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NDS Populous DS
 
 
Populous DS - NDS
Kilian Pfeiffer (23.04.2009)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Eidos
GENRE: Strategie
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-9
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 7+
TERMIN: 24.04.
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
WI-FI: Nein

   
Einleitung....

Die Götter herrschen wieder über die Erde und vermiesen den Dämonen somit das gerade eben gekochte Süppchen. „Populous DS", entwickelt von „Rising Star Games", erobert Nintendos Doppelbildschirm. Nachdem der ursprüngliche Titel bereits 20 Jahre auf dem Buckel hat, will man es erneut wissen. Eignet sich die Götter-Simulation ein weiteres Mal, um unzählige Spieler glücklich zu machen? Wir haben es gewagt und uns in den Kampf zwischen dämonischer Brut und erhabener Gottheit begeben.

Menus und die Story....

Nicht nur „Populous DS" selbst ist, was den Umfang angeht, ein echtes Kraftpaket, nein, auch die dem Spiel beigelegte Anleitung erlaubt sich keine Schnitzer und präsentiert auf 36 farbenfrohen Seiten ein reichhaltiges Sammelsurium grundlegender Inhalte, die für das folgende Gameplay relevant sind. In jeder Hinsicht vorbildlich ist das ausschweifende Tutorial, das man als Spieler durchlaufen muss, um überhaupt Zugriff auf die einzelnen Stufen zu erhalten. In der Rolle eines Gottes schlüpft Ihr in „Populous DS" in den Köper eines solchen und übernehmt die Befehlsgewalt. Euer Hauptziel ist es, über das menschliche Gefolge gut zu walten und dieses – mit Eurer Unterstützung – gegen die Dämonen und deren Gefolgschaft in den Kampf zu führen. In unzähligen Stufen vollbringt Ihr göttliche Wunder, lasst die Erde unter mächtigem Donnergrollen erbeben und stürzt Eure Feinde in den Abgrund des Verderbens. Die Rolle von fünf Göttern übernehmt Ihr im Laufe des Spieles, ein jede besitzt individuelle Fertigkeiten, die nach und nach – als Wunder – gewirkt werden können. Nehmt Ihr es mit der „Herausforderung" auf, wartet auf Euch eine lange Kampagne, in der Ihr alle Götter befehligen werdet. Auch an einen „Versus"-Modus wurde gedacht.

Technik und Gameplay....

Götter gegen Dämonen, Untergebene gegen Untergebene. Je besser es Euren Untertanen geht, desto mehr mediale Energie besitzen diese und desto wirkmächtigere Wunder können diese vollbringen. Insgesamt existieren zehn Kartentypen, die sich völlig unterschiedlich darstellen. Gespielt wird auf jenen aber relativ ähnlich. Auf Magma zählt Ihr bereits nach kürzester Zeit eine stattliche Anzahl an Gläubigen, im Weltall gibt es hingegen kein Wasser, Eure Untergebenen sind also nicht dem Ertrinken ausgeliefert. Also sind nicht nur die Wesensmerkmale der Landschaften unterschiedlich, sondern zusätzlich ist auch das Erscheinungsbild des Gefolges - je nach Kartentyp - anders geartet. So kommen taktisch einige unterschiedliche strategische Ansätze zustande, die man erst nach und nach verinnerlicht.

Über eine isometrisch dargestellte, vollkommen antiquarisch wirkende Karte (Touchscreen) erkennt Ihr die Spielumgebung und steuert Eure Untergebenen. Hier schafft Ihr neue Landschaften, zerstört diese per Stylus-Eingabe und gebt den Gläubigen Befehle, wie sie sich zu verhalten haben. Hingegen zeigt der Topscreen die Landschaft in einer etwas aufgehübschten Variante, allerdings bei weitem nicht zeitgemäß, sondern – wenn überhaupt – zweckmäßig. Über jene Karten gebt Ihr Befehle, schickt die eigenen Untergebenen in Richtung Feind und erfüllt auf diese Weise die Bedingungen, die Euch jeder Level abverlangt. Um es den eigenen Untertanen wohl ergehen zu lassen, ebnet Ihr zunächst das Land ein, so dass sich diese ansiedeln können, neue Dörfer entstehen und der Lebensunterhalt gesichert ist. Nur dadurch wird die Grundlage geschaffen, im weiteren Verlauf des Spieles chancenreich zu sein. Diverse Landschaftsstrukturen beeinflussen die Entwicklung der Gläubigen: So sind es beispielsweise Bäume und Blumen, welche die Wachstumsrate deutlich in die Höhe treiben, auf Sümpfen oder im Wasser kann sich hingegen kein Siedler niederlassen.

Zunächst gilt es, das eigene Siedlungsgebiet gehörig zu erweitern, um letzen Endes das gegnerische Gefilde zu unterjochen und dann zu zerstören. Nur durch Befehle und Anweisungen sammeln Eure Gläubigen mediale Energie, die wiederum für das Wirken von göttlichen Wundern vonnöten ist. Also waltet Ihr Eures Amtes und gebt Aufträge zum Häuserbau, vereint einzelne Gläubige, um diese stärker werden zu lassen oder schickt sie gemeinsam in den Kampf. Je nach aktueller Gottheit-Verkörperung (Erde, Wind, Wasser, Feuer, Ernte – in aufgeführter Reihenfolge haben jene Elemente auch Vorteile gegenüber dem nächsten!) wirkt Ihr göttliche Wunder (mediale Energie vorausgesetzt!), indem Ihr Meteoritenschauer auf das Spielfeld niederprasseln lasst, Sümpfe aus dem Nichts heraufbeschwört, Erdbeben bewirkt, Taifune erzeugt, eine Flutwelle niederbrechen lasst, Pilze züchtet, um den Boden zu verwüsten, Feuersäulen aufbaut oder Vulkane ausbrechen lasst, um Zivilisationen im Nu von der Karte zu tilgen. Je nach Gottheit sind die Kräfte der Krieger verschiedene: Erdkrieger etwa verwandeln besiegte Opponenten oder Häuser in Stein, Windkrieger wirbeln das Gegenüber in der Luft herum und entziehen diesem den Geist, Wasserkrieger rekrutieren mir nichts, dir nichts feindliche Kriegsteilnehmer ohne Umschweife, Feuerkrieger wüten mit heißer Feuergewalt und Erntekrieger? Letztere verdoppeln sich, sobald sie einen Kampf gewonnen haben. Die taktische Komponente ist also auch in diesem Fall eine außergewöhnliche. Der Titel lässt sich im Übrigen nicht nur im „Herausforderung"-Modus bestreiten, sondern auch als „Freies Spiel" – in diesem könnt Ihr nach eigenem Gusto Siegbedingungen festlegen, Wunder und Gottheiten wählen („Populous") oder bestimmte Ziele auf der Karte suchen („Kriegerjagd").

Grafik & Sound....

Wenn „Populous DS" doch nur nicht so absolut unansehnlich wäre! Schön und gut – das Original hat 20 Jahre auf dem Buckel. Dies ist aber noch lange keine Rechtfertigung dafür, dass eine Software im Uraltgewand aufkreuzt. Warum ist die Präsentation nur so spartanisch ausgefallen? Warum wirkt alles so fitzelig, so absolut unlieb? Nein, in dieser Hinsicht sind wir wirklich enttäuscht, denn mit einer hübscheren Optik hätte man auch locker noch den einen oder anderen Prozentpunkt herauslocken können. Da hilft die gesamte Bedienungsfreundlichkeit nicht viel – und das einladende, ausgiebige Tutorial auch nicht…

Treibende Sounds sind das Markenzeichen von „Populous DS". Der Titel bietet zwar keine eingängigen Ohrenschmaus-Melodien, dafür aber atmosphärische Geräusche, vom pfeifenden Wind bis hin zu Kampf-Samples. Vor allen Dingen hörenswert: die diversen Wunder. Besonders spektakulär ist die Akustik aber in keinem Fall. Eine komplette Sprachausgabe gibt es leider auch nicht zu vermelden.

Multiplayer....

Wie schon innerhalb eines freien Spieles, bietet auch der für bis zu vier Spieler entworfene Multiplayer-Modus den „Populous"- sowie den „Kriegerjagd"-Versus-Modus. Allerdings muss jeder Teilnehmer seine eigene Spielkarte mit sich bringen, ein Einzel-Karte-Spiel existiert bedauerlicherweise nicht. Dass es in der Gruppe richtig Laune bringt, dachten wir uns schon im Voraus – und wussten nicht, dass dem Titel eine Online-Möglichkeit verwehrt wurde. Schade! Gäbe es diese, wären spannenden Online-Matches nichts entgegen zu setzen!

Fazit....

„Populous DS" ist definitiv ein gutes Spiel, das das Thema Komplexität anschneidet, aber nicht bis ins Unendliche weiterführt. Somit ist der Titel selbst für Neulinge schnell erlern- und spielbar. Warum hat man aber die Grafik nur so verschandelt? Vorsätzlich auf Retro getrimmt oder doch nur die Optik vernachlässigt? Vielleicht ist man davon ausgegangen, dass die Käufer sich mit der lieblosen Optik anfreunden würden? Die taktische Komponente ist klasse und bleibt gut spielbar, die Götterklassen tun ihr Übriges dazu. Oh Wunder, oh Wunder! Jene gestalten sich als das notwendige Salz in der Suppe, das dem Titel Dampf verleiht. Optischer Glanz hätte aber auch zur Atmosphäre beigetragen. Auch müssen wir auf einen Online-Modus verzichten. Freunde der Serie greifen aber in jedem Fall zu.

 

+ verschiedene Gottheiten
+ Kriegerfähigkeiten und Wunder
+ taktische Komponente
+ lange Spielzeit
+ sinnvolle Tutorials
- anachronistische Grafik
- Atmosphäre etwas mäßig
- kein Online-Modus

GRAFIK: 34%

SOUND/EFFEKTE: 70%

MULTIPLAYER/: 72%

GESAMTWERTUNG: 76%

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