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NDS Sarah: Die Hüterin des Einhorns
 
 
Sarah: Die Hüterin des Einhorns - NDS
Kilian Pfeiffer (26.02.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Tivola
GENRE: Tiersimulation
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-2
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Ja
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

"Das letzte Einhorn" - ein Filmtitel der nicht nur unzählige Fans hat, sondern zu seiner Zeit auch innerhalb der Zeichentrick-Szene für Wirbel sorgte. Auf Nintendo-Konsolen hat das Einhorn-Thema bislang noch keinen Fuß fassen können. Dies ändert sich aber mit "Sarah - Die Hüterin des Einhorns". Ein Titel des deutschen Entwicklers "Kritzelkratz 3000", der sich schon für so manch andere Handheld-Umsetzung auf dem Nintendo DS verantwortlich zeichnet. Als klar auf das weibliche Geschlecht ausgerichtete Software kommt der Titel mit einer Protagonistin daher, die sich vornehmlich um ihr Einhorn kümmert, das nicht nur magische Fertigkeiten aufweist, sondern auch hinsichtlich der Hintergrundgeschichte einen wichtigen Part einnimmt. Der Feenwald ist in Gefahr und als Duo könnte Euch dessen Rettung gelingen.

Menus und die Story....

Ein deutscher Titel bedingt deutsche Sprachausgabe. Gut so! Auch wenn die Textmengen in "Sarah - Die Hüterin des Einhorns" überschaubar sind, ist es immer wieder erfreulich, wenn man das vorliegende Abenteuer in seiner Landessprache spielen kann. Da es auch Vertreter gibt, die, trotz der Tatsache, dass deren Zielgruppe eine junge ist, in englischer Sprache auf den Markt kommen. Immer wieder müssen wir diese Feststellung machen, heißen sie aber nicht für gut. Mit diesem Makel müssen sich Sarah und das Einhorn nicht herumschlagen, sind sie doch einwandfrei untertitelt worden. Neben dem eigentlichen Hauptspiel gibt es ebenfalls die "Galerie", die nichts weiter darstellt als ein Sammelsurium aller Gegenstände, die im Spiel auftauchen. Weil kein Mehrspieler-Modus existiert, was bedauerlich ist, hat man sich dazu entschieden, eine Tauschfunktion einzurichten. Ob es allerdings sinnvoll erscheint ein paar Gegenstände untereinander hin- und herwandern zu lassen, sei einmal dahingestellt…

Sarah wohnt auf einer idyllischen, nicht weit von örtlichen Händlern entfernten Farm. Alleine ist sie hier nicht, denn Tiere und Pflanzen leisten ihr wertvolle Gesellschaft, wollen im Gegenzug aber gehegt und gepflegt werden. Außerdem wartet ja noch das Einhorn auf seinen spielerischen Auftritt. Denn der Feenwald ist nicht überall so friedlich, wie man meinen möchte. Aber mithilfe des Einhorns und Eures gesamten Einsatzes wird das Böse mit Sicherheit kehrt machen und den einstmals friedlichen Charakter des Ortes zurückgewinnen.

Technik und Gameplay....

Aus einer Schräg-von-oben-Perspektive erlebt Ihr Sarahs Abenteuer, bewegt sie über das Steuerkreuz und bringt Euch in Gespräche ein. Die Farm ihres Onkels ist relativ unspektakulär, setzt sich aus einem Hauptgebäude, einem Schuppen und einem Gehege zusammen und wartet nur darauf bewirtschaftet zu werden. Dass Sarah das Gespür für Tiere hat, ist gut vorstellbar, denn immerhin kümmert sie sich auch um einige Arten, die auf der Farm beherbergt sind. Wollis, Pikkis und Milkis müssen täglich gefüttert werden, um ihre Naturalien darbringen zu können: Wolle, Eier und Milch sind das Gut, das Sarah bei sorgsamer Pflege erhält. Hierzu benötigt Ihr allerdings das passende Futter, abhängig vom Tier ein anderes. Pikkis sind Körnerliebhaber, Wollis fressen für Ihr Leben gern Heu und Milkis ernähren sich bevorzugt von leckerem Klee. Allerdings füttert Ihr nicht anhand eines Minispiels, sondern durch Knopfdruck - eine Tatsache, die man wesentlich liebevoller hätte gestalten können. So streichelt Ihr auch Euer persönliches Haustier Pitti nur durch einen Druck auf "A". Sein Zufriedenheitswert steigt hierdurch und im Idealfall führt das possierliche Tierchen direkt zu weiteren hungrigen Farmbewohnern.

Weiterhin wächst ein Wunderbaum mitten auf Eurer Farm - vielerlei Früchte lassen sich hier herunterschütteln. Auch dies geschieht auf Knopfdruck, was unverständlich ist. Denn durch kurze Minispieleinlagen hätte man die Motivation steigern können, da der Spieler intensiver am Spiel hätte mitgewirkt. Dennoch müsst Ihr für eine große Ernte ackern, die durch Düngemittel beschleunigt wird und für mehr Früchte sorgt. Diese werden am Ende eines Tages wiederum automatisch an die örtliche Händlerschaft weiterverkauft. So klingelt Eure Kasse und Sarah hat die nötigen finanziellen Mittel zu weiteren Shopping-Touren. Beim Kaufmann um die Ecke gibt es einige interessante Dinge, die für das weitere Spiel unerlässlich sind. Neben diversen Futtermitteln warten Dünger für unterschiedliche Obstsorten oder Verschönerungen für die Farm. Gegen Opale erhält Sarah Goldfische, stattet das Anwesen mit einem Windrad aus, kauft schmückende Blumen, einen Brunnen oder eine im Wind flatternde Fahne. Beim Zauberer Lynx gibt es hingegen wichtige Gegenstände für die Pflege Eures Einhorns (Zauberkamm verleiht zusätzliche Abwehrkraft, Zauberpulver als Energiefüller, Zauberwasser schenkt Schutz vor dem spielerischen Aus), des Weiteren wird durch den Einsatz von Zaubersamen der Zugang von später im Spiel auftauchenden Tempeln gewährt.

Vier Jahreszeiten-Tempel warten auf deren Erforschung. Ziel dabei ist es, mit Sarah alle Diamantensplitter ausfindig zu machen - zuvor solltet Ihr Euer Einhorn auf diese beschwerliche Reise allerdings bestens vorbereiten. Nicht nur durch optimale Pflege gelingt dies, sondern ebenso durch die Aufwertung des Tieres durch Zaubergegenstände auf der Steinplatte der Lichtung. Nacheinander müsst Ihr dort mit dem Stylus vier Symbole antippen, abhängig davon, in welcher Folge sie aufleuchten. Die im Feenwald erbauten Tempel bieten Euch als Spieler zwar einiges an Rätselkost, jedoch ist der Anspruch recht stark zurückgeschraubt: Ihr müsst Bumberle, kleine Geschöpfe, in Teleporter treiben und aggressive Beißer in friedfertige Beutler zurückverwandeln. Magisch versiegelte Durchgänge werden durch das Erledigen bestimmter Voraussetzungen geöffnet (siehe Beißer verwandeln!), gewöhnliche Türen mit handelsüblichen Schlüsseln geöffnet. Rätsellastige Totem-Verschiebereien lockern den Spielspaß ein wenig auf. Dass die Funktion des Touchscreens so gut wie nie zum Tragen kommt, enttäuscht etwas - hier hätte man hinsichtlich einiger Inhalte witzige Minispiele kreieren, andererseits den übersichtlichen Umfang ein wenig ausweiten können.

Grafik & Sound....

Die Optik des Titels entspricht nicht mehr den neuesten Standards von Handheld-Software, so viel sei mal klar. Wenig animiert stakst Sarah durch die sehr überschaubare Spielwelt und beschäftigt sich mit baukastenähnlichen Rätseln, die aus wenigen Details zusammengestellt wurden. 3D-Grafik ist Fehlanzeige, dafür erwartet Euch ein eher altbackenes Grafikwerk, das den heutigen Ansprüchen leider nicht mehr gerecht wird.

Lauscht man dem Sound der deutschen Entwicklung, wird man unweigerlich an ein Ritterabenteuer erinnert, dass durch Zither- und Pfeifenklänge in vielerlei Hinsicht an alte PC-Abenteuer à la "Das Schwarze Auge" erinnert. Freundliche Laute, die zwar nicht immer sofort in's Ohr gehen, sind die Hauptzutat des Abenteuers. Sprachausgabe gibt es auch dieses Mal nicht zu vermelden.

Fazit....

"Sarah - Die Hüterin des Einhorns" ist ein speziell für Kinder entwickelter Titel, dessen technische Gegebenheiten bereits zur Zeit des Releases veraltet waren. Was aber weiter nicht stört, solange der Spielinhalt stimmt. Dieser ist behutsam auf die Bedürfnisse der Kleinen ausgelegt, beinhaltet Dinge wie das Sammeln von Gegenständen, aber auch die Pflege der Farmtierchen, andererseits hätte man sich hierbei aber auch ein wenig ausgereiftere Kost vorstellen können. Weder hatte man es bei "Kritzelkratz 3000" nötig, Minispiele zu integrieren, noch den Aufbau etwas abwechslungsreicher zu gestalten. Der Umfang ist im Endeffekt zu unspektakulär, um über Wochen zu begeistern, wobei gesagt sein muss, dass die Zielgruppe mit Sicherheit ihren Spaß haben wird. Wenn auch nicht allzu lange.

 

+ einfache Kost
+ Mikrofon-Einsatz
+ Gegenstandserwerb
+ (dürftige) Tierpflege
+ (wenige) Rätsel
- keine Minispiele
- kaum Touchscreen-Verwendung
- geringer Umfang
- technisch altbacken
- kein Mehrspieler-Modus

GRAFIK: 47%

SOUND/EFFEKTE: 66%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 53%

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