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SWITCH Animal Crossing: New Horizons
 
 
Animal Crossing: New Horizons - SWITCH
Matthias Engert (11.04.2021)

SYSTEM: SWITCH-PAL
ENTWICKLER: Nintendo
GENRE: Simulation
SPIELER: 1-4 (8)Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: 45MB
DOWNLOADS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-6
MP-MODI: Online, 4-Link
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK0
5.1/DD/HD: Ja/Nein/1080p
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE GAMEPLAY: Ja
RETAIL / E-SHOP: Ja/Ja

   
Einleitung....

Das unsere Tests ja gerne mal verspätet kommen, ist ja aktuell nichts Neues. ;-) Aber es gibt auch Spiele, bei denen das halbwegs geplant ist. Nein das ist keine Ausrede, das ist die Einleitung zu Animal Crossing für die Switch. ;-) Ein Spiel das vor gut einem Jahr erschien und das man ein Jahr spielen muss, um alles einmal halbwegs gesehen zu haben. Alle die das Spiel schon kennen, wissen wovon ich rede. Denn in der Form gab und gibt es nur wenige Spiele, die das Echtzeit System und die Jahreszeiten nutzen. Ok ich gebe zu, dass ich eigentlich schon viel eher den Test machen wollte. Ein komplettes Jahr wollte ich eigentlich nicht warten. Aber und das ist der zweite Aspekt, Animal Crossing für die Switch ist ein Suchti-Game wie es im Buche steht. Hätte ich nicht gedacht. Ich feiere zwar in diesem Jahr meinen 50.Geburtstag. Deswegen müssen solche Spiele nicht zwangsläufig "Erwachsen" daher kommen, um meine Wenigkeit vor den Bildschirmen zu fesseln. Gab so einige Momente, an denen ich mir fest vorgenommen habe, jetzt ist aber Schluss. ;-) Um dann irgendwie eben nicht die Kurve zu kriegen und weiter an der perfekten Insel zu Basteln. Ein echt schlimmes Spiel, das in der Form auf Dauer nicht nur mich überrascht hat. Nicht umsonst war Animal Crossing das zweiterfolgreichste Game 2020 in Deutschland. Und wir reden hier über alle Systeme hinweg. Es soll ja noch Spieler geben, die nicht wissen worum es hier geht. Für die 1-2 Leute möchte ich nach einem Jahr diesen Titel natürlich noch vorstellen. Auf geht's in das Inselleben in Animal Crossing: New Horizons.

Menus und die Story....

Das Spielen echt verbinden kann, liegt hier nicht nur an der Möglichkeit virtuell zusammen zu spielen, sondern an der echt krassen Altersstruktur. Bei mir echt lustig. Angefangen bei Arbeitskollegen, besten Freunden in meinem Alter und ihre Kinder sind hier zugange. So habe ich das lange nicht mehr erlebt, wie breit gestreut die Zielgruppe doch ist. Dabei sind wir etwas älteren Spieler ja durchaus etwas voreingenommen gewesen. Denn der erste Teil der Serie ist New Horizons ja nun beileibe nicht. Spaß gemacht haben die Vorgänger zwar alle, krankten aber vor allem auf lange Sicht an den spielerischen Möglichkeiten. Was zu meckern gibt es auch hier, aber auf einem ganz anderen Level als früher. Wie so viele Serien ist auch Animal Crossing ein reinrassiges Nintendo Spiel, was wie immer die sehr passenden Rahmenbedingungen prägt. Das beginnt bei den deutschen Texten, der einmal mehr Kauderwelsch-Sprachausgabe, über die verschiedenen Grafikmodi der Switch für Daheim und Unterwegs, bis hin zum hier wirklich passenden Mehrspieler, der sowohl Online und Lokal voll punkten kann. Dabei ist die Geschichte so alt wie das Leben an sich. ;-)

Ihr beginnt auf einer Insel ein neues Leben und strebt fortan danach, diese urbar zu machen und stetig auszubauen und umzugestalten. Dabei greift hier kein Harvest Moon Gameplay, sondern einfach die stetige Entwicklung der eigenen Insel, gepaart mit reichlich kreativen Möglichkeiten. Anfangs immer wieder belächelt, nur ein Grund, warum man lange die Finger nicht von lassen kann. ;-) Dabei ist der Start relativ simpel und auch ohne viel Menügedöns. Sobald ihr das Spiel das erste Mal startet, landet ihr eigentlich sofort in der Spieleröffnung und kommt auch später immer wieder nur auf den eigentlichen Startbildschirm und werdet danach sofort in das Spiel entlassen. Großartige Optionen oder sonstige Anpassungen nehmt ihr hier eigentlich nicht vor. Von daher halten wir uns hier auch nicht lange auf und heben ab zum Flug, auf das was uns Inselbewohner von jetzt an erwarten wird.

Das Gameplay....

Bevor wir uns dem eigentlichen Spiel widmen, muss man hier ein paar technische und spielerische Eckdaten anmerken. Animal Crossing New Horizons ist eines der Spiele, das eure ungeteilte Aufmerksamkeit möchte. Und das meine ich rein spielerisch. Denn pro Switch Konsole kann in der Tat nur eine Insel angelegt werden. Sprich das typische, "ich fang dann mal neu an und mach alles anders" greift hier nicht. Geht schon, nur dazu muss man dann eben seine komplette Insel löschen. Kleine Ausnahme was das Spielen auf einem System angeht, sind die Benutzer, die man auf seiner Switch angelegt hat. Mit denen kann man abwechselnd spielen und agiert auf der einen Insel mit mehreren Personen. Man baut sein eigenes Haus und der jeweils andere Benutzer auf der eigenen Konsole sieht die Fortschritte. Man arbeitet praktisch zusammen, ohne sich jemals live zu begegnen. ;-) So kann man zumindest mit mehreren Familien Mitgliedern abwechselnd die Insel gestalten. Dementsprechend gibt es hier auch nur einen Spielstand, der maximal über die Cloud gesichert werden kann. Speziell in den ersten Wochen nach Release gab es hier und da doch Probleme mit den Savegames, was aber mittlerweile kein Problem mehr darstellt. Wie immer in einem solchen Spiel beginnt alles mit Gestaltung seines Charakters im typischen Animal Crossing Style. Ein gewohnter Editor steht euch dabei zur Verfügung, so dass man sich seinen Helden oder die Heldin erstellen kann. Die Gestaltung ist auch später noch möglich, wobei das dann viel mehr über das Kleidungs-Feature gehandhabt wird.

Weiterer wichtiger und durchaus entscheidender Punkt ist die Auswahl der Insel, die man zum Spielstart definiert. Neben dem reinen Aussehen der Insel ist vor allem die Wahl auf welchem Erdteil und Kontinent man spielen will entscheidend. Grob gibt es die Nord- und die Südhalbkugel, die einige einschneidende Unterschiede mitbringen. Neben verschiedenen Früchten und Tieren aller Art gibt es als markanten Unterschied auf der Südhalbkugel im richtigen Gebiet keinen Winter. Sprich wenn andere ihre Schneemänner bauen, seid ihr dort mit der Unkrautbeseitigung beschäftigt. Hat alles seine Vor und Nachteile, bringt aber vor allem bei mehreren Spielern mit unterschiedlichen Insellocations einige Vorteile. Was der eine nicht hat, hat vielleicht der andere. Man gibt der Insel einen Namen, der später auch Online kommuniziert wird und los geht der Flug und man erlebt nun viele Parallelen aus alten Teilen und begegnet einigen alten Bekannten. Über allem steht Dorfvorsteher Tom Nook, der euch von nun an für sehr lange Zeit begleitet und bei vielen Dingen erst einmal an die Hand nimmt. Dazu kommen die Freunde Nepp & Schlepp, die das Laden Feature abdecken und die altbekannte Eule, die im Museum Ansprechpartner für die Ausstellungsstücke sein wird. Aber bis das alles ineinander greift und voll umfänglich verfügbar ist, vergehen schon einmal ein paar Tage und Wochen. Deswegen ist das Spiel auch das typische Beispiel dafür, dass es lange dauert bis man alles wirklich mal gesehen hat. Bei saisonalen Dingen geht das dann soweit, das man ein gutes Jahr gespielt haben muss, um alles mal erlebt und gesehen zu haben.

Logisch. Wer im Sommer angefangen hat, bekommt Frühlingsinhalte frühestens selber nach 9 Monaten. Also wer einmal anfängt, kommt aus der Nummer eine ganze Weile nicht mehr raus. Ich bin da das beste Beispiel. ;-) Sobald euch hier Tom Nook das erste Mal zugetextet hat, beginnt das Spiel endlich und da waren sie wieder, die 3 üblichen Probleme. Kein Geld, Kein Werkzeug und keine Ahnung wie es weitergeht. Aber es gibt ja den guten Tom. Auf der komplett verwilderten Insel, die übrigens auch in Sachen Größe um einiges zugelegt hat gegenüber früheren Versionen, gibt euch Tom nun stetig Hinweise und vor allem Aufgaben. Das beginnt bei der Wahl des Platzes für euer anfänglich als Wohnhaus dienendes Zelt, dem Sammeln erster Materialien, bis hin zur Wahl von Plätzen, auf denen sich 2 neue Mitbewohner auf der Insel niederlassen sollen. Ist am ersten Tag das Zeitfeature noch außer Kraft gesetzt, geht es dann nur noch im 24h System zur Sache. Das beeinflusst dann Dinge wie das Wetter, die Lichtverhältnisse und natürlich auch die Öffnungszeiten der Läden und Händler, denen man hier begegnet. Weiterhin greifen nun die gewohnten Regularien eines solchen Spielprinzips. Um die Insel urbar zu machen, braucht ihr Material und vor allem Werkzeug. Wie vieles im Spiel baut man dabei auf eine Upgrade System, das ebenfalls viel Potential mitbringt. Startet man als Beispiel mit einer einfachen Wackelaxt, so kann man diese mit der Zeit auf die Steinaxt, die richtige Axt und deren Gold Variante upgraden. Neben der Wirkung auf die entsprechenden Objekte wie Bäume und Steine, definiert man damit vor allem die Haltbarkeit. Sprich alles geht hier irgendwann mal kaputt und muss dazu neu gebaut werden, um es erneut nutzen zu können. Und es gibt einiges an Werkzeug.

Reißt gleich das nächste Thema an, dass hier eine immense Rolle spielt. Ihr braucht für alles Material zum Bauen und Gestalten. Egal ob ihr ein einfaches Werkzeug bauen wollt, oder später ein markantes Deko oder Möbelstück. Das reicht von simplen Dingen wie Ästen, Steinen oder Kupfer, entwickelt sich das mit Zeit zur extremen Farmarbeit. Um im Spiel an erstes Geld zu kommen, wobei wir hier noch von 4stelligen Beträgen in Sachen Reichtum reden, bedient man sich der typischen Jäger & Sammler Thematik. Am Strand liegen Muscheln und ähnliches herum, man kann Unkraut zu Geld machen, oder Obst von entsprechenden Bäumen schütteln. Hier beginnt jeder Spieler mit einer festen Obstsorte, die beim Verkauf als Beispiel 100 Sternis bringt. Wer es schafft die anderen "fremden Varianten" zu finden oder zu bekommen, kann 300 und 500 Sternis pro Stück abstauben. Also auch die Kapitalisten unter euch werden schnell angesprochen. Geld kann man nie genug haben, auch nicht in Animal Crossing: New Horizons. ;-) Auch hier wieder nur ein Beispiel wie man das vertiefen kann. Trägt ein Baum 3 Früchte, so kann man diese einsammeln und für 300 Sternis verkaufen. Danach wartet man ein paar Tage und sie wachsen nach. Aber man kann auch mit einer Frucht einfach einen neuen Obstbaum pflanzen, der ja wiederum 3 Früchte trägt usw. Ihr wisst wo ich hin will. Ich weiß noch in meiner ersten Phase im Spiel, habe ich meine Insel derart voll gepflanzt, dass ich mich fast nur als Erntehelfer gefühlt habe. Aber man will Geld verdienen auf Teufel komm raus. Auch wenn es dafür mehr als genug andere Möglichkeiten gibt, auf die ich jetzt gar nicht komplett eingehen werde. Sonst habe ich wieder das Thema mit den einschlafenden Lesern. ;-)

Denn ein erster Grund, wofür man gerade in den ersten Wochen nicht genug Geld haben kann, ist das eigene Heim. Anfangs mit einem Zelt unterwegs, will man dann ja doch mal was Festes um sich herum haben. In New Horizons ist nun glücklicherweise Haus nicht gleich Haus. Denn einmal gebaut, kann man seine Hütte gleich mehrfach upgraden. Hat man zu Beginn ein kleines Zimmer, reicht das dann mit einigen Upgades für 3 Etagen mit riesigen Boden und Keller, sowie 4 größeren Zimmern. Zu guter Letzt kann man zudem sein Lager erweitern, was einiges an Geld von euch verlangt. Allein die letzte Bau-Ausbaustufe kostet euch fix mal 2,5 Mio Sternis. Weiteres großes Problem zu Beginn ist der eigene Rucksack, in den gerade Mal 20 Items passen. Klingt viel, ist aber mit der Zeit eigentlich gar nichts. Aber auch der Rucksack kann entwickelt werden und man kann am Ende 40 Plätze im Rucksack freischaufeln. Selbst die sind manchmal noch zu wenig. Aber für den Normalspieler reicht das dann schon. Ok soweit so gut und man hat so seine ersten Werkzeuge und kann die ersten Materialien generieren. Schnell merkt man dennoch wie man an seine Grenzen kommt. Allein schon was die Insel angeht, da ihr meist 2/3 der Insel gar nicht erreicht. Flüsse und Plateaus versperren euch den Zugang zu weiteren Ressourcen und Plätzen. Wieder gibt es zuerst die Notlösungen wie die Leiter oder den Sprungstab. Mit der Zeit bietet euch Nook aber eben auch Brücken und Aufgänge an. Natürlich gegen Bares und in verschiedenen Ausführungen. Billig und einfach bis hin zu auch grafisch opulenten Varianten. Einer der Momente wo dann so langsam der Kreativ-Crack unter euch gekitzelt wird. Anfangs will man die Insel nur urbar machen und Geld verdienen. Das ändert sich dann schnell….

Man fängt an Blumen zu pflanzen, findet seine ersten Möbel und Gestaltungsstücke oder bekommt seine ersten richtigen Bastelanleitungen. Einmal gelesen, beherrscht man die Herstellung dieses entsprechenden Objekts und kann es jederzeit nachbauen. Das summiert sich im Verlauf 1 Jahres immens und geht weit über Werkzeug oder Möbel hinaus. Vor allem Möbel und Gestaltungselemente für Drinnen und Draußen kommen dazu. Zig Arten von Stühlen, Tischen, Schränken, Bänken und was weiß der Teufel noch. Wer denkt auch hier das war's schon, wird dann wieder gepackt wenn er Dinge umgestalten kann. Dann kommen auch die Kreativen unter euch zum Zug. Vieles kann man umarbeiten in Sachen Farben und Design, was dann in der Masse die Unterschiede bringt. Wer dann irgendwann anfängt das erste Mal seinen Garten umzugestalten, kommt auch davon erst einmal nicht mehr los. Dazu kommen bauliche Dinge, die man nicht selber bauen kann und wir kommen zum ebenfalls immens überarbeiteten Meilen System. Wenn man so will die zweite "Währung" im Spiel. Sogenannte Meilen sammelt man für alles im Spiel. Auch hier gestaffelt in Beträgen, reicht das dann soweit, dass man im Spiel zig Mal am Tage Meilen verdienen kann. Früher war das fest eingestellt, jetzt kommt die sogenannte Plus Variante zu ihrem Recht. Bei jedem Spielstart gibt es 6 verschiedenen kleine Spielziele. Als Beispiel mache ein Foto, pflanze einen Baum oder fange 5 Insekten. Nichts Schwieriges an sich, sondern kleine Nebenaufgaben die man mit lösen kann im Spielbetrieb. Erfüllt man so eine kleine Aufgabe, gibt es als Beispiel 200 Meilen und die Aufgabe verschwindet. Dazu rückt nun eine neue nach, um die man sich ebenfalls erneut kümmern kann. So kann man fokussiert auf diese Dinge tausende an Meilen pro Tag erspielen. Sinnvoll weil man dafür Sachen kaufen kann, die es so eben nicht gibt.

Dieses Entwicklungssystem zieht dann mit der Zeit immens an. Tom Nooks Rathaus, sowie der örtliche Shop werden in mehreren Stufen ausgebaut. Hier könnt ihr Dinge verkaufen, die ebenfalls Meilenziele darstellen, aber auch jeden Tag anderes Zeug kaufen und irgendwo auf der Insel platzieren. Einmal im Shop gekaufte Dinge könnt ihr nun auch jederzeit in einem speziellen Onlineshop nachkaufen und müsst nicht auf den Zufall hoffen. Manche Singe gibt es immer, andere eben nur zu bestimmten Zeiten. Und selbst wenn man von einem Objekt 3 gleiche hat, kann man sie umgestalten und hat so doch 3 verschiedene, die man auf der Insel verteilen kann. Das Thema kann man ausquetschen bis zum geht nicht mehr. Die Krönung sind dann aber die Events, die Nintendo stetig freigibt. Beispiele sind Ostern, Halloween oder Weihnachten. Dann gibt es zu bestimmten Tagen und Ereignissen dementsprechende Artikel in den Shops, oder es erscheinen einmalige Charaktere, die für euch spezielle Aufgaben haben und euch mit seltenen Items oder Unikaten versorgen. Wer mal eine voll bebaute Insel besucht, sieht schnell wie lange dieser Spieler schon agiert. ;-) Möglichkeiten um sich auf der Insel auszutoben bekommt man mit der Zeit mehr als genug. Das beginnt dann schon bei den Mitbewohnern. Über verschiedene Wege kann man 10 feste Bewohner auf die Insel locken. Mit allen kann man interagieren und kann denen auch die Gärten und Umgebungen gestalten. Selber machen sie nur im Inneren ihrer Häuser was. Dann laufen sie auf der Insel herum und geben euch ebenfalls Aufgaben oder Objekte. Dazu kommt auch hier natürlich ein kleines Harvest Moon Feeling. Wer will kann sich auch hier ganz Plantagen anlegen und z.B. Kürbisse oder Blumen zu pflanzen. Man kann diese kreuzen, neues erschaffen und gestaltet allein dadurch seine Insel um.

Mit der Zeit holzt man die ganze Insel ab, pflanzt neue Bäume überall und ist eben sehr frei in der Gestaltung. Die höchsten Weihen der Gestaltung hat man dann, wenn man die Werkzeuge zu baulichen Veränderung der Insel bekommt. Dann hat man die Möglichkeit die Flüsse zu verändern, oder neue Verläufe zu erschaffen. Ihr könnt die "Berge" verschwinden lassen und woanders neu aufschütten. Dazu kommen Dinge wie Straßen und Wege mit verschiedenen Designs, die man anlegen kann und die Insel wird mit der Zeit immer bebauter und zivilisierter. Gerade bei den Designs kann mit der Zeit eigene gestalten oder sich welche aus dem Netz holen. Die Möglichkeiten sind immens. Aber selbst nach einem Jahr hat man noch genug nicht erreicht. Auch das ist Animal Crossing. Es hört irgendwie nicht auf. Ich bin zwar endlich an einem Punkt, wo ich mal extrem herunterfahre mit dem Spiel, aber dennoch immer wieder reinschaue. Glaubt mir ein Suchtspiel der ganz speziellen Sorte. Zumindest für die 1-2 Leute die das Spiel noch nicht in der Mangel haben…..;-)

Grafik & Sound....

Grafisch und technisch gilt es doch ein paar Worte zu verlieren. In Sachen Präsentation ist Animal Crossing das was man erwartet von einem Spiel wie wir es hier vorfinden. Auf den ersten Blick niedlich und gefühlt für die weibliche Zielgruppe unter 14 gedacht, hat es der Titel dennoch faustdick hinter den Ohren. Klar dass jeder, der damit einen ersten Kontakt hat, erst einmal alles als sehr einfach und rein farbenfroh empfindet. Aber und das zeigt sich mit fortlaufender Spieldauer. Man möchte mit der Zeit eigentlich auch nichts anderes. Das knuffige Äußere des Spiels ist ideal für das Spielprinzip und kann gerade durch seinen immensen Farbeinsatz viele Punkte machen. Das beginnt schon bei der Gestaltung der Jahreszeiten, die wir hier nun alle erlebt haben und sehr viel Gefallen daran gefunden haben. Jede Jahreszeit hat seine speziellen Eigenheiten. Das reicht von der Gestaltung der Wiesen, den Bäumen und natürlich im Winter vom herrlich anzuschauenden Schnee Ambiente. Vieles ist animiert und gibt der Insel eine gelungene Lebendigkeit. Egal ob das die Bewohner sind, die reinen Naturumgebungen oder eben die zig Items, die mal durch Licht und mal durch Bewegung und Animationen glänzen. Es ist keine HighEnd Grafik, wie man sie aus anderen Spielen kennt, besticht aber durch eine liebenswerte und knuffige Gestaltung. Neben den Jahreszeiten, sowie Wettereinflüssen wie Wind oder Regen, gefällt auch die Tageszeit Gestaltung, die ja ebenfalls in Echtzeit daherkommt. Sprich neben dem hellen Tagesambiente gefiel mir vor allem die Dämmerung mit einem fast schon übertriebenen Farbenspiel am besten. Abendrot und der Übergang zur Nacht sind gerade bei den vielen beleuchteten Items sehr atmosphärisch. Und trotz der eher einfach gehaltenen Grafik entdeckt der Spieler reichlich Detailfreude. Vor allem die Items, Möbel und sonstigen Deko-Artikel sind bei näherem Hinschauen sehr schön gestaltet worden und unterstützen das Aufbau- und Gestaltungsfeature immens.

Aber und das habe ich eben erst im letzten Drittel des Testzeitraums gemerkt, gibt es durchaus auch eine Schattenseite. Ab dem Winter und einer bei mir vollständig bebauten Insel, ruckelt das Spiel am TV durchaus heftig. Im Handheld-Modus mit geringerer Auflösung fällt das natürlich nicht so auf. Aber gerade bei Bereichen, die man doch in seiner Gestaltungswut massiv zubaut und immer neue Sachen hinstellt und gestaltet, ist das nicht weg zu reden. Das gefiel mir nicht und stört durchaus auch den Spielfluss. Es dauert bis man an diesen Punkt kommt, aber verschweigen darf man das nicht. Beim Sound bringt das Spiel das gewohnte Gedudel alter Teile und viele neue Stücke mit. Sie unterstützen das Spielgeschehen sehr gut, ohne jetzt das Rad neu zu erfinden. Einige markante Stücke, verbinden sich dabei mit Umgebungsgeräuschen, so dass man diese wenig wahrnimmt. Sie dudelt halt vor sich hin und nervt nicht. Aktionen sind eigentlich alle akustisch umgesetzt, wenn auch einfach gehalten. Aber alles nichts, was man dem Spiel hier als negativ anrechnen darf. Das man auch hier das übliche Kauderwelsch als Sprachausgabe bekommt, ist dann alles andere als überraschend in einem Nintendo Spiel wie diesem.

Multiplayer/Online....

Gegenüber alten Teilen ist der Mehrspieler ein Quantensprung und auch die Möglichkeiten Kontakt nach außen zu bekommen sind immens. Dabei gibt es auch hier nun die beiden großen Bereiche Online und Lokal, die beide auch recht gleichberechtigt von den Möglichkeiten her daher kommen. Die große Stärke dabei ist das man endlich mehr machen kann als sich nur gegenseitig zu Besuchen und dabei ein paar Nettigkeiten auszutauschen. Vor allem der praktische Nutzen ist hervorragend. Das haben wir am eigenen Leib sehr gut erfahren über das letzte Jahr. In den Hochzeiten unserer Spielsucht waren 3 Systeme lokal und 5 online miteinander verbunden, was viele markante Vorteile mit sich bringt. Denn man kann vor allem guten Handel treiben, was in New Horizons einige Vorteile mit sich bringt. Einfaches Beispiel sind die Früchte und die Obst Varianten. Wer mit seiner Heimatfrucht startet, kommt normalerweise nur über Umwege und etwas Glück an die fehlenden, die ja auch einiges mehr an Geld bringen. Hat man Freunde mit den jeweils fehlenden Varianten, besucht man sich, bringt diese mit und schwupps hat man alles beisammen. Das reicht weiter über alles Mögliche in Sachen Anleitungen, Möbel und sonstige Items. Alles ist nutzbar auf den Reisen und kann vor allem bei neuen Spielern unheimlich den Einstieg verkürzen.

War auch bei uns so und so mancher Marshall Plan machte die Runde. Ein Spieler mit Millionen auf dem Konto besucht einen Neuankömmling auf seiner Konsole und lässt einfach mal einen 7-stelligen Betrag liegen. Das macht dort vieles einfacher. ;-) Wenn man dann noch verschiedene Freunde auf der Nord- und Südhalbkugel hat, kann man auch seine Fisch, Insekten oder Fossilien Bestände wesentlich schneller füllen. Oder man hat Tonnen an Rüben gekauft und hat bei sich im Laden kein Glück mit dem Preis über die Woche. Bis ein Kumpel, wie bei uns im extremsten Fall, Preise von über 600 Sternis erhält und die Handelsreisen auf die Spitze getrieben werden. ;-) Das hat schon was und funktioniert eben auch Online. Klar muss derjenige gerade ebenfalls spielen, aber das kann man ja verabreden. Einzige Einschränkung ist der kostenpflichtige Online Service, den man haben muss, um genau das über das Netz nutzen zu können. Aber in diesem Spiel eh eine lohnenswerte Sache und nicht nur für die Reiserei immens wichtig. Insgesamt ein toller Online-Modus, der kaum Wünsche offen lässt. Und für das übliche "Mein Haus, Meine Früchte, Meine Möbel" ideal. ;-)

Fazit....

Also über einen so langen Zeitraum habe ich nur wenige Spiele so intensiv gezockt. Dabei ist Animal Crossing vor allem durch sein Echtzeit-System eh das Spiel, das man am Tag nur ein paar Minuten oder auch ein paar Stunden spielt. Es ist eben nicht das übliche, ich habe Urlaub und zocke 3 Wochen durch und fertig ist man. Eben nicht, da das Spielsystem eben anders angelegt ist. Stetiger und täglicher Einsatz auf der Insel macht hier den Reiz aus. Und genau das macht mit der Zeit den Suchtfaktor aus. Selbst bei einem teils grauhaarigen Dödel wie mir, der jetzt alle Jahreszeiten hinter sich hat und auf mehreren System gut 400 Stunden mit diesem Spiel zugebracht hat. Ja ich weiß, in der Zeit hätte man auch anderes testen können. ;-) Aber man wird gepackt und vor allem nach den ersten 10 Stunden hat man dann Blut geleckt. Egal welcher Altersgruppe man angehört. Natürlich muss man dem Spielsystem schon zugeneigt sein, bekommt aber dann die Möglichkeiten zu sehen und entdeckt seine eigene Kreativität. Einhergehend damit punkten neben dem Spielsystem auch die Gestaltungen, das Ambiente an sich, die Jahreszeiten und immensen Möglichkeiten an alle Arten von Items, Möbeln und sonstige Dinge zu kommen. Dazu ein sehr guter Mehrspieler, der sowohl Online wie Lokal extrem viele Möglichkeiten bietet. Wer Freunde hat und findet, kann sein Spielerlebnis dadurch um einiges erweitern. Einziger Punkt der mir nach so langer Spielzeit nicht gefallen hat, ist das sichtbare Ruckeln, wenn die Insel wirklich "voll" ist und wirklich jeder Ecke auf der Insel bebaut und kultiviert ist. Unterwegs fällt das nicht auf, am TV dagegen schon. Es dauert bis man an den Punkt kommt, aber dann nicht schön. Dennoch insgesamt mit Abstand der beste Teil der Serie und durch Nintendos stetige Updates und Events auch noch für lange Zeit nicht aus der Konsole wegzudenken.

 

+ Zeitloses Spielprinzip
+ Endlich viele Möglichkeiten
+ Unzählige Items und Objekte
+ Super Steuerung/Jahreszeiten
+ Stetig Neues durch Updates
+ Viele neue Bonus Features
+ Online und Lokaler Multiplayer
+ Suchtgefahr für Alt und Jung
+ Komplett Deutsch
- Ruckelt gerne bei voller Insel
- Limits bei Brücken/Aufgängen

GRAFIK: 77%

SOUND/EFFEKTE: 75%

MULTIPLAYER: 90%

GESAMTWERTUNG: 90%

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