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NDS Stratego - Next Edition
 
 
Stratego - Next Edition - NDS
Matthias Engert (10.08.2008)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Triangle Studios
GENRE: Strategie
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-4
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Ein Genre ist aus der Spiele Landschaft nicht mehr weg zu denken - Strategie aller Varianten. Vor allem ältere Spieler lassen sich von diesem langwierigen und meist anspruchsvollen Genre gern verzaubern. Ich zähle mich selber natürlich auch dazu und gehe eigentlich keinem Strategie Titel aus dem Weg. Dabei gibt es in diesem Genre eine unüberschaubare Anzahl an Echtzeit und Rundenbasierten Titeln. Meist mit diversen kriegerischen Themen ausgestattet, ist bei vielen mittlerweile auch eine HighEnd Grafik unbedingt nötig. Gerade ohne dieses Thema setzen oftmals Brettspiele an, die auch ohne grafischen Schnickschnack auskommen und das Strategie Thema wirklich auf die Basics reduzieren und den Kopf des Spielers ansprechen und nicht dessen Auge. Im Bereich der Brettspiele ist dabei Stratego kein Unbekannter und bekommt nun auf dem DS einen virtuellen Ableger. Auch hier eines der Spiele, welches bei seinen Ursprüngen bleibt und sich wenig um grafisches Ambiente kümmert. Ob die nackte Strategie ohne viel Drumherum auf dem DS zu gefallen weiß, zeigen wir euch in den kommenden Zeilen.

Menus und die Story....

Über Ubisoft vertrieben wurde die DS Umsetzung dabei von der Software Schmiede Triangle Studios entwickelt, die auf dem DS noch relativ unbekannt sind. Hier präsentieren sie sich also den DS Jüngern und machen zunächst vieles richtig. Stratego bietet einen oft erklärenden Textanteil, so das die komplette Lokalisierung durchaus ein positiver Punkt ist. Dazu kommt auch hier ein Batteriespeicher mit 3 Speicherplätzen, die auch mitten in einem Kampf später genutzt werden können. Zu guter letzt kommt ein ausladender Multiplayer dazu, der sowohl mit einer als auch per Multicard Variante gespielt werden kann. Sehr schade ist das Fehlen eines Online Modus, was sich hier durchaus angeboten hätte. Technisch wohl kaum ein Problem, schaut man allein auf ein Panzer Tactics, das inhaltlich schon einiges mehr bietet. So bleibt es also hier auf die Offline Variante beschränkt. Inhaltlich darf man hier keine Story erwarten. Man belässt es beim Drumherum auf die Zeit des 18.Jahrhunderts und führt hier Truppen dieser Zeit ins Gefecht. Wobei später dieser Aspekt kaum eine Rolle spielt und nicht Ausrüstungen den Fokus bieten, sondern einfach nur die das Gesetz des Stärkeren greift.

Schaltet man den DS ein wartet zunächst eine klanglich gelungene Einführung mit einer typischen Schlachtfeld Musik, die auch aus einem Film hätte stammen können. Hält sich aber leider später dezent im Hintergrund. Ohne großen Vorspann oder ähnliches wartet das Hauptmenu auf euch. 6 Menupunkte habt Ihr zur Verfügung. Spielerisch gibt es hier nur die Einteilungen Einzel und Mehrspieler. Dazu kommen die Spielanleitung, die Credits, die Optionen und die Laden Funktion. Die Einstellungen bieten euch einzig die Möglichkeit Sprache und Sound anzupassen und die Animationen in den Kämpfen zu aktivieren. Wobei man dies auch hätte weglassen können. Die Spielanleitung ist weniger umfangreich als man dies auf den ersten Blick erwartet und bietet auf mehreren Bildschirmen wirklich nur eine grundlegende Einführung in die Regeln von Stratego. Auf der anderen Seite aber auch völlig ausreichend, denn lange braucht man hier nicht um diese zu erlernen. Die Umsetzung und eure Anwendung ist wesentlich wichtiger. In Sachen Vorbereitung ist es zunächst auch nicht mehr und wir können uns dem spielerischen Inhalt im Einzelspieler Modus widmen.

Technik und Gameplay....

Öffnet man den Einzelspieler zeigen sich zunächst 3 verschiedene Spielmodi. Ihr könnt euch hier nun für das Stratego Original entscheiden, die Stratego 90 Variante spielen oder den sogenannten Duell Modus. Was klar fehlen sollte ist hier ein Kampagnen oder Story Modus, der sich durchaus angeboten hätte und selbst ohne direkten Hintergrund sinnvoll gewesen wäre. So ist es egal welchen Modus Ihr ansteuert. Ihr spielt immer nur 1 Match und landet danach wieder auf dem Hauptmenu. Das ist vor allem auf lange Sicht nicht gerade förderlich. Was spielerisch in Stratego steckt erkläre ich euch am besten am Original Modus, auf dem die anderen beiden ja auch aufbauen. Egal welchen Modus Ihr anwählt erhaltet ihr zunächst Zugriff auf ein Vorbereitungsmenu. Hier könnt ihr einstellen ob Ihr das rote oder blaue Heer führen wollt, stellt einen der 3 Schwierigkeitsgrade ein und wählt ob Ihr eine von der CPU vorgegebene Aufstellung eurer Truppen wollt, oder dies selber angehen möchtet. Ist dies geschehen seht Ihr das erste mal das eigentliche Spielfeld und der Aspekt Grafik wird schnell in den Hintergrund gedrängt. Weder Echtzeit noch 3D Figuren spielen hier eine Rolle. Das eigentliche Spielfeld befindet sich auf dem Touch Screen, während der Top Screen Infos und die wenig gelungenen Kampfanimationen darstellt. Hier ist das ganze wirklich nur auf das Nötigste beschränkt. Dabei ist das eigentliche Spielfeld in ein 10x10 Felder großes Areal eingeteilt. Auf diesem Areal besitzen beide Spieler je 40 Spielfiguren, die aber nur als Symbole und per Zahlenwerte dargestellt sind. Erst wenn man diese antippt oder zieht sieht man im Top Screen auch ein normales Einheiten Bild dazu.

Im Original Modus platzieren beide Heere ihre Einheiten auf den oberen und unteren 4 Reihen, so das in der Mitte zwischen beiden 2 Aktionsreihen erstmal frei bleiben. Erinnert im weiten Sinne ein wenig an Schachaufstellungen. Die 40 Einheiten sind nun aufgeteilt in aktive und feste Varianten. Alle Karten mit Zahlen entsprechen den kämpfenden Einheiten, die man auch bewegen kann. Die festen teilen sich einzig in die eigene Fahne die es nur einmal gibt und die Bomben, welche ebenfalls feststehend diese schützen sollen, oder irgendwo anders auf dem Spielfeld zur Abwehr dienen. Das Ziel im Spiel ist es nun die gegnerische Fahne zu erobern. Mehr ist es nicht. Die Schwierigkeit und der taktische Gedanke ist dabei die Tatsache das die gegnerischen Einheiten natürlich nicht sichtbar sind, sprich wenn Ihr das rote Heer führt Ihr nur blaue Vierecke ohne eine Bezeichnung seht. Also weiß man erstmal nicht wo welche Einheiten stehen, sich die Bomben und natürlich die Fahne befinden. Dies gilt es nun nach und nach heraus zu finden. Grundlage des Kampfsystems ist das Gesetz des Stärkeren. So gibt es z.b. bei den kämpfenden Einheiten Zahlenwerte von 1-10, die auch ihrer Wertigkeit entsprechen. Die 10 gibt es dabei nur einmal und entspricht dem Feldmarschall. Rundenbasiert geht es hier zur Sache ohne das Zeitdruck eine Rolle spielt. So beginnt man nun z.b. seine Einheiten einfach anzutippen und zieht diese immer nur 1 Feld nach den 4 normalen Richtungen. Ausnahme sind die 2er (Aufklärer), die auch die gesamte Spielfläche in den 4 Richtungen ziehen dürfen. Nun könnte man sagen durch das Gesetz des Stärkeren zieht man einfach nur mit dem Feldmarschall durch die gegnerischen Reihen. Das ist an sich kein Problem. Denn zieht man auf eine angrenzende Einheit und diese hat Werte von 1-9 walzt man alles platt was einem in den Weg kommt. Aber das ist dann auch nur die halbe Wahrheit.

Zum einen weiß man eben nicht wo die gegnerischen Bomben stationiert sind. Zieht man auf so ein Feld, so zerbröselt auch der eigene 10er sofort. Egal auf wen und was man trifft erscheint dann immer im Top Screen eine kleine Animation, die aber einzig 2 Karten samt Einheiten zeigt und einzig einen Glassprungeffekt bei der verlierenden Einheit zeigt. Etwas dürftig. Je weiter man also in Richtung gegnerische Linien gelangt, sollte man also ein paar Begleiteinheiten mitnehmen, die erstmal das Gebiet sondieren und man sie zur Not auch opfert. Zweite Möglichkeit z.b. beim Verlust des eigenen 10ers ist der Einsatz der Spionin. Diese ist zwar nur der 1er Wert und im Normalfall einfach nur Kanonenfutter, dafür ist sie aber als einzige in der Lage den gegnerischen 10er zu eliminieren. Also sollte man auch nicht alles beim Vormarsch verheizen. Das gleiche gilt für die 3er Einheiten. Nur diese sind in der Lage die Bomben zu entschärfen und vom Spielfeld zu entfernen. Hat man also z.b. mit einer anderen Einheit die Bomben ausgemacht, sollte man die 3er möglichst unbeschadet dorthin bringen um die Bombe verschwinden zu lassen. Hier schaukelt sich so langsam das Prinzip schön auf. Der Gegner versucht das gleiche und man muss mit der Zeit abwägen welche Einheiten man wohin schickt. An sich ein sehr gelungenes Spielprinzip, wären da nicht ein paar Dinge die das ganze hier in der DS Version mörderlich nach unten ziehen. Erster Punkt ist der schon angesprochene fehlende Kampagnen Modus oder etwas in der Art. So schön es ist zu Gewinnen, man tut dies ohne einen Nutzen für kommende Sessions. Viel größerer Klops ist aber leider die Gegner KI, die selbst auf Schwer viel zu schlecht ist. Man braucht also nicht lange um zu erkennen, das der Gegner nicht so richtig weiß was Strategie ist. ;-) Wie oft dieser seine Einheiten in das sinnlose Verderben schickt ist nicht mehr schön. Oft genug zieht er z.b. auf ein hochwertige Einheit eurer Truppen, z.b. einen 9er. Eigentlich sollte er nun wissen das dort eben eine 9er Einheit steht. Von wegen. 2 Züge später zieht er wieder ein niedrigere Einheit auf diese 9er und hat wieder eine Einheit weniger. Das macht dann auch keinen Spaß, weil es einfach zu simpel ist zu gewinnen. Das ganze dann auch noch ohne Hintergrund zu machen gibt dem ganzen leider den Rest.

Da helfen auch die anderen beiden Spielmodi nicht mehr. Im Stratego 90 Modus ist der Unterschied der, das zu Beginn beide Heere direkt aneinander stehen und die 2 Reihen Luft nicht mehr vorhanden sind. Anders ist hier spielerisch nur, das es eben sofort losgeht. Die Duell Variante kommt dann nur mit 10 Einheiten aus, statt mit 40. Hier ist die Fahne auch weniger geschützt und man muss vor allem schneller agieren, da man hier nicht alle Seiten gleichgut schützen kann. Leider aber auch hier mit der gleichen KI Schwäche wie im Original Modus von Stratego. Schade schade und man nimmt dem Spiel fast völlig die Motivation.

Grafik & Sound....

Leider ist auch die Grafik nur auf das Nötigste beschränkt, so das man eigentlich auch keine Grafik Wertung vergeben könnte. Na ja ich tue es trotzdem, auch wenn dabei nicht soviel heraus kommt. Nimmt man das Spielfeld, passiert dort außer den gezogenen animierten Einheiten eigentlich gar nichts weiter. Was man hier noch als "grafischen Leckerbissen" bezeichnen könnte ist die Kampfanimation im Top Screen. Allerdings bewegt sich da kaum etwas, geschweige denn irgendwelche durchaus passenden 3D Animationen gehen vonstatten. Einzig die Karten huschen ins Bild und die verlierende Einheit hat einen Sprung im Bild. Mehr ist es nicht. Das da technisch keine Fehler im Spiel vorkommen überrascht da auch nicht weiter. Wenn man an der Technik meckern will, dann beim Thema KI, die wirklich nicht gelungen ist.

So mäßig wie die Präsentation ist auch der Sound im Spiel. Eine anfangs gelungene Kampfmusik wird hier schnell eintönig und langatmig. Allerdings nervt sie auch nicht. Was aber fehlt sind wenigstens Kampfgeräusche oder Schreie wenn die Einheiten schon aufeinander treffen. Auch dies fehlt leider und gibt dem ganzen auch keinen atmosphärischen Effekt.

Multiplayer....

Der noch gelungenste Teil im Spiel ist hier der Multiplayer, der mit einer Online Variante noch mehr hätte rausholen können. Denn neben einer Multicard Variante geht das ganze auch mit nur einer Spielkarte und damit in der billigen Variante. Unterschiede sind hier die Ladezeiten. Ansonsten stehen euch die gleichen Modi zur Verfügung und bieten mit dem Open Duell noch einen weiteren Modus, bei dem beide Spieler sehen wo welche Einheiten des Gegners stehen. Bedingt durch die menschliche KI kommt hier ein ganz anderer Spielspaß auf. Sich deshalb aber nun zwingend das Spiel zu kaufen halte ich für nicht nötig. Denn wie bei allen Brettspielen kann man sich auch das Original kaufen, wenn man eh schon im gleichen Raum gegeneinander spielt.

Fazit....

Stratego ist leider ein Beispiel dafür wie man ein eigentlich gelungenes Spielprinzip in der virtuellen Welt zunichte macht. Vor allem 2 Dinge sind dafür verantwortlich. Das völlige fehlen eines Kampagnen Modus oder ähnliches und vor allem die sehr schlechte Gegner KI, die dem Spiel schnell den Spaß nimmt. Mit ein bißchen Phantasie hätte man neben einem Online Modus mehr machen können. Warum z.b. nicht upgradebare Einheiten einbauen, die man eben in einem Kampagnen Modus in weitere Missionen mitführt. Viele Ideen die einem da nach ein paar Matches durch den Kopf schießen. Schließlich ist die virtuelle Welt ja dazu da um solche Möglichkeiten mal umzusetzen. Gebt das Geld hier lieber für das Original aus und erlebt das ganze ohne Akkubetrieb.

 

+ Einfache Steuerung
+ Gelungenes Gameplay
+ Strategie Basics
+ Ordentlicher Multiplayer
+ Komplett Deutsch
+ Speichern im Kampf
- Leider viel zu leicht
- Keine Spielziele
- Keine Kampagne o.ä.
- Online wäre Klasse

GRAFIK: 40%

SOUND/EFFEKTE: 60%

MULTIPLAYER: 60%

GESAMTWERTUNG: 45%

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