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NDS Naruto: Ninja Destiny 2
 
 
Naruto: Ninja Destiny 2 - NDS
Kilian Pfeiffer (22.05.2009)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Nintendo
GENRE: Action
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 3-9
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: K.E.
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
WI-FI: Nein

   
Einleitung....

Schaut man genau hin, stellt man fest, dass der kleine Blondschopf Naruto derzeit in zwei Nintendo DS-Serien sein Unwesen treibt. Da wäre zum einen die „Ninja Council"-Reihe, die durch platte 2D-Darstellung bislang nicht wirklich überzeugen konnte und der „Ninja Destiny"-Ableger, der nun einen zweiten Teil erfährt und abermals in schickem 3D überzeugen kann. Zumindest die Kampfeseinlagen. Diese können sich sehen lassen und sind in gewisser Weise mit der Optik der Gamecube- und Wii-Ableger in Vergleich zu setzen. Wir haben uns für vorliegenden Test den zweiten Teil der „Ninja Destiny"-Serie näher angeschaut und sind zu einem Urteil gekommen.

Menus und die Story....

Es ist, wie es ist. Naruto und Konsorten haben eine klar um sich gescharte Fanriege, welche mit dem Hintergrund der beliebten Serie vertraut ist. Als Laie wird man wohl nie hineinfinden, geschweige denn über die kaum aussprechbaren Namen der Protagonisten begeistert sein. Man kriegt das Gefühl nicht los, dass alle Konsolenableger „unaufgeräumt" wirken, dass man mitten in das Geschehen geworfen wird und sich dort erst einmal zu Recht finden soll. Für Neueinsteiger keine guten Startvoraussetzungen… So ist die Story auch dieses Mal relativ hanebüchen. Oft folgt man einfachen Unterhaltungen ohne großen Wiedererkennungswert und muss zunächst einmal herausfinden, warum man überhaupt auf der Suche nach einigen verschollen geglaubten Schriftrollen ist…

„Höhepunkt" des Spieles dürfte wohl der „Story-Modus" sein, der Euch nicht nur in die Rolle des Alter Egos Naruto bannt, sondern auch die wirre Hintergrundgeschichte zum Besten gibt. Der „Einzelspieler" hingegen eignet sich dazu, Matches gegen CPU-Gegner zu führen, die nach eigenem Belieben gewählt wurden oder in Duellen anzutreten, die von der Software ausgewürfelt werden. Aufgewertet wird der zweite Teil durch einen „Survival-Modus" sowie den „Quest-Modus", der allerdings zunächst freigespielt werden sollte. Auch gruppendynamischen Gamern wird etwas geboten: Im drahtlosen Multi-Karten-Spiel könnt Ihr Faustduellen frönen, wenngleich die Action nur für wirkliche Fans von Interesse sein dürfte.

Technik und Gameplay....

Zünftige Prügel-Fans werden sich über die generelle Neuausrichtung der „Naruto"-Serie für den Nintendo DS freuen. Weil dies auch für den zweiten Teil zutrifft, war der Erfolg wohl gegeben, anderenfalls hätte man die Serie in eine andere Richtung laufen lassen müssen. Dass kampflastigere Gefecht zwischen Naruto und den unzähligen Schergen bürgt für spaßigere Einlagen, als zu Zeiten der parallel laufenden Serie „Ninja Council". Als Naruto macht Ihr Euch im „Story-Modus" auf und lauft zunächst über eine aus der Vogelperspektive dargestellte Karte. Generell bewegt Ihr Euch im Spiel auf diese Weise vorwärts. Immer wieder werdet Ihr von Zufallskämpfen überrascht, die es zu bestreiten gilt. Weil diese recht häufig über Euch hereinbrechen, geht die Lust am ständigen Kampf schon bald flöten. Insbesondere auch deshalb, weil die Feindesriege nicht gerade abwechslungsreich ist. In einem Wald trefft Ihr auf die immer gleich aussehenden Ninja-Fritzen, die vollkommen identisch agieren und in schneller Manier über den virtuellen Jordan gebracht werden müssen. Befindet Ihr Euch auf der 3D-Karte (eine Minimap wird im unteren rechten Teil des Bildschirms eingeblendet!), zeigt Euch ein Pfeil an, wo es als nächstes hingeht. Das Spiel nimmt Euch also an der Hand. So wisst Ihr, wo der nächste storyrelevante Feind postiert wurde oder wo eine Schriftrolle versteckt liegt.

Aus maximal drei Runden setzt sich ein regelkonformer Kampf zusammen – zwei davon sollten zu Euren Gunsten entschieden werden, um den Sieg nach Hause zu tragen. Anhand der Energieleisten erkennt Ihr Euren derzeitigen Zustand – ist dieser kritisch, gilt es aufmerksam zu sein oder einen der sechs verfügbaren Gegenstände anzuwenden. Im Vergleich zum Vorgänger hat sich hier rein gar nichts getan. Änderungen? Fehlanzeige! Auf die Gegenstände kommen wir aber noch im Folgenden zu sprechen. 99 Sekunden dauert eine Runde, danach endet diese automatisch zu Gunsten desjenigen, der mehr Power verbuchen kann. Auch möglich: ein Unentschieden, das dadurch entschieden wird, indem der Sieger per automatischer Wahl auf das Podest kommt. Aufgrund der Tatsache, dass die Fertigkeiten des Handhelds so gut wie nie zum Einsatz kommen, hat man dennoch beschlossen, wenigstens die Gegenstände mithilfe des Touchscreens einzusetzen. Sechs Items stehen Euch bei jedem Kampf zur Verfügung, insgesamt warten – wie schon zuletzt - 15 unterschiedliche Hilfsmittel auf ihre Anwendung. So darf Naruto seine Angriffe kurzfristig stärken, seine Lebensleiste erneut füllen, zeitweise unbesiegbar über den Schauplatz fegen oder den Chakra-Verbrauch halbieren. Allerdings solltet Ihr sparsam mit den wohltuenden Utensilien umgehen, denn nachdem alle sechs verwendet wurden, schaut es im weiteren Kampfverlauf eher schlecht aus. Das Chakra wird im Übrigen dazu verwendet, das Geheime Jutsu, das für jeden Charakter obligatorisch ist, zu aktivieren. Dabei handelt es sich um einen effektiven, durchschlagenden Angriff, der den Gegner viel Lebensenergie kosten kann, allerdings eine gefüllte Chakra-Anzeige voraussetzt.

Die Kampfsteuerung erfolgt über die Tasten des Handhelds, wobei jede Spielfigur (je nach gewähltem Modus!) eigene Kicks, Würfe und Handflächenschläge in petto hat. Diverse Kombinationstechniken werden dazu benötigt, oftmals gelingt es dem Spieler aber kaum diese anzuwenden. Dennoch sind gewisse Fertigkeiten, wie beispielsweise das Jutsu der augenblicklichen Fortbewegung (Teleporter), ungemein nützlich für den Kampf und den Erfolg. Damit beamt Ihr Euch hinter den Gegner, weicht somit seinen herein prasselnden Schlägen aus und habt wenige hundertstel Sekunden Zeit, um Maßnahmen, wie eine Regeneration, einzuleiten. Die Steuerung funktioniert ohne größere Hürden äußerst intuitiv, Euren Charakter dürft Ihr im Raum bewegen und somit gegnerischen Attacken geschickt ausweichen. Was auf Dauer auf der Strecke bleibt, ist die spielerische Abwechslung, die durch zahlreiche Scharmützel in 3D-Gefechten nun wirklich nicht gegeben ist.

Interessant sind allerdings zusätzliche Modi wie der Überlebenskampf oder die an Euch gestellte Quest-Folge. Im Idealfall habt Ihr zu einem späteren Zeitpunkt im Spiel einige weitere Charaktere freigeschaltet, um diese im Spiel direkt anwählen zu können. Im Überlebenskampf geht es im direkten Duell solange gegen Opponenten, bis man selbst k.o. geht. Nur gut, dass sich zwischen den Auseinandersetzungen ein paar Lebenspunkte regenerieren. Im „Quest-Modus" geht es durch einen labyrinthisch angeordneten Dungeon, der bei jedem Besuch neu generiert wird. Immer weiter bekriegt Ihr Euch von Etage zu Etage und tretet auch in Duellen gegen etwas anspruchsvollere Bossgegner an. Als Abwechslung zum „Story-Modus" dienen die beiden zusätzlichen Menüpunkte allemal.

Grafik & Sound....

In Sachen Optik macht „Naruto - Ninja Destiny II – European Version" einen ähnlichen Eindruck wie sein direkter Vorgänger. Verändert hat sich im Grunde nichts, bis auf ein paar Darstellungen. Die 3D-Charaktere im Cel-Shading-Look können hinsichtlich ihrer Bewegungsmanöver überzeugen, wurden flüssig animiert – auch die Angriffe und Verteidigungseinlagen sind von den verantwortlichen Grafikern einwandfrei umgesetzt worden. Allerdings wirken die Kampfschauplätze größtenteils trist und wenig inspirierend. Ähnlich wie schon beim ersten Teil. Der Fokus liegt auf den Duellanten, die sich prügelnd durch die Areale schlagen.

Auch bei vorliegend getestetem Teil gilt: Der Sound treibt die Kämpfe effektgeladen über den Bildschirm. Tolle Soundschnipsel sorgen für ein wahres Fest der Naruto-Keilerei. Allerdings sind die fernöstlich angehauchten Musiken alles andere als leicht verdauliche Kost – insbesondere für europäische Ohren, die derartige Kompositionen eher als dissonant „verstehen" würden.

Multiplayer....

Seid Ihr im Besitz zweier Module, steht einer zünftigen Partie Mann-gegen-Mann nichts mehr im Wege. Zwar sind die Möglichkeiten hier stark beschränkt, dennoch – sofern man Freude daran findet – kann man gegen einen Freund einen Schauplatz-Kampf bestreiten. Soweit, so gut, allerdings wird man auf Dauer nur bedingt seine Freude haben, denn spielerische Inhalte oder zusätzliche Optionsmöglichkeiten werden schmerzlich vermisst.

Fazit....

Was uns nervte, sind die sinnlosen und wenig spaßigen Zu-Fuß-Einlagen über die 3D-Karten. Diese wirken aufgesetzt und passen einfach nicht zu den hübschen 3D-Kämpfen, die das Hauptgeschehen des Spieles darstellen. Auch sind die Feinde viel zu häufig identisch in ihrem Auftreten. Jene Auseinandersetzungen mit CPU-Gegnern und menschlichen Kontrahenten machen aber durchaus Spaß, auch wenn die Langzeitmotivation zu wünschen übrig lässt. Technisch ist das vorliegende Abenteuer eine rundum gelungene Sache, so wie der erste Teil bereits – klar, der Sound ist fernab aller europäischen Hörgewohnheiten, dennoch verbreitet er das Gefühl, welches man in kämpferischen Scharmützeln nun mal an den Tag legen sollte – ein aggressives. Gäbe es eine tiefgründigere Spielwelt, wäre die Story nicht ganz so chaotisch und der Multiplayer-Umfang größer, hätte hier durchaus ein richtig gutes 3D-Kampfspiel herauskommen können. So bleibt es bei einer überdurchschnittlichen Leistung, nicht zuletzt wegen des „Quest-Modus" und der Überlebensherausforderung.

 

+ viele freispielbare Charaktere
+ Geheime Jutsus
+ technisch (erneut) lobenswert
+ zwei zusätzliche Spielmodi
- geringe spieler. Abwechslung
- kaum Veränderungen zu Teil 1
- keine Langzeitmotivation
- wirre Story

GRAFIK: 74%

SOUND/EFFEKTE: 62%

MULTIPLAYER/: 67%

GESAMTWERTUNG: 68%

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