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NDS Sophies Freunde: Girls Band
 
 
Sophies Freunde: Girls Band - NDS
Kilian Pfeiffer (13.09.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Ubisoft
GENRE: Musikspiel
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-2
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Weit über vier Millionen verkaufte Games der Sophie-Serie sprechen Bände. Und das allein auf Nintendos DS! Was „Ubisoft" hier gelang, gibt den Entwicklern – wenigstens derzeit – noch Recht. Mit Casual Games kann man durchaus viel Geld verdienen, muss keine fetten Budgets besitzen, sondern kann mit einer überschaubaren Truppe in relativ kurzer Zeit ein Game produzieren, das sich im Folgenden sogar noch unvorstellbar verkauft. Vier Titel der Sophie-Serie haben wir bislang (Stand: 06.09.2008) vorgestellt, heute folgt der fünfte Teil, „Sophies Freunde – Girls Band", und mit diesem bislang der Tiefpunkt in der bisweilen für die Zielgruppe ansprechenden Serie. Warum das so ist, wollen wir in den folgenden Abschnitten zu klären versuchen.

Menus und die Story....

Als für Mädchen gedachte Umsetzungen konzipiert, wollen eben jene Gefallen an der Software finden, sei es wahlweise als Tierärztin, Köchin, Lehrerin oder Eisprinzessin. Oder als Mitglied einer komplett aus Mädels sich zusammensetzenden Band, vertreten durch eine Leadgitarristin, eine Keyboarderin, Bassgitarristin sowie eine Drummerin. Vier Instrumente, die Ihr alle zu Gesicht bekommen werdet, wenngleich Ihr Euch für die eigene Karriere zunächst einen von vier Story-Strängen aussuchen müsst.

Gina, Brooke, Kayla und Danni sind vier Mädels im Alter von 16 bis 18 Jahren, die allesamt musikalisches Talent aufweisen und dieses in der neu zu gründenden Band zum Besten geben wollen. Je nachdem für welche der vier Protagonistinnen Ihr Euch entscheidet verläuft die Story etwas anders, der Schwerpunkt liegt aber auf dem Instrumentenspiel, da jede der vier Bandmitglieder ihr ganz individuelles Musikinstrument mitbringt. Logisch, dass deren Bedienung jedes Mal anders abläuft. Ein Schlagzeug spielt sich halt anders, als dies eine Bassgitarre tut – demnach solltet Ihr Euch gleich zu Beginn im Klaren sein, welches Instrument Euch liegt und wie Ihr den Rest des Spieles (drei Schwierigkeitsgrade, welche die Länge der Spieldauer repräsentieren!) verbringen wollt.

Technik und Gameplay....

Nachdem Ihr der neuen Band einen Namen verpasst habt, seid Ihr auch schon mitten im Geschehen. „Sophies Freunde – Girls Band" ist im Vergleich mit den bereits erschienen Serienteilen wesentlich dürftiger mit Inhaltlichem bemessen, im Endeffekt handelt es sich im Spiel um vier Minispiele – für jedes Instrument eines -, geschmückt mit ein wenig Bonus-Content, der der einen oder anderen Vertreterin des weiblichen Geschlecht eventuell gefallen könnte. Jedoch hat man das Schminken und Co. in anderen Versoftungen bereits x-fach besser umgesetzt gesehen.

Doch widmen wir uns zunächst den spielerischen Parts des neuesten Sophie-Teils. Ist die qualitative Umsetzung gelungen, macht das Drummen ähnlich viel Spaß wie in der Realität, das Anschlagen der Gitarrensaiten wirklich Laune? Nun ja, äußerst bedingt, mit Tendenz zu einem „Nein". 24 fiktionale „Songs" warten im Laufe der Spielzeit, auf der Reise hin zum Megacasting, auf Euch. Zwar handelt es sich hierbei um keine gewöhnlichen Lieder mit einer Dauer von rund drei Minuten, sondern meist um relativ kurze Einlagen, die nur wenig stimmungsvolle Auswirkungen auf die Nutzerinnen haben werden. Denn als melodiös können diese nun wirklich nicht bezeichnet werden. Innovationsarm sind auch die vier Minispiel-Umsetzungen, wie beispielsweise das Gitarrenspiel: Auf einer Notenlinie gleiten Pfeile dreier unterschiedlicher Farben entlang, die innerhalb einer Markierung angeschlagen werden müssen, was mithilfe des Touchpens auf einer von den entsprechend farblichen Leisten geschieht. Wow! Und das die ganze Spielzeit über, während eines jeden Auftritts und während jeder Probe. Nicht anders verläuft es beim Schlagzeug, wobei Ihr hier leuchtende Kreise anschlagen sollt – ein perfekter Treffer garantiert Euch 400 Punkte, im Idealfall stimmt Ihr in eine gelungene Combo ein, bei der es dann so richtig Punkte regnet und die Fortschrittsanzeige schneller als gewöhnlich gefüllt wird. Das Bassspiel ähnelt dem des Drummens ziemlich, wohingegen das Keyboard mit sieben Tasten aufwarten kann, auf welche Musiknoten niederprasseln, die dann wiederum im richtigen Moment gespielt werden müssen, um Punkte und Combos zu erzielen.

Ok, spielerisch war es das dann auch schon wieder, wobei selbstverständlich noch weitere Möglichkeiten im Spielverlauf auftauchen, die jedoch lediglich als positiver Beigeschmack angesehen werden sollten. So gibt es beispielsweise einen Proberaum, in dem Ihr just for fun auftretet und ebenso einen statistischen Überblick über alle erlangten Medaillen erhaltet. Nicht verzichten können angehende Rockstars auf Shopping-Boutiquen, die eine Vielzahl von Tops, Hosen, Schuhen und Accessoires im Angebot haben. Mit erspielten Gagen kleidet Ihr Eure Protagonistin ein, macht sie reif für den nächsten Auftritt, allerdings in ziemlich liebloser Umsetzung. Dasselbe Bild begegnet uns im Musikladen (insgesamt gibt es drei Musikrichtungen in „Sophies Freunde – Girls Band": Pop, Funk und Rock), der nach und nach neue Songs bereitstellt, die dort käuflich erworben werden dürfen. Und selbstverständlich kommen mit der Zeit auch weitere Schauplätze hinzu, beispielsweise ein Café oder der Strand – immer im Blick bleibt allerdings die große Konzerthalle, wo als in aller Ferne befindliches Ziel das Megacasting wartet. Spätestens wenn Ihr dort landen würdet, solltet Ihr Euch dem Make-Up widmen – in herzloser Umgebung klickt man mit dem Stylus auf diverse Lippenstift-Ausführungen, trägt Rouge in farblich sich unterscheidenden Tönen auf, wertet die Augenpartie mit Lidschatten auf oder verpasst der Avatarin eine neue, modisch angepasste Frisur. Allerdings all dies nicht in interaktiver Weise, sondern lediglich auf Knopfdruck, was in keiner Weise Spaß bereitet, zumindest nicht auf längere Sicht hinaus.

Grafik & Sound....

Jeder Sophie-Titel hat gemein, dass er gewöhnlich von einem anderen Entwickler programmiert wurde, somit ähneln sich die Spiele so gut wie nie und daher kommen auch die großen qualitativen Unterschiede zustande. Denn vor allem in grafischer Hinsicht ist die Musikband-Verwurstung ein Grauen. Nicht nur, dass die Schauplätze verpixelt wirken und wenig Stimmung aufkommen lassen, sondern auch die Charaktere selbst zeigen sich als hässliche Gören, die wenigstens ein paar anständige Animationen verpasst bekommen hätten sollen. Brrr…

Zum Sound würden wir am liebsten kein einziges Wort respektive keinen einzigen Satz verlieren wollen, denn was man hier den Spielerinnen vorsetzt, gleicht beinahe einer Frechheit. Melodien sind Fehlanzeige, die hässlichen Gitarrenriffs, das läppische Schlagzeug-Geschepper, das lächerlich wirkende Keyboard – eine Farce! Wie kann man nur derartig uninspiriert an den Sound herangehen und dann so bitterlich versagen? 24 Songs, die allesamt schlecht sind und dazu verleiten, dass man nächstes Mal mit Ohrenschützern in Sophies Band Platz nimmt.

Multiplayer....

Es musste ja so kommen: Lediglich der Vier-Spieler-Gruppenpart ist ein witziges Unterfangen, aber auch nur dann wenn sich vier Spielerinnen mit ihren DS-Konsolen versammeln (Einzelkarten-Spiel!) und ein wenig in die Tasten hauen. Trotz der miesen Soundqualität macht das kollektive Bearbeiten der Instrumente ein wenig Laune und ist definitiv besser als der Singleplayer. Dennoch ist das hier Gezeigte auf lange Sicht ebenfalls keine Alternative zu bewährten Mehrspieler-Umsetzungen.

Fazit....

„Sophies Freunde – Girls Band" ist der bislang misslungenste Ableger der Serie. Allerdings können wir den Verantwortlichen die Furcht vor weiteren Enttäuschen bereits schon heute nehmen. „Sophies Freunde – Einmal Lehrer sein" befindet sich bereits im Testlabor und hat gute Chancen wesentlich heilsamer als die Musikvariante abzuschneiden ;-) ! Was bei „Sophies Freunde – Girls Band" nicht stimmt, ist zum einen das schwache Inhaltliche (Beispiel: Minispiele!), zum anderen die bedauerliche Technik sowie der grottenschlechte Sound. Vielleicht lockt die eine oder andere Zockerin noch das Feature des Einkleidens, das war es dann aber auch schon. „Ubisoft" muss definitiv aufpassen, dass die bislang gehaltene Qualität der Serie nicht auf Kosten schneller Entwicklungsweise nachlässt und ein Eindruck entstehen könnte, die Serie sei von vorneherein zu meiden. Denn das ist sie trotz aller Unkenrufe mit Sicherheit nicht. Mal sehen, wie sich die Serie weiterentwickelt. Immerhin gab es vor kurzem die Ankündigung einer ganzen Reihe weiterer Sophie-Titel.

 

+ vier Instrumente
+ Shopping-Möglichkeiten
+ MP toppt Singleplayer
- geringfügiger Tiefgang
- frostige Umsetzungsweise
- grässlicher Sound
- inhaltsarm

GRAFIK: 41%

SOUND/EFFEKTE: 32%

MULTIPLAYER: 56%

GESAMTWERTUNG: 40%

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