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NDS More Touchmaster
 
 
More Touchmaster - NDS
Kilian Pfeiffer (23.11.2008)

SYSTEM: NDS US
ENTWICKLER: Midway
GENRE: Spielesammlung
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-7
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.25 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Unterhaltungssoftware ist spätestens mit Anbeginn der Nintendo DS-Ära ein eigenständiges Segment in der mit Actiontiteln übervölkerten Konsolenlandschaft. „42 Spieleklassiker" von Nintendo hat es vorgemacht – mit „Touchmaster" gelang „Midway" bereits eine gute Spielesammlung teils bekannter Arcade-Klassiker, die mit insgesamt 23 Unterhaltungstiteln (einige gleichen sich bis auf wenige Inhalte wie ein Ei dem anderen!) auf sich aufmerksam machte. Der Erfolg gab „Midway" Recht und nun erscheint für Nintendos Handheld der Nachfolgetitel, „More Touchmaster". 20 Titel sind auf dieser Sammlung enthalten, erneut hat man sich für ein kunterbuntes Programm entschieden, das die verschiedenen Geschmäcker treffen soll. Was der Titel im Detail hergibt, verrät Euch der Test. Vom Grundprinzip hat sich im Vergleich mit „Touchmaster" aber so gut wie nichts geändert. Bis auf die Tatsache, dass der Wi-Fi-Modus gestrichen wurde. Wohl mangels Teilnehmerzahl...

Menus und die Story....

„More Touchmaster" zeigt sich gleich zu Beginn als Pool arcadiger Klassikerspielchen, wobei man sich bei diesem Titel klar und deutlich auf leicht erlernbare Software konzentriert hat. So umfassen die digitalen Anleitungen, die für jeden Titel enthalten sind meist nur wenige Wörter. Bei „42 Spieleklassiker" konnte man manchmal minutenlang höchstdetaillierte Anleitungen studieren – bei 42 Spielen eine Aufgabe für sich! Grammatikalische Missgeschicke wie im Vorgänger gibt es dieses Mal nicht zu vermelden, allerdings hätten wir es uns schon gewünscht, wenn die Spiele ausführlicher beschrieben worden wären.

Im Menü des Titels angekommen, erkennt Ihr die Kategorisierung von „More Touchmaster" recht deutlich. Aufgeteilt ist „Midways" Umsetzung in die Punkte „Kartenspiele", „Actionspiele", „Strategiespiele", „Bildspiele" sowie „Puzzlespiele". Gesteuert wird wie so oft mit dem Stylus, jedes Game ist beinahe selbsterklärend, auch die Qualität schwankt in erheblichem Maße.

Technik und Gameplay....

Wie beim Vorgänger haben wir uns dafür entschieden, zu jedem enthaltenen Spiel ein paar Sätze zu schreiben. So soll ein Eindruck vermittelt werden, was Euch inhaltlich erwartet. Im „Trophäensaal" trefft Ihr im Übrigen auf die von Euch erspielten Auszeichnungen: Von der Bronze- über die Silber-, die Gold, bis hin zur Platin-Trophäe gilt es eine jede abzustauben. Leider ist es relativ unklar, wann welche Auszeichnung wartet. Demnach solltet Ihr jederzeit Eure persönliche Bestleistung abverlangen.

Kartenspiele

Combo 11

Bei „Combo 11" ist das spielerische Ziel, benachbarte Karten zu finden, deren Zahlenwert elf ergibt. Das Spielfeld darf gemischt werden, dies ist allerdings nur dann vonnöten, wenn keine weiteren Züge mehr möglich sind. Ebenso lassen sich neue Karten ziehen, die wiederum zur Paarsuche dienen.

Carpet

Bei diesem Legespiel müssen alle Karten des ausgebreiteten Kartenteppichs der Reihenfolge nach (aufwärts; Farbberücksichtigung) abgelegt werden. Karten aus dem „Aussortiert"-Stapel füllen Lücken im „Teppich", solange, bis dieser aufgebraucht ist.

Poker Slide

Auf einem Feld liegen 25 Karten, aufgereiht in übereinander liegenden Fünfer-Reihen. Eure Aufgabe lautet, punktelastige Fünf-Karten-Kombinationen zu finden. Dies geschieht durch Bewegung der einzelnen Kartenreihen und -spalten, so dass in vertikaler, horizontaler und diagonaler Ausrichtung gute Kombos entstehen.

Triples

Bei „Triples" müssen dargestellte Spalten mit Karten gefüllt werden und zwar so, dass Drillinge und sogenannte „Straights" zustande kommen. Haltebereiche ermöglichen das Verschieben einzelner Karten. Uns sagte diese Umsetzung nur in geringem Maße zu, da der spielerische Gehalt beinahe schon zu dürftig ausfällt.

Speed Solitaire

Bei dieser Solitär-Abwandlung spielt Ihr mit den gewöhnlichen Regeln des Kartenspiels. Macht Ihr keinen Fehler, könnt Ihr auch nicht verlieren. Sollte Euch hingegen ein Fehler unterlaufen, ist der Gewinn des aktuellen Matches jedoch in weite Ferne gerückt. Im Grunde aber durchaus machbar.

Actionspiele

Bowling

An „Wii Sports" erinnert diese sehr dilettantisch gestaltete „Bowling"-Runde. Mit dem Stylus bestimmt Ihr die Richtung Eurer Kugel, Euer Zutun ist mehr Glück als Verstand und demnach überzeugt uns dieses Minispiel in keiner Weise. Ein Fall für den virtuellen Mülleimer! Hier sollte man also doch dem großen Wii-Bruder treu bleiben.

Catwalk Caper

Hier haben wir es mit einer sehr oldschool-mäßigen Umsetzung eines Einbruchs zu tun. Auf Geldsäcke, Diamanten und Goldbarren richtet Ihr den Fokus, allerdings will Euch die Polizei den Einbruch vermiesen. Demnach gilt es, diese zu umgehen und möglichst unbemerkt mit der Beute zu entkommen. Ein typisches Spielchen, das man auf einer solchen Sammlung erwarten würde. Qualitativ bleibt es aber hinter den Erwartungen zurück.

Billiards

Eine Runde 9-Ball gefällig? Besser nicht, denn ähnlich wie beim „Bowling" ist die Präzision ein schlechter Scherz. Kein Stoß wirkt realitätsgetreu, die technische Seite vermiest dem Spieler eine spaßige Partie Billard. Hier gibt es wesentlich bessere Umsetzungen. Trashige Varianten braucht man daher keine mehr!

Beaned!

Mit einem Ball „bewaffnet", gilt es Ziele zu treffen und darauf zu achten, verbotene Objekte – wie beispielweise die Polizei – verschont zu lassen. Nur wenn Ihr angemessen zielt und rechtzeitig werft, klappt das an Jahrmärkte erinnernde Spielprinzip.

Speed Demon

Aus der Vogelperspektive über relativ gerade Straßen kurven – (k)ein Traum eines jeden Zockers! Nun ja, minimalistischer könnte man solche Shareware-Verschnitte einfach nicht präsentieren. Im Grunde zeigt uns dies, dass die Entwickler lieblos an’s Werk gegangen sind. Ansonsten hätte man wenigstens von der technischen Seite Positives vermelden können. Bloß auszuweichen, kann heutzutage nicht mehr der Anspruch eines Rasers sein.

Strategiespiele

Super Mahki

Mit „Super Mhaki" erwartet Euch ein gelungener Puzzler, der unter der Kategorie „Strategiespiele" firmiert. Zusammengeführte Blöcke schenken Euch Multiplikatoren, die zum Highscore beitragen. Selbstverständlich geht es auch in dieser Umsetzung um das Abbauen von herabfallenden Kacheln.

Dice King

Würfelkombinationen zu erstellen, ist das Ziel in „Dice King", einem bereits häufig angetroffenen Prinzip, das in gewisser Weise Kultstatus genießt. Eingängig, verständlich, aber nicht immer zu meistern. Hasst Ihr hingegen Würfel, geht besser gleich weiter zu „Prismatix".

Prismatix

Auf einer Farbsequenz im Topscreen des Nintendo DS erkennt Ihr eine Anordnung von vier Kacheln – jeweils in einer bestimmten Farbe. Euer Ziel ist es nun, auf dem Touchscreen der Farbsequenz entsprechend, direkt nebeneinander befindliche Kacheln aufzulösen, um das Feld zu leeren. Daraufhin werden die Kacheln erneut gemischt und dasselbe Prozedere beginnt von vorne.

Bildspiele

View Finder

Bei „View Finder" habt Ihr es mit einer „Neun Live"-typischen Fehlersuche auf zwei übereinander liegenden Bildern zu tun. Diese entstammen der Realität, sind also pixelig abfotografierte Landschaftsumgebungen und Vergleichbares. Je schneller Ihr fünf Fehler findet, desto besser. Spannend ist die Bildersuche aber nicht. Vor allem müsst Ihr den jeweiligen Bildschirmpunkt schon relativ genau treffen, so dass es vom Nintendo DS auch erkannt wird.

Scavenger

Objekte aus einzelnen Darstellungen herauszuklamüsern ist ebenso wenig aufregend, wie die zuvor beschriebene Bildersuche. Erneut haben wir es mit einer einmaligen Lieblosigkeit zu tun, die wir uns in dieser Weise nicht erwartet haben. Man kriegt das Gefühl nicht los, dass einige Spiele nur dazu gewählt wurden, um die Gesamtanzahl von 20 Stück zu erreichen.

What is it?

Auf dem oberen Bildschirm wird kachelweise eine Zeichnung aufgedeckt, die es zu erraten gilt. In Bleistiftoptik gehalten, erkennt Ihr die Lösung wenigstens recht schnell. Die Antwort tippt Ihr dann per Tastatur in den Handheld. Erneut gilt: Je schneller, desto besser!

Picture Slide

„Picture Slide" ist eines jener spielerischen Einlagen, die in so gut wie jeder zehnten Software-Umsetzung irgendwo zu finden sind. Seien es Adventures, Puzzler oder gar Action-Titel. Das Verschieben von Bildteilen gehört anscheinend zum guten Ton dazu. Uns gefällt es schon lange nicht mehr. Je kleiner im Übrigen die Teile werden, desto komplexer wird es, das Rätsel zu lösen.

Rampage Empire

Die „Rampage"-Serie dürfte dem einen oder anderen von Euch ein Begriff sein. Selbst für die Wii gibt es einen Vertreter der Serie. Dieses Mal wirkt die Zuhilfenahme der häuserzerstörenden Monster eher aufgesetzt. Eine Buchstabensuppe an der Hauswand soll in korrekte Wörter umgemünzt werden. Erst sobald Euch das gelingt, kommt das wilde Tier und schlägt das Haus in seine Einzelteile. Das war’s!

Spellwinder

Auch „Spellwinder" hat man des Öfteren bereits im Fernsehen gesehen. Eine Wortsuche, bei der nur benachbarte Buchstaben verwendet werden dürfen. Funktioniert recht einfach, nur das Auge für’s Detail solltet Ihr hier mitbringen.

Catacombs

Äußerst anachronistisch ist die Umsetzung vom Klassiker „Catacombs" geworden. Aus der Vogelperspektive steuert Ihr den „Helden" durch ein monsterverseuchtes Labyrinth, sammelt Goldmünzen und erforscht nach und nach den jeweiligen Kerker. Leider ist die Suche alles andere als reizvoll umgesetzt und für heutige Verhältnisse quittiert man Derartiges lediglich mit einem Kopfschütteln. Lieber ein Spiel weniger – so kommt sich der Käufer leider verarscht vor, für das investierte Geld.

Grafik & Sound....

Kartenspiele, Gelegenheitseinlagen, Rätseleien – grafische Highlights dürfen bei diesen Zutaten nun wirklich nicht erwartet werden, allerdings gefällt uns die Darstellung etwas besser, als die zweckmäßigen Bildschirme von „42 Spieleklassiker". Buntere Farben und eine gute Bedienbarkeit sorgen für Freude, allerdings erreicht auch dieser Titel keine überdurchschnittliche Bewertung, dafür passiert einfach zu wenig in grafischer Hinsicht.

Die Sounduntermalung ist hingegen anspornend und durchweg gelungen. Einträgliche Rhythmen sorgen für Unterhaltung, jedes Spielchen wird durch eine eigene Erkennungsmelodie gekennzeichnet. Auch die Effekte können überzeugen. Das Ergebnis präsentiert sich nicht schlecht und gefiel größtenteils während des gesamten Testzeitraums.

Multiplayer....

Auch der Mehrspieler-Bereich wird von „More Touchmaster" abgedeckt, mit einem separaten „Wi-Fi"-Special können wir dieses Mal aber nicht dienen, da diese Funktion restlos aus dem Titel entfernt wurde. Der Großteil der Spiele lässt sich im Zweispieler-Modus bestreiten, teilweise auch an einem Nintendo DS-Gerät, größtenteils aber über eine drahtlose Verbindung, wobei zwei Spielkarten benötigt werden. Dies ist schade, immerhin reicht bei „42 Spieleklassiker" selbst eine Karte für bis zu sieben Mitspieler. Trotz alledem sind die Mehrspieler-Modi mehrheitlich gelungen und bereiten angenehme Unterhaltung, auch wenn das Potenzial nicht für viele Monate ausreichend ist. Für ein kurzes Duell aber allemal eine ganz gute Wahl!

Fazit....

„More Touchmaster" überzeugt als Spieltitel und direkter Konkurrent von „42 Spieleklassiker" weniger als es „Touchmaster" tat. Leider sind einige mit auf der Spielkarte befindliche Titel derart unzeitgemäß, dass es einem die Haare zu Berge stehen lässt. Allerdings gibt es auch Glanzpunkte zu vermelden: Beispielsweise die „Strategiespiele" wissen zu überzeugen. Sehr schade hingegen ist die Tatsache, dass man die Turniermöglichkeiten aus dem Vorgänger gestrichen hat. Einen Wi-Fi-Modus gibt es dieses Mal nicht mehr. Steht Ihr auf Gelegenheitsspielchen und nutzt diese gerne zum allgemeinen Wohlbefinden, steht einer Anschaffung nichts im Wege, besser fahrt Ihr allerdings mit „Touchmaster", dem offiziellen Vorgängertitel.

 

+ 20 Arcade-Titel
+ leicht erlernbare Unterhaltung
- dürftige deutsche Übersetzung
- könnte zeitgemäßer sein
- fehlender Wi-Fi-Modus

GRAFIK: 40%

SOUND/EFFEKTE: 69%

MULTIPLAYER: 71%

GESAMTWERTUNG: 66%

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