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NDS Red Bull BC One
 
 
Red Bull BC One - NDS
Kilian Pfeiffer (03.10.2008)

SYSTEM: NDS US
ENTWICKLER: Playlogic
GENRE: Musik/Puzzle
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-8
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Faszinierend was die Herren Entwickler so alles auf einem Handheld veröffentlichen. Titel, deren Erscheinungstag seit Monaten bekannt ist, aber auch Umsetzungen, die von einer Woche auf die nächste wie aus dem Nichts erscheinen – ein solcher ist „Red Bull BC One", wobei der Name bereits Programm ist und aufzeigt, dass es wohl in die sportliche Richtung gehen dürfte. In der Tat ist das auch so, „Red Bull" als Hauptsponsor unzähliger Events, macht seinem Namen alle Ehre und entführt Euch in ein bislang unbekanntes Genre-Segment, das es für Nintendo-Konsolen noch nicht gab. Herzlich willkommen also bei einer Premiere!

Menus und die Story....

Es ist Zeit für coole Ausdrucksweisen, am Bein entlang labbernde Hosen und richtig fette Moves – „Red Bull BC One" ist der perfekte Ort, um genau jene Styles ausleben zu dürfen. Man ist unter sich, man lebt den Trend und kassiert dafür noch eine anständige Stange Kohle. In vorliegendem Titel wagt Ihr Euch in einen sogenannten „B-Boy-Battle", Breakdance in Reinkultur, gespickt mit coolen Moves und freakigen Sounds. Mal sehen, ob Euch das zusagt und wie Ihr mit dem Gameplay zu Recht kommen werdet.

35 Musiktracks sagen bereits einiges über den Titel aus – denn die Musik spielt eine wesentliche Rolle bei Breakdance-Events, logisch also, dass alle 36 Battles mit einer eigenen Mucke versehen wurden und die Atmosphäre dadurch gewaltig angehoben wird. Doch zunächst entscheidet Ihr Euch für Eure Landessprache, in unserem Fall Deutsch, denn ab und an dissen sich die Gegner mit einigen wenig tiefgründigen Plattitüden, typische Phrasen à la „Schau mich nicht so an oder willst Du meine Faust kennen lernen"? Wir wollen uns also in’s Getümmel wagen und legen los. B-Boy-Dasein: let’s start!

Technik und Gameplay....

Zwei Spielstände stehen Euch zu Beginn des musikalischen Titels zur Verfügung, im Hauptmenü wartet gar ein „Tutorial", das aber äußerst spärlich ausfällt und daher das Selbststudium während der Battles einen größeren Stellenwert einnimmt. Andererseits sei gesagt, dass die Lernkurve nicht allzu krass ansteigt, was wiederum bedeutet, dass nach zehn Minuten klar sein dürfte, wie sich der Titel nun steuert. Und in der Tat hat man den Dreh schnell raus, es darf also „gedanced" werden. Und so abgedreht, wie der Titel im ersten Moment erscheint, ist das Endresultat nun wirklich nicht – vor allem der Langzeitspaß ist hier zu erwähnen, da mit der Zeit der Anspruch rapide zunimmt und immer neue Highscore-Rekorde gebrochen werden müssen, um seine B-Boy-Rivalen vom Parkett zu fegen.

Doch bevor die Sessions starten, solltet Ihr Euch um Euren B-Boy kümmern, der grafisch in einzigartiger Weise daherkommt. Der Style ist pure Absicht, wird aber mit Sicherheit nicht jedem Spieler zusagen. Dennoch solltet Ihr zunächst Körpermaße festlegen, ihm ein paar Muskelpakete drauf spannen, die Hautfarbe bestimmen, Haarfrisur festlegen und selbstverständlich aus einigen coolen Outfits die passende Auswahl treffen. Noch ein stylisches Logo obendrauf und der Breakdance im Schlabberkostüm kann beginnen. Hat schon etwas, so durchgestylt den Breakdance-Bereich zu betreten…

Was nun folgt, ist das Gameplay, das Euch während Eurer Karriere begleiten wird. Es geht durch insgesamt acht Metropolen, Ihr macht Rast in Moskau oder in Rio de Janeiro und diversen anderen Städten. Konkurrenten warten unzählige auf Euch, um einen zu schlagen, gilt es eine gewisse Punktzahl zu überbieten, die im Laufe der Zeit und mit der Gegnerschaft immer höher wird. Aber vor allem wie die Battles ablaufen, ist eine Sache für sich und bietet durchaus reizvolle Momente, ganz besonders in höheren Stufen. Aus unterschiedlichen Gameplay-Teilen zusammengesetzt, bedeutet der Breakdance vor allen Dingen ein gutes Reaktionsvermögen, da alles auf Zeit abläuft. Den Hauptpart nehmen die Posen des B-Boys ein, die Ihr dadurch aufzeigt, indem Ihr als Spieler gleichfarbige Elemente auf dem Touchscreen miteinander verbindet. Aber immer in der Form, dass Eure Zeichnungen einen geschlossenen Kreislauf ergeben. Ein Beispiel: Wenn beispielsweise zehn blaue Punkte auf dem Screen zu finden sind, kassiert Ihr mehr Punkte, wenn alle zehn in Eure Zeichnung einbezogen werden, als lediglich sieben Stück zu integrieren. Jedoch sitzt Euch die herunter tickende Zeit im Nacken, daher müsst Ihr das eine oder andere Mal Abstriche von der perfekten Darbietung machen.

Da zumeist mehrere Farbelemente auf einem Screen erscheinen, müsst Ihr des Weiteren auch noch Vorsicht walten lassen, da in einem Turn, wie gesagt, nur gleichfarbige Buttons in das Konstrukt einfließen dürfen. Berührt Ihr aus Versehen eine weitere Farbe, geht einer Eurer drei Lebenspunkte flöten. Ebenso warten Spezialpunkte darauf, kassiert zu werden. Dies ist allerdings nur dann möglich, wenn ein sternförmiger Punkt in einen Style eingebaut wird und dieser als Anfangs- und Endpunkt fungiert. Euer Punktekonto wird es Euch danken, keine Frage. Die größtmöglichen Formen garantieren Euch übrigens eine „Perfekt"-Auszeichnung, die im Folgenden zu Multiplikatoren führt und weitere wertvolle Punkte auf den Highscore addiert. 14 zusätzliche Minispiele, die immer mal wieder zwischen den Styles auftauchen, sorgen für Kurzweil, obwohl der Innovationsfaktor gering bleibt. Beispielsweise müsst Ihr einen B-Boy anhand von einer Punktelinie nachzeichnen oder diesen mit Farbe vollsprühen, sowie abwechselnd Button-Smashing auf dem Screen betreiben. Erst nach und nach schaltet Ihr alle Minispiele frei, die dann über das Hauptmenü jederzeit gespielt werden dürfen. Schade ist jedoch, dass die auf dem Topscreen dargestellten Breakdances nur mit einem schielenden Auge betrachtet werden können, da das Geschehen nun mal auf dem Touchscreen abläuft. Umso besser aber, dass im Nachhinein eine Wiederholung Eure Künste ein weiteres Mal zeigt.

Grafik & Sound....

Grafische Eigenheiten in sehr speziellem Maße! So oder ähnlich könnte man das „Playlogic"-Produkt wohl am besten beschreiben. Ein wenig erinnert das ganze an den Gamecube-Titel „Killer 7", die Charakterdarstellungen lassen vermuten, dass man es hier mit einer Ansammlung von Polygonhäufungen zu tun hat, wobei die Optik gar keinen so schlechten Eindruck hinterlässt. Aber halt einen äußerst eigenwilligen, den definitiv nicht jeder als positiv bezeichnen würde. Die über 70 verschiedenen Bewegungen der B-Boys sind hingegen erste Sahne, auch die eingestreuten Real-Videos können sich qualitativ sehen lassen.

Zum Thema Sound: Diesen muss man mögen, denn freakiger geht es nun mal nicht. Rein elektronisch erzeugte Musik, mit Beats versehen und zu ultracoolen Samples zusammengebaut. Das passt perfekt zum Titel, und zeigt in wunderbarer Weise, wie sich Gameplay und Akustik ergänzen können. Am besten wäre es, den Titel mit Kopfhörern zu zocken – dann kommt das spielerische B-Boy-Gefühl gleich doppelt so gut rüber!

Multiplayer....

Mit zwei Nintendo DS-Konsolen und zwei Spielkarten bewaffnet, kann das B-Boy-Duell also losgehen. Das, was Ihr sonst gegen die CPU auf’s Parkett legt, geschieht in diesem Fall gegen einen Kumpel – und in der Tat schafft das Laune, da somit die interne Rangliste bestimmt wird und derjenige siegt, der ein schnelleres Reaktionsvermögen besitzt. Solltet Ihr im Besitz zweier Spieler sein, ist der Probe-Breakdance also Pflicht!

Fazit....

„Red Bull BC One" schlägt zwar in eine andere Kerbe als die gewöhnliche DS-Kost, überzeugt aber als später kniffliger Reaktionstest, den Ihr als geneigte Spieler definitiv probegespielt haben solltet. Warum? Weil auch Nischenspiele eine Chance verdient haben und ein einzigartiger Grafikstil durchaus überzeugenden Charakter haben kann. Die Animationen der B-Boys sind klasse, der Story-Modus braucht seine Zeit, um ihn erfolgreich zu beenden und 35 Tracks sorgen dafür, dass Ihr mit freakigem Sound verwöhnt werdet. Gebt dem Titel eine Chance!

 

+ 35 Tracks
+ über 70 Animationen
+ einzigartiger Style
+ 14 (simple) Minispiele
- zielgruppenspezifisch
- später sehr anspruchsvoll
- keine Endbosse mehr
- dürftiges „Tutorial"

GRAFIK: 70%

SOUND/EFFEKTE: 73%

MULTIPLAYER: 67%

GESAMTWERTUNG: 68%

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