Vorwort....
Angelspiele scheinen sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit zu erfreuen.
So findet man den Sport mittlerweile in vielen Spielen wieder, egal ob im wilden Westen
oder in Zukunftswelten als Mini-Spiele, oder eben aber in eigenständigen Spielen.
Auf der Nintendo Switch wurde mit Bass Pro Shops mittlerweile das 3., ja das dritte
Angelspiel, neben Legendary Fishing und Rapala Fishing Pro Series released.
Was bei den bisherigen Spielen fehlte, war ein entsprechender Angelrutenaufsatz für die Joy-Cons, um das Erlebnis realistischer zu gestalten.
Diese Lücke versucht nun Sabre Interactive mit Bass Pro Shops zu schließen und liefert mit dem Spiel einen Angelruten ähnlichen Aufsatz für die Joy-Cons.
Bass Pro will euch die 10 schönsten Angelgebiete Nordamerikas auf den heimischen TV bringen,
Gespickt mit 11 verschiedenen Fischarten, 9 verschiedenen Booten sowie 100 Ködern.
Ob sich ein Kauf lohnt sollen Euch die nächsten Zeilen zeigen.
Zubehör....
Beim Auspacken des Angelrutenaufsatzes merkt man recht schnell, dass dieser relativ klobig ist. Was durchaus dazu führen kann, dass gerade Menschen mit kleineren Händen ihre Probleme bekommen. Der Aufsatz fühlt sich ganz Okay an, von Wertigkeit kann man bei dem Stück Plastik jedoch nicht wirklich sprechen, aber er erfüllt eben seinen Zweck.
Die Joycons sitzen fest und sind vor herausrutschen sicher. Positiv anzumerken wäre, dass
der Aufsatz sowohl für Links- als auch für Rechtshänder geeignet ist, da sich die Kurbel einfach umbauen lässt. Unangenehme, chemische Gerüche sind mir nicht aufgefallen.
Natürlich könnt ihr Bass Pro auch ohne den Aufsatz und entsprechender Motion Steuerung
spielen, wir entscheiden uns natürlich für den Aufsatz und starten.
Hier ein Foto zum Zubehör
Einführung....
Zunächst gilt es euren Charakter zu erstellen, bzw. diesen zu personalisieren.
Die Möglichkeiten hier sind sehr begrenzt, da es nur sehr wenige Vorlagen gibt, was mich aber nicht wirklich stört, da mir der Charakter relativ egal ist. Ich will angeln!
Im Hauptmenü dann angekommen stehen uns neben dem Karriere Modus, noch ein International, ein Quickfish, sowie ein Challenge Modus zur Verfügung. Natürlich darf auch das Option Menü nicht fehlen, mit dem wir uns kurz befassen.
Neben den Lautstärke und den Helligkeits-Einstellungen, wird hier auch das Motion Control
Ab- bzw. Zugeschaltet. Da wir mit dem Angel-Aufsatz spielen, entscheiden wir uns für Motion
Control und starten den Karriere Modus.
Spiel....
Zu Beginn könnt ihr im Karriere Modus lediglich an einem See angeln, weitere werden nach und nach im Verlauf der Karriere freigeschalten.
Die Karriere starte nicht etwa mit einem Tutorial, sondern erstmal im Ausrüstungs-Shop.
Hier könnt ihr Euch erstmal in Ruhe umschauen, was alles gekauft werden kann, sofern ihr das nötige Kleingeld habt. Neben verschieden Booten, eine große Auswahl an Köder und Ruten.
Was hier auffällt ist, dass sich Bass Pro auch schon wie Rapala Fishing, ausschließlich mit dem Spinnfischen beschäftigt. Das Spinnfischen als solches erkläre ich im Rapala Test genauer.
Hier findet ihr den Test zu Rapala Fishing
Nun aber ab an See....
Ihr startet direkt im Boot und werden zunächst mit der Grundsteuerung des Bootes vertraut
gemacht. Grundsätzlich solltet ihr im Tutorial sehr gut aufpassen, da die Erklärungen relativ
schnell wieder vom Bildschirm verschwinden und sich nicht erneut anzeigen lassen.
Das Spiel ist komplett in English gehalten, deutsche Untertitel sucht man vergebens, was bei dem einen oder anderen sicherlich erschwerend hinzukommt.
Mittels dem A-Button wechselt ihr vom Boot-Modus in den Angel-Modus und werft aus.
Hierbei muss ich sagen, dass ich mich mit der Motion Steuerung sehr sehr schwer getan habe, da diese einfach viel zu ungenau ist und sofern man mit der Motion Steuerung dann doch mal einen Fisch gehakt hat, schon Schmerzen im Arm vom Kurbeln bekommt.
Die reine Joycon Steuerung geht jedoch sehr gut von er Hand und erfordert wenig Eingewöhnung. Habt ihr eure Angel erstmal ausgeworfen, gilt es den Köder zu animieren und diese langsam
Einzuziehen. Sofern ein Fisch hierauf reagiert schwimmt er hinterher und beißt im Bestfall zu.
Nachdem der Fisch gehakt wurde ist er aber noch nicht gefangen. Der Fisch versucht sic h natürlich
wieder loszureißen. Nur mit Geduld bekommt ihr den Fisch müde und somit auch gelandet.
Die Kraftreserven des Fisches werden euch in der linken unteren Ecke angezeigt. Umso mehr der
Fisch kämpft umso schneller ermüdet ihr auch. Ihr solltet also tunlichst vermeiden den Fisch sofort
einholen zu wollen, dass wird zu 100% nix. Auch wird euch beim Kampf die Beanspruchung der
Leine angezeigt, diese sollte immer im grünen Bereich bleiben. Zu lange im roten Bereich und die
Leine reißt Euch und der Fisch ist weg. Immer wieder Leine geben wenn er kämpft und einholen bei Ruhe-Momenten, sind der Schlüssel letztendlich zum Erfolg. Ist der Fisch gefangen erhaltet ihr je nach Fisch einen Reputation Score. Ziel ist es, die vorgegebene Score pro See zu
erlangen, bevor der Abschluss des Sees folgt und der nächste freigeschalten wird. Weiterhin wird
bei Erreichen der Score auch ausgewertet was ihr gefangen habt und wieviel. Dafür bekommt ihr
dann entsprechende finanzielle Mittel, die ihr im Shop gegen Ausrüstung oder Boote eintauschen
könnt.
Neben dem Karriere Modus soll der Challenge Modus für Abwechslung sorgen.
Hier habt ihr die Wahl zwischen verschiedenen Boot Challenges sowie Casting Contests.
Im Casting Contest bekommt ihr an den verschiedenen Seen unterschiedliche Vorgaben die ihr in
einem Zeitlimit erfüllen müsst. So müsst ihr Beispielsweise Innerhalb 90 Sekunden in vorgegebene
Ringe auswerfen. Was zunächst einfach klingt stellt sich dann aber doch als relativ schwierig raus und ist nur mit viel Übung zu meistern.
In der Bass Boot Challenge wir Bass Pro zum Racer auf dem Wasser, in dem ihr gegen NPC
antretet. Natürlich dürft ihr hier keinen ernstzunehmenden Racer erwarten. Für Spaß und eine
gelungene Abwechslung sorgt der Modus für allemal.
Grafik und Sound....
Sowohl im Handheld, als auch im Dock-Modus gab es nie Slowdowns.
Die Framerate blieb stets konstant, was allerdings auch kein Wunder ist, da Bass Pro nicht
wirklich grafisch überzeugt. Das geht los bei den Charakteren, die mit wenig Details und
Animationen ausgestattet sind, über karge detailarme Landschaften mit teilweise sehr matschigen
Texturen, bis hin zur Unterwasserwelt, die leider auch recht lieblos und verpixelt geschaffen
wurde. Auch unter Wasser ist nicht wirklich was los, neben ein Paar immer gleich aussehenden
Pflanzen, meist nur ein paar wenige Fische. Generell egal ob über unter Wasser ist es sehr
leblos.
Beim Sound ist es leider nicht besser, Fahrstuhlmusik trifft es ganz gut. Die Sound Effekte fand
ich am Anfang ganz gut, täuschen Sie doch im ersten Moment einen von Tieren belebten See vor,
bis man dann recht schnell merkt, es ist immer ein und derselbe Loop.
Fazit....
Bass Pro ist kein Spiel, das man mal kurz spielt um nebenbei ein paar Fische zu fangen.
Das sollte klar sein und vor dem Kauf bedacht werden. Gerade die lange Eingewöhnungszeit
mit der Motion Steuerung sowie die Tatsache, dass es auch lange dauern kann bis mal ein Fisch
beißt oder man eben Fische findet, sollte man eben auch diese Zeit mitbringen um am Ende nicht
enttäuscht zu sein. Für mich persönlich ist die Motion Steuerung absolut nichts. Definitiv guter Ansatz, einen Angel-Aufsatz beizulegen, um damit das Angeln authentischer zu gestalten.
Leider geht der Gute Ansatz in der viel zu ungenauen Umsetzung unter.
Auch wäre bei diesem Titel grafisch um einiges mehr machbar gewesen, viel zu oft habe ich
Leben im Spiel vermisst oder konnte vor Pixelbrei kaum den Köder deuten.
Positiv Hervorzuheben sind definitiv die Kämpfe mit dem Fisch die zum einen fordern und gut umgesetzt sind. Auch gefällt der Boot Challenge Maus, der definitiv für Abwechslung, neben dem Angeln sorgt. Eine klare Kaufempfehlung gibt es von mir definitiv nicht. Gerade wer neu im Genre ist und der englischen Sprache nicht mächtig, wird hier nicht viel Freude haben.
Auch Leute die drauf aus sind schnell einen Fisch zu Fangen und keine Lust auf einen langen
Einstieg haben, sowie auf den Angelaufsatz verzichten können, sollten sich eher Rapala Fishing anschauen. Wer sich drauf einlässt, die Zeit und Geduld mitbringt, erhält bei Bass Pro dennoch ein solides Angelspiel, was über mehrere Stunden beschäftigt.
Bass Pro Shops The Strike Championship Edition ist im Schnitt für um die 50 Euro zu haben.
Ein Savegame-backup wird unterstützt.
