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NDS Pocketbook: Mein geheimes Tagebuch
 
 
Pocketbook: Mein geheimes Tagebuch - NDS
Kilian Pfeiffer (01.02.2009)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Tivola
GENRE: Organizer
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: k.E.
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Ein Tagebuch ist ein Pflichtgut! Vor allem in jungen Jahren und speziell bei der weiblichen Fraktion. Was nicht heißen soll, dass Jungs nicht auch ein solches Büchlein ihr eigen nennen dürfen. Größtenteils wird es nun aber von Mädels genutzt. Meine Schwester hatte eins, ich natürlich nicht. Und obwohl der Altersunterschied deutlich ausfällt, habe ich immer wieder versucht, aus ihren Erzählungen heraus das Büchlein zu finden. Die Neugierde trieb mich, leider bin ich nie auf das gut gehütete Geheimnis gestoßen. Nun, im fortgeschrittenen Alter ;-) komme ich also doch noch zu Tagebuch-Ehren. Nicht – wie man es gewöhnt ist – mit Stift und Papier, sondern in digitaler Form. „Tivola" tischt uns mit „Pocketbook - Mein geheimes Tagebuch" ein Stück Software auf, das in den gewöhnlichen Spielspaß-Kuchen rein gar nicht passen will. Daher sei an dieser Stelle gesagt, dass der Titel weniger ein Spiel, als eine Umsetzung eines Tagebuches ist. Wie das Produkt gelöst wurde, erfahrt Ihr im Folgenden.

Menus und die Story....

Allein schon wegen der Verpackung liegt die Vermutung nahe, dass die Zielgruppe ganz klar auf das weibliche Geschlecht hin ausgerichtet wurde. Wo man auch hinschaut, die Farbe Rosa leuchtet uns entgegen. Die Packung, die Anleitung, ebenso der voreingestellte Hintergrund im Programm selbst. Dennoch aber sollen sich – zumindest nach „Tivolas" Wunsch – auch Jungs angesprochen fühlen. Dies gibt zumindest das Profil-Menü vor, denn immerhin könnt Ihr dort das Geschlecht, Namen, Geburtsdatum, Telefonnummer und Aussehen bestimmen. Des Weiteren erwartet Euch eine Litanei an Fragen betreffend die eigenen Haustiere, welches Speiseeis man persönlich bevorzugt beziehungsweise welche Spiele man am liebsten spielt. Alles Dinge, die zur Erstellung eines Profiles notwendig erscheinen, zumindest für die angesprochene Zielgruppe, die unseres Erachtens nicht älter sein dürfte als zehn bis elf Jahre. „Tivola" geizt hier mit selbstgesteckten Angaben und vertraut ganz allein auf das Gespür der zahlenden Eltern. Denn bekanntlich hat das eigene Kind bislang noch kein digitales Tagebuch.

Ein solches ist auch deshalb von so großem Interesse, weil zumeist ein Schloss daran zu finden ist. Eine logische Kombinationsgabe lässt erahnen, dass man es hier mit etwas Geheimem zu tun hat. Bei „Pocketbook - Mein geheimes Tagebuch" ist die Sachlage eine andere. Kein Schloss versperrt den Blick auf den geheimen Inhalt, sondern ein Passwortschutz, der vom Nutzer festgelegt werden darf. „Genau so etwas bräuchten die Kleinen doch", denkt man sich als Elternteil. Kann gut sein, allerdings müssen die Rahmenbedingungen stimmen, um das Preisleistungsverhältnis zu rechtfertigen. „Tivolas" Tagebuch kostet rund 30 Euro und dafür erhält man beinahe schon ein Tagbuch samt Minitresor ;-). Spaß beiseite und los geht’s!

Technik und Gameplay....

„Pocketbook - Mein geheimes Tagebuch" ist nicht nur ein Tagebuch, nein auch ein Terminkalender steckt in der Software. Ein Freundebuch ergänzt den Inhalt zum geheimen Trio, denn was dort geschrieben wurde, soll schließlich niemand anderes erfahren können. Mit dem Touchpen navigiert Ihr durch die Symbolmenüs und nach kurzem Aufenthalt wird deutlich, dass wir den Entwicklern ein kleines Lob aussprechen sollten. Immerhin haben diese an eine so genannte „Onlinehilfe" gedacht. Mit den Online-Welten hat diese zwar rein gar nichts zu tun, allerdings: Auf Knopfdruck erscheinen auf jeglichen Symbolen Fragezeichen, die das sich darunter Verbergende entlarven und aufschlüsseln. Hier der Terminkalender, da die Minispiele, dort die Einstellungen des Programmes. Zurechtfinden werden sich die jungen Nutzer also recht schnell.

Ein Blick ins Tagebuch verrät uns eine ganze Menge. Zum einen sind Eure Einträge pro Tag auf ein Limit von 255 Zeichen begrenzt, also im Endeffekt etwas mehr als eineinhalb SMS. Das ist zugegebenermaßen nicht viel. Gewöhnlich können Tagebucheinträge ganze Seiten füllen, in „Pocketbook - Mein geheimes Tagebuch" fehlt diese Option. Was uns ebenfalls etwas störte, ist die Tatsache, dass man auf eine handschriftliche Erkennung verzichtet hat. Alle nutzerabhängigen Beiträge müssen per simulierte Tastatur eingetippt werden. Aber ein Tagebuch wartet doch gerade mit dem Reiz des selbstgeschriebenen Wortes auf. Ok, es wird einige geben, die sich mit dem Umstand anfreunden können, aber gesagt sein, sollte es in einer Vorstellung dessen ungeachtet.

Im Kalender werden alle wichtigen Daten eingetragen: Wann die nächste Geburtstagsfete stattfindet, wann das Fußballtraining angesetzt ist oder wann der Besuch der Oma auf dem Programm steht. Auch hier gilt: Tastatureingabe! Auch auf Monate im Voraus lassen sich Termine festlegen, ebenso erfolgt das Löschen einer Eintragung per einfachen Knopfdruck. Das Freundebuch eignet sich für die Aufnahme von Profilen der besten Freunde und Freundinnen. Dort können sie sich beschreiben und das Geburtsdatum eingeben, das sofort in den persönlichen Kalender übertragen wird. Solltet Ihr „Pocketbook - Mein geheimes Tagebuch" an besagtem Tag nutzen, erinnert Euch das Programm rechtzeitig. Eine interne Chat-Funktion für bis zu acht teilnehmende DS-Systeme ist ebenfalls enthalten, allerdings gestaltet es sich als etwas umständlich, lange Sätze mit dem Stylus in die virtuellen Tasten zu tippen. Spaß wird es den juvenilen Nutzern aber mit Sicherheit bereiten.

Vier Minigames sind zu unterhaltendem Zweck auf die Karte gebannt worden, allerdings eher schmückendes Beiwerk, als spielerische Offenbarung. Da sollt Ihr beispielsweise Bildteile so ordnen, dass erneut die Ausgangsfotografie auf dem Bildschirm erscheint. Im Verkuppler-Game oder dem Freundequiz geht es in jeweils drei Schwierigkeitsgraden zu Werke, mittels der Wunderkugel lässt sich hingegen die eigene Zukunft befragen. Ein echtes Spiel ist das zwar nicht gerade, aber immerhin kurzfristige Unterhaltung für das Mädel von Welt ;-). Neben allen besagten Dingen ist es die Lobbyarbeit, die Euch die Möglichkeit bietet, auch mit Bekannten Daten auszutauschen. Seid Ihr im Besitz von mehreren Spielkarten, dürft Ihr untereinander chatten oder Freundebucheinträge austauschen. Via Einstellung lassen sich die Hintergründe des Programms wechseln, ein PIN-Code festlegen oder das persönliche Profil bearbeiten.

Grafik & Sound....

Ein besonderer Grafikanspruch wird bei „Pocketbook – Mein geheimes Tagebuch" nicht befriedigt. Optisch ist das Machwerk ein Reinfall, die wenig animierte Dame, die Euch ansieht, ist nicht sonderlich toll gelungen. Alles andere gehört nur zum guten Standard: ein paar Textmenüs, keine grafischen Effekte, alles wurde unter das globale Dach der Zweckmäßigkeit gepackt.

Auch beim Sound gibt es nur Mittelmaß zu vermelden. Da wären eine Melodie, die so vor sich hindudelt und ein paar Soundschnipsel-Effekte. Wenigstens hätte man sich erwartet, dass das weibliche Konterfei die Anmerkungen via Sprachausgabe vorträgt. Nein, wir müssen uns mit Textboxen begnügen...

Fazit....

„Pocketbook – Mein geheimes Tagebuch" ist im Endeffekt nicht viel mehr als ein Tagebüchleinleinlein (nein, das ist kein Schreibfehler!!!) und ein Terminplaner in einem. Das könnte man billiger haben, wenn man sich für die papierene Variante entscheidet. Hat man aber nicht… Das eine oder andere Mädchen wird mit Sicherheit seine Freude daran haben, ein digitales Tagebuch sein eigen nennen zu dürfen, wenngleich die Möglichkeiten doch arg beschränkt sind. Wenigstens in Minispiel-Hinsicht hätten die Entwickler punkten müssen. So wirkt das Ganze etwas flott auf den Markt geworfen.

 

+ digitales Tagebuch für Mädels
- kaum Möglichkeiten für Notizen
- nur vier monotone Minispiele
- zu teuer im Gesamten
- keine Handschrifterkennung

GRAFIK: --

SOUND/EFFEKTE: --

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG:
Bedingt Empfehlenswert

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