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NDS Tomb Raider: Underworld
 
 
Tomb Raider: Underworld - NDS
Kilian Pfeiffer (27.11.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Eidos
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-3
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Ja
ALTERSFREIGABE: 16+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Für uns stellt es jedes Mal aufs Neue ein persönliches Highlight dar, wenn uns Lara Croft in einem neuen Abenteuer beehrt. Denn für gewöhnlich ist die Qualität der Software, in welcher Frau Croft auftritt, überdurchschnittlich gut. Klar, die Serie hatte sich in der alljährlichen Fortsetzungsproblematik verloren, aber spätestens seitdem „Crystal Dynamics" für die Reihe verantwortlich zeichnet, hat man zu seinen qualitativ hochwertigen Wurzeln zurückgefunden. „Tomb Raider – Underworld" ist der aktuelle Sprößling einer Reihe, die schon seit jeher auf relative Linearität setzt, dank sukzessiver Erweiterungen für die breite Fanbasis aber niemals eintönig wurde. Immer wieder griffen die Spieler zu Lara, Sexbombe in Personalunion, und ganz nebenbei auch Archäologin. Kann man so sehen, muss man aber nicht – denn ihren Beruf nimmt ihr zunächst sowieso keiner ab. Spätestens aber dann, wenn Ihr sie ein paar Stunden durch ihr neuestes Abenteuer begleitet habt.

Menus und die Story....

Wir haben davon gelesen: In der Wii-Version soll ein Bug stecken, der aber umgangen werden kann. Persönlich konnten wir uns von dieser Problematik bislang noch nicht überzeugen. Was wir aber sagen können, ist folgendes: Die Nintendo DS-Fassung ist weder von Mängeln belastet, noch ein zu vernachlässigender Kandidat im Hinblick auf den Genre-Thron. Naja, wären da nicht einige Ungereimtheiten, die es auszumerzen gilt. Doch darauf kommen wir im späteren Verlauf dieses Tests zurück. Dass Euch ein anständiges Abenteuer erwartet, wollen wir aber nicht verhehlen.

Die Countess of Abbington, Lara Croft, lebt seit jeher ohne Mutter, die nach einem Flugzeugabsturz auf bislang ungeklärte Weise verschwand. Auch ihr Vater ist zwischenzeitlich verschieden, Lara kämpft sich seitdem auf eigene Faust durchs Leben, trotzt allen Gefahren und ist willig, allen Mysterien, die um das Verschwinden der Mutter existieren, Einhalt zu gebieten. Lara ist bereit: Bereit, das Geheimnis zu lüften, Licht ins Dunkel zu bringen. Vielleicht stimmt es ja, was Laras Vater all die Jahre angenommen hatte. Er glaubte, dass sich Amelia, seine Frau, im mythischen Avalon befinde. Wer weiß das schon? Doch da wäre noch Jacqueline Natla, Königin von Atlantis, die ein Wörtchen mitzusprechen hat. Noch ist nicht alles gesagt. Lara sollte sich der Gefahr stellen. Wird sie das Verschwinden ihrer Mutter aufklären können? Ihr habt es in der Hand!

Technik und Gameplay....

„Eidos", der Publisher der „Tomb Raider"-Reihe, hat die Serie in wohlwollende Hände gegeben: Die Entwickler der diversen Konsolenableger haben im vergangenen Ableger tolle Arbeit geleistet. Auch die jetzige DS-Version ist zusammenfassend nicht von schlechten Eltern, verbindet einige intelligente Ansätze und gibt altbekannte Inhalte in den Topf, die die Handheld-Fassung zu einem spielenswerten Erlebnis machen. Doch beginnen wir von Anfang an! Bevor Ihr in das Spiel startet, solltet Ihr – sofern ein solches vorhanden ist – das Rumble Pak einlegen, denn in der Tat unterstützt „Tomb Raider – Underworld" das Nintendo-Zubehör. Wie Ihr vielleicht wissen solltet, sind die Rumble-Effekte nicht sonderlich stark, das Spielgefühl ist aber dennoch ein besseres. Auch wenn der DS nur mühsam vibriert – immerhin tut er es überhaupt.

Im Spiel selbst gibt es eine ganze Menge Boni freizuschalten. So, wie es sich für eine Archäologin nun mal gehört. Immer auf der Suche nach Artefakten, immer bereit Geheimnisse zu lüften, immer unterwegs, um Schätze zu entdecken: Das ist Lara Croft, wie wir sie seit Anbeginn kennen und lieben gelernt haben. 240 Artefakte warten im Laufe des Abenteuers auf ihre Entdeckung, die entweder an offensichtlichen Plätzen deponiert wurden oder aber an schlecht einsehbaren Orten zu finden sind. Manchmal verbergen sich solche Kunstwerke auch in Schatztruhen, die nur geknackt werden können, wenn Ihr ein Puzzle-Touchpen-Minispiel erfolgreich absolviert habt. Hier gilt es, in spezieller Anordnung Puzzlestücke so zu ordnen, dass die geforderte Fläche bedeckt ist. Im späteren Verlauf habt Ihr manchmal ganz schön zu knabbern, bevor das Rätsel gemeistert ist. Je mehr Artefakte Ihr Euer Eigen nennt, desto mehr Bonusinhalte wie Konzeptgrafiken, Herausforderungen sowie Personen-Infos werden freigeschaltet.

Für gewöhnlich trefft Ihr Lara allerdings in ihrem typischen Umfeld an. In Katakomben, Höhlen, im Dschungel oder auf einem Tiefseetauchgang auf der Suche nach der verlorenen Stadt. Das gesamte Abenteuer wird aus der Seitenperspektive dargestellt, wobei das eigentliche Geschehen dennoch in 3D gehalten wird. Das Spiel bleibt zu jederzeit geradlinig. Sackgassenelemente gibt es nicht, zu jedem Zeitpunkt bleibt klar, was es zu machen gilt, wohin Lara gehen muss, wo Euch eventuelle Schalter erwarten respektive sich der Ausgang der aktuellen Mission befindet. Das Spiel lässt des Öfteren kleinere Einspieler ablaufen, die darauf hinweisen, was es zu tun gilt. Charakteristisch für „Tomb Raider – Underworld" ist aber die insgesamt recht kurze Spielzeit von rund fünf bis sechs Stunden, die sehr kurzen Levelabschnitte sowie ungewöhnlich lange Ladezeiten. Ladezeiten, die beinahe jeden Wii-Titel überbieten. Genau jene einschläfernden Phasen sind es dann auch, die dem Spiel einen Teil seiner hervorragenden Atmosphäre rauben. Alle drei bis vier Minuten (so lange dauert in der Regel ein Level!) für jeweils rund 30 bis 40 Sekunden zu warten, ist eine Zumutung und alles andere als gerechtfertigt. Hier wurde nicht optimiert, sondern eher schlampig programmiert. Was für den Titel aber eigentlich vollkommen untypisch ist, denn in jeder anderen Hinsicht erwarten den Nutzer Inhalte hochwertiger Güte.

Jede paar Meter dirigiert Ihr Lara per Sprung durch die Luft, hangelt an kleinen Felsvorsprüngen entlang, vollführt eine Hechtrolle oder macht einen Salto über einen gefährlichen, angriffslustigen Tiger hinweg. Fußkicks oder Grätschen gefällig? Lara beherrscht auch diese und zieht ihrem Gegenüber im Bruchteil einer Sekunde den Boden unter den Füßen weg. Die gewiefte Archäologin duckt sich unter Felsspalten hinweg, hangelt an Seilen in schwindelerregende Höhen oder springt über Abgründe hinweg, um sich an kaum sichtbaren Vorsprüngen festzuklammern. Zunächst erklärt Euch das Abenteuer alle Feinheiten des Spieles in einer Art Tutorial. Erst nachdem Ihr in das Bewegungsrepertoire von Miss Croft eingearbeitet seid, geht es an das Eingemachte, den Waffeneinsatz mit Visierfunktion. Lara hat zu Beginn nur eine Pistole im Halfter, später dann auch eine Uzi und ein Schrotgewehr. Granaten dürfen ebenso nicht fehlen. Allerdings sind alle Gegner auf recht einfache Weise auszuschalten: Ein wenig rumhopsen und in Dauerfeuermanier den Knopf bedienen und schon ist der Bildschirm wieder feindfrei.

Hin und wieder warten Rätseleinlagen darauf, gelöst zu werden. Druckschalter wollen bedient, Hebel umgelegt, Schaltersets in der richtigen Reihenfolge gedrückt werden. Lockerer Fels wird durch Beschuss in eine Steinlawine verwandelt, ein überdimensionaler Steinkopf wird ins Rollen gebracht und zerschmettert hundert Meter weiter unten eine Abdeckung, die den Weg in den nächsten Abschnitt freilegt. Zahnräder wollen an der richtigen Stelle angebracht werden oder es wird Öl zum Entzünden einer Fackel gebraucht. Vereinzelt eingestreut sind es kleinere Minispiele, die zur dauerhaften Motivation beitragen. Da ordnet Ihr beispielsweise Steinplatten in Einkerbungen oder pustet via DS-Mikrofon Staub von einer verschmutzten Platte. Und wenn das alles nichts hilft, hämmert Ihr mithilfe des Meißels eingetrocknete Schmutzreste vom zu untersuchenden Objekt. Genial sind sogenannte Adrenalinsituationen, die in Zeitlupe ablaufen. Wenn Ihr als Spieler aber nicht regiert, stößt Lara etwas zu. Entweder wird sie von einem Stein erschlagen oder von einem anderen Unglück überrascht. Solltet Ihr in eine solche Situation geraten, gilt es, flott zu reagieren. Wobei die Checkpoints sehr fair gesetzt wurden.

Grafik & Sound....

Die Präsentation Laras neusten Abenteuers ist eine runde Sache. Nicht nur der 3D-Effekt zeichnet hierfür verantwortlich, auch die detaillierten, einfallsreichen Umgebungen tragen dazu bei. Typische Miss Croft-Umgebungen, welche die Seele der guten Archäologin perfekt transportieren, sind auch dieses Mal das Wahrzeichen des Sexbomben-Abenteuers. Einen Alterungsprozess kennt die Dame ja anscheinend nicht… Agil wie eh und je turnt sie in geschmeidigen Animationen durch die Levels und hat es selbst im auslaufenden Jahr 2008 nicht verlernt. Hervorzuheben sind die wunderschönen Rendersequenzen mit samt der deutschen Sprachausgabe.

Wie so oft ist es der Sound, der mitunter – neben der Präsentation – zu der einzigartigen Atmosphäre des Spieles beiträgt. Orchestrale Melodien, verbrennendes Holz, Schussgeräusche. Das Zusammenspiel der Zutaten ist bei „Tomb Raider – Underworld" erste Güte und erneut Beweis dafür, dass man sein Handwerk versteht.

Fazit....

Lara Croft bleibt auf dem Nintendo DS eine anziehende Schönheit. Attraktiv ist sie nicht etwa nur durch ihr Äußeres, sondern vor allen Dingen auch wegen ihres Auftretens. Sie trotzt jeder Gefahr, ist clever und insbesondere eine akrobatische Granate. Wo sie nicht überall herum klettert… Wären da nicht die elendig langen Ladezeiten und die teils arg kurzen Levels – das Spiel wäre noch deutlich besser. So wird die Atmosphäre zerstückelt, aber dennoch bleibt das Herz der Serie erhalten. Lara auf Abenteurertour kann sich sehen lassen. Wegen der vielen abwechselnden Gameplay-Elemente - trotz der doofen Feinde – erobert Madame Croft auch dieses Mal unser Herz.

 

+ Abwechslungsreichtum
+ grafische Details
+ Minispiel-Einlagen
+ wunderbare Zwischensequenzen
+ Rumble Pak-Unterstützung
+ sexy Lara als Protagonistin
- kurze Spielzeit (5-6 Stunden)
- sehr geradlinig
- keine Schwierigkeitsgrade
- lange Ladezeiten

GRAFIK: 84%

SOUND/EFFEKTE: 84%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 80%

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