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NDS Ratatouille
 
 
Ratatouille - NDS
Kilian Pfeiffer (30.10.2007)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Disney Interactive
GENRE: Action
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-2
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Ja
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Kochen hat zurzeit wieder Hochkonjunktur: Nicht nur im TV sind die "Starköche" beinahe zu jeder Zeit auf jedem Programm vertreten, sondern auch in spielerischer Hinsicht geht es kulinarisch heiß her. Auch bei "Diner Dash", "Cake Mania" oder "Sophies Freunde - Kochspaß" wird der Spieler sprichwörtlich an den Herd gebeten und muss dort in mehr oder weniger ausführlicher Weise die Handwerkskunst des Kochens/Backens ausüben. Auch bei "Ratatouille" für den Nintendo DS geht es an den Herd, jedoch nicht ausschließlich, sondern zwischen den einzelnen Levels im Spiel. Im Vergleich mit der Game Boy Advance-Umsetzung ist festzustellen, dass der Umfang der Doppelbildschirm-Variante dem des kleinen Bruders deutlich hinterherhinkt, aber in grafischer und delikater Hinsicht die Nase vorne behält. Genaueres erfahrt Ihr im folgenden Test zum Nintendo DS-Spiel.

Menus und die Story....

Bei "Ratatouille" ist die Sache anders als bei gewöhnlichen Spiel-zum-Film-Umsetzungen. Die Titel haben Potenzial und sind im Vergleich mit einigen ihrer Konkurrenten auch im technischen Bereich ausgereift. Auch wenn das Augenmerk auf die jüngere Kinogänger-Fraktion gelegt wurde, die erst recht ihren Spaß beim Spielen haben sollte. Wie von einer guten Umsetzung gewohnt, ist diese mit deutschen Untertiteln unterlegt, so dass auch der Plog zwischen den Missionen ohne Verständnisprobleme verfolgt werden darf. Wie bereits auf dem Game Boy Advance springt Ihr mit Remy auch auf dem Nintendo DS durch die sauber dargestellte Spielwelt, erkundet ungemütliche Kanalisationsrohre und schnüffelt in den Küchen dieser Welt. Und das in einer handwerklich einwandfrei programmierten Grafik!

Ähnlich wie auf dem GBA ist Remy, die talentierte Ratte, Protagonist und Kochmeister in einer Person. Entlang der Filmstory erlebt Ihr einige brisante Szenen des Kinostreifens und nehmt in den Küchen dieser Welt Platz. Wer den Film nicht gesehen hat, wird sich freuen, aber auch begeisterte Kinogänger werden Remys helfende Taten hinter dem Herd mit Genuss erleben. Auch wenn vom spielerischen Aspekt her keine Herausforderungen geboten werden! Da nur ein Schwierigkeitsgrad im Spiel existiert, bleibt der Anspruch relativ gering - selbst Neulinge, oder gerade diese, dürfen sich daher auf ein einsteigerfreundliches Produkt freuen.

Technik und Gameplay....

Wie Ihr Remy durch die ansehnlichen Spielwelten steuert, liegt an Euch: ob Ihr den Touchpen als spielerisches Steuerungsutensil einsetzt (was sich in Kombination mit der Knopfbelegung aber leider als etwas kompliziert herausstellt) oder mit der üblichen Tastensteuerung in das Abenteuer startet, bleibt Euch überlassen. Allerdings ist letztere Variante die eindeutig bessere. Auf den Touchpen-Einsatz wird im Verlauf während der anstehenden Koch-Einsätze noch genauer eingegangen werden.

Obwohl wir bereits erwähnt haben, dass der spielerische Umfang im Vergleich zum GBA-Titel eingeschränkt ist, zeigt sich, dass man dennoch einen Blick auf das Software-Produkt werfen sollte. Überhaupt ist zu sagen, dass die drei für Nintendo-Konsolen veröffentlichten Versionen durch die Bank weg anders konzipiert wurden und individuelle Werte bezüglich der Umsetzung vermitteln können. Die DS-Version kann man eindeutig dem Jump'n Run-Genre zuordnen, da Remy die meiste Zeit durch 3D-Levels sprintet, die einen hervorragenden Tiefeneffekt aufweisen und in fachmännischer Weise auf die Spielkarte gebannt worden sind. Oft gilt es, lediglich einen bestimmten Zielpunkt im Level zu erreichen, eine Art Durchgang, der Euch zum nächsten Abschnitt führt. Leider ist der Durchmarsch-Faktor hier viel zu groß, da von gegnerischer Seite nur wenig Gegenwehr zu erwarten ist und Remy in rasend schneller Geschwindigkeit durch das Level durchrauschen kann. Hier geht es über die Dächer von Paris, vorbei an mit Elektrizität durchfluteten Starkstromkabeln, durch dreckig anmutende Kanalisationen und wieder zurück in menschliche Gourmet-Fabriken, besser bekannt unter dem Namen "Küche".

Von Zeit zu Zeit betritt Remy Bereiche, welche die Präsenz eines Menschen zeigen, was im Grunde nichts Gutes für unsere friedlich-gestimmte Ratte bedeutet. Anhand einer Anzeige erkennt Ihr, dass man Euch im Visier hat und auf Schritt und Tritt beobachtet. Je länger Ihr Euch in gefahrvoller Position befindet, desto weiter füllt sich die Anzeige - ratsam wäre es daher, so schnell als möglich unter den nächsten Tisch zu hoppeln oder eine der zahlreichen Dosen als mögliches Versteck zu nutzen. Denn gelingt es Euch nicht, schnellstmöglich für Entwarnung zu sorgen, wird sprichwörtlich der Krieg der Menschen gegen die Ratten ausgerufen und Remy erleidet ein wahres Bombardement mit Tomaten. Allerdings kann man diesem schnell entgehen und mucksmäuschenstill aus dem Blickwinkel des "Schützen-Commanders" fliehen.

Als ähnlich witzig stellt sich der Aufenthalt in einer der zahlreichen Kühlkammern heraus. Aufgrund der immensen Kälteeinwirkung zeigt Euch eine Anzeige die derzeitige Frostintensität, die zunehmend für schmerzende Erfrierungen auf Seiten von Remy führen kann. Kleinere Wärmegegenstände, die in zahlreicher Menge in den Kühlkammern verstreut sind, senken allerdings die Leiste und verschaffen Euch ein wenig zusätzliche Zeit. Denn des Öfteren müsst Ihr eine bestimmte Anzahl an Zutaten für später anstehende Koch-Sessions finden, die an den unmöglichsten Stellen im Level verteilt wurden. Knapp unter der Decke auf einer Wandleiste findet man dann eine Tomate, in der Spüle die notwendige Zwiebel. Jeden Level gilt es in konspirativer Manier zu erkunden, denn die Zutaten werden von dem mit Euch verbündeten Koch nun mal gefordert. Anderenfalls hat dieser kaum eine Chance den Forderungen seines herrischen Chefs nachgehen zu können.

Das Kochen hingegen ist eine äußerst angenehme Angelegenheit und in jeder Hinsicht erheiternd. Trotz seines Minispiel-Charakters, findet man auch auf langfristige Sicht Spaß an der Sache. Nicht nur während der Story dürft Ihr den Kochlöffel schwingen, auch vom Hauptmenü aus könnt Ihr eine kulinarische Sinfonie auf den Teller zaubern. Ein Tutorial führt Euch behutsam in die Materie der Gaumen-Künste ein, drei Schwierigkeitsgrade stehen zur Verfügung. Innerhalb einer bestimmten Zeit gilt es dann die für die Gereichte notwendigen Zutaten vorzubereiten, um sie später in liebevoller Weise zu einem leckeren Gericht zu kochen. Mit dem Touchpen schneidet Ihr Käse durch mehrmaliges Hin- und Herbewegen, zerkleinert Knoblauch durch mehrmaliges Antippen der Zutat oder stückelt Gemüse durch einmaligen Messereinsatz. Nun geht es daran, die vorbereiteten Zutaten der Gerichte parallel in drei Kochtöpfen zu kochen. Aufgrund der ansteigenden Hitze solltet Ihr Euch beeilen, so dass keines der Gerichte Gefahr läuft zu verbrennen. Durch kräftiges Pusten in das Nintendo DS-eigene Mikrofon kühlt Ihr die Töpfe kurzzeitig. Behutsames Rühren der gerade eben zugegebenen Zutaten lässt das Mahl schneller zu dem werden, was es letztendlich sein soll. Auch das Garnieren steht auf dem Programm, gestaltet sich allerdings ähnlich wie die Vorbereitung der Produkte. Im Gesamten aber ein sehr zugängliches, inspiriertes Spielchen, das Lust auf mehr macht.

Grafik & Sound....

Äußerst positiv überrascht waren wir von der Darstellung des Lizenzspieles, das uns bereits in der Game Boy Advance-Version überzeugen konnte. Die 3D-Welten sind mit Liebe zum Detail gestaltet worden, und versetzen den Spieler direkt in die von Ratten belagerte Küche. Abwechslungsreiche Umgebungen und flüssige Bildschirmdarbietungen vermitteln einen insgesamt positiven Eindruck. Standbilder aus dem Film erzählen die Geschichte des Kino-Blockbusters.

Wie bereits auf dem GBA ist auch der Soundpart eine sehr durchdachte Sache geworden und dank der inspirierenden, französischen Thematik ein kleiner Genuss für die Ohren. Passend zu den spielerischen Situationen wurde die Musikunterstützung gewählt und begleitet beim Spaziergang durch die bunt in Szene gesetzten Levelumgebungen in zunehmendem Maße.

Multiplayer....

Ein Lob für die Entwickler! Der Mehrspieler-Modus in "Ratatouille" fordert lediglich eine einzige Spielkarte, so dass bis zu drei andere Mitspieler nur ihren Handheld mitbringen müssen. Übrigens wird hier in spannenden Auseinandersetzungen gegeneinander gekocht und der Meister des Essbaren gewählt. Da es hierbei auf Zeit geht, solltet Ihr Euer Vorgehen gut durchdacht haben, um in möglichst kurzer Zeit die an Euch herangetragenen Aufgaben bestmöglich bestehen zu können.

Fazit....

"Ratatouille" auf dem Nintendo DS ist - ebenso wie auf dem GBA - eine gute Filmumsetzung geworden, die zwar in Sachen Schwierigkeitsgrad zu leicht ist, dennoch dank der tollen Präsentation und den witzigen Spielelementen zu überzeugen weiß. Der eingeschränkte Umfang ist zwar ein Kritikpunkt, allerdings werdet Ihr in dieser Zeit äußerst gut und technisch auf hohem Niveau versorgt werden. Hinzu kommen die witzigen Koch-Duelle für bis zu vier Personen, die sogar mit nur einer Karte bestritten werden dürfen. Für Zwischendurch ein optimaler Zeitvertreib! Steht Ihr auf Jump'n Runs, die sich an Einsteiger richten, dürft Ihr den Blick auf vorliegendes Produkt richten. Übrigens sei an dieser Stelle auch ein Vermerk auf die Wii-Version des Titels gerichtet, die ebenso hochwertige Kost verspricht. Im diesbezüglichen Test werdet Ihr allerdings mehr dazu erfahren.

 

+ Lizenz zum Film
+ gelungenes Koch-Minispiel
+ witziger Multiplayer-Modus
+ optisch ausgereifte Grafik
+ für Einsteiger optimal
- keine Schwierigkeitsgrade
- Zutaten-Suche etwas eintönig
- zu wenig spielerischer Umfang

GRAFIK: 76%

SOUND/EFFEKTE: 74%

MULTIPLAYER: 70%

GESAMTWERTUNG: 70%

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