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NDS Uno 52
 
 
Uno 52 - NDS
Kilian Pfeiffer (26.02.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Atari
GENRE: Card Game
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-10
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.20 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

UNO und Poker! Zwei Kartenspiele, die im ersten Moment nichts miteinander gemein haben. Im Grunde haben sie das auch nicht, denn Poker ist eine populäre Erscheinung der Neuzeit und vor allem seit den letzten Jahren Garant dafür, dass sich bislang unschlüssige Kartenmeider zum Spiel mit den Papierkarten entschließen. Poker hat nicht nur im TV Hochkonjunktur, sondern auch unter Studenten, Gesellschaftsabenden und im Kreis der Familie. UNO ist hingegen das (!) typische Gesellschaftskartenspiel, das selbst ich als Heranwachsender immer wieder gerne mit Freunden und deren Eltern spielte. Noch immer ist das schnell begreifbare Kartenspiel ein Dauerbrenner - in vielen Varianten erobert es auch heutzutage noch die Herzen der Kartenfreunde, aber auch Abwandlungen in Form von UNO-Spielkartenschleudern sind bislang erschienen. Mit "UNO 52" ist ein Schritt vollbracht, den man in dieser Form nicht für denkbar hielt: UNO trifft Poker, vereint sich mit diesem und gibt Stoff für einen eigenen Nintendo DS-Titel.

Menus und die Story....

Bevor die Kartenspielerei ihren Lauf nehmen kann, bedarf es einer eigenen Profilerstellung samt Name und persönliches Symbol. Ist dies vollbracht, habt Ihr die Grundlage für künftige Rekorde und Auszeichnungen, die unter diesem Profil abgespeichert werden können. Eine Story gibt es logischerweise nicht, dafür eine ganze Menge an Einstellungsmöglichkeiten - ein Titel, der definitiv wegen seines sehr speziellen Inhalts nur Kartenspieler ansprechen dürfte. Alle anderen, die bislang eher weniger mit gesellschaftsfähiger Unterhaltung zu tun hatten, werden sich an klassischem Poker mehr erfreuen oder die Finger ganz vom Kartenspiel lassen.

Im Hauptmenü angekommen, wird ersichtlich, dass "UNO 52" auch für Mehrspieler-Partien geeignet ist, wenn auch nur als "Multi-Kartenspiel". Ob man allerdings drei Mitspieler mit entsprechender Software findet, ist fraglich. Über die Wi-Fi-Verbindung ist der Titel im Übrigen nicht funktionsfähig, was schade ist. Hier hätte man in Multiplayer-Sessions den wahren Kern des bislang nicht bekannten Kartenmischmaschs untersuchen und schätzen lernen können. Das "Standardspiel" ist der eigentliche Tummelort für Einzelspieler, denn hier warten nicht nur unkomplizierte, individuelle Kartenduelle auf den Spieler, sondern ebenso festgelegte Spezialmodi, die Euch vor die Qual der Wahl stellen.

Technik und Gameplay....

Doch bevor wir uns die einzelnen Modi des Titels aus der Nähe anschauen, wollen wir uns den Regeln widmen, die zwar wenig spektakulär sind, dafür aber eine Notwendigkeit zum Verständnis des Titels darstellen. Für einen Rundengewinn ist es vonnöten entweder derjenige mit dem besten Pokerblatt zu sein oder als Erster alle Karten der Hand abgelegt zu haben. Als Regel für einen gültigen Abwurf muss die gewählte Karte der obenauf liegenden des Abwurfstapels in der Farbe oder dem Symbol gleichen. Gelingt Euch kein Abwurf, weil Ihr beispielsweise dazu nicht in der Lage seid, gilt es eine Karte des Stapels zu ziehen, was zur Folge hat, dass der Gegenspieler nun an der Reihe ist. Nachdem man erfolgreich abgelegt hat, ist es möglich aus dem UNO-Blatt zum entsprechenden Poker-Blatt zu spielen. Ebenso ist es denkbar über einen Bildschirm-Button zu passen.

Aktionskarten, die dem typischen UNO-Spiel entsprechen, haben die gleichen Auswirkungen wie in der traditionellen Kartenvariante, sei es eine "Retour", ein "Aussetzen", eine "+2" oder eine "Wilde +4" (die entsprechende Anzahl an Karten ziehen!). Ebenso gleich geblieben: das obligatorische "UNO"-Rufen, bevor man seine vorletzte Karte abgeworfen hat. Anderenfalls wird man dazu verdammt, zwei weitere Karten vom Stapel zu ziehen. Wer UNO nicht kennt, sollte wissen, dass dort die Farben rot, blau, grün und gelb vorkommen, wobei das "UNO 52"-Spiel ganze 240 Karten, bestehend aus vier Standarddecks, beinhaltet. Hinzu kommen 32 Aktionskarten (unter anderen: neue Farbe wählen, Retour-Karte, etc.). Poker-typisch erwartet Euch das obligatorische Einsetzen von Chips. Zu Beginn einer Runde wird ein weißer Chip in den Pot eingezahlt, wohingegen der erste Aussteiger den blauen Chip erhält. Den roten Chip nimmt indessen derjenige Teilnehmer, welcher das beste Blatt sein Eigen nennt. Pokerblätter werden übrigens nach den gewöhnlichen Punktregeln berechnet. So ist ein Paar weniger wert als ein Drilling, dieser wiederum weniger als ein Full House oder der kaum zu erringende Royal Flush (10, Bube, Dame, König, Ass). Bedauerlich finden wir, dass sich "UNO 52" nicht sehr einsteigerfreundlich zeigt, das beginnt bereits bei der Anleitung und geht über das insgesamt dürftige Regelsystem - jedoch gilt dies nur für Einsteiger, denn Spieler, bei welchen die Regeln abrufbar sind, werden hiermit kaum Probleme haben. Hinzu kommt die Wahl von drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden.

Innerhalb der "Sonder-Modi" warten weitere spielerische Möglichkeiten auf Euch, beispielsweise der "Herausforderungsmodus", der sich aus fünf Levels zusammensetzt. Für jede Variante gibt es spezielle Siegbedingungen, auch der Anspruch ist von Mal zu Mal ein höherer. In Level eins solltet Ihr als Erster aussteigen, um als Gewinner hervorzugehen, Level zwei wartet mit der Bedingung auf, zweimal das beste Pokerblatt auf der Hand zu haben. Dreimal den Pot zu gewinnen, ist in Mission vier zum Sieg notwendig, wohingegen Herausforderung Nummer fünf vom Spieler fordert, 250 Chips für sich zu erlangen. Weiterhin wartet "UNO 52" mit einem Ausdauermodus auf, in welchem Ihr gegen zwei CPU-Gegner antretet. 25 Chips sind hier das Startkapital, das Ziel lautet wiederum den höchsten Punktestand zu erreichen, bevor die eigenen Chips zur Neige gehen. Im "Zeitmodus" dauert ein Spiel zehn Minuten, eine einzelne Runde maximal zwei Minuten und 30 Sekunden - gegen die Uhr zu spielen ist hier Pflicht und folglich solltet Ihr so viele Punkte als möglich ergattern.

Grafik & Sound....

Ein Kartenspiel als Grafikhammer? Wohl eher nicht! Effektgeladene UNO-Gefechte? In keinem Fall! "UNO 52" ist optisch ein rein zweckmäßig gestaltetet Titel, dessen manuelle Einstellmöglichkeiten sich auf verschiedenfarbige Hintergründe beschränken. Die vorhandenen Spielkarten sind relativ unspektakulär in Szene gesetzt, offenbaren aber dennoch die Verbindung zum Original. Oftmals unruhig wirkende Hintergründe konnten sich bedauerlicherweise nicht als Pluspunkt herauskristallisieren.

Der Sound gefällt hingegen wesentlich besser, zeigt er sich doch von vielfältiger Weise - teilweise verspielt, teils mystisch, aber auch kraftvoll und fordernd. Auch wenn einige weitere Musikstücke wünschenswert gewesen wären, ist das Gesamtresultat ein durchaus befriedigendes. Dürftig sind hingegen die wenig einsteigerfreundlichen Erklärungen zu den Spielregeln.

Multiplayer....

Als Kartenspiel für bis zu vier Personen hat "UNO 52" zwar einen guten Stand, allerdings ist die Langzeitmotivation zu gering, um auf lange Sicht punkten zu können. Schade auch, dass man pro Spieler eine Karte benötigt - ein Einzelkarten-Spiel wird nicht unterstützt. Diverse Modi sorgen zwar für Abwechslung, das Angebot ist für einen Vollpreistitel aber dennoch zu gering - trotz der Spieltypen "UNO-Siege", "Poker-Siege", "Pot-Siege", "Überleben", "Endlos" sowie "Chips".

Fazit....

"UNO 52" ist vom Grundkonzept ein Kartenspiel, das sich aus zwei beliebten Grundkonzepten zusammensetzt. Allerdings wird für Einsteiger kaum Aufklärungsarbeit geleistet, erfahrene Spielernaturen haben zu wenig Abwechslung, um sich auch noch nach Wochen mit dem Titel beschäftigen zu wollen. Die Steuerung über den Touchscreen funktioniert einwandfrei, auch der Soundpart kann sich hören lassen. Etwas umfangarm sind hingegen die "Sonder-Modi" sowie die läppische "Hilfe". Ein Probespiel solltet Ihr als Kartenspieler aber mal angehen!

 

+ UNO und Poker in einem
+ versch. Modi/Spieltypen
- wenig spielerische Abwechslung
- keine ausführliche Anleitung
- nichts für Karten-Hasser

GRAFIK: 39%

SOUND/EFFEKTE: 67%

MULTIPLAYER: 61%

GESAMTWERTUNG: 59%

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