Einleitung....
Nintendo Plattformen hängt immer noch oft der Ruf an sehr viele Jump'n Runs zu bieten. Geprägt eigentlich mehr durch die graue Vorzeit eines SNES oder N64 hat sich das in den Jahren danach etwas geändert. Zwar kamen viele 3D Jumper auf den Markt. Die alten 2D Varianten im Stile eines Super Mario World sind mehr als selten geworden. Viele mögen diese Umsetzung vielleicht als altbacken ansehen, Spaß machen können diese Games mit der richtigen Umsetzung allemal. Genau in diese Kerbe schlägt seit langem mal wieder Super Princess Peach. Man könnte zwar meinen das sich dieses Spiel mehr an die jungen weiblichen Nintendo Fans richten könnte, muß aber schnell sagen weit gefehlt meine Herren. ;-)) Denn das Spiel bietet nicht nur weil es aus dem Hause Nintendo kommt, einen extrem hohen Wiedererkennungseffekt zu Super Mario World & Co, sondern ist auch mal wieder ein Game das durchgängig Spaß macht, reichlich Ideen mitbringt und "altes" 2D Gameplay mit den Features des Nintendo DS verbindet.
Menus und die Story....
Nachdem nun auch Peach ihr Nintendo Sprachsample nach dem Einschalten zum Besten gibt, begrüßt einen schon die mehr als typische Menumusik eines Nintendo Jumpers. Macht man die Augen zu, man könnte auch denken wir sind wieder in den 90ern angekommen. ;-) Die Version die wir euch hier vorstellen ist allerdings die US Version, was heißt das natürlich englische Sprache vorhanden ist. Wie immer bietet man euch einen Batterspeicher mit 3 internen Speicherplätzen. Dazu ist SPP eines der Spiele welches das DS Rumble Pak unterstützt, das in unseren Breiten ja immer noch auf sich warten läßt. In Sachen Story dreht Nintendo nun die alten Regeln einmal um. Wie der Titel schon sagt ist Peach die Hauptakteurin und Mario spielt hier nur eine Nebenrolle und darf mal sehen wie es ist von Bowser gekidnappt zu werden. Nahe dem Mushroom Kingdom findet Ihr die Location Vibe Island, auf der Bowser durch ein magisches Zepter die Möglichkeit nutzt Mario zu entführen. So schlittert Peach diesmal in die Rolle der Retterin und macht sich auf Suche nach Mario und seinen Freunden. Dabei bekommt sie tatkräftige Unterstützung von einem Schirm namens Perry, der wenn man so will vergleichbar ist mit Link's Navi oder Yoshi, der Mario immer zur Seite stand. Von nun an lenkt Ihr also die Frauenpower der guten Peach.
Nachdem man sich an der typisch fröhlichen Menumusik sattgehört hat wartet der Spielstart auf euch. Ein Hauptmenu in dem Sinne findet man erst im Spiel selber. Zu Beginn steht einzig die Wahl des Speicherplatzes. Diese könnt Ihr später auch kopieren und auch Löschen wenn euch der Sinn danach steht. Beginnt Ihr ein neues Spiel wird die Story mittlerweile standardmäßig sehr ausführlich vorgestellt und zeigt neben dem Grafikstil schon seine kunterbunte und sehr verspielte Seite.
Technik und Gameplay....
Ist der Anfang der Geschichte vorrüber landet Ihr in der Zentrale des Spiels. Dabei begrüßt euch Perry im Top Screen und gibt euch Befehls, sprich Menufunktionen zur Auswahl. Der Touch Screen ist das Herz des Spiels und zeigt euch die Karte von Vibe Island an. Vergleichbar mit Super Mario World sieht man die einzelnen Bereiche der Insel, die im gesamten 8 verschiedene Welten nach und nach preisgibt. Dazu wird euch angezeigt wo Ihr euch gerade befindet wenn Ihr ein gespeichertes Spiel ladet und wieviele Toad's Ihr dort als sekundäres Spielziel gefunden habt. Ihr bekommt angezeigt wieviele der hier sehr wichtigen Münzen Ihr besitzt und habt zudem die Auswahl per L und R Taste bestimmte Orte aufzusuchen. Die L-Taste dient dazu das angesprochene Menu aufzurufen, in dem Ihr neben einer verkappten Datenbank z.b. freispielbare Minispiele zocken könnt oder Bereich wie Bonus, Music Room und die Puzzles findet. Alles Dinge die man machen kann, aber nicht muß. Dennoch erhöhen sie die Motivation in einem Spiel wie diesem immens. Die R-Taste wiederum bringt euch in den Shop des Spiels. Super Princess Peach bringt hier gleich einige Rubriken mit, in denen Ihr z.b. Peach's Energie und Magieleiste, sowie Perry selber aufrüsten könnt. Geld kann man also nie genug haben. Doch bevor Ihr euch Gedanken um das Geld ausgeben macht muß erstmal welches verdient werden. Eine Kreditbank bietet das Spiel natürlich nicht. ;-) Also stürzen wir uns gleich mal in die erste der 8 Welten. Einmal angewählt erscheint ein Weltenmenu, in dem Ihr nun 6 Level vor euch habt. 5 davon sind Jumper typische Actionlevel, während als 6. immer ein Boss wartet. Gespielt werden alle Level nacheinander. Löst Ihr eines bekommt Ihr Zugriff auf das jeweils nächste. Nach Beendigung greift ein Autosave der euch Vorankommen sichert. Dazu könnt Ihr auch mitten im Level aufhören und ein Schnellspeicher greift, der euch punktgenau später weiterspielen läßt. Da Geld wie schon angesprochen eine wichtige Rolle spielt könnt Ihr natürlich alle erledigten Level so oft spielen wie Ihr wollt und manche Level zockt man später immer wieder um Geld an bestimmten Stellen leicht zu verdienen.
Startet man ein Level ist die Sichtweise wie schon erwähnt in reinem 2D gehalten. Im Spiel selber werden die Bildschirme wenn man so will getauscht. Das heißt die eigentliche Action spielt sich im Top Screen ab, während der Touch Screen andere Aufgaben übernimmt. Das Ziel in den Actionleveln ist am Ende ein Art Glücksrad zu erreichen, das man anspringt und möglichst so stoppen muß das unter den vielen Symbolen das richtige erscheint um Geld zu bekommen. Was Mario seinerzeit als Fahnenhopser hinter sich bringen mußte ist hier das gleiche nur anders verpackt. Bis dahin wartet nun neben simpler Jumper Action der Einsatz der verschiedenen Fähigkeiten der guten Peach und Perry und der Einsatz des Touch Screens. Kümmern wir uns zuerst um die Bildschirmeinblendungen. Ihr findet im Top Screen die Anzahl der eingesammelten Münzen, die man unter Gegnern, Blöcken oder frei herumschwebend zu finden sind. Dazu kommt eine Toad Anzeige. 3 Stück von ihnen sind pro Level versteckt, die man finden und befreien muß. Sie sind ein Grund warum auch die Level Designs und Wege alles andere als linear sein sollten. Links im Top Screen findet Ihr in Form der Herzen Peach's Lebensenergie, die mehrere Treffer aushält und eine Art Magieleiste darunter. Beides kann man wie schon erwähnt per Shop erweitern um auch in späteren Welten nicht der Dumme zu sein. Dabei verzichtet man auf ein Lebens Feature. Ihr kommt solange durch ein Level bis alle Herzen leer sind. Erst dann fangt Ihr von vorn an. Dabei könnt Ihr z.b. auch oft abstürzen, werdet aber in diesen Fällen wieder abgesetzt ohne von vorn beginnen zu müssen. Auch weil die Level selber in viele verschiedene Teilbereiche eingeteilt sind, die man oh Wunder z.b. durch grüne Röhren erreicht. Um nun durch die Level zu kommen spielt natürlich die Steuerung eine mehr als wichtige Rolle. Hier merkt man schnell wer für das Spiel verantwortlich ist und man findet eigentlich keinen Grund um hier Kritik anzubringen. Zudem ist die Steuerung in Grundaktionen und erweitere Möglichkeiten eingeteilt. Dabei übernehmen hier die Action Tasten die Steuerung. Der Touch Screen bleibt hier also außen vor, was das Spielen wie in alten Tagen zum Vergnügen macht.
An Grundaktionen könnt Ihr per Kreuz laufen und mit der A-Taste springen. Weich und ausreichend weit samt der Möglichkeit in der Luft die Richtung zu beeinflussen. Mit der B-Taste kann Peach den guten Perry als Schlaginstrument benutzen um Gegner oder Hindernisse zu treffen. Per X kann man eine zweite Ausholbewegung starten um Gegner am Boden besser zu erwischen. Denn auch die warten in allen Nintendo typischen Varianten mal in der Luft oder am Boden. Willkommen zuhause könnte man nicht nur in diesem Fall sagen. Diese einfachen Grundaktionen reichen in der Regel aus um durch die Level zu kommen. Denn primär gilt es nun den Endbereich zu erreichen. Alles andere was weitere Aktionen nötig macht ist euch überlassen. Dabei spielen nun 2 Dinge eine große Rolle. Zum einen Perry, den man wie schon erwähnt im Shop "aufrüsten" kann und der Touch Screen, der unmittelbar mit der Magieleiste in Verbindung steht. Habt Ihr z.b. genügend Münzen beisammen könnt Ihr Upgrades für Perry kaufen und bekommt so die Möglichkeit z.b. im Sprung die A-Taste erneut zu drücken und einige Zeit zu schweben. Oder Ihr könnt von der Luft aus Angriffe nach unten beginnen, was später natürlich immer mehr eine Rolle spielt. Highlight ist für mich aber das Zusammenspiel mit den Touch Screen Aktionen. Hier muß man nicht Geschicklichkeit pur beweisen, sondern den weisen Einsatz der Möglichkeiten. Wie man sieht befinden sich dort neben Peach samt Mimik im Spiel 4 verschiedenfarbige Herzen. Alle stehen dabei für eine bestimmte Aktion, die bei Benutzung Energie verbrauchen und die Magieleiste oben benutzen. Ausgelöst werden diese mit einem einfachen antippen auf dem TS und können durch erneutes antippen auch wieder gestoppt werden. Wichtig um manchmal nicht zuviel Energie zu verbrauchen. So könnt Ihr z.b. mit dem orangen Herz einen kleinen Thornado um die gute Peach erzeugen. Zum einen dient dieser um nach oben schweben zu können und somit normal unerreichbare Plattformen zu erklimmen. Desweiteren kann man damit auch vielerlei "Rätsel" lösen und z.b. kleine Windräder antreiben die eine Tür oder Brücke begehbar machen.
Das blaue Herz bringt die gute Peach zum Weinen, was hier über 2 Fontänen links und rechts aus ihren Augen visuell dargestellt wird. Damit könnt Ihr kleine Pflanzen wachsen lassen und als Plattformen verwenden. Auch sind manche Boss Gegner damit zu knacken. Das rote Herz hüllt Peach in einen Feuerschweif und Gegner oder z.b. Holzuntergründe werden einfach weggebrutzelt. Ihr fallt dann dort nach unten und erreicht ebenfalls nur bestimmte Gebiete. Das letzte und grüne Herz dient dazu um in einem ruhigen Moment die eigene Lebensenergie aufzufrischen. Die Mischung aus dem klassischen Jumper Elementen, die man hier zuhauf findet und eben diesen erweiterten Möglichkeiten definieren einen großen Teil des Spielspaßes in den normalen Jumper Leveln. Je besser Ihr spielt und euch auch Zeit laßt um so mehr Münzen könnt Ihr verdienen. Spätestens dann sinnvoll wenn Ihr andauernd über eine viel zu schnell geleerte Magieleiste stöhnt, was anfangs oft der Fall ist. In mehreren Stufen kann man eben mit den Münzen im Shop auch die Leiste erweitern und sich das Leben einfacher machen. Vor allem bei den Boss Gegnern ist das nicht zu unterschätzen. Denn die Items die Gegner oder Objekte manchmal hinterlassen um die Leisten beide aufzufrischen sind zwar vorhanden, aber alles andere als häufig. Das man Geld im allgemeinen mal wieder nicht genug haben kann, merkt man im Shop an den vielen Rubriken, angefangen bei Sounds bis hin zum den Perry Upgrades. Allein das würde schon reichen um aus dem Spiel einen würdigen Vertreter der Jumper Fraktion zu machen. Aber Nintendo bietet euch noch mehr und setzt dabei vor allem auf die DS Feature. Die Wege zu den Boss Gegnern sind z.b. immer so angelegt das Ihr vor der finalen Arena einen Bereich erklimmen müßt, bei dem beide Bildschirme genutzt werden und Ihr nur durch den TS navigiert. Mal müßt Ihr schnipsend kleine Plattformen im richtigen Winkeln antippen, ziehen und loslassen oder Baumstämme rollend in Bewegung setzen. Überall gleich sind dabei Hindernisse, die das ganze nicht allzu leicht machen.
Für zwischendurch wird ebenfalls etwas geboten und Minispiele lockern das Gameplay auf. Sogar nützlich das man hier auch Münzen verdienen kann. So gilt es z.b. den kleinen Toad auf einer nach rechts automatisch scrollenden Strecke per Pusten in das Mikro über Hindernisse springen zu lassen. Je länger Ihr pustet um so weiter springt er oder hält sich dementsprechend in der Luft. Und nicht nur eine Variante, sondern sehr viele Level, die immer schwerer werden und genau das richtige sind für Raucher wie mich. ;-)) Es ist einfach so vieles drin das diesem Spiel die unverkennbare Abwechslung gibt. Eine Ideenvielfalt die man so lange nicht mehr in einem Jumper spielen durfte. Allein die Level Designs sind wunderbar gelungen und der Wiederspielwert ist angenehm hoch. Irgendwann will man doch mal alles finden und jede Münze erspielen. Also wiederholt man manche Level und schaut was geht. Dazu kommt natürlich das mit neuen Upgrades manche Gebiete in den Leveln leichter zu erreichen oder zu durchqueren sind. Dabei fangt Ihr z.b. was die Toads angeht nicht bei Null an. Habt Ihr beim ersten Versuch 1 gefunden, so müßt Ihr diesen beim zweiten Besuch nicht nochmal suchen. Das paßt alles schon sehr gut. Dementsprechend ist auch die Spielzeit angenehm hoch und 10-15 Stunden kann man locker mit dem Spiel verbringen. Denn nicht wie in vielen Spielen sind die Boss Gegner hier auch etwas das den Namen verdient. Natürlich besiegbar ist aber die Art und Weise sehr lobenswert und auch hier greift die Mischung aus alten Dingen und DS Feature gut zusammen. In meinen Augen der größte Pluspunkt. Nicht alles mit dem Touch Screen, sondern da wo es angebracht ist. Zwar ist das Spiel nicht ganz ein Super Mario World Kaliber, aber verstecken muß sich Peach in ihrem ersten Abenteuer nicht.
Grafik & Sound....
Dazu kommt in diesem Spiel auch die Grafik. Wie man es mittlerweile gewohnt ist von Nintendo Spielen dieser Art reiht sich auch SPP in die Reihe der kunterbunt und detailreichen Spiele ein. Viele 2D Details, reichlich animiertes Gedöns und kleinere Effekte wo sich auch hingehören. Auch hier könnte man sagen ein extrem, aufgebohrter Nintendo Jumper alter Tage. Dazu nette Animationen, Gegnertypen die man so ziemlich alle wieder erkennt bis hin zur tadellosen technischen Seite. Eine runde Sache wohin das Auge reicht. Der Sound ist noch am meisten in die Rubrik "normal" einzuordnen. Wobei wie schon am Anfang gesagt, der der Spieler auch die Augen schließen könnte und dennoch weiß wer für das Spiel verantwortlich ist. Die typische Nintendo Jumper Musik, die uns nun schon ewig begleitet. Effekte sind vorhanden und was zum Pusten ist auch dabei. ;-)
Fazit....
Ich wette das sich viele Spieler, die das Game so vielleicht nicht kennen, auf den ersten Blick vom Titel täuschen lassen. Princess Peach suggeriert natürlich schon einen gewissen Bezug zur weiblichen Zielgruppe. Laßt euch davon nicht in die Irre führen. Das Spiel ist ein Jumper wie ihn Nintendo so lange nicht mehr gemacht hat. Es definiert das Genre zwar nun nicht neu, trifft aber meiner Meinung genau den Mittelweg zwischen altem 2D Jumper Gameplay und den neuen DS Features. Deswegen sind Freunde der guten alten Super Mario World Zeit genauso angesprochen, wie Fans die wissen wollen warum sie sich einen DS gekauft haben. Viele Ideen, ein sehr gelungenes Gameplay und eine mal etwas andere Story aus dem Hause Nintendo sollten diesen Titel auf viele Einkaufszettel führen. Laßt euch diesen Titel also nicht entgehen.
