Weise miteinander verbindet. Positiv hier, wie auch in der Multi Card Variante, das CPU Gegner eine Rolle spielen. Wer also nur 1 Kumpel zur Seite hat, bekommt in den Rennen 2 weitere CPU Fahrer als Gegner. Unterschied zwischen den beiden Varianten sind etwas weniger Möglichkeiten in der Single Card Umsetzung, wo weniger Strecken und auch keine Trucks eine Rolle spielen. Dafür sind die Ladezeiten direkt mal angenehm kurz und man kann hier mal nicht zwingend eine neue Kanne Kaffee kochen. ;-) Schade das es keine Statistiken oder ähnliches gibt. So bleibt der Multiplayer eine Möglichkeit mal zwischendurch ein wenig Spaß zu haben. Den hat man aufgrund der Technik und Steuerung durchaus, vermisst aber doch einen Online Modus, der gerade auf lange Sicht den Spieler viel länger vor dem Spiel halten würde.

Fazit....

MX vs ATV Reflex ist mal wieder ein Spiel, bei dem ein weinendes Auge mehr als sonst am Ende eines Tests steht. Denn rein Faktisch hat Tantalus eigentlich bei allen Inhalten Verbesserungen hinbekommen. Gelungene Outdoor Strecken, Bike, Quad und nun auch spaßige Truck Action und ein Spiel das vor allem technisch und beim Thema Steuerung überzeugen kann. Hier passt eigentlich soweit alles, wäre da nicht der Klops mit dem Schwierigkeitsgrad. Leider hat man diesen Punkt irgendwie vergessen und das Spiel ist leider viel zu leicht geworden. Überall auf Anhieb zu Gewinnen, nimmt einem Racer natürlich den Spaß. Vor allem auf Dauer, wo man schon einen Online Modus vermisst. Der hätte hier für eine ganz andere Langzeit Motivation gesorgt. Schade, eigentlich ein sehr gelungener Titel, den man aber zu schnell durch hat.

 

+ Lizenzierte Fahrer
+ Quad/Truck und Cross Action
+ Versch. Meisterschaften
+ Gelungene Steuerung
+ Gelungene Outdoor Strecken
+ Singlecard Multiplayer
- Leider viel zu Leicht
- Nur 3 CPU Gegner
- Online Modus wünschenswert
- Fehlende richtige Upgrades

GRAFIK: 76%

SOUND/EFFEKTE: 71%

MULTIPLAYER 65%

GESAMTWERTUNG: 66%

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