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ANGESPIELT: Runaway - The Dream of the Turtle (NDS)
Der Nintendo DS hat mittlerweile einwandfrei bewiesen das die verschiedensten Genre auf ihm umgesetzt werden können. Es gibt dabei wirklich wenige Genre, wo man sich vielleicht noch ein paar Titel mehr wünscht. Auch wenn mit Zelda aktuell das Thema Adventures hoch im Kurs steht, könnten dennoch gerade in diesem Bereich ruhig noch einige Titel erscheinen. Ende 2007 geschieht genau dies und Adventure Fans dürfen sich auf eine Reihe von vielversprechenden Titeln freuen. Einen davon konnten wir uns anhand einer Preview etwas genauer anschauen. Ende November soll es soweit sein und ein klassisches Adventure, das PC Spielern wohl bekannt ist, entert nun auch den Nintendo DS. Die Rede ist von Runaway, das nun auch für unterwegs entwickelt wurde. Dabei geht man für DS Verhältnisse einen durchaus neuen Weg und bringt altes Point & Click Feeling an den Spieler. Zumindest ist nicht nur Steuerung und Bedienung in diesem Abenteuer ungewöhnlich und dennoch spannend gemacht.

Runaway: The Dream of the Turtle ist speziell für den DS designt und wurde von der französischen Softwareschmiede Cyanide für Nintendos Handhelden umgesetzt. Für einen Spieler gemacht bringt das Game eine dafür passende Story mit und bietet Dank einer neuen Videotechnologie bisher so nicht gesehene Sequenzen auf dem DS, die vor allem im Umfang überzeugen. Die Preview bot schon einen komplett lokalisierten Inhalt, so das man auch die Story und das Drumherum ohne Probleme verfolgen kann. Nach einigen Lizenzscreens startet das Spiel mit dem spartanisch ausgestatteten Hauptmenu. Hier könnt Ihr euch für einen der 3 Speicherplätze entscheiden und das eigentliche Spiel starten. Im gesamten warten im Spiel 6 sogenannte Kapitel auf euch, wobei dem vorangestellt noch eine Einführung wartet. Diese Einführung ist eigentlich nichts anderes als der Anfang der Story, die euch via Videosequenzen das ganze etwas näher bringt. Gut 10 Minuten dürft Ihr euch hier anhand sehr schön gemachter Sequenzen das Thema näher bringen lassen. Imposant das im Verlauf des Spiels bis zu 60 Minuten dieser Sequenzen auf euch warten und vor allem das Thema Atmosphäre nach oben treiben. Ihr lernt hier zunächst die beiden Helden mit Brian und Gina kennen, um die es sich im folgenden dreht. Will man grob Vergleiche anbringen so wäre das Lost Thema sicherlich passend und spielerisch erinnert einiges an die Lost in Blue Spiele der Firma Konami.

Fans des Lost Themas werden sicherlich am Anfang der Story gefallen finden. Alles im Spiel beginnt mit einem Morgen auf Hawaii, an dem unsere beiden Helden einen Ausflug auf eine mysteriöse Insel planen um sich dort einen Wasserfall und Tempel anzuschauen. Während Gina voller Vorfreude ist, bleibt Brian ob des einzig noch verfügbaren Reiseveranstalters skeptisch was die Reise angeht. Heruntergekommen und mit einem schlechten Ruf ausgestattet fliegt aber nur noch dieser die Insel an. Also machen sich beide auf den Weg zum Strand, wo sie ein Wasserflugzeug abholt. Otto, der mehr als rüstige Pilot versucht die letzten Zweifel ob seines Alters und dem des Flugzeuges zu zerstreuen und beide Helden fliegen los. Es kommt wie es kommen muß und alles geht schief. Zuerst stirbt Otto offensichtlich im Cockpit und das Flugzeug rast unkontrolliert auf die Insel zu. Brian legt Gina einen Fallschirm an und stößt sie aus dem Flieger. Er selber will versuchen den Flieger irgendwie zu landen und ruft Gina als letztes noch einen Treffpunkt auf der Insel zu, für den Fall das er es schafft. Wiegesagt alles nach wie vor in der Sequenz gemacht läuft das ganze wie ein kleiner Film vor euch ab. Brian stürzt schlußendlich im dichten Dschungel ab und die Geschichte beginnt für euch als Spieler. Und die Story hält nicht nur hier viele Überraschungen und mysteriösen Fragen bereit. Denn zu Brians Verwunderung ist Otto nach dem Absturz nicht mehr im Flieger. Nur er allein findet sich halbwegs wohlauf hier wieder und das Survival Abenteuer, und nichts ist es zu Beginn, startet für euch und Brian. Die Ziele im Spiel sind von nun an vielschichtig und führen euch bei weitem in viel mehr Locations als man annimmt. Im Verlauf der 6 Kapitel warten knapp 100 Locations darauf besucht zu werden und könnten mit Orten wie Hawaii oder Alaska auch nicht unterschiedlicher sein. Doch bis dahin vergeht einiges an Zeit. Wobei ich selber auch nur einen Bruchteil mal angeschaut habe. Schließlich ist es nur ein Preview und noch kein Testbericht. Zeigt aber locker welches Potential im Spiel steckt.

Sobald Ihr also im Dschungel gelandet seid, steht die Untersuchung der Umgebung und natürlich das Entkommen aus dem Dschungel an. Adventure Gameplay der alten Art erwartet euch nun. Zunächst sehr positiv das Ihr im Spiel jederzeit speichern könnt. Dazu könnt Ihr wahleise die Start Taste nutzen oder alternativ auf dem Touch Screen das DS Symbol. Überhaupt ist die Anordnung ebenfalls etwas ungewohnt. In den meisten Fällen dient der Touch Screen für die Spielaction. Dargestellt mittels auf dem DS ungewohnter Balken oben und unten, werden dort z.b. die Menupunkte abgebildet. Der Top Screen ist in den meisten Fällen der Inhalt eures eigenen Rucksacks, in dem Ihr gefundene Dinge aller Art verstauen könnt. Neben dem Rucksack und dem DS Symbol findet man zudem den sogenannten Hilfe Modus, für den hier ebenfalls ein Symbol oberhalb des Touch Screens existiert. Wie spielt sich das ganze nun? Ok sobald Ihr im Flugzeug selber agieren könnt, zeigt sich ein weiteres Feature. Die Charaktere bewegt Ihr nicht mittels Kreuz, sondern einzig mit dem Touch Screen. Tippt man mit dem Pen auf einen Punkt des Touch Screens gibt es mehrere Möglichkeiten. Zum einen ein reines Fadenkreuz, was dem Charakter anzeigt wohin er Laufen soll. Ein bißchen schneller Laufen könnte er vielleicht, wo wir gerade beim Thema sind. ;-) Sind auf dem aktuellen Screen Orte zu sehen die er betreten kann, wie z.b. das Flugzeuginnere, so wechselt das ganze an diesen Punkten auf einen Pfeil. Steht Ihr z.b. an einem festen Punkt, könnte man nun den Hilfemodus nutzen. Dazu tippt man das entsprechende Symbol an und alle wichtigen Orte auf dem Screen, sprich untersuchbaren Orte werden farblich hervor gehoben. Beispiel ist im Flieger z.b. das Schließfach oder eine Glasscherbe am Boden. Geht Ihr wieder zurück in das normale Spiel könnt Ihr das Fadenkreuz führen und mit dem Pen auf dem Touch Screen bleiben. Jetzt wechselt das ganze auf eine Zoomansicht und Ihr könnt mittels des Lupensymbols jeden Milimeter absuchen.

Berührt Ihr dabei einen wichtigen Punkten wird euch dies textlich angezeigt und Ihr könnt loslassen. Z.b. wird euch so die Glasscherbe angezeigt und der Charakter führt informatorische Gespräche mit sich selbst über die Scherbe. Ist es etwas das Ihr nutzen könnt drückt man einfach das Steuerkreuz nach rechts und wechselt vom Lupen z.b. in das Handsysmbol. Im Falle der Glasscherbe hebt Ihr diese auf und verstaut sie im Rucksack und damit im Top Screen. Wechselt man jetzt z.b. in den Hilfe Modus, sieht man plötzlich das die farbliche Kennzeichnung des Ortes wo die Scherbe lag weg ist. Eine kleine Hilfe und man weiß immer das hier und da doch noch etwas zu tun ist, solange dieser Ort farblich unterlegt ist. Was einen gerne mal zur Weißglut bringt. ;-) Nächstes Beispiel für die Items und Rätsel Umsetzung ist der Boden des Fliegers. Ihr könnt diesen untersuchen und findet dort z.b. Ginas Haarklammer. Diese könnt Ihr ebenfalls im Rucksack verstauen und geht jetzt z.b. in das Cockpit. Wieder untersucht man alles mögliche und entdeckt einen Hebel, der die Luke des Fliegers am Bug öffnet. Allerdings geht diese Luke nach einer gewissen Zeit einfach wieder zu, weil der Hebel nicht hält. Natürlich partout in dem Moment als Ihr die Luke laufend erreicht. Jetzt kann man mit allem was man im Rucksack hat versuchen etwas dagegen zu tun. Auch ein Punkt der sehr oft im Spiel vorkommt. Aktiviert man z.b. das falsche, wie hier vielleicht die Glasscherbe und führt diese über den Hebel, so bekommt Ihr das auch als Text angezeigt, das Ihr hier eben total daneben liegt. Anders wenn Brian hier z.b. die Klammer aus dem Rucksack holt. Plötzlich geht es und Ihr könnt mit der Klammer den Hebel arretieren. Rätselkost vom feinsten muß ich sagen und abseits der Beispiele aus einem Another Code selten anzutreffen auf dem DS in dieser Form.

Der Zeitintensive Faktor bei all dem ist das viele ausprobieren aller Items an den unmöglichsten Orten. Man weiß hier ist eine Rätsel und versucht alles logische hinzubekommen. Selbst anfangs eher nebensächliche Dinge werden so interessant. Einfallende Lichtstrahlen im Dschungel nimmt man eher unterschwellig wahr. Aber wie wäre es daran eine gefundene echte Lupe zu benutzen und man kann plötzlich den Lichtstrahl bündeln. Also von daher wartet ein excellentes Rätselgameplay auf den Spieler. Wären allein die Rätsel schon ein Killerfeature, so wartet im Verlauf des Spiels auch ein komplettes Dialogsystem mit anderen Charakteren auf euch, wo neben der Frage mehrere Antwortmöglichkeiten bereit stehen. Nicht umsonst und Ihr könnt euch denken das verschiedene Antworten verschiedene Dinge auslösen oder Rätsel unlösbar erscheinen lassen. Das ganze ist immer wieder vermischt mit den Sequenzen. Benutzt man z.b. das Fernglas, so wird die Sicht durch dieses in kompletter Animation dargestellt, was ebenfalls erneut der Atmosphäre zugute kommt. Wem selbst das noch nicht reicht kann selbst im Rucksack selber verschiedene Objekte miteinander kombinieren und löst eben erst dadurch ein wichtiges Rätsel. Dazu ist das ganze in einem sehr gelungenen Grafikstil gehalten, was die reine InGame Grafik angeht. Viele Details, warme Farben der jeweiligen Umgebungen wissen hier zu gefallen. Typische Sounds für jede der gesehenen Umgebungen gehören ebenfalls mit dazu. Mal abgesehen vom langsamen Lauftempo machte die Preview sofort Lust auf mehr. Wer auf das Adventure Gameplay alter Tage steht sollte hier auf jeden Fall zugreifen. Zwar hoffe ich nicht das Runaway den gleichen Weg wie vielleicht die Siedler geht. Aber wenn die Final Ende November das hält was die Preview verspricht steht einem schweren und langen, aber wunderbar zu spielenden Adventure Spaß nichts im Wege.

Erscheinungsdatum: 30.November 2007

matthias.engert@mag64.de (28.10.2007)

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