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SWITCH Fire Emblem: Three Houses
 
 
Fire Emblem: Three Houses - SWITCH
Matthias Engert (11.09.2019)

SYSTEM: SWITCH-PAL
ENTWICKLER: Nintendo/Koei
GENRE: Strategie
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: 5MB
DOWNLOADS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 2-10
MP-MODI: Keiner
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK12
5.1/DD/HD: Ja/Ja/1080p
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE GAMEPLAY: Nein
RETAIL / E-SHOP: Ja/Ja

   
Einleitung....

Ja sowas gibt es noch im Mag64! Neue Spiele und relativ fix den Test dazu. ;-) Nachdem wir uns in die letzten Wochen oft mit Neuauflagen beschäftigt haben, schauen wir uns natürlich auch genug neue Spiele an. Aber mittlerweile oftmals solche Schinken, für die man Urlaub bräuchte und der Welt mal kurz Lebewohl sagen müsste. Auf was ich mich bei Fire Emblem einlasse, war mir natürlich vorher klar. Denn ein Abendfüller waren die Spiele der Serie ja noch nie. Schon immer ein großer Fan der Serie, durfte man echt gespannt, was der neue FE Titel denn nun so zu bieten hat. Die letzten Erfahrungen mit Echoes oder Warriors sind ja dann doch schon ein paar Tage her. Besonders gespannt war ich aber dennoch auf die Tatsache, dass es sich um eine komplett neue Handlung und Charaktere drehen soll. Eigentlich gibt es genug bekannte Helden, um die man ein neues FE Spiel machen kann. Aber warum nicht. Bei Mario & Luigi ist es ja bei Nintendo auch nicht geblieben. ;-) Also wurde gleich nach dem Release angefangen und so viel Zeit für den Titel abgeknapst wie nur möglich war. 50 Stunden Spielzeit später habe ich den Abspann gesehen und will euch meinen Eindruck zum neuen Fire Emblem: Three Houses nicht vorenthalten.

Menus und die Story....

Wie immer ist auch die neueste Ausgabe eines Fire Emblem Titels eine Kooperation zwischen Nintendo und Koei, die mit Spielen dieser Art ja reichlich Erfahrung haben. Dementsprechend musste man sich bei den Rahmenbedingungen eigentlich auch keine Sorgen machen. Im Nachgang gibt es zwar immer Dinge, die man sich vielleicht noch gewünscht hatte. Aber bei den reinen Rahmenbedingungen wird man zunächst einmal nicht enttäuscht. Ihr bekommt wie gewohnt ein Spiel mit deutschen Texten, das bei den reichlich im Spiel enthaltenen Sequenzen auf eine englische Sprachausgabe setzt. Sehr schön betont, erlebt man aber ein Deja Vu in Sachen des Helden im Spiel. Denn wie bei Xenoblade auch, hat ausgerechnet der Held keine Stimme und wird in den Sequenzen über Mimiken und Gesten gezeigt, während alle anderen um euch herum sich den Mund fusslig reden. ;-) Speichertechnisch mit wenigen MB sehr sparsam, kommt die Grafikausgabe in 1080 daher und ihr erlebt einmal mehr den gewohnten Switch 5.1 Sound. Was leider völlig fehlt ist ein Mehrspieler, der sich schon angeboten hätte. Hier beschränkt man den Kontakt nach Außen auf das Thema DLC. Dazu kann man wahlweise Pakete bei Erscheinen einzeln kaufen, oder sich für 25 Euro den Season Pass holen, bei dem alles abgedeckt ist. Bis Mitte 2020 soll der Support laufen und durchaus viele Pakete beinhalten. Wenn es sich lohnt machen wir dazu wie immer ein kleines Testupdate. Aber so weit sind wir noch lange nicht. Erstmal gilt es sich dem Hauptspiel zu widmen. Wie schon erwähnt ist die Geschichte des Spiels brandneu und man führt euch in das Reich Fodlan.

In diesem existiert einfach gesagt eine Militärakademie in der Studenten in der Waffenkunst, Magie und speziellen Fähigkeiten unterrichtet werden. Erinnert ein wenig an Hogwarts oder die X-Men. ;-) Denn innerhalb der Akademie ringen 3 Häuser um den Sieg, wer denn nun die besten Studenten stellt. Ihr als Spieler stolpert hier etwas unvorbereitet ins Geschehen. Zunächst macht der Spieler Bekanntschaft mit einem mystischen Mädchen namens Sothis, die euch unsichtbar für andere, stetig begleitet und am Ende des Spiels eine interessante Position einnehmen wird. ;-) An der Akademie angekommen, bekommt ihr überraschend die Stelle eines Magisters und müsst entscheiden, welches der 3 Häuser ihr übernehmen wollt. Ihr seid also Lehrer und Anführer in einem. Nun sind wir hier in einem Fire Emblem Spiel und nicht an der Hogwarts Schule. Es passieren schon noch mehr Dinge im Spiel, welche die Handlung vorantreiben. Streit, Krieg, Intrigen und der Kampf von König und Kaiserreich fordern euch und eure Studenten. Denn dort hineingezogen, müsst ihr kämpfend für Recht und Ordnung sorgen. Das ist aber nur die einfache Variante der Geschichte. Alles andere erfährt der interessierte Spieler über zig Sequenzen und Gespräche im Verlauf des Spiels. Der reine Spielstart ist zunächst schnell abgehandelt. Ihr erlebt einen stimmigen Vorspann im recht ungewöhnlichen Grafikstil des Spiels und landet auf dem recht spartanischen Hauptmenü, dass sich nach dem einmaligen Durchspielen etwas verändert. ;-). Neben dem Spielstart und der Laden Option gibt es hier nur den Shop Bereich und die Optionen. Die meisten wichtigen Einstellungen nimmt man eh zu Spielbeginn vor. Also los, auf geht's ins Reich Fodlan.

Das Gameplay....

Erste Bürgerpflicht ist mal wieder das Erstellen eines Charakters. Ihr könnt euch hier recht untypisch allerdings nur für ein Geschlecht entscheiden, sowie das Geburtsdatum und den Namen eingeben. Das Thema Klassen, wie man es eigentlich kennt, spielt hier noch gar keine Rolle. Auch vom Aussehen her gibt es nur 2 Möglichkeiten, so dass man hier also sehr eingeschränkt ist. Interessant und sehr typisch für die Serie ist der Schwierigkeitsgrad, den ihr wählen könnt. Wie immer gibt es mehrere davon und natürlich die berühmt-berüchtigte Wahl ob man per neuer Regel oder mittels Klassik Variante spielen will. Für die harten unter euch gibt es also auch hier wieder die Variante, wo Charaktere die man in einer Schlacht verliert, unweigerlich verloren gehen. Wer einen großen Bezug zu seinen Charakteren aufbauen will, ist damit eher schlecht beraten. Denn es reicht später durchaus eine kleine Unachtsamkeit in einer Schlacht und ein hoch gelevelter Charakter ist dauerhaft verloren. Ansonsten erwartet euch zunächst eine Fülle an Gesprächen, die man über das gesamte Spiel miterlebt. Manchmal durchaus etwas grenzwertig in Sachen Umfang und auch Wichtigkeit, kann man diese auch überspringen, oder zumindest beschleunigen. Nach einem kleinen Tutorialabschnitt, den ich hier mal einfach übergehe, landet ihr an der Akademie und werdet recht fix und überraschend zum Magister ernannt. Nach einem kleinen Übungskampf unter den 3 Häusern dürft ihr euch danach auch schon entscheiden, welches der 3 Häuser ihr ab jetzt übernehmt. Großer Unterschied ist die Ausrichtung aller 3 Schulen. Ist die eine auf Nahkampf und Schwertaction ausgerichtet, kommt die zweite mit Fernwaffen daher, während die dritte die Magie als Hauptargument in die Schlacht führt. Keine Sorge, das vermischt man später sehr schnell. Komplett darauf festgelegt seid ihr also nicht.

Sprich ihr habt mit der Zeit alle Klassen des Spiels zur Verfügung, oder besser gesagt ihr entscheidet wie das Team später aussehen soll. Von jetzt an ist das Spiel eingebettet in 2 übergeordnete Kapitel. Klingt wenig, bietet aber schon genug Schlachtaction. Neben 10-15 großen Hauptschlachten pro Kapitel, könnt ihr auch reichlich Nebenschlachten, so will ich sie mal nennen, angehen und spielen. Allerdings wie bei einigen Dingen im Spiel nicht ganz frei wie man will. Je nach Schwierigkeitsgrad ist man auf bestimmte festgelegt, was es manchmal ein wenig schade macht die Charaktere zu entwickeln wie man will. Ehe man aber großartig in die Geschichte einsteigt, gilt es sich dem zweiten großen Komplex im Spiel zu widmen - der Akademie selber und damit der großen Stadtlocation. In der Form sehr selten, erwartet euch somit ein komplett begehbarer Bereich innerhalb der Stadt, wo ihr euch wie in einem Adventure via Third Person Sicht frei bewegen könnt. Ihr könnt hier allerlei Orte besuchen, mit Leuten reden, kleine Quests annehmen und viele Items einsammeln. Verschiedene Gebiete innerhalb der Stadt, die man später auch per Schnellreisesystem besuchen kann. Was man mit der Zeit auch tut, da selbst die vielen Items nicht die Rolle spielen, wie man anfänglich denkt. Innerhalb der Stadt, für die es eine Übersichtskarte gibt, trifft man zudem Story-relevante Charaktere. Insgesamt aber ohne den ganz großen Kick, da man vieles nur anfänglich nutzt und man schnell merkt, man braucht es für das eigentliche Spiel oder die Charakterentwicklung kaum. Die geschieht schon über die Schlachten selber und natürlich eure Magister Arbeit. Sehr ungewöhnlich ist dabei die Zeiteinteilung im Spiel und wie man zu den einzelnen Events kommt. Man geht hier keine Karte ab, sondern alles ist eingebettet in ein Kalendersystem mit Tagen und Wochen. 1 Monat wird euch so angezeigt, während der Charakter animiert auf einer Kalenderseite von einem Tag zum nächsten springt und nur bei Events wieder eine Auswahl erscheint was man tun möchte.

So kann man z.B. seine Team Mitglieder automatisiert unterrichten, was dann das System für euch übernimmt und die Charaktere in verschiedenen Skills besser macht. Ihr könnt über kleine Events Charaktere einzeln trainieren, was aber dennoch schnell und ohne viel Tiefgang passiert. Meistens am Wochenende warten die Story- und Nebenschlachten auf euch, während immer am Ende des Monats eine der entscheidenden Schlachten auf euch wartet. Restlos überzeugt hat mich das System nicht und man fühlt sich unterschwellig in diesem Bereich immer ein wenig an die Hand genommen. Da gilt auch für das Team selber. Wer jetzt mit den neuen Regeln spielt, kann durch Rekrutierung in der Stadt Unmengen an Charakteren in sein Team holen, wirklich agieren tun maximal 12. Und auch das selten. Häufigste Variante waren 10 Charaktere, die man in einer Schlacht steuert. Dabei greift hier das bekannte Fire Emblem System, was ihre Stärken und Ausrichtung angeht. Bei allen gibt es zunächst die Fähigkeitsbuchstaben. Immer beginnend mit E, dann E+, D usw. bis hin zu S+. Klar ist das ein Schwertkämpfer am Ende einen hohen Wert in dieser Kategorie innehat, während er beim Bogen z.B. noch auf E rumdümpelt. Aber und das gefällt mir gut, kann man mit allen Charakteren auch Artfremde Waffen benutzen. Zwar nicht mit der Wirkung, aber zumindest nutzbar. Im Kampf entwickelt man die Werte über Kampfaktionen und levelt so die Werte und natürlich auch die Charaktere selber. Am Ende meines Spiels hatte mein Held Lv55. Auch hier seid ihr also nicht beschränkt. Passend zu den Klassen im Spiel, kann man seine Recken natürlich auch in höhere Klassen bringen. Beispiel vom einfachen Schwertkämpfer zum Rittmeister hoch zu Ross.

Anders als früher haben die Helden nun auch wieder Ausrüstungsslots, in die man Waffen, Rüstungen oder auch spezielle Ringe oder Heilitems packen kann. Was mir nicht gefallen hat ist ein Abnutzungssystem der Waffen. Alle Waffen haben einen Wert dahinter stehen. Z.b. 20/20 was bedeutet, dass man in der normalen Attacke 20x zuschlagen kann. Danach zerbricht die Waffe und ist nicht mehr nutzbar. Man kann sie reparieren lassen, muss dafür aber oft recht seltene Mineralien finden, was mir zu oft per Zufall passiert. Man kann nun entweder Waffen erbeuten, oder auch teuer neu kaufen. Das kostet vor allem immer wieder Zeit beim Ausrüsten und vorbereiten vor den Schlachten. Da man auch von einem Schwert z.B. 3 Stück gleichzeitig bei sich trägt, gilt es das immer im Auge zu haben. Ist praktisch eines "leer", wählt man beim nächsten Angriff das nächste aus. Ungewohnt und eher untypisch. Überhaupt ist die Auswahl an Waffen recht gering. Der Waffenshop ist nur selten Anlaufpunkt. Wenn versucht man die Waffen über Mineralien zu verbessern. Aber auch hier sind die Materialien eher das Problem. So dauern gerade die Zwischenschritte teilweise recht lang, ehe man überhaupt mal zur Schlacht kommt. Auch hier gibt es meist sehr lange Gespräche im Vorfeld, bei denen auch immer Frage/Antwort Spielchen dabei sind, bei denen ihr aus verschiedenen Antworten eine auswählen könnt. Auch wenn dadurch die Bindung zwischen den Helden gestärkt werden soll, wirkt sich das nur bedingt in meinen Augen aus. Kern des Spiels sind für mich die Schlachten, in denen man das Gameplay erlebt, dass man in einem Fire Emblem so liebt. Man wählt eine Schlacht aus, oder geht die Story Mission an. Ihr erreicht den Vorbereitungsbildschirm, wo man seine Charaktere wählt und eventuell nochmal an der Ausrüstung feilt.

Danach landet man in der aktuellen Schlacht und schaut in der Iso Sicht auf das Kampfareal. Das Spielfeld ist dabei zunächst ohne Barrieren aufgeteilt, die man aber nach einigen Spielminuten schon zu sehen bekommt. Da es nicht ewig viele Karte im Spiel gibt, kennt man die Karten recht schnell auswendig. Auch in Fire Emblem Three Houses spielt sich alles Rundenbasiert ab. Man markiert hier also eine eigene Einheit und bekommt danach die Möglichkeiten angezeigt. Farblich unterlegt wie weit man Laufen könnte, oder wenn man in entsprechender Nähe zu einer Einheit steht, den Angriffsbefehl. Des Weiteren kann man mit den entsprechenden Einheiten auch Heilen, Fernattacken starten, sowie Items nutzen und diese mit benachbarten Einheiten auch tauschen. Die Ziele in den Schlachten sind relativ einfach gehalten und decken fast ausschließlich das Besiegen des gegnerischen Anführers ab, oder man muss zwingend alle Einheiten auf dem Schlachtfeld besiegen. Man kann nun taktisch agieren und sich wahlweise auf das schnelle Vorrücken, oder aber auch Warten auf Gegner beschränken. Diese KI Eigenschaft bietet das Spiel, so dass euch die Gegner fast immer auf Gedeih und Verderb Suchen und Angreifen. Einzig die großen Bosse warten gerne auf euch. ;-) Einige Schlachten bieten feste Bauten wie Burgen oder Schlösser, in denen die Gegner und vor allem Bosse, samt einiger Beschützer auf euch warten. Das hebt in manchen Schlachten durchaus den Anspruch, da man viel überlegter vorgehen muss, um vor allem heftigen Magie- und Fernattacken zu entgehen. Schafft man das geforderte Ziel in einer Schlacht, wird ein Held definiert, der aber leider nicht irgendwie extra davon profitiert. In der Schlacht selber gibt es natürlich ebenfalls EP, die sich nach dem Erfolg richtet. Zieht ihr dem Gegner ein paar Lebenspunkte ab, gibt es auch nur ein paar EP. Tötet ihr ihn, dementsprechend mehr. Denn um die Ziele zu erfüllen, muss man seine Einheiten zwingend entwickeln und leveln.

Hier kommt ein gewohntes Rollenspielprinzip zum Einsatz und natürlich in einem Fire Emblem Spiel das Klassensystem. Alle Einheiten bieten ein eigenes Charakter-Level, an dem sich verschiedene Eigenschaften des Charakters orientieren. Und da es wie schon erwähnt auch hier mehr als genug verschiedene Klassen im Spiel gibt, sind diese auch höchst unterschiedlich. Grob eingeteilt sind diese in Nahkämpfer mit entsprechenden Waffen wie Schwertern, Äxten oder Speeren, Fernwaffen Klassen, die wahlweise mit Stäben oder Bögen arbeiten und die Bestien Einheiten, die spezielle Kristalle benutzen um ihre Attacken auszulösen. Das Schöne am Spielsystem ist die Tatsache, dass man nun im Verlauf des Spiels diese Klassen mehr als man denkt vermischen kann. Auch das ist sehr typisch für die Serie, wenn auch der Tiefgang hier nicht ganz so hoch ist, wie in vergangenen FE Titeln. Und wer die höchsten Stufen der Klassen haben will, muss zudem gewisse Ereignisbalken der jeweiligen Klasse füllen. Schafft man es mit der aktuellen Klasse diese Balkenanzeige komplett zu füllen, kann man die Klasse eines Charakters händisch in der Akademie wechseln. Einfach gesagt kann man aus einem zunächst laufenden Ritter mit Schwert im Verlauf auch einen fliegenden Dunkelmagier machen. Das geniale daran ist die Tatsache, dass einmal erlernte Fähigkeiten fast immer erhalten bleiben und man aber die Möglichkeiten jeder Einheit so stark erweitern kann. Hier geht man auch einen anderen Weg als früher. Das Level des Helden ist nicht mehr mit der Klasse verschmolzen. Sprich ihr könnt auch mit Lv40 die Klasse wechseln und behaltet das aktuelle Level. Das war früher meist anders.

Dann spielt das System auch den gewohnten Reiz aus. Welche Waffe hat welche Wirkung. Taktisch Aspekte und auch die Umgebung spielen eine Rolle, so dass man die von 10 Minuten bis zu 1 Stunde in den Schlachten verbringen kann. Das passt dann schon und man wechselt danach wieder in die Akademie und den etwas unglücklichen Kalender. Etwas das mir wie schon erwähnt nicht so gefallen hat. Deshalb kann ich für mich sagen, die Schlachten sind sehr unterhaltsam und teils sehr anspruchsvoll. Das viele Drumherum ist dagegen teilweise etwas unglücklich und auch unnötig. Spaß macht der Titel aber natürlich allemal. ;-)

Grafik & Sound....

Grafisch fällt hier der recht ungewöhnliche Grafikstil schnell auf. Vor allem was die Kampfanimationen angeht. Hier gefällt so ein wenig die Mischung aus verschiedenen Zeichnungselementen. Hat zumindest ein schönes Flair. Etwas abfallen tut da die Stadtgrafik, in der ihr euch ja frei bewegen könnt und welche eher an ein Adventure Spiel erinnert. Hier wirkt vieles sehr steril und nur selten ist hier etwas animiert. Wirkt manchmal dadurch ein wenig detailarm und mit wenig Lebendigkeit versehen. Da der Spieler mit der Zeit aber mehr und mehr das Schnellreisesystem nutzt, fällt das mit der Zeit kaum ins Gewicht, weil man sich kaum noch laufend durch die Stadt bewegt. Gefallen haben der typische Kartenblick und das Ambiente, wenn es sich um die taktische Karte und die reinen Züge der Charaktere dreht. Macht die Serie irgendwie unverkennbar, auch wenn das System ja von vielen Spielen genutzt wird. Hier und da könnte es mehr Abwechslung geben in Sachen Background Grafik, die sich innerhalb der 2 Story-Abschnitte hier und da auch wiederholen. Speziell wenn man die optionalen Kämpfe oftmals angeht. Ebenfalls ein positiver Aspekt sind die Skins und Gestaltungen der Charaktere, die man sowohl in den Sequenzen, aber eben auch in den Kampfszenen recht detailliert dargestellt hat. Speziell wenn man die Klasse wechselt und damit auch das Aussehen verändert. Technisch gibt es nichts zu meckern. Hatte hier nicht einen negativen Moment irgendeiner Art, so dass man hier gewohnt gute Nintendo Kost vorgesetzt bekommt.

Beim Sound gibt es viel Licht, aber auch ein wenig Schatten. Gehen die meisten Musikstücke als gelungen durch und kommen in der recht typischen orchestral angehauchten Art daher, gibt es aber auch recht belanglose Stücke. Hier empfinde ich Three Houses nicht als Meilenstein in der FE Historie. So ein bisschen das martialische und epische beim Sound fehlt mir hier ab und zu. Effekte an sich sind mehr als genug vorhanden und speziell die wichtigen Kampfgeräusche wissen zu gefallen. Welche Waffe man auch einsetzt, man hört um welche es sich handelt. Kleines Highlight sind die Synchronstimmen, die man den Charakteren verpasst hat. Diese kommen in feinstem Englisch daher und bringen diese spezielle Betonung mit, die hier ungemein stimmig ist. Wermutstropfen das ausgerechnet der Held keine Stimme besitzt. Das wirkt natürlich wie bei XC2 etwas aufgesetzt, wenn er nur per Mimik seine Beiträge zu den Diskussionen leistet.

Fazit....

Insgesamt ist Three Houses ein gelungenes Spiel, das mit dem typischen Fire Emblem Gameplay aufwartet und einige interessante Aspekte mit ins Spiel bringt. Allem voran die Mischung aus Stadtlocation, der gewohnten taktischen Karte und der zeitlosen Kampfumsetzung, die nachvollziehbar funktioniert und die Klassen durchaus ins recht Licht rückt. Das Kampf-Gameplay bietet genügend Tiefgang um taktisch zu agieren und um seine Gegner nach allen Regeln der Kunst zu zerlegen. Und dennoch fehlt mir persönlich so der allerletzte Kick. Schwer zu sagen woran es liegt, aber vielleicht sind es doch so ein paar Reglementierungen in der Kampfvorbereitung, den immer wieder gleichen Karten und dem in meinen Augen unnötigen Punktesystem welche und wie oft man optionale Kämpfe nutzen kann. Oder auch die Stadtlocation, die insgesamt recht lieblos wirkt und nach dem anfänglichen Enthusiasmus im Spielverlauf immer schneller abgehakt wird. Das Kalendersystem ist sicherlich auch so ein Punkt, den man anders hätte machen können. Man fühlt sich immer ein wenig in eine Korsett gepackt. Einzig in den Kämpfen fühlt man sich frei von allen Zwängen. Schwer zu beschreiben, aber so mein Gefühl nach dem Abspann. Manchmal empfinde ich Sequenzen und Aktionen abseits der Kämpfe als etwas aufgesetzt. Vor allem wenn man das Gefühl hat viel Zeit investieren zu müssen in Dinge, die sich wenig auf das Spielgeschehen auswirken. Erklärt sicherlich manche der gut 50 Spielstunden für einen kompletten Durchgang. Ein gelungener Fire Emblem Titel auf der Switch mit vielen kleinen und großen Zugaben, die aber eben nicht alle restlos überzeugen können.

 

+ Gelungene Spielzeit
+ Technisch gelungen/Grafikstil
+ Neue Story
+ Typisches FE Gameplay
+ Klassensystem
+ Steuerung/Gamespeed
+ Gegnervielfalt
+ Schwierigkeitsgrade
+ Gelungene Synchro
- Belohnung am Ende mau
- Kalendersystem tricky
- Könnte mehr Ausrüstung geben

GRAFIK: 80%

SOUND/EFFEKTE: 78%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 84%

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