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SWITCH Civilization VI
 
 
Civilization VI - SWITCH
Matthias Engert (01.09.2019)

SYSTEM: SWITCH-PAL
ENTWICKLER: 2K/Firaxis
GENRE: Strategie
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: 60MB
DOWNLOADS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 3-10+++
MP-MODI: System-Link
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK12
5.1/DD/HD: Ja/Ja/1080p
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE GAMEPLAY: Nein
RETAIL / E-SHOP: Ja/Ja

   
Einleitung....

Das Jahr 2019 wird definitiv als eines der herausfordernsten Jahre in die Mag64 Geschichte eingehen. Eigentlich so viele Dinge geplant, um dann durch viele Ereignisse nur einen Bruchteil davon zu realisieren. War vieles davon auch privat und beruflich bedingt, gab es aber speziell im Frühjahr auch einen echten hausgemachten Grund. Denn auch nach 22 Jahren Mag64 Geschichte gab es mal wieder ein Spiel, das mich regelrecht versumpfen ließ, wie es lange kein Spiel mehr geschafft hat - Civilization VI. Ein Spielsystem dass mich extrem anspricht und auch von der Umsetzung her so war, dass man zeitweise nicht mehr die Finger von lassen konnte. ;-) Wenn ich mir überlege wie meine Historie mit CivNet in den 90er Jahren anfing, schließt sich irgendwo wieder der Kreis. ;-) Wie oft habe ich mir gesagt, jetzt müsste ich aber mal zum Ende kommen um den Test zu schreiben… Ja ja die guten Vorsätze. Schon echt krass. Aber wie leider oft in unserem Magazin, besser spät als nie, wollen wir uns nun den finalen Zeilen widmen und das Spiel dann doch mal in die Vitrine verbannen. Klar ist auch Civ VI kein wirklich neues Spiels und viele PC Gamer haben da sicherlich ein nettes Lächeln im Gesicht. Aber für Switch Verhältnisse ist es nicht nur vom Genre her ein äußerst seltenes und damit lohnenswertes Spiel, sondern punktet einfach spielerisch extrem. Aber nun genug mit dem Geplänkel. Auf den folgenden Zeilen will ich euch in der gewohnt kurzen Art darlegen, was den Titel auszeichnet. ;-)

Menus und die Story....

Unter dem 2K Dach erschienen, waren auch hier die Mannen von Firaxis für die Switch Umsetzung verantwortlich. Wie bei bisher allen 2K Titeln für die Switch, hat man auch hier großen Wert auf Qualität gelegt und keinen abgespeckten Port auf den Markt gebracht. Sind immer wieder solche Spiele, warum ich den Hang vieler Firmen zum Aufwärmen älterer Titel nicht negativ sehe. Solange solche Perlen rausspringen gerne. Das merkt man schon bei den Rahmenbedingungen des Spiels. Sowohl Texte und Sprachausgabe sind komplett in Deutsch gehalten und bieten gut betonte Dialoge. Speichertechnisch mit 60MB zwar nicht wenig, dafür bekommt man aber einige sehr gute Features allein beim Thema Speichermanagement. Grafisch und akustisch ein sehr ansprechendes Spiel, dass euch im gewohnten 1080er Modus, samt der 5.1 Sound Ausgabe erfreut. In Sachen Mehrspieler findet man etwas Geniales und den vielleicht einzigen Kritikpunkt des Spiels. Lokal möglich, verzichtet man leider auf einen Online Mehrspieler, der hier natürlich wünschenswert gewesen wäre. Aber dazu weiter unten noch ein paar Zeilen. Eine Geschichte hat das Spiel natürlich, die aber eher globaler Natur ist. Egal für welche Zivilisation ihr euch im Spiel entscheidet, das Ziel ist es natürlich ein eigenes Reich und Imperium aufzubauen und sich gegen seine Kontrahenten im Spiel durchzusetzen. Immer wieder aufs Neue eine Herausforderung, die jedes Mal anders sein sollte und allein daraus einen unglaublichen Reiz zieht.

Der Start in das Spiel ist zunächst recht simpel, mündet aber in einem herrlich vertonten Vorspann, der das Aufbau Feeling im Spieler sofort anstachelt. Danach landet man recht fix auf dem Hauptmenü des Spiels, dass euch viele Möglichkeiten offeriert, für die man Monate investieren kann, um sie alle einmal ausgiebig kennenzulernen. Glaubt mir ich weiß wovon ich rede. ;-) Über allem steht der Einzelspieler, der später nochmals in zig Spielvarianten unterteilt ist. Dazu kommt der Mehrspieler für die lokale Variante, sowie die Optionen. Der Punkt Herunterladbarer Inhalt ist schnell abgehakt, da man eigentlich alles nimmt was da ist. ;-) Es kostet halt nix. Wer mit der Serie noch nie was am Hut hatte, darf ein Tutorial nutzen und zu guter Letzt die Credits begutachten. Die Optionen gehören ebenfalls zum ausladenden Thema im Spiel. Wobei man hier sogar extrem unterscheiden muss. Neben den übergeordneten Optionen, gibt es später zu allen Modi noch spezielle Setups, in denen man die Session teils extrem anpassen kann. In den Optionen gibt es Dinge zum Spiel selber, den Soundeinstellungen und dem Interface. Hier bleiben eigentlich keine Wünsche offen und man findet sich nach einigen Stunden immer mal wieder hier ein, um das eine oder andere doch einmal anzupassen. Aber schauen wir uns das Spielprinzip mal genauer an. Da fließen eh viele Optionen mit ein.

Das Gameplay....

Ein Spiel wie Civ VI lebt natürlich von seinen Inhalten. Kennen die PC Spieler das Thema mit den DLCs nur zu genau, muss sich der Switch Gamer hier keine Sorgen machen. Mehr als 20 Zivilisationen stehen euch hier zur Verfügung, die auch alle DLCs beinhalten, die es auch auf dem PC gibt. Wer also die Australier, Wikinger oder Chinesen spielen will, hat sofort auf der Switch alle zur Verfügung. Ich übergehe mal zart das Tutorial, sondern will euch das Spiel anhand eines kompletten Szenarios vorstellen. Da bleibt hoffentlich keine Frage offen. Also starten wir den ausladenden Einzelspieler, der euch weitere Menüpunkte offeriert. Ihr könnt hier spezielle Szenarios spielen, das auf den enthaltenen Zivilisationen aufbauen, auch mal nach Zeit spielen, mit ganz speziellen Zielen, bei denen euch die Rahmenbedingungen selber gestellt werden, sowie das Schnelle Spiel, wo alles per Zufall generiert wird. Zu guter Letzt kann man sein eigenes Spiel erstellen, welcher auch bei mir der am häufigsten genutzte Modus war. Hier habt ihr extreme Eingriffsmöglichkeiten, sofern ihr das wünscht. Aber auch mit dem Standard Setup habt ihr genug Spaß. ;-) Nutzt ihr diesen Modus, könnt ihr eine der im Spiel enthaltenen Zivilisationen im Spiel wählen. Wahlweise mit den Standardregeln, oder eben nach eigenen Wünschen angepasst. Dazu kommen weitere wichtige Einstellungen. Ihr wählt einen Schwierigkeitsgrad, von denen reichlich zur Verfügung stehen. Unterschiede sind vor allem in der Aggressivität der Kontrahenten zu erkennen, die ja nach Grad extrem passiv oder sehr aggressiv agieren.

Des Weiteren legt ihr die Länge des Spiels fest. Ihr könnt 250, 500 oder auch 750 Runden einstellen. 500 Runden sind der ideale Einstieg und auch später nutzt man diese Länge eigentlich am meisten. Hier kann man je nach Spielverlauf 20-25 Stunden für eine Session einplanen. Allein wenn man jede Zivilisation einmal spielen möchte,…., naja mehr muss ich glaube nicht sagen. Dazu kommt die Kartenwahl. Ihr könnt sowohl Fantasiekarten nutzen, aber auch die Kontinente in realer und ebenfalls als Pseudo-Landschaften. Das geniale bei den Pseudokarten. Sie gleichen sich nicht. Sie werden immer neu generiert, was im Spiel einmal eine extreme Ladezeit erfordert. Nämlich dann wenn ihr ein Spiel startet. Danach beeinflussen andere Dinge die Spielgeschwindigkeit. Sind diese Vorkehrungen getroffen, kann man eigentlich seine erste Karte beginnen. Alle Zivilisationen starten zudem mit einem speziellen Bonus, oder bekommen im Laufe der Zeit Gebäude oder Einheiten, die eben nur sie haben. Gutes Beispiel sind die Römer, die zu Beginn des Spiels mit der Legion eine zeitweise stark überlegene Einheit bieten. Anhand der Römer Zivilisation, die ich auch bis zum Abwinken gespielt habe, schauen wir uns das Gameplay genauer an. Gebt ihr keine Vorgaben bei den Themen der Karten, werden diese nicht nur in Sachen Aussehen per Zufall generiert, sondern auch auf welchem Kontinent ihr startet. Das kann also eine riesige Landmasse in Afrika sein, oder eine eher "kleinere" Location wie Australien.

Sobald die Ladezeit überbrückt ist, startet das Spiel bei allen Zivilisationen gleich. Ihr startet mit einer Siedler und Krieger Einheit 4000 v.Ch. in der Antike und müsst nun versuchen so schnell wie möglich innerhalb der Zeitalter zu steigen. Grob gesagt bringt dieser Fortschritt, Geld, neue Technologien, Waffen und einfach gesagt Macht. ;-) So gibt es selbst bei den Siegbedingungen viele Möglichkeiten, um eine Session wirklich zu gewinnen. Herrlich sag ich euch. Zu Beginn gibt es wieder alte Leier, kein Geld, keine Einheiten und keine Ahnung wie es weiter geht. Naja so schlimm ist es natürlich nicht. Zunächst sieht man die Gegebenheiten der Karte vor sich. Ihr schaut natürlich wie gewohnt in der Serie schräg von oben per Iso Sicht auf das Geschehen. Dabei unterstützt euch ein freier Zoom weit oben für große Übersicht, oder ganz nah, um die detaillierten Bauten auch mal aus der Nähe zu sehen. Auch hier ein großes Lob. In Sachen Steuerung ist das Ganze auch ohne Maus sehr gut gelöst. Ihr bewegt mit dem linken Stick den Cursor und könnt per A-Taste Einheiten oder Gebäude markieren. Viele kleine Hilfefunktionen lassen die Steuerung sehr schnell in Fleisch und Blut übergeben. Das Interface selber ist voll mit Anzeigen, die ihr auch dringend braucht. Schön an den einzelnen Seiten angebracht, gibt euch das eine sehr gute Übersicht und einzig die Minikarte ragt ins Bild. Damit man das Spielsystem beginnen kann, muss die erste Stadt gegründet werden.

Dazu markiert man seine Siedler Einheit und erhält wie in RPG Spielen einen markierten Bewegungsbereich um sich herum, wohin man die Einheit bewegen will. Man könnte die Entfernung auch weiter gestalten, dann läuft die Einheit ohne euer zu tun solange weiter, bis sie den Punkt erreicht hat und wird erst dann wieder aktiviert. Auch hier wichtig zu wissen, das Spiel läuft natürlich Rundenbasiert ab. Dabei wird keine Einheit übergangen und selbst Städte, in denen eine Aktion nötig ist, bleiben nicht außen vor. Es sei denn man lässt aktiv eine Einheit auf der Karte ruhen. Der Tiefgang des Spiels beginnt schon bei dem simplen Ort für die erste Stadt. Der Logik folgend macht es wenig Sinn die Städte mitten in der Wüste, auf Eisflächen oder dem Regenwald zu gründen. Ideal sind Plätze am Meer, an einem Fluss und umgeben von diversen Rohstoffen, die im Spiel ja auch eine elementare Rolle spielen. Das Spiel gibt euch auch hier Unterstützung und man kann sich zu jedem Gebietsfeld, die auch hier in Hexagonform dargestellt sind, Informationen geben lassen. Anziehungskraft, Nahrung, Produktionsvermögen und und und. Mit der Zeit eine echte Wissenschaft. Vor allem wenn man ständig selber nach neuen Orten für Städte sucht. Und auch hier seid ihr nicht beschränkt. Je nach Kartengröße könnt ihr locker 40 Städte haben um die ihr euch kümmert. Darunter natürlich auch eroberte vom Feind. ;-) Apropos Feinde. Diese sind natürlich zu Beginn keine und auch dieses System ist extrem tiefgreifend. Je nach Karte agieren 12 bis 15 andere Zivilisationen mit euch, die natürlich das gleiche Ziel verfolgen.

Im Verlauf des Spiels schließt man entweder Freundschaft und handelt mit ihnen, oder aber man erobert ganz Zivilisationen und verleibt sich deren Städte und Errungenschaften ein. Ich merke schon, ich komme hier wieder von hundertstel ins tausendstel. ;-) Muss mich da wieder etwas zügeln, sonst kommt doch wieder eine Doktorarbeit raus. Und wie immer gilt. Einschlafen sollt ihr mir ja auch nicht. ;-) Sobald ihr also eure erste Stadt gegründet habt, kommen weitere Anzeigen zu ihrem Recht. Oben links findet man die wichtigsten. Dort stehen Werte für 4 Kategorien. Im Spiel sorgen die Wohl oder Wehe des Spielers. Neben Punkteanzeigen für Wissenschaft, gibt es diese für den Bereich Kultur, den Glauben und natürlich für das liebe Geld. Ohne Moos nix los gilt auch in einem Civilization VI. Oder besser gesagt es kann euch vieles erleichtern. Um die Relationen mal zu verdeutlichen. Im Normalfall startet ihr mit 2,8 Punkten Wissenschaft, 2,3 Kultur, 0 Glauben und 10 Goldmünzen. Wohlgemerkt Werte die ihr pro Runde bekommt. Nun wollt ihr ja nicht ewig als Barbaren durch die Gegend ziehen und als kleines Fischerdorf herumdümpeln. Also muss das alles entwickelt werden. Dafür greift im Spiel ein extrem gelungener Technologiebaum, der im Schlepptau alle mitzieht was wichtig ist. Sprich bei Entwicklungen der Technologien habt ihr stetig neue Gebäude und Einheiten zur Auswahl. Diese könnt ihr aber nicht einfach so bauen, sondern dafür ist der Produktionswert der Stadt verantwortlich.

Einfach gesagt könnt ihr zu Beginn z.B. eine weitere Kriegereinheit bauen. Dauert aber in der Regel 6-8 Runden. Also muss sich erst einmal die Stadt entwickeln. Das tut sie an sich immer automatisch. Nur auch hier spielt die Umgebung und Nahrungsversorgung eine große Rolle. Denn wie alles im Spiel können auch Städte stetig steigen. Zu Beginn startet ihr immer mit Bevölkerungsstufe 1. Je höher der Wert ist, umso höher z.B. die Werte für Wissenschaft oder Kultur. Wer also schnell seine Stadt oder Städte aufbaut, hat schneller als die Kontrahenten einen Wissenschafts- und damit Technologievorteil. Denn erreicht man gewisse Grenzen, wechselt man das Zeitalter. Und mit jedem Zeitalter stehen euch wieder neue Technologien und Möglichkeiten zur Verfügung. Das ist schon ein irres Suchtthema, alles richtig machen zu wollen und doch immer wieder zu merken, die eine oder andere Entscheidung war eben doch nicht so ideal. Das kann dann im Spielverlauf zu absoluten Extremen führen. Da die Karten immer bedeckt sind und man nicht sieht wo und was die Kontrahenten machen, kann es später durchaus sein, dass man mit einem schon entwickelten Panzer auf berittene Bogenschützen trifft. Dann weiß man, man hat nicht alles falsch gemacht. Anders herum aber genauso. Könnte gleich wieder loslegen. ;-)

Und selbst das ist echt nur ein Anreißen der Möglichkeiten im Spiel. So viele Dinge die man beeinflussen kann und ihre Wichtigkeit kennenlernt. Will euch mal ein paar kleine Beispiele nennen wie die Abhängigkeiten greifen, auch wenn es nur ein kratzen an der Oberfläche ist. Der Technologiebaum ist ja auch noch so angelegt, dass ihr frei entscheiden könnt wie ihr eure Zivilisation entwickelt. So dauert z.B. zu Beginn die Entwicklung des Bergbaus ca. 7 Runden. Man könnte aber auch gleich die Bronzeverarbeitung in Auftrag geben. Blöd nur das dies mehr als 20 Runden dauert. Hat man aber den Bergbau schnell entwickelt und baut sich seine eigene Handwerker Einheit, kann man schnell das erste Bergwerk errichten. Das bringt dann einen Schub für die Steinmetzkunst, ermöglicht die Stadtmauer und die Entwicklungszeit reduziert sich auf 50%. Gleichzeitig steigt der Produktionswert der Stadt, als wenn man nun bloß auf die langwierige Bronzeverarbeitung setzt. Es gibt kein schwarz/weiß in der Entwicklung. Man muss ständig reagieren auf das was im Spiel passiert. Trifft man auf eine fremde Zivilisation, pusht man die Handelstechnologie stark und kann wesentlich eher eine Händler Einheit losschicken. Die bringt wiederum schneller mehr Geld. Alles so Kleinigkeiten. Dazu kommt die reine Entwicklung der Stadt selber. Um die Stadt herum werden die nutzbaren Hexagonfelder stetig erweitert. Auch das, welch Überraschung kann man beeinflussen. ;-) Hat man die Bronzeverarbeitung erreicht kann man noch lange nicht bessere Einheiten bauen lassen. Dazu fehlt hier die Eisenverarbeitung. Die wiederum kann langwierig entwickelt werden, oder man hat in der Reichweite der Stadt ein Feld mit Eisen als Rohstoff. Fix einen Handwerker hingeschickt und schwupps verringert sich die Entwicklungszeit wieder um 50% und man kann aus seine Kriegern schnell Legionäre machen, die auch gegnerische Städte schon früh erobern können. Und jede eroberte Stadt bringt Boni und natürlich deren Ressourcen in eure Kassen und Läger. ;-)

Das Upgrade Feature ist eh ein Thema für sich und der nächste Punkt für eine Doktorarbeit. Auch hier gilt, bis auf die Handwerker ist alles entwickelbar. Barbaren werden über die Zeitalter zu Legionären, Musketieren, Infanterie, bis zur mobilen fahrenden Infanterie. Reiter werden zu Rittern, bis hin zu Kampfpanzern. Das dauert ewig und wird noch durch einen anderen Punkt faszinierend. Jede Einheit sammelt wie in einem RPG Erfahrungspunkte und kann bis zu 7x für sich auch noch im Level steigen. Jedes Level bringt zudem neue Fähigkeiten mit. Nicht nur reine Angriffs und Verteidigungskraft, sondern spezielle Fähigkeiten. Bei Fernwaffen startet man z.B. mit dem Katapult. Wichtig um Städte mit Stadtmauern zu attackieren. Nur unglaublich verwundbar und kann nur 2 Felder weit schießen. Man kann diese entwickeln und leveln und bekommt die Bombarde, die Artillerie oder den Raketenwerfer. Dazu starke Werte in Verteidigung und Angriff und kann am Ende bis zu 4 Felder weit schießen. All diese Dinge gibt es für unzählige Einheiten zu Lande zu Wasser und in der Luft. Und selbst die Atombombe kann hier eine Rolle spielen. Und zu jeder Zivilisation gibt es davon auch noch verschiedene. Ich könnte hier echt noch so viele Dinge aufzählen. Aber das sollte jeder Interessierte selber entdecken.

Der Reiz ist eben das kein Spiel wie das andere ist. Mal läuft es schnell gut, um dann mit der Zeit abzuflauen. Mal geht's am Anfang zäh voran, weil man einfach nicht die richtigen Ressourcen findet oder Einheiten verliert. Denn neben den Gegner spielen auch neutrale Barbaren eine Rolle, die alles und jeden Angreifen, was ihnen vor die Knüppel kommt. Es sind vor allem die immer logischen Abhängigkeiten, die ein sehr tief eintauchen lassen. Und man kann eben alles versuchen, was die Ausrichtung angeht. Ein Spieler will eher in Ruhe sein Reich entwickeln und nur handeln. Der andere will aggressiv die Kontrahenten schnell platt machen. Aber das versuchen die Gegner eben auch. Das Schöne ist, dass man kaum reglementiert wird. Ihr könnt so viele Einheiten bauen wie ihr wollt. Problem hier oft, sie kosten Unterhalt. ;-) Genauso könnte man die langwierige Erweiterung der eigenen Städte beschleunigen und die Felder drum herum schnell kaufen. Nur dazu braucht man Geld. Und schon kommt man schnell in die Situation einfach von vorn zu beginnen, auch wenn man vielleicht schon 10 Stunden hinter sich hat. Einfach weil man es danach sofort besser machen will. Gott wie oft habe ich das hinter mir. Und immer wieder lernt man auch was Neues. Das System ist einfach derart komplex, dass es so viele Möglichkeiten gibt, wie man sein Spiel beeinflussen kann.

Einzige Einschränkung, die man bei einer extrem vollen Karte erlebt, sind die Wartezeiten wenn man eine Runde abschließt. Das dauert dann mal ein paar Sekunden, während das zu Beginn flink von statten geht. Deswegen rate ich zumindest von der größten Karte und 750 Runden doch ab. Da wird es hinten raus doch etwas zäh. Aber ehe man das versucht ist man locker im dreistelligen Stunden Bereich was die Spielzeit angeht. Es gäbe hier echt noch so viele Dinge die man ansprechen könnte. Aber ich will es auch nicht übertreiben. Wer sich auch nur einen Hauch für Aufbau und Strategiespiele interessiert, muss hier einfach zuschlagen.

Grafik & Sound....

Auch grafisch muss man den Entwicklern ein großes Lob aussprechen. Hier hat man ebenfalls ganze Arbeit geleistet und hat die verspielte Detailgrafik gut auf die Switch bekommen. Auch wenn man sie mit der Zeit immer weniger nutzt, die kleineste Zoomstufe ist zwar nichts für die Übersicht, aber man bekommt die herrlich detaillierten Einheiten und Gebäude gut zu Gesicht. Da ruckelt auch nichts oder sonstige negative Dinge trüben das Bild. Ebenso auf der größten Zoomstufe, die ebenfalls technisch sehr gelungen daherkommt. Wie beim Spiel selber gilt, erst auf der größten Karte mit 750 Runden merkt man technische Einschränkungen bei extrem vollen Karten. Ansonsten erwartet euch ein grafisch sehr gelungenes Spiel, dass auch atmosphärisch durch den Tag/Nacht Zyklus punkten kann. Satte Farben und viele kleine Effekte bei allen Aktionen im Spiel runden diesen sehr guten Eindruck ab.

Beim Sound gibt es hier und da ein paar Abzüge für recht emotionslose Stücke, die ab und zu ein wenig vor sich hin dudeln. Dafür punkten die thematischen Stücke zu den Zivilisationen. Werden diese gespielt, hat das schon was, wenn man stetig die Melodien von Mütterchen Russland hört oder z.B. spezielle asiatische Klänge. Effekte sind reichlich vorhanden und auch jede einzelne Einheit wurde speziell vertont. Egal ob man nun den Knüppel schwingt, Pfeil und Bogen benutzt oder Raketen aufsteigen lässt. Abgerundet durch eine sehr gelungene Sprachausgabe, die ihr an verschiedensten Stellen im Spiel erlebt. Zudem reden die Zivilisationen auch noch in ihrer jeweiligen Landessprache. Auch dafür Daumen hoch.

Mehrspieler....

Der Mehrspieler ist auf jeden Fall in der vorliegenden Form eine extrem feine Sache. In der Umsetzung haben wir auf den Konsolen früher davon geträumt. ;-) Denn möglich ist es hier ein eigenes Spiel zu erstellen und lokal gegen 3 andere Gamer zu zocken. Habt ihr 3 Freunde um euch herum, die das Prinzip genauso mögen, verabschiedet euch für ein paar Nächte von der Außenwelt. Wermutstropfen ist natürlich der Kostenfaktor. Denn immerhin müssen alle Spieler neben der Switch natürlich auch das Spiel besitzen. Dann aber könnt ihr lokal die Switch Konsolen verbinden und auf angepassten Karten des Hauptspiels loslegen, ohne auf etwas verzichten zu müssen. Schade dass man hier keinen wirklichen Online Mehrspieler eingebaut hat. Mit CPU und menschlichen Gegnern würde man dann wohl auch lange die Sonne nicht mehr sehen. ;-)

Fazit....

Wer den kleinen Text oben gelesen haben sollte, wird die abschließende Einschätzung kaum brauchen. Auch wenn man vieles im Text wirklich nur anreißen kann, bietet das Spiel auf Monate, und ich berichte hier aus eigener Erfahrung, genug Potential um reichlich und lange Spielspaß zu haben. Gerade wer auf den Konsolen entwöhnt ist in Sachen Aufbau und Strategie, kommt um diesen seltenen Vertreter eigentlich nicht herum. Das Spiel bietet derart viel Tiefgang, dass man auch nach 300 und mehr Stunden genug neue Dinge entdeckt. Und stetig fängt man neu an, um es wieder besser machen zu wollen. Der Suchtfaktor ist hier nicht zu unterschätzen. Klar wer mit dem Genre nix am Hut, wird auch hier nicht bekehrt. Aber wehe ihr habt einen Hang zum Genre. Dann wird euch sehr viel geboten. Tiefgang, Anspruch und vor allem eines in Mengen - Spielspaß!

 

+ Extrem hohe Spielzeit
+ Technisch sehr gut/Grafik
+ Mehrspieler Lokal
+ Absolute Suchtgefahr :-)
+ Ausladende Spielmodi
+ Steuerung/Gegner KI
+ Motiviert von A-Z
+ Kartengrößen/Vielfalt
+ Sehr gute deutsche Vertonung
- Reiner Online Modus fehlt

GRAFIK: 83%

SOUND/EFFEKTE: 83%

MULTIPLAYER: 85%

GESAMTWERTUNG: 93%

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