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NDS Nancy Drew
 
 
Nancy Drew - Deadly Secret of Olde Park - NDS
Kilian Pfeiffer (02.04.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Eidos
GENRE: Adventure
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 7+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Das Adventure-Genre gewinnt langsam aber sicher auf dem Nintendo DS an Fahrt. Auch weitläufig eher unbekannte Lizenzen finden den Weg auf den Handheld, "Nancy Drew - The Deadly Secret of Olde World Park" ist eine solche und zeigt gleich zu Beginn, dass die Adventure-Sparte durchaus auch für Anfänger geeignet ist. Denn vorliegende Software richtet sich ganz klar an Neulinge, solche eben, die bislang kaum ein Auge auf ein waschechtes Point-and-Click-Game geworfen haben. Umso besser, denn mit Titeln wie "Runaway - The Dream of the Turtle" würden sich diese ob der teils knackigen Rätseleien klar überfordert fühlen. Nancy Drew geht da schon wesentlich vorsichtiger an die Sache heran - die Zielgruppe liegt klar vor Augen, Nancy kann also in ihrer detektivischen Arbeit beruhigt loslegen.

Menus und die Story....

Ein großer Freizeitpark, ein Romanautor und undurchsichtige Personen, die alle unter Verdacht stehen - spannend ist das Szenario, in welchem die kesse Lady agiert, allemal, auch die Erzählweise weiß zu überzeugen. Der Industrielle Thaddeus Belmont steht kurz davor den spektakulären Olde World Park zu eröffnen, in den viele Millionen geflossen sind. Doch kurz vor dem bedeutsamen Tag verschwindet Belmont. Wie es dazu kam, ist anfangs unklar, mit der Zeit lüftet sich der Schleier, die Barrikaden beginnen zu bröckeln, auch der vormals hervorragend gewahrte Schein entpuppt sich als Trug. Was sich hinter der mysteriösen Sache allerdings verbirgt, wird an dieser Stelle nicht verraten. Immerhin wollen Einsteiger die nächsten zwei bis vier Stunden vor dem Nintendo DS genießen, was zwar nicht als überaus viel erscheint, aber in der Umsetzung eine gute Figur macht.

Gewarnt seien all diejenigen, die des Lesens entweder nicht mächtig sind ;-) oder bereits bei Phoenix Wright klein beigaben. Nancy Drews Abenteuer basiert auf geschriebenem Text, der nicht nur die Story weiterführt, sondern auch gehörig zur Atmosphäre des kriminalistischen Ermittlungsfalls beiträgt. In sauberes Deutsch wurde der Titel übersetzt, grobe Grammatikschnitzer oder disharmonische Satzkonstruktionen findet man nicht. Zur Auflockerung warten sechs Minispiele auf Euch, die ab und an während des Spielens abgerufen werden, allerdings viel zu einfach und wenig innovativ ausfielen.

Technik und Gameplay....

Nancy Drew ist jung, schön und äußerst gerissen. Sie liebt das Abenteuer und scheut selbst Gefahren nicht. Durch ihre Gabe, den Sachen durch Beweise auf den Grund zu gehen, scheint sie für den Job als Detektivin wie geschaffen. Nancy steuert Ihr mit dem Steuerkreuz des DS über die Schauplätze auf dem Topscreen. Die schick designten Umgebungen fallen dank einer detaillierten Ausstattung ins Auge, anders als bei der Konkurrenz geben kleine Hinweissymbole aber jederzeit darüber Aufschluss, wo etwas zu tun ist. Eine Lupe deutet an, dass man an dieser Stelle eine Untersuchung einläuten sollte, ein Handsymbol gibt die Möglichkeit zur Interaktion, ein grünes Männchen kennzeichnet den nächsten Ausgang. Somit reicht es aus, alle prägnanten Stellen abzulaufen, um den Schauplatz im wahrsten Sinne des Wortes abhaken zu können. An sich gestaltet sich das Spiel überhaupt sehr linear. Anders als in klassischen Adventures dürft Ihr nicht nach Belieben von Schauplatz zu Schauplatz reisen, sondern müsst erst alle relevanten Dinge erledigen, bevor es weiter geht.

So begutachtet Ihr das Zimmerinventar einer Hotelsuite, erkennt dort ein beschädigtes Fenster, einen Laptop mit wichtigen Daten sowie einen Zimmersafe, der wiederum einen Daten-Stick beinhaltet. Um an letzteren dranzukommen, bedarf es des zeitgenauen Treffens grüner und roter Punkte, die sich um eine Schlüssel-Silhouette herumbewegen. Dies wird Euch des Öfteren begegnen, ist aber, wie auch alle anderen minispielähnlichen Einlagen, sehr simpel in der Umsetzung. Zum Ende des Titels hin wird Nancy Bomben entschärfen, indem Ihr rechtzeitig gewisse Tasten des Nintendo DS drückt. CPU-Charaktere, die Euch mit Informationen versorgen, sind nicht jederzeit sofort gesprächsbereit und müssen erst mithilfe einer spielerischen Einlage gut gestimmt werden. Symbolklötze müsst Ihr dann mit dem passenden Behältnis auffangen, ein Kachelfeld in eine einheitliche Ebene, bestehend aus Symboldarstellungen, verwandeln. Oder Nancy wird sich daran versuchen, herbei schwebenden Zeichen die geforderte Farbe anzueignen und sie im Folgenden in ein entsprechendes Aufbewahrungsfach zu verschieben. Auch das Erforschen des korrekten Weges gehört zu den detektivischen Aufgaben der angehenden Geheimagentin. Bei der älteren Fraktion machen die Spielchen aber nur bedingt Spaß, der Unterhaltungsfaktor geht für die Zielgruppe aber in Ordnung. Angehende Adventure-Liebhaber werden sich in Zukunft mit Sicherheit aber glücklich schätzen, dank der kühnen Detektivin das Genre für sich entdeckt zu haben. Auch wenn Ihr lediglich den dargestellten Bildschirmzeichen folgt, diese anklickt und der Forschungsarbeit der Blondine beiwohnt.

Jede Aktion wird von Nancy detailliert geschildert, ihre Gedanken kommen zur Ansprache, ebenso zeigt Euch der Touchscreen an, was als nächstes zu tun ist - da sowieso alle anderen Möglichkeiten wegfallen, wären diese Hinweise aber nicht vonnöten gewesen. Ebenso das rudimentäre Inventar, in dem zwar Dinge wie Zimmerkarten oder ein Buch des Autors Derek Wolfe schlummern. Jedoch könnt Ihr jene nicht aktiv einsetzen, beziehungsweise anderen Personen zur Ansicht vorlegen. Vielmehr dreht sich alles um die Schauplätze an sich, die inspiziert werden müssen, aber keinen Spielraum für persönliche Interaktionen lassen. Da kommen die gelegentlichen Schleicheinsätze über Polizeiparkplätze oder Hotelanlagen gerade recht. Auch diese fallen sehr einfach aus - es reicht aus, nach Schattenplätzchen Ausschau zu halten. Ansonsten werdet Ihr erblickt und eine Gefahrenanzeige schnellt nach oben. Selbst wenn Ihr entdeckt werdet, könnt Ihr jederzeit den Abschnitt von Neuem beginnen. Ab und zu gilt es des Weiteren Tresore zu öffnen, da wichtige Dokumente benötigt werden. Erneut gelingt Euch der Coup durch das Erraten von Symbolen auf den beweglichen Walzen.

Grafik & Sound....

Grafisch macht "Nancy Drew - The Deadly Secret of Olde World Park" eine wirklich gute Figur, die selbst "Undercover - Doppeltes Spiel" - ebenfalls ein Adventure - in den Schatten stellt. Die Schauplätze sind allesamt detailliert, wenn auch zu gering in ihrer Anzahl. Mehr Abwechslung hätte dem Spiel in dieser Hinsicht ganz gut getan. Auch Nancy selbst überzeugt durch weiche Bewegungen und ein schickes "Animationskleid" Leider wirken die Schauplätze sehr unbelebt, da Gesprächspartner nur starr in der Umgebung herumstehen. Toll hingegen sind die gezeichneten, zahlreichen Bilder, die sowohl Gespräche illustrieren, als auch die Gedanken von Nancy widergeben.

Musikalisch hätten wir uns mehr versprochen, da der einzige (!) Titel mit der Zeit an den Gehörnerven kratzt. Hätte man hier nicht ein wenig mehr Elan in die Sache investieren können? Immerhin trägt die Musik einen bedeutenden Teil zum Spielgefühl bei. Selbst bei spannenden Sequenzen düdelt der gleiche, minimalistische Track über die Soundausgänge des DS. Sprachausgabe gibt es nicht zu vermelden. Wäre aber angesichts der vielen Gespräche wohl auch ein technisches Problem gewesen.

Fazit....

Adventure-Veteranen der alten Schule werden mit "Nancy Drew - The Deadly Secret of Olde World Park" zwar nicht glücklich werden, da das Spielprinzip zu simple ist und wirkliche Kopfnüsse vermissen lässt. Neueinsteiger und all diejenigen, die behutsam ans Genre herangeführt werden möchten, sind bei dem "Majesco Entertainment"-Produkt allerdings gut aufgehoben. Man fühlt sich bei der Hand genommen, das lineare Abenteuer ist relativ zügig durchgespielt, enthält aber dennoch alle Anleihen waschechter, traditioneller Point-and-Click-Games. Zusätzlich "belohnt" der Entwickler die Käufer mit sechs Minispielen dritter Klasse. Schleichaufgaben, Tresore knacken und Türen öffnen sind weitere spielerische Aktionen, die Ihr durchführen werdet. Technisch einwandfrei, bringt der Titel für Einsteiger und jüngere Interessierte das passende Aufbaufutter, um sich zukünftig an größere Kaliber heranwagen zu können.

 

+ technisch gut in Szene gesetzt
+ für Einsteiger geeignet
+ Minispielkost (dient als Abwechslung)
+ professionell untertitelt
- recht kurze Spielzeit
- innovationslose Spieleinlagen
- für Lesemuffel zu viel Text

GRAFIK: 80%%

SOUND/EFFEKTE: 52%

MULTIPLAYER/: --

GESAMTWERTUNG: 68%

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