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SWITCH Gear.Club Unlimited 2
 
 
Gear.Club Unlimited 2 - SWITCH
Matthias Engert (03.08.2020)

SYSTEM: SWITCH-PAL
ENTWICKLER: Eden Games/Microids
GENRE: Rennspiel
SPIELER: 1-8 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: 45MB
DOWNLOADS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 3-8
MP-MODI: Online,Link,Split
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK0
5.1/DD/HD: Ja/Nein/1080p
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE GAMEPLAY: Ja
RETAIL / E-SHOP: Ja/Ja

   
Einleitung....

Viele Jahre war das Rennspiel Genre eine der großen Problemzonen auf einer Nintendo Hardware. Wie so vieles, änderte sich auch dieses Thema seit dem Switch-Zeitalter spürbar. Auch abseits eines Mario Kart, kamen endlich Spiele, die auch den Simracer und Freunden der realen Fahrzeuge Abwechslung boten. Zwar warten wir alle noch darauf, endlich mal wieder hinter das Steuer eines Formel Boliden zu klettern, um sich aber mit hochgezüchteten Straßenfahrzeugen zu duellieren, muss man nicht mehr zwingend auf andere Plattformen ausweichen. Neben vielen neuen Titeln, speziell aus dem Rally Thema, sorgen aber auch diverse Fortsetzungen für Spielspaß. Einer dieser Vertreter ist die Gear.Club Reihe. Zwar mit ein paar kleinen Kritikpunkten behaftet, konnte der erste Teil auf der Switch durchaus überzeugen. Mit dennoch guten Verkaufszahlen und Luft nach oben, war der Weg für einen zweiten Teil also frei. Dabei nahmen sich die Entwickler durchaus die Kritik zu Herzen und haben versucht im zweiten Teil vieles besser zu machen, ohne das Grundkonzept des Racers grundlegend zu verändern. Was man ja auch nicht musste, denn daran gab es wenig zu meckern. Reale Sportwagen in eine Unmenge von Grand Prix und Rennaction zu packen, war noch nie der schlechteste Weg. Die Vorfreude auf den zweiten Teil war groß und nach Abschluss aller Ligen und Klassen wollen auch wir euch unseren Eindruck präsentieren.

Menus und die Story....

Natürlich positiv dass erneut die Jungs von Eden Games für den Titel verantwortlich waren. Man sagt sich ja bei Fortsetzungen, schlechter wird es eher nicht. ;-) Das kann man durchaus auch hier schon einmal anmerken. Die Reihe, die ihren Ursprung eigentlich auf dem Smartphone hat, bringt einiges an Verbesserungen mit. Geblieben sind zunächst andere Dinge. Zunächst wird euch hier ein komplett deutsches Spiel präsentiert, dass aber leider komplett ohne Sprachausgabe auskommt. Hätte hier und da die durchaus etwas trockene Präsentation aufgewertet. Das Spiel nutzt technisch die Möglichkeiten der Switch und bringt euch gewohntes 1080p am TV und 720p für unterwegs. Dazu der übliche Switch 5.1 Sound, der hier vor allem in Sachen Fahrzeuggeräuschen glänzen konnte. Besser, wenn auch keineswegs überzeugend kommt im zweiten Teil der Mehrspieler daher. Das bleibt insgesamt ein Schwachpunkt des Spiels. Ein paar Zeilen dazu gibt es weiter unten im Test. Wie immer in einem Rennspiel sollte man in Sachen Story nicht viel erwarten. Das ist auch hier nicht anders und es geht wie immer einzig darum, euch vom Anfänger zur Legende hochzuarbeiten. Es ist wirklich schon lange her, als man Rennspielen mit aufwendigen Geschichten noch das gewisse Etwas mitgegeben hat. Ebenfalls geblieben ist die etwas sterile und blasse Präsentation. Klar strukturiert, ohne großartigen Schnickschnack werden euch die Inhalte präsentiert. Gleich zu Beginn des Spiels entdeckt man zumindest einen Punkt, der sich zum Schlechten entwickelt hat - die Ladezeiten. Diese sind gegenüber Teil 1 länger und damit spürbarer. Das Hauptmenu selber ist einfach gehalten und verzweigt jetzt aber auf die große Solo Kampagne und den Mehrspieler in einem eigenen Bereich. Dazu kommen die Optionen, sowie der Zugriff auf den eShop. Denn im Gegensatz zum ersten Teil gibt es hier viele neue Fahrzeuge in Form kostenloser DLC Pakete, sowie ein richtiges Addon für Geld, das euren Fuhrpark um reichlich Porsche Boliden erweitert. Die Optionen bieten die üblichen Verdächtigen in Sachen Einstellmöglichkeiten, die ich im Gameplay Teil aber hier und da noch aufgreifen werde. Ansonsten gibt es hier nicht viel Neues, so dass wir uns gleich in die Solo Kampagne stürzen können.

Das Gameplay....

Was mir auch im zweiten Teil etwas fehlt ist das Thema Atmosphäre. Weder ein stimmiger Vorspann begrüßt euch, noch ist die Story in eine umfangreiche Rahmengeschichte eingebettet. Maximal ein paar Texteinblendungen erwarten euch, so dass die Hoffnung auf eine Verbesserung in diesem Bereich schnell ad acta gelegt werden kann. Erneut wird man von einer persönlichen Begleiterin begrüßt, der euch von nun an auf eurer Reise durch die verschiedenen Events begleitet. Sie gibt euch hier und da ein paar Hinweise, aber vor allem stetig kleine Nebenaufgaben, die man während der Kampagne "nebenbei" mit lösen kann. Dafür wird man entlohnt, was zeigt das Geld in diesem Spiel eine sehr große Rolle spielen wird. Zusätzlich zeigt man euch zu Beginn ein paar begleitende Features speziell zum Schwierigkeitsgrad. Im Spiel gibt es mehrere davon, die man hier aber über die Fahrhilfen regelt. Einfache Beispiele sind das ABS oder auch eine sichtbare grüne Ideallinie auf dem leichten Grad. Selbst auf Mittel bremst der Wagen hier und da noch mit und Stabisysteme unterstützen euch. Wirklich sinnvoll habe ich während der Fahraction aber dennoch den dritten Grad empfunden. Kommt eigentlich ohne jegliche Fahrhilfen aus und gibt euch damit die volle Kontrolle über euer Fahrzeug. Auch wenn ich gerne mal die Ideallinie gelassen habe, sofern man noch nicht alle Strecken kennengelernt hat. Und das sind bei real fahrbaren gut 3000km nicht wenig. Das Zentrum des Spiels ist nun kein Menü oder ähnliches, sondern eine riesige Karte, auf die man per Draufsicht schaut. Auf dieser Karte sind die im Spiel verfügbaren Rennen und Events als Symbole abgebildet. Zu Beginn des Spiels stehen euch davon logischerweise nur sehr wenige zur Verfügung. Das stellt auch einen großen Pluspunkt dar und fördert vor allem die Motivation des Spielers. Denn an Inhalten die man freischalten kann, findet man im Spiel mehr als reichlich, was auch aus dem zweiten Teil der Gear.Club Unlimited Serie einen der umfangreichsten Racer auf einem Nintendo System macht.

Nur um das Kapitel schon einmal anzureißen. Neben 4 neuen Gebieten auf der Karte schaltet man neue Fahrzeuge frei, stetig Updates für die eigene Werkstatt und überhaupt erst die verschiedenen Klassen der enthaltenen Meisterschaften. Auch das empfinde ich als große Stärke des Spiels und fördert vor allem die Abwechslung. So warten im Verlauf des gesamten zwar dieses Mal "nur" 250 Rennen auf euch, allerdings auf teils wesentlich längeren Strecken und immer wieder freigeschalteten Bonus Events. Gefahren wird im 2.Teil nun gegen 11 Gegner, was ebenfalls eine Verbesserung darstellt. Aufgebohrt ist ebenfalls die Anzahl der Fahrzeuge. Gleich mal über 50 warten zu Beginn, die im Verlauf durch die verfügbaren DLC Pakete um einiges erweitert werden. Um nun im Spiel zu beginnen, muss man sich ein weiteres wichtiges Feature vor Augen halten. Alle Inhalte im Spiel sind wenn man so will in 4 unterschiedliche Fahrzeugklassen eingeteilt. Man findet A, B, C und D, über die natürlich die Klasse und Stärke der Fahrzeuge eingeteilt ist. Klar dass man in Klasse A eher beherrschbare Fahrzeuge vorfindet, während sich im Bereich der Klasse D Boliden vom Typ McLaren, Bugatti oder Pagani tummeln. Im Spiel beginnt ihr als Spieler mit der Klasse A, von denen verschiedene Events verfügbar sind. Ihr erreicht dort diverse Erfolge, verdient Geld und schaltet über ein Belohnungs- und Platzierungssystem neue Gebiete auf der Karte frei. Einhergehend damit bekommt man immer neue Fahrzeughändler zur Verfügung gestellt und kommt so eben an die immer höherwertigeren Fahrzeuge. Auch hier greift ein sehr logisches System. Das Spiel ist so angelegt, das ihr wirklich zu jeder Klasse auch ein entsprechendes Fahrzeug besitzen müsst. Ihr könnt also nicht mit dem ersten Klasse A Fahrzeug das gesamte Spiel bestreiten, selbst wenn ihr den Boliden bis zum Umfallen tunen solltet.

Das System geht dann sogar so weit, dass innerhalb der Klassen nochmals unterteilt wird in A, A1, A2 und A3 usw. Kann man nun als Beispiel in A und A1 den gleichen Boliden benutzen, benötigt man selbst für A2 und A3 jeweils einen neuen Boliden. Sprich Geld verdienen ist hier höchste Bürgerpflicht. ;-) Und da haben wir ja noch nicht einmal die Tür zum riesigen Tuning und Werkstatt Feature aufgemacht. Aber alles zu seiner Zeit. Hier kann man auch das gute Eventsystem kurz erklären. Jede kleinere Meisterschaft besteht aus mindestens 4 Rennen. Pro Rennen sollte man möglichst Dritter werden, wobei das System jetzt so angelegt ist, die Punkte aus allen Rennen addiert werden. Belegt man am Ende mindestens den dritten Platz, schaltet man neue Meisterschaften frei. Vom Sterne System des ersten Teils hat man sich hier also getrennt, was ich durchaus positiv finde. Zu Beginn gibt man euch nur wenige Events der Klasse A an die Hand, etwas Geld und den Fahrzeughändler für Fahrzeuge der Klassen A und A1. Der Ablauf ist zunächst immer gleich. Ihr besucht den Händler, habt die Auswahl aus mehreren Fahrzeugen und solltet dabei immer eine Probefahrt machen, ohne dass man die Fahrzeuge gleich kaufen muss. Macht Sinn wie ich oft selber entdecken durfte. Jedes Fahrzeug hat zunächst einige Grundeigenschaften wie Speed, Bremsweg, Beschleunigung und ganz wichtig, ob er eher Über- oder Untersteuert. Wie sich zeigen sollte, haben die Entwickler genau hier durchaus sehr gut angesetzt, so dass die Fahrzeuge mit Übersteuern um einiges genialer zu beherrschen sind. Man kauft den Wagen und hat ihn nun in seinem Fuhrpark. Wichtig zu wissen, dass man diese Wagen auch später alle nochmal brauchen wird.

Auch das ist anders gegenüber Teil 1, wo man zwar Geld ausgibt um die Wagen zu tunen, nach einem Klassenwechsel die Wagen aber nicht mehr brauchte. Das ist hier anderes. Denn nach den 4 bekannten Klassen kommt die Legenden Liga, in der alle Klassen miteinander nochmals verbunden sind. Jeder Wagen hat zudem noch ein spezielles Rating. Dieses Rating kann man später durch die immense Werkstatt extrem verbessern, was sich auch signifikant auswirkt. Was brauchen wir wieder, natürlich Geld. ;-) Also wollen wir erst einmal welches verdienen und gehen mal in den praktischen Teil über. Auch das ist ja an sich immer gleich. Ihr wählt einen möglichen Event an und bekommt eine kleine Vorabinfo über den Schwierigkeitsgrad, die Anzahl der Rennen und welche Rennen euch erwarten. Gibt im Spiel 3 grobe Einteilungen. Zum einen Asphalt und damit reinrassige Straßenrennen, Zeitfahren gegen sichtbare, aber transparente Gegner und die Rally Strecken. Man startet das erste Rennen, die wie immer nacheinander gefahren werden müssen. Nach einem Kameraflug um das eigene Fahrzeug herum, landet man mit der Kamera hinter dem Fahrzeug. Hier muss ich sagen wurde das Flehen vieler Spieler von den Entwicklern erhört. Einer der größten Kritikpunkte im ersten Teil war der einzig mögliche Viewpoint hinter dem Fahrzeug. In meinen Augen zu nah am Fahrzeug, gibt es nun im zweiten Teil endlich einen der weiter weg platziert ist und der Übersicht, dem Speedgefühl und der Steuerung extrem zuträglich ist.

Allein das ist schon ein Kaufgrund für Fans des ersten Teils. ;-) Gefahren wird nun entweder als Zeitfahr-Variante von A nach B, oder eben die reinen Rennen, die ebenfalls von A nach B gehen können, oder bis zu 3 Runden dauern. Wie schon erwähnt hat man die Länge der Strecken teilweise extrem aufgebohrt, was sich positiv in das Gameplay einfügt. Durch das neue Punkte System ist es dieses Mal eben möglich, auch mal schlechte Platzierungen wieder auszubügeln, da auch die KI der Gegner etwas besser austangiert wurde. Es gibt zwar immer so 2-3 Gegner, die gehobenes Niveau mitbringen, aber ansonsten ist die Gegnerschaft recht ausgeglichen. Und endlich gibt es auch mal Unfälle, auch wenn ein Schadensmodell nach wie vor nicht existiert. Je nach Wertigkeit der Rennen gibt es mal wenige tausend Dollar pro Renne, oder eben auch gerne 7-stellige Beträge. Allerdings befinden wir uns da auch schon im hinteren Teil des Spiels. ;-). Auch das finde ich sehr motivierend gemacht. Dazu kommen dann sogar noch hohe Summen, falls man alle Rennen mit der Höchstwertung abschließt. Aber zurück zum fahrerischen. Die Steuerung an sich ist relativ easy gemacht. Ihr könnt wahlweise per A und B oder den Schultertasten Gas geben und Bremsen und lenkt via Stick oder Steuerkreuz. Dazu kommt eine Handbremse, die später bei den Rally Events zum Einsatz kommt. Mehr braucht es nicht um zu fahren und man erlebt sehr schnell die Ausrichtung des Spiels.

Wie schon erwähnt haben die Entwickler hier viel verbessert und mit vielen Fahrzeugen bekommt man endlich auch eine herrlich fahrbare Driftsteuerung hin. Die Fahrzeuge unterscheiden sich voneinander im Fahrstil doch sehr, sind aber wesentlich besser und sauberer steuerbar als im ersten Teil. Selbst mit einem McLaren und über 300km/h Spitze kommt man hier mit gewollten Drifts um die Kurven. Das macht das Fahren angenehmer als im Vorgänger. Für mich ein ganz klarer Pluspunkt. Zudem hat man die Strecken verbreitert und das ständige Anecken an der Streckenbegrenzung passiert hier wesentlich weniger, da man einfach viel mehr Kontrolle über die Fahrzeuge hat. Das Zusammenspiel der besseren Steuerung, zusammen mit dem viel besseren Viewpoint bringt auch das Speedgefühl des Spiels um einiges besser an den Mann. Der zweite Teil ist zwar nach vor kein Simracer, aber um einiges näher dran als der arcadelastige erste Teil der Serie. So schaukelt man sich zunächst von Event zu Event und merkt dann schon, dass die KI der Gegner nicht ganz so schlecht ist, wie man sich das wünscht. Je weiter man in einer Klasse voranschreitet, umso schwerer wird es auch jedes Rennen zu gewinnen. Also muss der Wagen besser werden. Das hat man hier über ein geniales Werkstatt-System hinbekommen, das in der Art absoluten Seltenheitswert hat. Grundlage ist das Rating des Fahrzeuges. Ausgestattet mit der Grundausstattung in Sachen Motor, Getriebe, Reifen, Bremsen, Differential, Karosserie und Aerodynamik. Wirklich alles kann man verbessern. Zu Beginn des Spiels gibt man euch einzig die Mechanik-Abteilung in der Level 1 Version an die Hand. Damit kann man einen stärkeren Motor einbauen und den Wagen leicht verbessern. Aber man will natürlich mehr. Insgesamt kann man aber zunächst mal 7 verschiedene Abteilungen freischalten. Diese müssen zunächst mal teuer gekauft werden. Nun kann man ebenfalls für teures Geld diese Abteilungen bis zu 7x aufleveln. Muss man auch machen, um später selbst die Klasse D Fahrzeuge tunen zu können. All dies schaltet man erst über das eigene Level frei, muss es kaufen , um dann innerhalb einer Abteilung jeden Wagen stetig tunen zu können. Wer hier denkt er hat mit ein paar Millionen auf dem Konto viel Geld, der wird sich umschauen.

Man kann später allein den Motor jedes Wagens in 7 Stufen ausbauen. Und klar dass dies nicht billiger wird. ;-) Ihr seht also schon, gerade in Sachen Inhalt und Möglichkeiten dem eigenen Erfolg ein bisschen unter die Arme zu greifen, hat man eine große Bedeutung zugestanden. Finde ich Klasse, weil es sich vor allem aus auswirkt und nicht nur kosmetischen Sinn hat. Da man nun eben alle Fahrzeuge mehrmals im Spiel braucht und auch die neu gestaltete Online Liga davon Gebrauch macht, können die neuen Features um einiges punkten.

Grafik & Sound....

Grafisch hat man sich klar weiter entwickelt. Es gibt zumindest neben der technischen Seite mit dem besseren Speedgefühl auch grafisch sichtbare Verbesserungen. Zum einen sind die Strecken etwas lebendiger was die Umgebung angeht und wirken nicht mehr ganz so steril wie im ersten Teil. Sehr viel mehr nutzt man jetzt aber Licht/Schattenspiele und wechselt viel mehr in Sachen Lichtverhältnisse. Dem zuträglich sind die breiteren Strecken und damit ein höheres Freiheitsgefühl auf den Strecken, die eben flüssiger sind und nicht so eng, das man ständig irgendwo aneckt. Viele Kleinigkeiten die sich harmonisch zusammenführen. Die Gebiete decken zudem alles ab, was man erwartet. Von Asphalt, Städten, Schnee oder Sand, bis zu sehr gelungenen Naturstrecken. Großes Highlight sind für mich die Fahrzeuge, die sehr real aussehen und auch von den Proportionen her passen. Die Fahrzeuge arbeiten, was ja von der verbesserten Steuerung auch sehr gut unterstützt wird. Viele Sonne und damit einhergehend warme Farben hüllen das Spielgeschehen in eine recht atmosphärische Umgebungsgrafik ein. Auch die vielen gut eingebauten Höhenunterschiede haben mir gut gefallen und machen aus vielen Strecken anspruchsvolle und wunderbar fahrbare Abschnitte. Dazu eben mal kargige Landschaften, um dann wieder in Städten zur Sache zu kommen, und ein anderes Mal durch grüne Wiesenlandschaften zu brettern. Dazu mal Asphalt und eben die ordentlichen Rally-Strecken, die man jetzt wenigstens auch auf passende Fahrzeuge beschränkt. Mit einem Pagani muss man hier keine Rally Action mehr hinter sich bringen. Alles in allem aber optisch ein gelungenes Spiel, das den Bezug zum Racer mit realen Fahrzeugen erhöht. Einzig die Framerate ist hier und da etwas tricky. Es gibt durchaus auch mal ein paar kleine Ruckler, die aber insgesamt das Spielvergnügen nicht trüben.

Der Sound kommt vergleichbar mit dem ersten Teil daher. Seien es die Musiken im Hintergrund, aber auch die Fahrzeuggeräusche. Das ist gewohnte Qualität für ein Rennspiel und fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein. Ausreißer nach oben sind in meinen Augen die Fahrzeuggeräusche. Ok mir fehlen die realen Vergleiche, wie z.B. ein McLaren in echt so klingt, was man hört gefällt aber. ;-) Kein Wagen klingt wie der andere und man spürt hier schon eine gewisse Liebe zum Detail. Egal ob Motorengeräusche oder auch die markanten Klänge des Getriebes wurden hier sehr schön umgesetzt. Gehört ja auch zu einem Rennspiel und zeigt sich hier von einer sehr gelungenen Sorte.

Multiplayer/Online....

Vom Mehrspieler habe ich mir um einiges mehr versprochen. Denn genau hier krankte es schon im ersten Teil. Man hat zwar jetzt das Thema um einiges aufgebohrt. Aber in meinen Augen nicht so wie man es heutzutage machen sollte. Die Auswahl ist zunächst durchaus vielversprechend. Es gibt einen Splitscreen Multiplayer, man kann 8 Switch Systeme lokal miteinander verbinden, sowie Online gegen Gegner aus aller Welt fahren. Abgerundet mit einer Online Liga, die als einziges überzeugen kann. Alle anderen Inhalte kann man schnell abhaken. Der Splitscreen erlaubt bis zu 4 Fahrzeuge. Aber eben auch nur diese 4 menschlichen Teilnehmer. Bots gibt es hier leider nicht. Genauso wenig wie beim System Link. Erst wenn hier wirklich 8 Fahrer gefunden sind, macht das Sinn. Selbst Online hat man kaum Möglichkeiten mitzuentscheiden. Es gibt weder Ligen, noch kann man wählen welche Klasse man fahren kann. Im schlimmsten Fall landet man bei 7 Gegnern aus der Klasse D mit seinem Klasse A Fahrzeug. Ist ein wenig Crossover Feeling, aber ohne Einstell- und Wahlmöglichkeiten will nicht so richtig Spaß aufkommen. Da gibt es echt andere Kaliber. Das einzige was dieses Mal überzeugen kann ist die Liga, da sie ein anderes System hat, als im ersten Teil. Zum einen kann man seinen eigenen Club gründen oder einem fertigen beitreten. Bis zu 8 Mitglieder haben so darin Platz. Täglich gibt es Events, die neu freigeschaltet werden und man 24 Stunden Zeit hat Bestzeiten aufzustellen. Je mehr Mitglieder umso besser die Ergebnisse und die Erfahrungspunkte die man erspielt. Man steigt im Rang und damit der Online Liga. Man fährt zwar nicht live gegen andere, ist aber trotzdem ungemein motivierend gemacht. Zudem nutzt man seine Fahrzeuge aus allen Klassen aus dem Hauptspiel, was den Bezug zur Action erhöht. Hier schau ich auch jetzt täglich noch rein. Ich suche übrigens noch Mitglieder. ;-)

Fazit....

Gemessen an der Erwartungshaltung und der Vorfreude, ist der zweite Teil in vielen Bereichen eine klare Verbesserung und punktet vor allem in den ganz wichtigen Bereichen. Die Steuerung ist weicher und simlastiger. Die Strecken viel länger, breiter, fahrbarer und übersichtlicher. Aber vor allem der dritte neue Viewpoint sorgt für mehr Spaß beim Fahren. Wieder knapp 30 Stunden für die Kampagne sprechen für die Inhalte. Hier haben die Entwickler vieles richtig gemacht. Federn lässt der Titel erneut bei der Geschichte drum herum und den Mehrspieler Inhalten. Einzig die neue Club Liga kann überzeugen. Wer den ersten Teil trotz der dortigen Kritikpunkte mochte, sollte sich den Nachfolger definitiv anschauen. Denn gerade in den wichtigen Bereichen ist der Titel ein Fortschritt und unterhält für lange Zeit.

 

+ Sehr umfangreicher 2.Teil
+ 30 Stunden Spielzeit Kampagne
+ Gelungene Steuerung/Drifts
+ Gelungene Fahrzeugmodelle
+ Gutes Speedgefühl
+ Exzellentes Werkstatt Feature
+ Endlich der 3.Viewpoint
+ Gelungene Fahrzeugklänge
+ Online Liga gefällt
- Ladezeiten extremer
- Mehrspieler abseits
- Maue Story / Atmosphäre

GRAFIK: 81%

SOUND/EFFEKTE: 83%

MULTIPLAYER: 71%

GESAMTWERTUNG: 79%

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