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NDS Worms
 
 
Worms Open Warfare - NDS
Kilian Pfeiffer (08.04.2006)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Team17
GENRE: Action
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-8
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 7+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Gut zehn Jahre ist es her: Voller Vorfreude warteten wir auf den UPS-Mann, der uns ein Paket zustellen sollte. Inhalt: "Worms" für den PC. Wir hatten unser gesamtes zur Verfügung stehendes Geld zusammen geworfen - das Spiel musste also die Erwartungen erfüllen. Und Ihr könnt glauben: Dass tat es! "Worms" schickte uns für Wochen in ein 2D-Paradies der Bazooka-schießenden Kleinlebewesen. Die Motivation des Titels ergab sich zum einen aus der einfachen Handhabung, zum anderen aus der niedlichen Darstellung sowie den wundervollen Soundeffekten, welche die kleinen Kerle aus ihren dünnen Kehlen pressten. Ein Kultspiel war geboren, dass uns für viele Jahre an die Serie binden würde - bis zum heutigen Tag.

Menus und die Story....

Obwohl die "Worms"-Serie durch eine Vielzahl von Ablegern ("Worms Blast", "Worms World Party") geprägt ist und selbst ein Abstecher in 3D-Gefilde nicht ausblieb, kehren die Würmchen zurück zu ihren Ursprüngen. Bei "Gamesauce" besinnte man sich auf das alte, überaus erfolgreiche Konzept der platten 2D-Ballerei. Nichts mehr mit komplizierten 3D-Gefechten, in welchen selbst die Kalibrierung der eigenen Waffe zum Glücksspiel wurde.

Zwar kann "Worms - Open Warfare" durchaus im Einzelspieler-Modus gespielt werden, grundsätzlich könnte man dem Titel jedoch das Prädikat "Mehrspieler-Titel" verleihen. Gegen menschliche Freunde machen die Wurm-Gefechte einen hervorragenden Eindruck und begeistern Euch für Wochen - dank der zahlreichen Einstellungsoptionen (Munition, Zeit für Runde, Zeit für Zug, Runden zum Sieg, etc.) sind die Möglichkeiten im Spiel schier unbegrenzt! Im Hauptmenü ("Schnelles Spiel", "Spiel erstellen", "Herausforderungen", "Mehrspieler", "Optionen") werden die für die Auseinandersetzungen notwendigen Spieleinstellungen getroffen, hier darf am eigenen Worms-Team "geschraubt" oder die Namen der anderen Teams nach Gutdünken verändert werden. Selbst die Auswahl des eigenen Grabsteins bleibt Euch überlassen. Im Übrigen haben die Entwickler darauf verzichtet eine eigene Story im Spiel zu integrieren. Zwar würde dies dem Spiel einen besonderen, atmosphärischen Rahmen verschaffen, jedoch wäre eine Hintergrundgeschichte schwer umzusetzen gewesen. Oder welche Idee hättet Ihr, wenn Ihr kämpfenden Würmern in 20 Herausforderungen ein Story-Gerüst verpassen müsstet ;-) ?

Technik und Gameplay....

Einsteiger, die das Lesen von Handbüchern satt haben und eher dem Prinzip "Learning by doing" folgen, werden über die Option "Schnelles Spiel" sehr erfreut sein. Hier werdet Ihr ohne Umschweife direkt in ein Gefecht gegen ein Team der CPU geworfen. Die dort verfügbaren Waffen sind in Anzahl und Ausstattung vorgegeben und können demnach nicht von Euch selbst beeinflusst werden.

Wesentlich interessanter ist es ein eigenes Spiel zu erstellen. Hier werden Euch so gut wie alle Möglichkeiten offen gelassen. Selbst die Anzahl der im Kampf beteiligten Teams reicht von zwei bis maximal vier - Eurem Wunsch sei Befehl. Bis zu 16 Würmer bekriegen sich dann auf dem wuselnden Schlachtfeld. Doch alles der Reihe nach: Habt Ihr Euch dafür entschieden ein Spiel nach Euren Wünschen zu kreieren, müsst Ihr Euch anfangs für einen Schwierigkeitsgrad entscheiden, unter welchem die Wurmschergen zu Kriege ziehen werden. Abhängig davon wie Ihr Euch entscheidet, beeinflusst Ihr die Rundenzeit, die Ausstattung Eurer Waffen sowie die künstliche Intelligenz Eurer Kontrahenten. Wobei hier auch ein entscheidender Nachteil im Spiel zu finden ist. Teilweise dauert es bis zu einer Minute, bis die CPU-gesteuerten Würmer eine Aktion ausführen, hin und wieder verstreicht ein kompletter Zug ohne gehandelt zu haben. Als Spieler sitzt Ihr dann wartend vor Eurem Nintendo DS - in früheren Versionen war die CPU wesentlich entscheidungsfreudiger, die Wartezeit zwischen den Zügen bedeutend kürzer. Nichtsdestotrotz bleibt das typische Worms-Spielgefühl erhalten - wenn auch mit kleineren Abstrichen. Im freien Spiel habt Ihr selbstverständlich auch die Möglichkeit der Wahl eines Hintergrundgebietes. Ganz gleich ob Ihr Euch für den Dschungel, die eisige Arktis, einen Platz in der glühenden Hölle, das verregnete London, die unendlichen Weiten des Weltalls oder das sonnige Hawaii entscheidet - die Spielumgebungen werden nach einem Zufallsgenerator erstellt und sind demnach beinahe unbegrenzt. Selbst die manuelle Eingabe einer elfstelligen Zahl ist möglich, so dass es summa summarum über 99 Milliarden unterschiedliche Areale gibt. Wenn das keine stattliche Anzahl ist ;-) ! Des Weiteren dürft Ihr an der Sprachwahl Eurer Erdbewohner feilen. Neben deutschen Kommentaren stehen selbst humoristische Dialekte wie der Liverpool-Slang oder Ausrufe wütender Schotten zur Wahl. Im Spiel selbst ertönen dann immer wieder witzige Einwürfe im Stile eines "Hallo! Ist da jemand?" seitens Eurer Würmer.

Der eigentliche Einspieler-Modus findet sich innerhalb der "Herausforderungen". Nach drei einführenden Tutorials, die Euch die grundlegenden Steuerungsmechanismen des Spieles beibringen, erwarten Euch insgesamt 20 Herausforderungen gegen ein CPU-gesteuertes Team. Wobei hier der Schwierigkeitsgrad vor allem bei den Lebenspunkten sowie der Anzahl der zur Verfügung stehenden Würmer liegt. So kommt es in Herausforderung 20 vor, dass Ihr mit zwei Würmern (Lebenspunkte: jeweils 50) gegen ein Team von vier Mannen (Lebenspunkte: jeweils 150) antretet.

Das Spielprinzip ist dabei relativ leicht zu begreifen. Im Grunde genommen hat jeder Wurm eine gewisse Anzahl an Energiepunkten, die durch den Einsatz von Waffen in bestimmtem Maße zur Neige geht. Erreicht die Anzeige den Nullpunkt, bedeutet dass das Aus für Euren Recken. Mit dem Touchpen bewegt Ihr die Kamera und zentriert das Geschehen ganz nach Wunsch. Euer Team besteht aus vier eigenständigen Würmern, die im Wechsel mit den verfeindeten Teilnehmern zum Zug kommen. Der Einsatz der zur Verfügung stehenden Waffen erfolgt über das berührungsempfindliche Display. 22 Aktionsmöglichkeiten habt Ihr während einer Wurmrunde. Den aktuell zu kontrollierenden, haarlosen Schlachtenteilnehmer dirigiert Ihr leichthändig durch die Landschaft, ein Druck auf die "A"-Taste hat einen Sprung zur Folge. Rückwartssalti, um höhere Ebenen zu erklimmen, sind ebenso im wurm'schen Bewegungsrepertoire vertreten. Die Windanzeige ermittelt die aktuelle Windrichtung sowie -stärke. Abhängig davon wird Euer Waffenarsenal beeinflusst, welches sich aus den verschiedensten Schießprügeln, Bomben sowie weiteren durchschlagenden Goodies zusammensetzt.

Lenkraketen stehen zwar nur begrenzt zur Verfügung, treffen die gegnerische Mannschaft aber mit großer Wahrscheinlichkeit. Ein Power-Balken zeigt Euch die voraussichtliche Weite, die Eure Waffe erreichen wird. Granaten besitzen einen integrierten Zeitzünder, der mit bis zu fünf Sekunden Verzögerung die bedrohliche Kleinwaffe zur Detonation führt. Cluster-Bomben hingegen spalten sich in mehrere Einzelteile auf, die wiederum die nähere Umgebung mit kleinen Explosionskratern überziehen. Der zugefügte Schaden ist je nach Waffe unterschiedlich. Eine gezündete Dynamitstange reißt einen riesigen Trichter in die Landschaft und fügt einem in Mitleidenschaft gezogenen Wurm bis zu 75 Schadenspunkte zu. Mit der Schrotflinte kann Euer Wurm zwei Ladungen hintereinander abfeuern - selbst nach dem Schuss könnt Ihr Euch noch in Sicherheit begeben. Spezielle Superkracher wie das Schaf oder die vernichtende Bananenbombe sind im Spiel zwar eine Seltenheit, richten aber verheerende Schäden an Leib und Landschaft an. Setzt sie also weise ein ;-) ! Präventive Luftangriffe vor der anstehenden Bedrohung befördern Euer verfehdetes Gegenüber gerne mal ins nahe Wasser - tritt dieser Fall ein, ist der Wurm Geschichte! Flammenfaust und Drachenball hauen das Getier aus den Latschen. 30 Schadenspunkte sind hier das Maximalziel. Auch strategische Gerätschaften wollen bei "Worms - Open Warfare" zum Einsatz gebracht werden. Der Schweißbrenner sorgt für einen angenehmen Luftschutzbunker unterhalb der Leveloberfläche, ein Teleporter bringt Euch ohne Umschweife in sicheres Gefilde. Stahlträger sorgen für einen sicheren Übergang durch unwegsames Gelände, das Jetpack lässt Euch James Bond-like durch die Lüfte gleiten. Seht Ihr mal überhaupt keinen Ausweg, ist selbst die feige Aufgabe des aktuellen Spieles eine Möglichkeit.

Für zusätzlichen Spielspaß sorgen Mengen an netten Utensilien, die per Zufall im Level verteilt werden. Waffenkisten bescheren Euch nützliche - meist seltene - Objekte, die wiederum im Kampf ihre Dienste erweisen. Gesundheitskisten heilen Verletzungen stark angeschlagener Würmer. Achtet darauf, dass die Goodies Euch nicht vor der Nase weggeschnappt werden!

Grafik & Sound....

Grafisch erweist sich "Worms - Open Warfare" als gelungene Umsetzung nach dem Motto "Back to the roots!". Die Landschaften wurden entsprechend ihrer Herkunft (Hölle, Hawaii, etc.) gestaltet und vermitteln das typische Worms-Flair. Ähnlich der putzigen "Siedler II"-Figuren gestaltet sich auch das Äußere Eurer Kampfwürmer. Putzigkeit kennt hier wohl kaum Grenzen. Oder liegt es doch an der relativen Unbeholfenheit der Protagonisten? Immer wieder nett, einen Wurm zu betrachten, der Bazooka-schießend seinen Gegenspieler ins Jenseits befördert. Grundsätzlich sollte man aber keine visuellen Höhensprünge erwarten. Zweckmäßigkeit geht hier eindeutig vor!

Witzige Soundschnipsel sorgen für reichlich Atmosphäre während der Kämpfe. Die verschiedenen Sprach-Datenbanken dienen auch für längere Sicht als angenehme Unterstützung der harmlosen Scharmützel. Typische, unaufdringliche Worms-Melodien unterstützen das Geschehen, selbst das eigentliche Würmer-Musiktheme ist im Spiel integriert.

Multiplayer....

Der eigentliche Höhepunkt des Spieles ist der Mehrspieler-Modus. Bis zu vier Kampfstrategen duellieren sich hier über den Drahtlos-Modus auf ihren eigenen Nintendo DS-Handhelds. Unser Rat: "Worms - Open Warfare" im Multiplayer einmal auszuprobieren! Ihr werdet die Finger nicht mehr davon los bekommen! Ein absoluter Partyspaß erwartet Euch in diesem Fall, der Euch für Wochen und Monate immer wieder an den Bildschirm fesseln wird. Dank der unzähligen Einstellungsmöglichkeiten sowie der unbegrenzten Levelvarianten rockt das Spiel jede Zusammenkunft unter Freunden! Ein Top-Hit im Mehrspieler!

Fazit....

Obwohl das Worms-Flair gut vermittelt wurde, ist der Einzelspieler bei weitem nicht so eine Granate wie der sensationelle Mehrspieler-Part! Hier hat das Spiel einfach das Potenzial einer absoluten Spaßgranate! Dennoch macht es immer wieder Spaß gegen bis zu 15 weitere CPU-Würmer anzutreten. Dank der Vielzahl an Waffen sowie den abwechslungsreichen Landschaftstypen bleibt die Motivation auch auf lange Sicht erhalten. Schade nur, dass es keine spielinternen Listen Eurer Erfolge gibt. Das wäre dann das so genannte "i"-Tüpfelchen. Dennoch haben die Entwickler den richtigen Weg eingeschlagen. Wäre das Potenzial des Einzelspiels noch besser genutzt worden, läge die Wertung den einen oder anderen Prozentpunkt höher. Zusätzliche Waffen sowie geringere Wartezeiten sollten auf der Hausaufgabenliste der Entwickler für den nächsten Teil zu finden sein. Der Mehrspieler-Modus ist hingegen über jeden Zweifel erhaben.

 

+ der Charme der Würmer
+ Top-Multiplayer-Part
+ "Back to the roots"!
+ ansteigender Schwierigkeitsgrad
+ endlose Levelmöglichkeiten
+ gelungener Touchscreen-Einsatz
- lange Wartezeiten
- Einzelspieler-Potenzial
nicht voll genutzt

GRAFIK: 69%

SOUND/EFFEKTE: 75%

MULTIPLAYER: 89%

GESAMTWERTUNG: 80%

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