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Mag64

Vorstellung des Nintendo DS
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Vorstellung des Nintendo DS Lite vom 23.06.2006
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Der Handheld Markt ist seit Jahren in fester Hand. Nintendo war und ist der alleinige Marktführer in Sachen Handheld Systemen und konnte bisher noch jeden Konkurrenten die Rücklichter zeigen. Doch der Markt ist in Bewegung geraten und Dauerkonkurrent Sony mischt nun ebenfalls im Handheld Markt mit. Grund genug für Nintendo sich nicht auf seinen Lorbeeren auszuruhen und seinen Handheld Fans etwas neues zu präsentieren – den NINTENDO DS. Während die Entwickler der Software zum DS Kürzel gerne Developer System sagen, bedeutet dies für die Spieler Dual Screen und beschreibt damit schon eine der größten Änderungen am neuen Handheld. Dabei positioniert Nintendo selber den NDS nicht als GBA Nachfolger, sondern als eigenständiges Produkt ohne Vorgeschichte. Auch wenn natürlich vieles an den GameBoy erinnert. Seit dem letzten Jahr in den USA und Japan erhältlich müssen sich deutsche Spieler noch bis zum März gedulden um das neueste Produkt aus dem Hause Nintendo nutzen zu können. Wie immer bei einer neuen Nintendo Hardware schlagen auch wir natürlich wieder zu und stellen euch das Gerät hier schonmal als Import vor.

Der Nintendo DS

Natürlich auch mit dem Hintergrund das viele Spieler mit einem Import liebäugeln. Ein Grund warum ein Import durchaus lohnenswert sein könnte ist vor allem die Tatsache das egal ob Ihr einen amerikanischen oder japanischen NDS kauft die deutsche Sprache einstellen könnt was die Menuführung angeht. Doch kümmern wir uns zunächst um die Fakten des NDS. Das erste was auffällt nachdem man das Gerät das erste mal in der Hand hält ist die Tatsache das er schwerer ist als der GBA. Was aufgrund der Bauweise auch nicht weiter verwunderlich ist. Das auffälligste auf den ersten Blick ist natürlich der Dual Screen sobald man den NDS das erste mal aufklappt. Mit einem angenehm schwergängigen Scharnier ausgestattet kann man so auch den Winkel des Deckels samt Screen besser anpassen als z.b. beim GBA SP, der in dieser Hinsicht viel leichtgängiger geht. Einmal aufgeklappt schaut der Spieler also nun auf 2 Screens. Auf den ersten Blick wirken beide Displays genauso groß wie beim GBA, haben aber mit 256x196 Pixeln eine größere Abmessung als beim GBA (240x160). Die Spiele des NDS nutzen dies auch, was also ein größeres Bild nach sich zieht.

Dabei sind beide Bildschirme natürlich mit einer Hintergrundbeleuchtung ausgestattet und im Falle des unteren Display’s als Touch Screen umgesetzt. Was hier natürlich ein völlig neues Spielgefühl vermittelt, da es nun möglich ist Spiele mit diesem Screen zu steuern oder einfach nur Menupunkte per Finger anzuklicken. Nicht verwunderlich das der untere Screen also etwas robuster gebaut ist. Damit die Spieler aber nicht immer die eigenen Finger verwenden müssen liefert man hier neben einem kleinen Stift auch ein Daumenpad mit, was Fingerabdrücke auf dem Screen vermeidet. Auf der anderen Seite spricht aber auch nichts gegen die eigenen Finger, was ja meistens auch einfacher und schneller in der Handhabung ist. Weitere auffällige Neuerung ist die Anzahl der Tasten des NDS, die nun wenn man so will TV Konsolen Umfang bietet. Neben dem bekannten Steuerkreuz und den Tasten Start, Select, A, B, L und R wie man es von bisherigen Handhelden kennt bringt der NDS auch eine X und Y Taste mit. Allein mit dieser Anzahl und dem Touch Screen sind völlig neue Steuermöglichkeiten möglich, die natürlich auch komplexere Spiele ermöglichen.

Was viele Spieler freuen wird ist die Tatsache das der NDS nun auch wieder einen direkten Kopfhörer Eingang mitbringt und den Kauf von Zusatzadaptern wie beim GBA SP unnötig macht. Auf der anderen Seite braucht man Kopfhörer eigentlich nur wenn man die Umwelt mit seiner Spielerei nicht belasten will. Denn aufgrund der Bauweise bietet der NDS 2 Lautsprecher, die vor allem neben normalen Stereo auch Virtual Surround Feeling vermitteln können. Dies muß von den Spielen unterstützt werden, zeigt aber im Falle eines Super Mario 64 DS was damit möglich ist in Sachen Sound Qualität. Geblieben ist auch beim NDS ein Steuerkreuz auf der linken Seite, das sich unter dem Power Knopf befindet. Wesentlich größer in seinen Ausmaßen als beim GBA hat man damit eine saubere Kontrolle im Spiel. Wobei ich mir sehr gut vorstellen kann das Zubehörhersteller wieder die kuriosesten Dinge auf den Markt bringen werden.

Doch das war noch lange nicht alles an Neuheiten die der NDS zu bieten hat. Ein Killer Feature für kommende Spiele die dies unterstützen ist der Mehrspieler Modus. Die Zeiten eines Linkkabels sind vorbei. Dafür bietet der NDS keine Buchse. Ab sofort wird dies alles Wireless funktionieren, wobei Nintendo hier ein eigenes Protokoll verwendet. So ist es möglich bis zu 16 System über maximal 30 Meter zu verbinden um miteinander in Kontakt zu treten. Ein gutes Beispiel das sich dies durchsetzen wird dürfte das Ridge Racer System sein. 6 Spieler können hier Kabellos gegeneinander fahren, wobei es hier auch die Möglichkeit gibt das nur Spieler 1 ein Spiel benötigt und die anderen sich einfach „einklinken“. Online gehen in dem Sinne wie man vermuten könnte kann man mit dem Grundgerät an sich nicht. Aber auch da denke ich werden Zubehörhersteller entsprechende Produkte anbieten.

Desweiteren bietet der NDS ein eingebautes Mikro, das es ermöglicht entsprechende Spiele auch per Sprache zu steuern, wobei man hier bis zu den entsprechenden Games abwarten muß wie sich das ganze in der Realität spielt und wie gut die Erkennung ist. Der NDS richtet sich neben Neukunden natürlich auch an Besitzer älterer GameBoy Systeme und das Thema Abwärtskompatibilität spielt natürlich eine große Rolle. Hier muß man klar Abstriche hinnehmen. Der NDS erlaubt es einzig GameBoy Advance Spiele zu zocken. Nebem einem Slot auf der Oberseite für die neuen NDS Games existiert auf der Unterseite ein entsprechender Slot für GBA Spiele. Ältere GBC und GB Spiele sind auf dem NDS nicht möglich. Ebenso ist die Nutzung des Multiplayer Modus eines GBA Spiels nicht möglich. Einzig allein kann man auf dem NDS seine „alten“ GBA Spiele zocken. Dafür könnt Ihr frei entscheiden auf welchem Screen Ihr diese spielen wollt und bekommt zudem eine leicht schärfere und sattere Darstellung auf dem NDS Screen.

Der Größenvergleich mit dem GBA SP und dem GBA

Schauen wir nun wie das ganze im Alltag funktioniert und sich spielt. Der NDS kommt mit einer eigenen Menuführung daher und bietet Möglichkeiten auch ohne das man ein Spiel einlegt. Für den ersten Kontakt auch ratsam. Schaltet man den NDS ein erwartet einen der neue Jingle und das NDS Logo erscheint im oberen Screen. Im unteren Screen kann der Spieler nun in 5 Schritten seinen NDS wenn so will personalisieren, was natürlich auch dauerhaft gespeichert wird. Ihr gebt dem NDS einen Namen, der später vor allem in der Wireless Kommunikation zwingend notwendig ist. Dazu stellt Ihr Zeit und Datum ein und könnt zudem kleinere Dinge anpassen. Zunächst ob Ihr das Backlight verwenden wollt, welche Sprache die Menuführung haben soll und z.b. auf welchem der beiden Screens eure GBA Spiele abgespielt werden sollen. Die Sache mit der Menuführung darf hierbei aber nicht mißverstanden werden. Importspiele des NDS sind damit nicht automatisch auf Deutsch. Hier gilt das ganze für die internen Menus des NDS. Schaltet Ihr den NDS dann ein zweites mal ein hat man das angesprochene Menu auf Deutsch vor sich.

Hier gibt es ebenfalls 2 Modi. Zum einen könnt Ihr einstellen das wenn ein Spiel in einem der beiden Schächte steckt das ganze sofort starten soll oder eben erstmal das Menu geladen werden soll. Etwas weit hergeholt in etwa so als wenn Ihr den GCN mit gedrückter A-Taste startet und auch erstmal in die Menus kommt. Auch wenn der NDS einen Kalender sowie Zeitangaben mitbringt bietet er keine PDA Funktionen von Haus aus. Das Menu des NDS bietet dann also z.b. ein Bild des Spiels das gerade im Schacht steckt und 2 weitere Punkte welche die Funktionalität erweitern. Zum einen ist das der PictoChat, der in der NDS Hardware schlummert und man dazu keine Zusatzsoftware kaufen muß. Klickt man diesen mit dem Finger oder dem Stift an öffnet sich ein Chat Menu das bis zu 16 Leute miteinander verbinden kann. Man sieht wieviele andere User schon in einem solchen sind und kann sich dort einklinken. Danach ist das ganze nichts anderes als was man vom PC gewohnt ist. Im oberen Screen ist das Ausgabe und Chatfenster wo alle Nachrichten erscheinen. Unten könnt Ihr nun wahlweise einfache Texte per Buchstaben eintippen oder selber per Stift schreiben und auch kleine Zeichnungen erstellen und ebenfalls abschicken.

Gibt dem ganzen eine persönliche Note. Wenn ich mir vorstelle diese Spielereien schon zu meiner Schulzeit gehabt zu haben, man wäre wohl Versetzungsgefährdet. ;-) Zumindest aber ein feines kleines Tool und Spielerei. Daneben existiert nun noch der Punkt DS Download Spiel als anwählbarer Punkt. Das ist dann die Funktion wenn man einer der Mitspieler an einem Multiplayer Spiel ist der ohne eigenes Spiel im Schacht mitmachen will. Aktiviert also z.b. der Mitspieler welcher Ridge Racer in seinem NDS hat den Single Card Multiplayer klinken sich die anderen Spieler ohne Game im NDS über diesen Menupunkt ein. Sind alle diese Dinge nun eingestellt steckt man wahlweise seine NDS oder GBA Spiele in die entsprechenden Schächte und kann loslegen. Dabei sind z.b. die Ausmaße der NDS Spiele schon ein Ding für sich. Sehen mehr wie eine Smart Card für eine Fotokamera aus als nun ein Spiel. Selbst die GBA Spielmodule wirken dagegen schon klobig in Breite und Dicke. Schön finde ich in diesem Zusammenhang das die Verpackungen der NDS Spiele auch einen Einschub für ein GBA Spiel bieten. Ansonsten wirken sie wie kleinere DVD Verpackungen. Von der Dicke her wie eine GCN Verpackung sind sie einzig ein wenig kleiner und sind im Regal damit platzsparender als GBA Verpackungen.

Was ungewohnt ist dürfte sicher die Umsetzung mancher Handbücher sein, wobei ich da von den vorhandenen Spielen ausgehe. Normal blättert man ja seitlich von rechts nach links. Nicht so bei einigen NDS Handbüchern, die man wie bei einem Kalender von unten nach oben aufklappt. Im Falle von Ridge Racer normal wie gewohnt ist das Handbuch von Mario 64 DS so umgesetzt. Schon lustig irgendwie. Unten findet Ihr dazu auch ein paar Fotos. Ein weiteres wichtiges Thema ist natürlich bei intensivem Spielen wie lange der enthaltene Akku hält. Hier muß man gegenüber dem GBA ebenfalls eine Veränderung hinnehmen. Zwischen 7 und 10 Stunden hält der Akku des NDS bei vollem Backlight, wobei z.b. Ridge Racer länger spielbar ist als ein Mario 64 DS, der nach ca. 8 Stunden um eine Neuladung bittet. Glücklicherweise bietet der NDS auch hier die LED Anzeige die von Grün auf Rot wechselt, wobei aber dann schon die Zeit drängt. Im roten Zustand sind es nur Minuten bis der Akku leer ist, was anders ist als beim GBA, wo man doch noch eine ganze Weile spielen konnte. Hier wünsche ich mir sehr das entsprechendes Zusatzubehör in Sachen Akku mit mehr Leistung auf den Markt kommt. Speziell eine PowerGrip Variante wie beim SP der Firma Speed-Link wäre ideal. Denn 8 Stunden können schnell rum sein.

Etwas entschärft wird das ganze aber durch die Tatsache das man auch beim Ladevorgang spielen kann, wobei sich hier die Ladezeit des Akkus erhöht. Da der NDS die gleiche Stromaufnahme wie der SP besitzt sind dessen Ladekabel benutzbar. Knappe 4 Stunden ist dennoch recht lang bis der NDS Akku komplett aufgeladen ist. Wobei es hier eine kuriose Feststellung gibt. Ihr könnt z.b. auch alle im Handel erhältlichen SP-USB Ladekabel verwenden. Eigentlich unlogisch ist der Akku des NDS wenn man ihn per USB Kabel am PC aufläd schon nach ca 3 Stunden wieder voll. Warum auch immer...? Aber auch andere Produkte sind nutzbar. Der geniale Solar Charger von Logic3 ist auch mit dem NDS nutzbar und bietet natürlich im Sommer die Gelegenheit solange die Sonne scheint zu spielen ohne das der Akku leer wird.

Ansonsten ist der NDS im eigentlichen Spielbetrieb ein sehr gelungenes Gerät. Über Grafik und Gameplay lasse ich mich hier nicht weiter aus. Dazu gibt’s ja die Spieletests. Aber nach einer gewissen Eingewöhnungsphase die man hier haben wird ist die Bedienung intuitiv und einfach. Allein durch die Möglichkeiten mit mehr Tasten zu agieren können die Software Entwickler viel Phantasie und neues einbauen. Die Tasten bieten sehr direkte Druckpunkte und im Falle der L und R Taste auch größer dimensionierte Ausführungen. Ungewohnt ist am Anfang vor allem das Benutzen der Actiontasten A,B, X und Y, wo man sich gerne einmal vergreift. Die möglichen neuen Steuersetups samt dem Touch Screen sind ebenfalls ungewohnt, geben dem ganzen aber einen edlen Touch. Nachdem man sich durch die Bauliche Ausführung an das neue Griffverhalten gewöhnt hat geht die Spielsteuerung gut von der Hand. Gerade Mario 64 DS zeigt anfangs wirklich wie ungewohnt das alles ein kann. Von der Verarbeitung her muß man sich beim Nintendo DS nun keine Sorgen machen. Sehr gut verarbeitet gefällt die Qualität der Displays und der angenehm schwergängige Deckel. Die neuen technischen Daten und Rahmenbedingungen erlauben nun komplette 3D Spiele wie seinerzeit zu N64 Zeiten mit einer schärferen Darstellung. Ob das ganze erneut zu einer Retro Welle wie beim GBA führt wird man sehen. Einige wird es schon geben, denke aber das mehr als genug neue Software Perlen auf dem NDS das Licht der Welt erblicken. Angekündigt ist ja genug. Wer also bis März 2005 nicht warten möchte macht also mit einem Import keinen Fehler.

Die Spiele im Größenvergleich

Die Packungen im Größenvergleich

Die NDS Spiel Packung von innen

Der PictoChat des Nintendo DS

Das Handbuch zu Mario64 DS

matthias.engert@mag64.de (11.01.2005)

Technischen Daten des Nintendo DS
Prozessor
- ARM946E-S (67MHz Takt)
- Cache: 8 KB Instruction Cache, 4KB Data Cache
- TCM: 8KB Instruction, 4KB Data
- Co-Prozessor ARM7TDMI (33MHz Takt)
Dual Screens
- 2x Semitransparente TFT Screens
- Größe je 3Zoll (46,1mm x 61,4mm)
- Auflösung 256x192 Pixel (RGB)
- Unterer Screen als Touch Screen nutzbar
- 262,144 mögliche Farben
- Integriertes Backlight auf beiden Screens
Systemspeicher
- Hauptspeicher 4MB
- ARM9/ARM7 Shared - 32KB (16KB x 2)
- ARM7 Internal RAM - 64KB
- VRAM - 656KB
Grafik
- 2D - Hintergrund maximal 4 Layer
- 2D - Maximal 128 Objekte
- 3D - Geometric Transformation Max 4Mio vertex/Sek
- 3D - Polygon Rate - Max 120,000 Polygone/Sek
- 3D - Pixel Fillrate - Max 30Mio Pixel/Sek
Sound/Eingabe
- 2 Lautsprecher (Stereo, Virtual Surround)
- 16 Kanäle
- Kopfhöreranschluß
- ADPCM/PCM
- Integriertes Mikrophon
- Tasten Start, Select, A,B,X,Y,L und R
Multiplayer/Chat
- Wireless 802.11 Protokoll (2,4GHZ)
- 2-16 Spieler/Chatter
- Distanz 10-30 Meter
- Multiplayer mit 1 Spiel möglich
Stromversorgung
- Li-Ion-Akku (ca 7-10 Stunden)
- Ladezeit 3-4 Stunden
- Stromaufnahme: 5,2V, 1,6W
- Enthaltener Stromspar Modus
Maße/Gewicht
- 148,7mm(L) x 84,7mm(B) x 28,9mm(H)
- 275 Gramm
Kompatibilität
- Abwärtskompatibel zu allen GBA Spielen (Singleplayer)
Preis/Datum
- 149.95 Euro / 11.März 2005

Meinungen, Anregungen und sonstiges bitte an info@mag64.de

 
                   

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