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NDS Rune Factory 2: A Fantasy Harvest Moon
 
 
Rune Factory 2: A Fantasy Harvest Moon - NDS
Matthias Engert (20.11.2010)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Marvelous
GENRE: Aufbau/RPG/Sim.
SPIELER: 1(4) Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-6
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK6
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
WI-FI: Ja

   
Einleitung....

Lange Zeit gab es im Genre der Landwirtschaftssimulationen nur einen Vertreter - Harvest Moon. Es war immer irgendwie ein spannender Moment, sobald ein neuer Teil den Spiele Markt erreichte. Ab und zu gab es mal Konkurrenz, aber kein Titel schaffte es am Thron zu sägen. Dann kam Rune Factory nach Deutschland. Eine Serie, die aus gleichem Hause stammt und schon seit einiger Zeit in anderen Erdteilen für Furore sorgte. Und wie sich zeigen sollte auch zurecht. Erweiterte man doch das bekannte Farm Gameplay um weitere Aspekte, bot einfach mehr Tiefgang und vor allem das Monster Feature, welches dem Titel sein unverwechselbares Flair gibt. Gibt es auf anderen Märkten schon Teil der 3 der Handheld Version, hat es aktuell zu uns der 2.Teil der Rune Factory Serie geschafft. Voller Vorfreude konnte der Titel auch für mich nicht schnell genug in den DS wandern und man war gespannt, zu welchem Höhenflug der aktuelle Teil ansetzt. Wollen also schauen, was der Teil zu bieten hat....

Menus und die Story....

Wie mittlerweile bekannt sein dürfte, kommt ja auch Rune Factory aus der gleichen Entwicklerstube wie Harvest Moon. Wie schon beim ersten Teil angemerkt, hat man hier den Eindruck, dass sich die Entwickler von Marvelous mehr austoben konnten und auch die Zielgruppe vom Alter her nach oben schraubt. Etwas das sich mit dem zweiten Teil nicht geändert hat. Ebenfalls unverändert sind auch wieder die Rahmenbedingungen des Titels. Zunächst bekommt der Spieler wieder ein komplett deutsches Spiel an die Hand, darf sich über 2 separat nutzbare Speicherstände freuen und kann erneut einen Online Modus nutzen. Wer dies nicht kann oder möchte, hat aber auch wieder die Möglichkeit, Offline mehrere Systeme zu verbinden. In Sachen Story kommt einem das Ganze irgendwie bekannt vor. Wieder übernehmt Ihr hier einen jungen Helden, der sein Gedächtnis verloren hat. Ihr erreicht hier den Ort Alvarna, ohne jedoch zu wissen, wie Ihr hierher gekommen seid. Zu Beginn trefft Ihr eine junge Dame namens Mana, die zusammen mit ihrem Vater einen örtlichen Shop betreiben. Sie ebnen euch den Weg in das Spiel, in dem sie euch eine alte verlassene Farm überlassen, die es gilt wieder auf Vordermann zu bringen. Dazu beginnt nun die Suche nach Erinnerungen und dem Streben nach familiären Glück. Denn Heirat und Kinder sind im zweiten Teil ein noch größerer Bestandteil. Vor allem auch deshalb, weil man in Rune Factory 2 auch 2 Generationen erleben und spielen kann. Inhaltlich wohl der größte Unterschied zum Vorgänger. Und wie sich zeigen sollte, zieht dieses Feature eine ganze Kette an kleinen Veränderungen nach sich, die sich leider nicht nur Positiv auf das Spielgeschehen auswirken sollten....

Überhaupt ist die Story im Gesamten in meinen Augen dünner als im ersten Teil und man verdrängt diese eine äußerst lange Zeit. Natürlich gibt es auch hier einen Gegenspieler und der Ort Alvarna beherbergt mehr Geheimnisse, als man Anfangs denkt. Aber jederzeit präsent, geschweige denn episch und mystisch empfinde ich sie nicht. Der Start selber ist ähnlich gehalten wie im Vorgänger. Unter einem netten Liedchen, werden euch in einem Vorspann viele Charaktere aus Alvarna, samt Örtlichkeiten vorgestellt. Emotional gemacht, ist dies zunächst eine sehr gute Einstimmung. Am Ende wartet das eigentliche Hauptmenu, dass erneut recht spartanisch daher kommt. Ihr habt hier die Auswahl ein neues Spiel zu beginnen, ein gespeichertes Fortzusetzen, oder das WFC Setup zu besuchen. Mehr ist es dann zunächst auch nicht und wir können uns direkt in das Gameplay von Runde Factory 2 wagen.

Technik und Gameplay....

Wie schon erwähnt macht man im zweiten Teil der Rune Factory Serie vieles etwas anders. Der eigentliche Hauptgrund dafür ist das 2-Generationen Feature im Spiel, dass vor allem zu Beginn des Spiels für einen recht zähen Spielverlauf sorgt. Denn ohne einen Blick in das Handbuch würde man von diesem Feature nichts wissen. Wollte man es einfach ausdrücken und auf den Punkt bringen, so startet man das Spiel mit einem festen männlichen Charakter, sucht sich eine Frau und Heiratet. Aus dieser Ehe entsteht Nachwuchs, mit dem man das Spiel praktisch noch mal beginnt. Hier könnte man wählen ob weiblich oder männlich und bekommt erst dann auch Zugriff auf alle Locations und Feature des Spiels. Eine durchaus ungewöhnliche und spannend klingende Geschichte, die aber eben auch ihre Tücken in sich birgt. Sobald man als Spieler im Spiel angekommen ist, erwartet euch das erste Treffen mit der zarten Mana und ihrem Vater. Am Ende des Gespräches darf der Spieler das erste mal Agieren und man bekommt schnell das Grundgerüst in Sachen Steuerung, Inventory und Sichtweise zu Gesicht. Hier gibt es wenig Neues zu berichten. Und was man geändert hat, ist durchaus besser gelöst als im Vorgänger. Vor allem das Menu-, Item- und Ausrüstungshandling. In Sachen Sichtweise bleibt man dem System treu. Der Touch Screen bietet euch die eigentliche Action, während der Top Screen wieder das Thema Karten abdeckt und euch erneut mit einigen grundlegenden Infos versorgt. Neben Jahres- und Uhrzeit gibt’s ein Wettersymbol und der eigentliche Tag wird angezeigt. Neben normalen Wochentagen bietet Rune Factory natürlich auch Sonn- und Feiertage.

Wenn wir gerade bei diesem Thema sind, kümmern wir uns auch gleich darum. Rune Factory 2 bietet das gleiche System wie alle Konkurrenz Produkte. 4 Jahreszeiten mit je 30 Tagen, wobei ein Tag in gut 15 Minuten vergeht, sofern man sich an Orten aufhält, an denen die Zeit auch verstreicht. Nur innerhalb von Gebäuden wird die Zeit angehalten. Alles andere in Sachen freier Natur und auch die enthaltenen Dungeons und Freiareale kommen mit dem Zeitfluss daher. Doch vorher gibt es noch weitere "kleine Dinge" anzusprechen. Stichwort Sichtweise und Grundsteuerung. Auch in diesem Bereich gibt es eigentliche keine Veränderungen. Ihr seht alle Geschehnisse aus der Iso Sicht über dem Helden und bewegt diesen im kompletten 8-Way System durch die Gegend. In diesem System habt Ihr zunächst simple Möglichkeiten. Ihr könnt per A-Taste Dinge aufheben, Leute ansprechen und per Tastenkombinationen Hilfsmittel, Items, Gerätschaften und auch Waffen benutzen. Hier gibt es die ersten größeren Unterschiede zum eigenen Vorgänger, die man durchaus als gelungen ansehen kann. Bedingt durch etwas mehr Zauberei und Specials, gibt es nun 4 dieser Bereiche. Da würde man mit der B-Taste nicht weit kommen. Also nimmt man hier die L-Taste zu Hilfe. Hält man diese gedrückt und nutzt die B-Taste, so kann man bequem durch eine erscheinende Leiste der Werkzeuge, Waffen oder auch Flaschen scrollen. Diese gibt es hier wie in alten Zelda Spielen, und dienen zum Füllen mit Tränken, die euch im Kampf mit frischer Lebensenergie versorgen. Drückt man L plus A, so gelangt man praktisch Live in den eigenen Rucksack und kann dort zwischen den Inhalten durchscrollen. Logisch das man alles gleich anwählen und damit in die Hand nehmen kann. Überhaupt ist der Rucksack selber ein extrem gelungener Punkt. Satte 45 Ablageplätze mit jeweils 9 möglichen Items in der Menge sind sofort von Anfang an möglich. Platzprobleme hat man hier überhaupt nicht. Nächster Aufruf wird mit L plus Y getätigt und ruft Specials zum Thema Waffen auf. Trägt man z.b. ein Schwert, verfügt der Charakter über einen speziellen Ausrüstungsslot, den man mit Emblemen füllen kann, welche Aktionen verstärken können. Zu guter Letzt kann man per L plus X das Thema Magie aufrufen. Auch hier kann der Charakter im Verlauf spezielle Aktionen wie z.b. Feuerbälle erlernen und im Kampf nutzen. Hier spielen dann aber als Voraussetzung die sogenannten Runenpunkte wieder eine Rolle und wir kommen zu einem weiteren ganz wichtigen Aspekt in Rune Factory 2.

Wieder existieren im Touch Screen links oben 2 Energieleisten. Die obere Leiste definiert hier eure Lebensleiste und eigene Gesundheit in Form von HP. Darunter gibt es die Leiste für die Runenpunkte (RP). Alles im Spiel, dass mit körperlicher Arbeit und Kampf zu tun hat, zieht euch Energie ab. Zuerst leert sich die Runenpunktleiste, außer Treffer eines Gegner erwischen euch. Ist die RP Leiste leer, geht es an die eigene HP Leiste. Ist diese leer, egal durch welches Ereignis, ist das Spiel vorbei und Ihr erlebt auch in Rune Factory 2 das mittlerweile bekannte "Harte Game Over", sprich Ihr landet danach nicht in einer Klinik oder ähnlichem, sondern findet euch unverrichteter Dinge auf dem Hauptmenu wieder. Hier dürft Ihr euer letztes Savegame laden, das je nachdem wie lange es zurück liegt, auch für einen Frustschrei sorgen kann. Denn Speichern kann man hier nur im eigenen Wohnhaus und an Speicherpunkten in den Höhlen, wobei das nun wiederum auch ein Highlight darstellt. Wer täglich morgens nach dem virtuellen Aufstehen speichert, hat mit diesem Kritikpunkt aber kaum Probleme. Sollte man sich schnell angewöhnen. Doch weiter zum Thema Energie. Einfach gesagt zieht euch im Spiel z.b. das simple Gießen von Früchten auf den Feldern Energie ab. Aber und das erstaunt den eingefleischten Rune Factory Crack sehr schnell, dauert das diesmal eine Ewigkeit. Sprich leere Leisten erlebt man hier für lange Zeit eigentlich nicht. Zumindest nicht bei der Farmarbeit. Das ist das ganze Gegenteil zu früher. Da waren die Leisten zu schnell leer, hier könnte man übertrieben gesagt, 2 Farmen an einem Tag bewirtschaften und wäre nicht erschöpft. Ist aber nicht der einzige Punkt, bei dem man gleich von Anfang an etwas erstaunt auf die Inhalte schaut. Denn gerade was die Farmarbeit angeht, hat man gleich von Beginn an alles zur Verfügung, was in anderen Versionen erst langwierig erspielt werden musste.

Gerade die Werkzeuge sind hier unbedingt zu nennen. Einfaches Beispiel. Alle Gerät sind sofort auf Max, sprich die Gießkanne kann sofort 9 Felder mit einmal bewässern, die Axt auch die größten Baumstümpfe erledigen und der Hammer große Geröllbrocken zermalmen. So schön das ist, irgendwas fehlt dadurch in Sachen Motivation. Denn unabhängig davon ist trotzdem das bekannte Levelsystem enthalten. Ein Blick in das Pausenmenu verrät schnell, dass man sich hier durchaus an Frontier anlehnt. Denn neben der Rubrik des Charakters selber, gibt es auch hier wieder die Abteilung Fähigkeiten. 12 an der Zahl, kann sich der Charakter erneut über die Zeit steigern und verbessern. Sprich je mehr Arbeit man auf den Feldern verbringt, um so höher das Level in der Landwirtschaft. Das gleiche z.b. im Bereich Bergbau, wenn man oft den Hammer einsetzt, oder Dinge wie Zauber, Fischen und natürlich die Fähigkeit Waffen. Je mehr man kämpft, um so höher das Level dazu und damit die Wirkung der eigenen Waffen. Das System ist genial, im Falle der Landwirtschaft aber recht unsinnig im 2er auf dem DS. Anders sieht das wie gesagt beim Kampfteil aus. Zunächst kann man sich den Charakter unabhängig von den Fähigkeiten anschauen. Auch er selber besitzt ein Level, das diverse Stats nach sich zieht. Eigenschaften wie Angriff, Verteidigung oder die Initiative. Daran gebunden sind auch die reinen HP des Charakters. Zwar haben die Leisten immer die gleiche Länge auf dem Touch Screen, stellen aber je nach Level immer mehr HP dar. Zu guter letzt findet man hier die Ausrüstungen und natürlich die Geldmenge, die man aktuell zur Verfügung hat. Wie schon im Vorgänger kann der Held beide Hände nutzen. So z.b. für ein einfaches Schwert und Schild, oder eben auch für eine beidhändig nutzbare Waffe. Speere, Äxte und natürlich die Zauberstäbe sind hier wieder verfügbar. Für diesen Teil gibt es zu Beginn im Spiel einen Waffenshop, der aber nur über begrenzte Angebote verfügt. Killer Feature auch auf dem DS ist nämlich erneut hier nun die Fähigkeit Schmiedekunst, die es euch erlaubt aus gefundenen Dingen wie Erzen oder Stöcken selber Waffen herzustellen. Ein System, dass man auch von der Wii Version Frontier her kennt.

Der Haken an der Sache ist aber, dass man dafür die 2.Generation im Spiel erreicht haben muss. Erst in diesem Durchgang, den man übrigens unabhängig von der Story Endlos spielen kann, steht euch diese Fähigkeit auch zur Verfügung. Genauso wie z.b. das Kochen, die Pharmazie oder die Kommunikation mit anderen Spielern. Im ersten Teil kommt man komplett ohne diese Bestandteile aus. So kommt es doch, dass dieser erste Teil in meinen Augen durchaus auch zähe Momente bietet. Der Grund dafür liegt auch in weiteren Dingen und ich bekomme die Kurve zum Monster Gameplay. Ein wichtiger und nach wie vor genialer Bestandteil der Rune Factory Serie. Abseits der Stadt mit ihren Läden, Personen und der eigenen Farm, samt dem großen umfangreichen Feld, gibt es natürlich wieder die Kampfaction. 4 verschiedene Areale, die nicht nur in Dungeons spielen, warten hier auf euch. Nachteil erneut im ersten Teil des Spiels, dass man diese nur sehr oberflächlich durchqueren kann. 4-5 Bereiche und man findet allerorten Tore zu weiteren Locations, die man aber erst in der 2. Generation öffnen kann. Gefallen hat hier aber erneut die Einteilung in Jahreszeiten. Jedes der Gebiete stellt eine Jahreszeit dar, so dass man eigentlich immer auf alle Ernteprodukte zurückgreifen kann. Denn in jedem der 4 Gebiete herrscht immer nur eine Jahreszeit. Und diese Gebiete dienen nicht nur zum Kämpfen, sondern auch um Felder zu bestellen, die es dort ebenfalls gibt. Hier ist dann z.b. das sehr langsame zur Neige gehen der Energieleisten durchaus ein Vorteil, weil man Kraft und Ausdauer für die Bewirtschaftung der Felder und Kämpfe hat, ohne zwischendrin abbrechen zu müssen, oder gar in die Stadt zurück muss, um in dem auch hier enthaltenen Heilbad für teures Geld seine Leisten aufzufrischen. Überhaupt sind die Preise für alle möglichen Dinge durchaus recht happig. Allein Saatgut ist wirklich Teuer im Vergleich zu den Vorgängern. Vor allem ganz am Anfang sind selbst Rüben fast unerschwinglich. Selbst Gras, was hier im 2er aber wieder nachwächst, ist nicht gleich möglich. Brauchen tut man das Gras allerdings schon. Und ich bekomme wieder die Kurve zurück zum Monster Gameplay. Denn auch hier haben sich Kleinigkeiten gegenüber dem ersten Teil geändert.

Je nach Areal und Dungeon erwarten euch zunächst viele verschiedene Monster. Wie immer gibt es hier die Abteilung Nahkampf, aber auch wieder reichlich Fernwaffen Dödel. Neu ist die Tatsache, das man bei einem Location Wechsel immer wieder auf neu generierte Monster trifft. Zwar gilt es auch hier kleine Gebilde, aus denen diese immer wieder generiert werden zu zerstören. Wechselt man aber kurz den Bereich und geht wieder zurück, sind sie wieder komplett da. Positiv um Erfahrungspunkte zu sammeln, so dass man im Level steigt. Dauert dennoch recht lange, bis man im 2er ein Charakterlevel steigt. Weiterer wichtiger Punkt sind natürlich wieder die Produkte, die man den Monstern auf verschiedene Weise entlocken kann. Das typische Gameplay, wo bestimmte Monster z.b. Milch oder Wolle geben, ist auch hier vorhanden. Um diese allerdings nutzen zu können, muss man die Monster gefügig machen. Zu einem bestimmten Zeitpunkt im Spiel, darf man erneut einen Stall bauen, der wieder auf 4 Etagen reichlich davon aufnehmen kann. Über ein bestimmtes Item kann man die Monster wieder versuchen zu streicheln, so dass sie sich Zähmen lassen. Dann darf man sie in den Stall schicken und von nun an nutzen. Entweder kann man ein Monster jederzeit mit auf Pirsch nehmen. Sprich im Kampf ist man nun zu Zweit und das Monster stirbt nicht, wenn dessen Leiste auf Null ist, sondern wird quasi zurück in den Stall gebeamt. Zweiter Punkt ist die Nutzung der Tiere bei der Farmarbeit, so dass sie euch hier Arbeit abnehmen. Allerdings und das ist auch wieder so ein schmaler Grad, braucht man das bei voll entwickelten Werkzeugen kaum. Wirklich eher interessant, wer hier das Endlos Spiel angehen will und wirklich in allen Arealen Felder bestellt. Dann macht das wie immer Sinn. Dabei spielt auch hier wieder das Emotionslevel der Monster eine Rolle. Sprich wer sich liebevoll um seine Monster kümmert, den belohnen sie mit maximal 10 Freundschaftspunkten, die sich auf die Effektivität beim Kampf, der Farmhilfe und den Produkten auszahlt. Denn wie auf der Wii gibt es alle Produkte wieder in verschiedenen Wertigkeiten.

All diese Dinge bauen nun aber vor allem auf der wohl größten Neuerung auf, die das Gameplay aber leider auch ein wenig in die Länge zieht und dem Spiel nur bedingt gut tut. War man früher vollkommen frei in seinen Entscheidungen, was man tun möchte, so greift im 2er ein komplettes Auftrags Gameplay. Innerhalb der Stadt gibt es ein sogenanntes Schwarzes Brett. An diesem hängen immer wieder Aufträge der Stadtbewohner, die von euch irgendetwas wollen. Nur wenn man diese Aufträge auch löst, kommt man im Spiel voran. Gutes Beispiel sind die Werkzeuge. Viele bekommt man nur nach dem Lösen einer dieser Aufgaben. Würde man diese nicht beachten, man würde z.b. ewig nach dem Hammer oder der Sichel suchen. Unglücklich dabei ist die Mischung aus Anspruch und vor allem langatmiger Latscherei in den Arealen. „Bring mir das", „Such mir dieses" sind dabei die häufigsten Varianten. Dabei oft wirklich leichte Aufgaben, die einfach nur im Sammeln bestimmter Dinge bestehen. An sich eigentlich kurze Aufgaben, wenn da nicht die Lauferei wäre. Auftrag am Brett lesen, danach erst mal den Charakter suchen. Der erzählt euch was er will. Dann läuft man in das Areal oder Haus, wo etwas zu finden ist. Ist man fertig geht man erneut zum Charakter und nach einem weiteren Small Talk bekommt man die Aufgabe als gelöst und erhält die Belohnung. So kommt man zu Beginn am schnellsten an Geld und eben wichtige Items. Mir persönlich sind viele dieser Aufgaben einfach zu seicht ausgefallen. Wenig Anspruch, so dass sich dies in meinen Augen teilweise langatmig spielt. Da fehlt so ein wenig der Kick, wie eben beim Thema maximal entwickelte Werkzeuge. Gerade dies war ja ein Motivationspunkt in den Vorgängern. Man schreibt dem Spieler hier in meinen Augen zuviel vor. Irgendwann hat man dann auf einmal wieder zuviel Geld, so dass man durchaus die Lust verliert sich um die Farm zu kümmern. Denn weder kann außerdem das Haus ausbauen, noch sonstige Einrichtungen upgraden. Das ändert sich erst in der zweiten Generation. Zumindest teilweise. Weiß man im ersten Teil gar nicht wohin mit den täglich in Unmengen neu generierten Gräsern auf den Feldern, um dann eben mit der möglichen Pharmazie doch wieder gefordert zu werden. Aber es zieht sich eben oft zu lange hin. Man hat durchaus zwischendurch immer mal ein kleines bis mittelschweres Motivationsproblem im Spiel. Wofür mache ich das und warum sollte ich mich um jenes kümmern? Ging mir zumindest immer mal so. Und diese Gefühl hätte ich bei einem Rune Factory eigentlich nicht erwartet.

Da hilft es auch nicht wenn es Hunderte an Aufträgen gibt. Auch hier zieht das Thema erst in der zweiten Generation etwas an. Nur dazu muss man auch erst mal wissen, dass diese existiert. Wer es weiß und von Anfang an eine Auserwählte unter den Dorfbewohnerinnen hat, kann dies sogar Beschleunigen. Das gefällt mir wieder gut. Es muss also nicht zwingend ein bestimmter Zeitraum, von z.b. 1 Jahr vergehen. Das geht auch schon eher. Dann erhascht einen schon erst mal ein extremer Motivationsschub. Und dennoch fehlt dem 2er insgesamt der Kick und das Suchtgefühl, dass im Vorgänger und auch in Frontier so stark ausgeprägt war. Der Titel macht Spaß, keine Frage, aber man sollte andere Maßstäbe ansetzen und bei weitem nicht eine tiefgehende und motivierende Story erwarten. Darin das Gameplay eingebettet, das einem immer ein wenig an die Hand nehmen will und nicht die Freiheit lässt, die man sich als Spieler wünscht. Schon kurios, dass einen hier die Vorteile wie voll entwickelte Werkzeuge, ein riesiger Rucksack eher die Motivation nehmen. Denn genau solche Dinge waren für mich ja auch der Grund, in den Vorgängern manche Nacht rumzubringen, um endlich effektiver spielen zu können. Hätte ich nicht gedacht. Teils ungewöhnlich im Gameplay und ohne den Suchtfaktor des Vorgängers kommt der zweite Teil daher. Unterhaltsam, aber nicht der Killer Titel den man vielleicht erwarten konnte. Das ist Rune Factory 2 auf dem DS.

Grafik & Sound....

Grafisch gefällt mir auch der 2er sehr auf dem DS. Das liegt vor allem an der wieder erwachsener wirkenden Grafik der Umgebung. Noch einen Tick edler als im Vorgänger, könnte der Titel so auch jedem Adventure Konkurrenz machen. Weiche Animationen, viele kleine Effekte im Umkreis und selbst die reine Kampfaction ist sehr stimmig umgesetzt. Von daher macht man wieder vieles richtig im 2er. Eine gute Kollisionsabfrage in den Arealen, wird hier nur getrübt von manchen kuriosen Rucklern in der Stadt. Eher ungewöhnlich, weil es hier meist einen Tick steriler zugeht. Dort wo es angebracht ist, wie eben auf den Feldern, ist dazu alles sehr schön Farbenfroh gestaltet. Richtig satte Farben, die einem da entgegenflimmern. Bis auf die technische Macke in der Stadt sehr passend für ein Spiel dieser Art.

Auch beim Sound gibt es wenig zu meckern. Sehr schöne Melodien in allen Arealen, die auch immer wieder variieren, gehört klar zu den Pluspunkten im Spiel. Das gleiche gilt für die Effekte, wobei sich hier besonders die Kampfaction hervor tut. Etwas mehr hätte man vielleicht bei den Monstern machen können. Sie geben mir zu oft Einheitslaute von sich. Hier war der Vorgängern etwas gelungener. Dennoch gerade beim wichtigen Thema Musik ein guter Titel auf dem DS.

Multiplayer/Online Inhalte....

Der Mehrspieler Modus und auch die Möglichkeit Online zu Agieren, ist umfangreicher als im Vorgänger. Hat allerdings einen entscheidenden Haken. Wer denkt, er könne sich hier mit Spielern aus der ganzen Welt treffen, liegt daneben. Zwingend notwendig sind Freunde und deren Codes. Nur wer diese zur Verfügung hat, kann auch diese Möglichkeiten nutzen. Dabei sind die Aktionen zumindest dann interessant, wenn man wirklich schon eine ganze Weile gespielt und einen ebensolchen Crack unter seinen Freunden hat. Denn egal ob Lokal oder per Online Verbindung. Nutzen könnt ihr zum einen den Objekttausch, den man auch auf Monster erweitern kann, und der Möglichkeit Monster beider Spieler zusammen zu bringen. Dragon Quest Verhältnisse gibt es aber nicht. Also nichts mit Fortpflanzung. ;-) Zudem kann man in der zweiten Generation ein kleines Minispiel freischalten, an dem dann bis zu 4 Spieler teilnehmen können. Eher was zum Zeitvertreib zwischendurch. Wünschen würde ich mir eher einen großen Markt mit weltweit agierenden Spielern. Das wäre schon so ein kleiner Traum für ein Rune Factory Spiel. So bleibt der Mehrspieler und Online Bereich doch nur den Spielern vorbehalten, die eben einen oder mehrere Freunde mit Spiel und gleicher Vorliebe zur Verfügung haben.

Fazit....

Rune Factory 2 war eigentlich einer meiner Most Wanted Titel in diesem Jahr. Nach dem Vorgänger und auch der für mich genialen Frontier Version auf der Wii, war meine Erwartungshaltung extrem hoch. Das gebe ich gerne zu. Gemessen daran ist der 2er auf dem DS fast schon ein kleiner Rückschritt. Aber das ist nur die persönliche Einschätzung eines Rune Factory Verrückten. Aber selbst wenn man sich manche Facts einfach mal objektiv anschaut, erreicht der 2er nicht den Kick und vor allem den Suchtfaktor des Vorgängers. Das Aufgaben Gameplay, dass den Spieler zu oft an die Hand nehmen will und zudem oft eher leichte Inhalte präsentiert, tut dem Spiel nicht unbedingt gut. Auch das man vieles, für das man früher Stunden motiviert gespielt hat, hier sofort zur Verfügung hat, erzeugt kurioserweise eine gewisse Ernüchterung beim Spieler. Die Farmarbeit ist nicht so wichtig und das Monster Gameplay zieht wie vieles im Spiel, erst in der zweiten Generation an. Durchaus eine interessante Spielidee, die man aber vielleicht hätte anders umsetzen sollen. Die eher einfache Story und vor allem durchaus vorhandenen langatmigen Momente stechen doch mehr hervor als man denkt. Das epische anspruchsvolle Spiel ist der 2er eher nicht. Er macht Spaß und unterhält den Spieler. Aber eher den, der auf seichteres Gameplay steht. Schade, die guten Ansätze und Ideen erzeugen hier nur bedingt den gewünschten Effekt. Mal schauen was uns in Zukunft der 3er beschert.

 

+ Wieder hohe Spielzeit
+ Gelungene Steuerung
+ Mehr Tiefgang als HM
+ RPG Gameplay/Level Up
+ Monster und Kämpfe
+ Großer Rucksack
+ Komplett deutsch
- Ersten Stunden durchaus Zäh
- Insgesamt doch sehr Leicht
- Story spielt nicht die Rolle
- Kein Suchtfaktor wie in Teil 1

GRAFIK: 84%

SOUND/EFFEKTE: 79%

MULTIPLAYER: k.W.

GESAMTWERTUNG: 74%

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