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NDS Solitär
 
 
Solitär - NDS
Kilian Pfeiffer (30.07.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: dtp Entertainment
GENRE: Karten
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-10
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.25 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Kartenspiele mag man oder man mag sie eben nicht. Einige lieben das Spiel mit den bunten Blättchen, verbringen damit unzählige Stunden in geselligen Runden, setzen ihr Glück, das Können – manchmal auch den Verstand – auf’s Spiel für ein paar Euro. Wiederum anderen kommt das Grauen allein beim Anblick von Spielkarten. Wie kann man sich auf eine solche Unterhaltung nur einlassen? Kartenspielen im 21. Jahrhundert? Unmöglich? Es gibt doch immerhin schon Computer! Eben! Und daher präsentieren wir Euch heute ein Kartenspiel auf digitaler Basis. „Solitär" dürfte den meisten altbekannt sein – wenigstens aus dem „Zubehör"-Bereich des „Windows"-Betriebssystems, dem der Klassiker beiliegt.

Menus und die Story....

Leuten, die mit Kartenspielen bislang nicht viel anfangen konnten, wird wohl auch vorliegendes Review kaum Überzeugungsarbeit leisten können. Vor allen Dingen deshalb, weil der „dtp young entertainment"-Titel lediglich das Spiel „Solitär" in verschiedenen Varianten sowie sechs Brettspiel-Umsetzungen (aufbauend auf dem gleichen Schema!) enthält. Im Zeitalter eines „42 Spieleklassiker" für einen ähnlichen Verkaufspreis, dafür aber mit unzähligen Möglichkeiten was die Auswahl der spielerischen Unterhaltung angeht, scheint das relativ wenig zu sein.

Ebenso gibt es bereits direkte Konkurrenz: „Solitaire DS" ist der Name und es beschäftigt sich ebenso mit besagtem Kartenspiel in vielerlei Variationen. Dass man – objektiv betrachtet – bei einem millionenfach bewährten Kartenklassiker nicht viel verkehrt machen kann, sofern man jene Art von Unterhaltung liebt, ist unbestritten. Also muss man sich auf den Vergleich mit der direkten Konkurrenz besinnen und abwägen, wo mehr Inhalt für den Preis geboten wird. Dann legen wir mal los!

Technik und Gameplay....

Drei Spielstände stehen zu Beginn zur Verfügung. Wie so oft, ist die Anleitung des von „Independent Arts" entwickelten Titels äußerst ausführlich in Sachen Umfang und Detailgrad. Für den geneigten Nutzer ein ehrenwertes Detail, das hilfreich erscheint. Wie bereits erwähnt, enthält „Solitär" zwei grundsätzlich verschiedene Spielarten, zum einen die Kartenvariante, zum anderen das Brettspiel. Wir werden euch in beide Bereiche näher einführen, sei es wegen der Regeln, sei es, um den Unterhaltungsfaktor besser verstehen zu können. Drei Speicherslots stehen zur Auswahl, zunächst wartet allerdings das Motiv respektive das Kartendesign auf seine Vollendung. Mit dem Stylus bewaffnet, kritzelt Ihr ein paar Linien auf den Screen oder schreibt alternativ Euren Namen auf den Kartenrücken. Spielerische Auswirkungen zieht das aber nicht nach sich.

Erst einmal wollen wir uns auf die Kartenvarianten von „Solitär" beschränken und wählen deshalb das zugehörige Symbol im Hauptmenü an. Zwölf verschiedene Umsetzungen des beliebten Spieles stehen zur Auswahl, zu Beginn sind allerdings lediglich vier Versionen frei zugänglich. Mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad versehen, spielt Ihr erst nach und nach neue Varianten frei. Eine allgemeine Erklärung der Kartenspiel-Regeln liegt als Textdokument in der Software bei, auch jede Umsetzung bietet weitere Erklärungen, um selbst Einsteiger vollends vom „Kartensport" zu überzeugen. Was jedoch fehlt: Ein praktisches Tutorial!

Wie es sich für einen Nintendo DS-Titel gehört, unterliegt die Steuerung dem Touchpen-Prinzip. Mit der Tastensteuerung werdet Ihr nicht konfrontiert, vielmehr zählt die intuitive Möglichkeit mit dem Stift umzugehen. Doch braucht Ihr Euch keine Gedanken zu machen, da die Navigation durch das Spiel sehr eingängig ist und keinerlei Probleme aufwirft. Aber um was geht es eigentlich bei der Kartenumsetzung von „Soliär" – in wenigen Worten, versteht sich? Es gilt alle Karten korrekt anzulegen, selbstverständlich spielt die Zeit – wie so oft in derartigen Umsetzungen – eine Rolle. Jeder der zwölf möglichen Varianten („Klondike", „Yukon", „Thumb & Pouch", „Flower Garden", „Black Hole" „Pyramid", „Los Angeles", „Woodstock", „Memphis", „Canfield", „Golf" sowie „Scorpion") liegen wiederum eigene Regeln zugrunde, die beachtet werden müssen und selbstverständlich einem Schwierigkeitsgrad sowie einer gewissen Gewinnchance unterliegen. Der Anspruch zieht im Laufe der Zeit deutlich an – selbst Kartenprofis werden hiermit ihre Freude haben. Dennoch muss einfach gesagt sein, dass bei der direkten Konkurrenz, „Solitaire DS", ganze 101 Varianten enthalten sind, auch, wenn sich einige davon ziemlich ähnlich sind. Das Grundprinzip bleibt nun mal dasselbe.

Dennoch greifen wir wahlweise eine Spielvariante heraus und erklären, was es dort zu tun gilt. „Scorpion" ist die Auserwählte, bei welcher Ihr farbechte Kartensets erstellen müsst. Begonnen wird hier beim König, die Karten folgen in absteigender Richtung bis zum Ass, welches den Abschluss eines Sets bildet. Auf dem Spielfeld selbst dürft Ihr die Karten den Regeln nach beliebig verschieben. Nicht auf dem Spielfeld befindliche Karten liegen auf dem „Talon", der in der „Scorpion"-Variante aus drei Spielkarten besteht. Auch die anderen elf Abänderungen des zugrunde liegenden Regelwerks orientieren sich am „Solitär"-Grundprinzip, wenngleich echte Kartenprofis in jeder der Umsetzungen einen eigenen „Geist" finden dürften – also die spielerische Seele, die dem Titel eine Existenzberechtigung gibt. Was uns sehr gut gefallen hat: Der Hilfe-Button, bei dessen Betätigung zwar fünf Strafsekunden auf Euer Zeitkonto fließen, jedoch spielerische Möglichkeiten ausgelotet werden (wo kann man welche Karte noch anlegen?). Eine Zusatzfunktion wie das Hineinblasen in das Mikrofon, um die Karten neu zu mischen, kann, wenn überhaupt, als nettes Feature angesehen werden – mehr ist es aber auch nicht!

Von den Brettspiel-Varianten warten insgesamt sechs Felder auf den Nutzer, wobei zu Beginn lediglich zwei frei zugänglich sind. Das Grundprinzip der Bretter, die sich lediglich im Aufbau unterscheiden, ist dasselbe. Es gilt alle darauf befindlichen Steine abzuräumen, bis auf einen letzten. Und glaubt uns: Nicht immer geht Euer Vorhaben auf, oftmals begeht Ihr einen schwerwiegenden Fehler, nach dessen Unterlaufen die eigene Strategie nicht mehr gelingen mag. Pro Runde nutzt Ihr einen Stein, um einen anderen zu überspringen. Jener Übersprungene scheidet automatisch aus dem Spiel aus und dieses Vorgehen setzt sich nun im Folgenden fort. Erneut gilt es die weiteren Spielfelder erst noch freizuschalten. Auf Dauer machen die Kartenvarianten aber deutlich mehr Spaß, da, sofern man eine Strategie des Brettspiels entdeckt hat, der Glücksfaktor mit hineinspielt. Nur mit Steinen zu arbeiten, ist auf Dauer dann doch nicht die Erfüllung. Was bedauerlich ist, womit man als Käufer aber in die Irre geleitet werden könnte: Ein Mehrspieler-Modus fehlt, obwohl der Packungsrücken dies anzeigt. Allerdings handelt es sich hierbei lediglich um eine Download-Funktion, sozusagen ein Demo, das Ihr an einen Freund nach Wahl weitergeben dürft, so dass dieser die Vorzüge von „Solitär" kennen lernen kann.

Grafik & Sound....

Grafisch gefällt uns „Solitär" definitiv besser als „Solitaire DS", was allein schon an der Brettspiel-Umsetzung liegen dürfte. Logisch, dass effektreiche Spielereien nicht möglich erscheinen bei einem Kartenspiel. Ein paar Hintergründe, das war es dann auch im Großen und Ganzen. Bei den Spielkarten kann man sowieso nicht allzu viel verkehrt machen. Zweckmäßigkeit regiert dennoch das Geschehen.

Persönlich gut gefallen hat uns hingegen die Soundkulisse, die während des Spieles zum Besten gegeben wird. Unterhaltsam sind die Melodien, auch auf lange Sicht hinaus, da sie nicht aufdringlich wirken, sondern eher im Hintergrund ihren Dienst erweisen. Hier reicht die Mühe aber nicht aus, um den Soundtrack (14 Lieder) von „Solitaire DS" zu übertrumpfen.

Fazit....

„Solitär" ist als unterhaltendes Stück Software bei Kartenliebhabern durchaus eine Empfehlung wert, wenngleich inhaltlich bei „Solitaire DS" einfach mehr geboten wird. Solange das Feld so dicht gesät ist mit beinahe identischen Titeln, muss man auf den direkten Vergleich zurückkommen. Neu hingegen ist die Brettspielumsetzung, die man vielleicht aus dem „Real Life" her kennen dürfte. Ein mit Einkerbungen versehenes Brett, auf dem Kugeln liegen. Wenn Ihr mal wieder auf 180 seid, der Puls rast und die Welt kurz vor der Explosion steht, solltet Ihr „Solitär" eine Chance geben. Beruhigend ist die Wirkung der Karten und man kommt wieder auf andere Gedanken. Umsetzungstechnisch gibt es kaum Beanstandungen auszusetzen. Als Klassiker kann man schließlich immer wieder darauf zurückgreifen.

 

+ 12 Karten Varianten
+ 6 Brettspielvarianten
+ Regelwerk in Textform
+ freispielbare Inhalte
+ Hilfe-Funktion
- auf Kartenfreunde ausgerichtet
- weniger Umfang als direkte
Konkurrenz

GRAFIK: 37%

SOUND/EFFEKTE: 70%

MULTIPLAYER/: --

GESAMTWERTUNG: 67%

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