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SWITCH L.A. Noire
 
 
L.A. Noire - SWITCH
Matthias Engert (22.11.2017)

SYSTEM: SWITCH-PAL
ENTWICKLER: Rockstar Games
GENRE: Action Adventure
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: 5 MB
DOWNLOADS: Ja (13GB)
SCHWIERIGKEIT: 3-10
MP-MODI: Keine
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK16
5.1/DD/HD: Ja/Nein/1080p
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.45 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE GAMEPLAY: Nein
RETAIL / E-SHOP: Ja/Ja

   
Einleitung....

In über 20 Jahren als Nintendo Redakteur hat man ja doch einiges erlebt. Im Guten wie im Schlechten. Ein durchaus häufiges Phänomen war dabei die Präsenz mancher Entwickler und Publisher, die mal kurz vertreten waren und sich dann aus den verschiedensten Gründen wieder verabschiedet haben. Am Anfang einer jeden Hardware Generation waren meist die wichtigsten alle vertreten, um dann nach und nach den Support einzustellen. Immer wieder schade, gingen uns doch so auch viele tolle Titel abhanden. Wie bei jeder neuen Nintendo Hardware hofft man ja, dass sich dies dann auch mal wieder ändert und das Konzept die Publisher bewegt zurückzukommen. Viele graue Haare später, sehen wir mal wieder Licht am Ende des Tunnels. Schön zu sehen dass wir auch mal wieder die Logos von Bethesda oder Rockstar nach dem Einschalten einer Nintendo Heim-Konsole zu sehen bekommen. Mit letztgenannten können wir uns nach einer kleinen Ewigkeit mal wieder befassen. Gefühlt war mein letzter Rockstar Titel GTA auf dem GameBoy Advance. ;-) Zwar bringen sie mit L.A. Noire kein brandneues Game auf die Switch, dafür belegen sie aber ein Genre, dass in den letzten Jahren äußerst selten belegt war. Was den angepeilten erwachsenen Gamer hier erwartet und was das Spiel auch heute noch einzigartig macht, das verraten wir euch im Test zum Spiel.

Menus und die Story....

Die Geschichte des Spiels ist durchaus interessant. Die eigentlichen Entwickler - Team Bondi, die 2010 für das Original verantwortlich waren, gibt es so nicht mehr. Aktuell zeichnet sich Rockstar Games für den Titel verantwortlich, was keinesfalls eine schlechte Entscheidung war und die natürlich auf dem Material des Originals aufgebaut haben. Die Rahmenbedingungen für diesen ungewöhnlichen Crime-Thriller sind ebenfalls nicht ganz ohne. Auf der Haben Seite steht ein Einzelspieler-Titel, der technisch die Hardware gut ausnutzt. 1080p am TV und 720p für unterwegs machen eine grafisch gelungene Figur und der Sound kommt im gewohnten 5.1. Sound der Switch daher. Der Hammer im positiven ist für mich, neben dem Thema Gesichtsmimik die Sprachausgabe. Zwar komplett englisch, punktet sie aber mit einer der besten Betonungen, die man je auf einer Nintendo Konsole erleben durfte. In Sachen Texten hat man lobenswerterweise alles lokalisiert. Der Hammer im negativen dürfte der erste Start mit dem Spiel sein. Denn legt man die Cartridge ein, so wartet nicht ein einfach Day-One-Patch auf den Spieler, sondern es dürfen "fix" mal 13GB an Daten heruntergeladen werden. Grenzwertig wie ich finde. Da sind die 5 MB für ein Savegame fast schon einen Schmunzler wert. ;-) Setzt man unterwegs natürlich auf die Joy-Cons als Controller und den Touch Screen als spielerisches Element, so darf zuhause der Pro Controller genutzt werden. Durchaus mal was anderes ist die Story des Spiels, die in L.A. Noire ein sehr guten roten Faden durch das Spiel zieht und Haupt- wie Nebenhandlungen bietet. Zeitlich gehen wir zunächst mal um einiges zurück und befinden uns im Spiel in Los Angeles des Jahres 1947. Zu dieser Zeit ist die Stadt eine Hochburg an kriminellen Vorgängen, es herrscht Korruption und allerlei zwielichtige Gestalten treiben sich in der Stadt herum.

Überlagert vom Glamour der Nachkriegszeit, schaut jeder das er irgendwie mit dem Hintern an die Wand kommt. Die Story des Spiels erzählt die Geschichte des jungen Kriegsveteranen Cole Phelps. Noch traumatisiert vom Kriegseinsatz im Pazifik, versucht er in L.A. einen Neuanfang. Passend zu seiner Vorgeschichte, versucht er es bei der örtlichen Polizei und findet hier auch prompt eine Anstellung. Natürlich darf er ganz unten in der Rangfolge beginnen und ihr als Spieler beeinflusst ab jetzt seine Geschicke und vor allem seinen möglichen Aufstieg im LAPD. Denn was im Spiel als Streifenpolizist beginnt, muss ja da nicht enden. Aber das habt ihr zu Verantworten. ;-) Der Start in das Spiel ist relativ einfach gehalten und ihr bekommt zu Beginn Zugriff auf das recht spartanische Hauptmenü des Spiels. Hier könnt ihr ein neues Spiel starten, später ein gespeichertes fortsetzen, sowie den Autosalon und die Credits begutachten. Des Weiteren habt ihr über das Hauptmenü Zugriff auf alle im Spiel enthaltenen Fälle, die man hier einzeln nachspielen kann. Schafft man später bestimmte Spielziele, kann man zudem Los Angeles in einem Art Freien Modus spielen. Aber dazu dann später noch ein paar Zeilen. Zunächst wollen wir uns mal in die Uniform quetschen und L.A. zeigen, wie ein rechtschaffender Cop auszusehen hat.

Das Gameplay....

Das Spiel hat dabei einige sehr spezielle Besonderheiten, die ich im Test noch ansprechen werde und zeigen, dass L.A. Noire auf seine Art kein gewöhnliches Spiel ist. Die meisten denken bei einem flüchtigen Blick auf die Gameplay Videos, es mit einem GTA Klon zu tun zu haben. Hier und da sicherlich nicht völlig daneben, wäre das aber äußerst oberflächlich. Aber eines nach dem anderen. ;-) Man merkt schon zu Beginn sehr schnell, dass die Geschichte komplett auf Cole zugeschnitten ist und man selber als Spieler zu ihm einen sehr intensiven Bezug aufbaut. Dementsprechend wird im Spiel auch die Geschichte erzählt. Denn neben seiner im Spiel aktiven Geschichte, wird der Spieler immer wieder mit in die Vergangenheit genommen, bei der Cole und seine Armee Geschichte in vielen Sequenzen erzählt wird. Dazu kommt ein wenn man so will, ein dritter Handlungsfaden, der so ein wenig den Oberschurken zeigt. Zumindest werden einem nach der zweiten eingestreuten Sequenz aufgezeigt, auf was die Geschichte so zusteuert. Finde das sehr gut und hält auch das Geheimnisvolle in der Geschichte am Leben. Der greifbare Part beginnt gleich am Anfang und ihr als Spieler dürft euch sehr schnell mit der Polizeiarbeit vertraut machen. Denn natürlich steigt ihr hier nicht als Polizeichef ein, sondern beginnt wenn man so will ganz unten. Denn der erste Job im LAPD ist natürlich der des Streifenpolizisten. Von der Karriereleiter seht ihr in diesem Moment erst einmal noch nichts. ;-)

Dabei zeigen sich sehr schnell die Rahmenbedingungen des Gameplays und die ersten der angesprochenen Besonderheiten. Sobald ihr hier das erste Mal Hand an den Controller legen dürft, erlebt ihr die grobe Spielweise. Ihr erlebt die Abenteuer des guten Cole aus der Third Person Perspektive und steuert ihn wie in vielen Spielen dieser Art. Ihr lauft per Stick, könnt rennen, mit anderen Interagieren und natürlich Fahrzeuge benutzen und steuern. Der rechte Stick dient der Kamera, so dass dieses Freiheitsgefühl komplett gegeben ist. Dem zuträglich ist natürlich die komplette Open World Umgebung von Los Angeles. Auch wenn das Spiel in viele Chapter eingeteilt ist, spielt sich natürlich alles in dieser wirklich riesigen kompletten Welt ab. Die Größe der Welt ordnet sich dabei ganz oben in der Liste dieser Spiele ein und muss keinen Vergleich scheuen. Wer einmal die Karte aufruft, wird zu Beginn erst einmal kurz durchschnaufen. ;-) Aber es steigert auch die Vorfreude ungemein. Ebenfalls zu Beginn bekommt man ein weiteres Feature zu sehen. Ihr agiert in diesem Spiel zumeist im Team. Wie es bei den Amis nun einmal so ist, habt ihr immer einen Partner neben euch. Spielerisch erledigt ihr selber zwar die meiste Arbeit, habt aber so natürlich hier und da eine helfende Hand. Eines der genialsten Features im Spiel erlebt man auch sofort. Die Story Sequenzen und alles was mit Mimiken und Emotionen zu tun hat. Später auch im eigentlichen Spiel ein Kernelement der Ermittlungsarbeit, staunt man schon bei den ersten Sequenzen über die Detailfülle der Gesichter aller Beteiligten.

Und das kommt auch nicht von ungefähr. Denn hinter den Gesichtern im Spiel stecken reale Personen, die mittels eines aufwendigen Motion-Capturing Verfahrens digitalisiert wurden. Von daher ist das lebendige und detaillierte in den Gesichtern nicht einfach nur ein grafischer Effekt, sondern pure Absicht, um dem Spiel den spielerischen Part mitzugeben, den es so einmalig machen sollte. Also Bonus kommt hier natürlich die komplette Vertonung aller Sequenzen dazu, die dem Ganzen die Krone aufsetzt. Herrliche Betonungen aller Beteiligten, die natürlich mit den emotionalen Mimiken noch besser rüberkommen. Für mich ragen hier vor allem die Gespräche beider Partner in den Fahrzeugen noch heraus. Während ihr in der Gegend herum fahrt, unterhalten sich beide immer wieder ausgiebig, was herrliche Dialoge zutage fördert. Dabei geht es viel um persönliche Dinge, aber natürlich vor allem um die jeweiligen Fälle. Wie kann man sich das Gameplay nun vorstellen? Schauen wir uns mal so ein wenig Grundlagen an. Wie schon erwähnt ist das Spiel in verschiedene Chapter eingeteilt, die euch mit der Zeit mehr als nur kleinere Delikte untersuchen lassen. Denn das Spiel ist zudem so aufgebaut, dass ihr euch innerhalb des LAPD hocharbeiten könnt. Ihr beginnt zwar als Streifenpolizist, könnt aber in den weiteren Schritten z.B. in das Verkehrsdezernat oder gar die Mordkommission aufsteigen. Und selbst dann ist noch nicht Schluss. Dies geschieht im Spiel über spezielle Rangpunkte bei den jeweiligen Fällen, die zu bestimmten Punktegrenzen einen Rangaufstieg mit sich bringen. Bis Rang 20 könnt ihr es im Spiel schaffen, die zu bestimmten Zeitpunkten dazu führen, dass ihr befördert und in eine neue Abteilung versetzt werdet.

Mal abgesehen vom ersten Einsatz, nach der langen Einführungssequenz, starten eure Fälle immer vom Polizeirevier. Von hier aus steigt ihr in euer Fahrzeug, die im Verlauf des Spiels natürlich ebenfalls immer mehr werden. Mal abgesehen von den Polizeifahrzeugen im Spiel, warten knapp 100 Vehicle der 30er und 40er Jahre bewegt zu werden. Hier greift dann unter anderem auch die Regel jedes Fahrzeug kapern oder besser Beschlagnahmen zu dürfen. Mit vorgehaltener Waffe werden hier also nur Schurken aus ihren Fahrzeugen geholt. ;-) Sobald ihr im Fahrzeug sitzt, kommt zunächst die Fahrt zum Tatort. Dabei werdet ihr von einer wunderbaren Fahrzeugsteuerung unterstützt, von der sich manche reinrassigen Racer eine Scheibe abschneiden könnten. Butterweich und mit herrlichen Fahrzeuggeräuschen und Animationen begleitet. Dabei stehen euch verschiedene Kameraperspektiven zur Verfügung, sowie natürlich die Sirene des Fahrzeugs. Denn eines sieht man im Stadtverkehr sehr schnell. Zum einen ist auf den Straßen viel los, zum anderen sind Ampeln und Regeln voll integriert. Es gibt ein Schadensmodell, so dass man nicht unentwegt beim Vordermann anklopfen sollte und Fußgänger sollten möglichst gemieden werden. Denn alle Fälle im Spiel werden bewertet und da spielen Sach- und Personenschäden mit hinein. Vergesst also das Cop Gehabe aus den meisten Filmen hier ganz schnell. L.A. muss weder brennen, noch zerstört werden. ;-) Einzig wie im wahren Leben könnten die vor einem fahrenden Fahrzeuge ein bisschen schneller fahren.

Die Fälle und Einsätze sind immer begleitet von kurzen Sequenzen im Cine-Stil. Seien es die Schriftzüge oder auch die Kameraperspektiven bei der Ankunft an einem Tatort. Auch das trägt in meinen Augen sehr zur Atmosphäre des Spiels bei. Sobald ein Fall gestartet ist und ihr am Tatort eintrefft, beginnt der zweite große Teil im Spiel, das Untersuchen und Verhören. Und genau hier weicht das Spiel von allem ab, was man bisher so spielen konnte. Nach einem meist ersten Gespräch mit dem schon am Tatort befindlichen Beamten, dürft ihr dann endlich loslegen. Ihr lauft im Bereich des Tatortes herum und sucht zunächst nach Spuren. Hier könnt ihr übrigens im Spiel einstellen, ob ihr kleinere Hilfen nutzen, oder auch komplett frei agieren wollt. Einfaches Beispiel ist ein leichtes Vibrieren des Controllers und das Lupensymbol, sofern ihr etwas aufspüren könnt. Entdeckt man so einen Ort, wechselt die Kamera in eine Nachansicht und ihr könnt Objekte oder Personen untersuchen. Wahlweise aufheben, drehen, heranzoomen, um somit Hinweise zu erhalten. Diese Hinweise werden in euer persönliches Notizbuch eingetragen, so dass man später jederzeit Zugriff darauf hat. Alles von Relevanz wird so registriert, sofern ihr alle Hinweise findet. Ein Selbstläufer ist das Ganze natürlich nicht. Denn Rätsel spielen hier im herkömmlichen Sinne auch eine große Rolle. In den einzelnen Fällen sind die Abläufe natürlich immer ähnlich. Oft findet man am Tatort Hinweise, die einen zu einer Örtlichkeit in der Stadt oder gar einem Verdächtigen oder Zeugen führen. Auch diese werden im Buch registriert und dienen dazu, um Wegepunkte zu aktivieren, wohin man mit dem Auto als nächstes fahren möchte. Sprich ist man am Tatort fertig und steigt wieder ins Auto, kann man entweder frei herumfahren, oder aber natürlich effektiver ein Ziel wählen.

Gutes und typisches Beispiel ist beispielsweise das Auffinden einer Streichholzschachtel am Tatort, die aus einer bestimmten Bar in der Stadt stammt. Also fährt man natürlich zu dieser Bar, um eventuell neue Hinweise zu finden. Nur selten sind Fälle wirklich schnell klar und man erlebt als Spieler doch viele Überraschungen innerhalb der Fälle. Auch das ist in meinen Augen eine große Stärke. Man hat in dem Sinne keinen speziellen Zeitdruck, sondern kann sich selber so seine Gedanken machen, wie die Dinge eventuell zusammenhängen könnten. Geht es natürlich am Anfang noch um vergleichsweise einfache Fälle wie Unfälle mit Fahrerflucht, so dürft ihr euren Grips spätestens in der Mordkommission auf gelungene Art einsetzen. ;-) Führen die Hinweise nun zu einer lebenden Person, erreicht das Spielsystem seinen eigentlichen Höhepunkt. Schaut euch ruhig mal die Gameplay Videos an. Gibt es so nirgends in einem Spiel. Denn ein Großteil der Polizeiarbeit, egal in welcher Abteilung, besteht aus Verhören, bei denen eure eigene Intuition gefragt ist. Denn hat man einen Verdächtigen oder Zeugen vor sich, muss man versuchen ihm Informationen, oder gar ein Geständnis zu entlocken. Hier werden dann in einem Verhör die Hinweise aus dem Notizbuch als Grundlage genommen. Zu jedem Eintrag beginnt dann immer eine Gesprächssequenz, bei der Cole in seiner unverwechselbaren Art erste Fragen stellt. Bedingt durch die Mimiken oft sehr faszinierend. So stellt Cole immer wieder Fragen. Genau in diesen Momenten wird die Person mit ihrem Gesicht eingeblendet und links davon 3 Wahlmöglichkeiten, wenn er eine erste Antwort gegeben hat. So könnt ihr per Tastendruck mal den "Guten Cop", den "Bösen Cop" wählen, sowie die dritte Variante "Beschuldigen". Zum einen sollen euch hier natürlich die Hinweise helfen, die im Notizbuch hinterlegt sind, ob die Person versucht etwas zu verheimlichen, oder gar zu Lügen. Der zweite Aspekt sind die Gesichter, denen man ansehen kann, ob der Gegenüber lügt, die Wahrheit sagt, oder einfach nur etwas verheimlichen will.

Das Problem an der Sache ist natürlich, dass ihr nur einmal zu einer Frage wählen dürft. Liegt man falsch kann man nicht einfach alles nochmal fragen. Dazu müsste man den Fall neu beginnen. Je nachdem welche der 3 Antworten ihr wählt, reagiert natürlich der Gegenüber. Beschuldigt ihr ihn, fordert er natürlich Beweise für eure Anschuldigungen. Habt ihr die nicht, ist die Frage vergeigt und ihr werdet diese Info nicht mehr bekommen. So kommt es manchmal, dass ihr Fälle schnell löst, oder es eben länger dauert. Ebenso bekommt ihr für eure Intuition Punkte. Sprich wenn ihr in einem Verhör 3 Fragen habt und alle mit den richtigen Wahlmöglichkeiten abdeckt, gibt es Rangpunkte. Je mehr Punkte, umso schneller steigt ihr im Rang. Ein angenehmer Nebeneffekt ist dabei unter anderem, dass ihr spezielle Intuitionspunkte erspielt. Diese kann man immer dann einsetzen, wenn ihr eben die 3 Wahlmöglichkeiten habt und partout nicht sicher seid, welche ihr nehmen sollt. Dann kann man damit eine falsche Wahlmöglichkeit ausblenden lassen. Geht aber eben nicht oft. Und wieder, ein Selbstläufer ist das Spiel in der Hinsicht nicht. So spielen sich zumindest die ruhigen Bereiche der Fälle. Tatorte untersuchen, Hinweise finden und natürlich Verdächtige verhören.

Natürlich spitzen sich viele Verhöre auch zu und Verdächtige fliehen, oder ihr müsst sie hinterher einfach verfolgen, um den wahren Hintermann zu finden. Auch das ist natürlich dabei. Und klar, dass man auch ballern darf. Alle die darauf hoffen, kann ich natürlich beruhigen. Auch mit der 45er im Anschlag kann man ein Verhör führen oder beenden. ;-) Dazu kommen aber natürlich auch abseits der reinen Story-Fälle viele Einsätze innerhalb von L.A. Gerade wenn ihr unterwegs seid, erreichen euch oft Funksprüche über Geiselnahmen, Raubüberfälle und sonstige schwere Delikte. Kaum angekommen, dürft ihr dann auch in bester Shooter Manier Gegner ausschalten. Allerdings auch nur dann. Ein Shooter ist L.A. Noire also nicht. Frei herumlaufen und Gegner umnieten ist hier nicht. Erst im schon angesprochenen Freien Modus ist das etwas anders. Diesen bekommt übrigens immer dann, wenn ihr ein Chapter in einer Einheit des LAPD komplett abgeschlossen habt. Dann geht's nur auf die Straßen und ihr dürft mal ein wenig den Rächer spielen. In der normalen Story stehen die Fälle im Vordergrund und alle anderen Parts, also auch die actionlastigen Dinge, werden immer wieder eingestreut. Einhergehend mit der Entwicklung des Charakters Cole und seinen Versetzungen in höherwertige Posten, werden natürlich auch die Fälle umfangreicher. Insgesamt sind es 26 übergeordnete Fälle im Spiel, die euch von Kleinkriminellen, bis in die Tiefen der Filmindustrie bringen. Zig verschiedene Charaktere mit ihren eigenen Geschichten. Man kann hier auch schwer einen Zeitrahmen setzen. Allein Fahrerei und kleineren Einsätze zwischendrin lassen euch meist mehr als 1 Stunde an einem Fall sitzen. Je nachdem wie erfolgreich man selber bei der Spurensuche und den Verhören ist. In bin über 30 Stunden durch die Dezernate gewandert und habe hier und da genug liegen gelassen, wo man sich sagt, man könnte es eigentlich nochmal versuchen.

Sprich auch der Wiederspielwert ist sehr hoch. Und wer eben nicht nur die "trockene" Detektivarbeit machen will, nutzt den Freien Modus um L.A. sicherer zu machen. Allein um alle Bereich der Stadt mal abzufahren und zu erkunden, kann einige Stunden einplanen. Vieles erinnert zwar schon an Spiele wie GTA, dennoch hebt sich das Game angenehm von der Masse ab, weil einige Aspekte wirklich in der Form noch nicht spielbar waren. Dazu die Mischung aus Detektivarbeit, der immensen Fahraction und natürlich vorhanden Action stehen ganz oben auf der Haben Seite des Spiels.

Grafik & Sound....

Grafisch zeigt das Spiel schon, dass auch solche Spiele wunderbar auf der Switch umsetzbar sind. Sei es rein von der Umgebung her oder auch der technischen Seite. Zuträglich ist natürlich die reine Größe und damit auch Abwechslung der Umgebung, die ich als sehr detailliert empfinde. Die Häuser sind nicht einfach nur dahingeschusterte Texturen oder sich ständig wiederholende Fassaden, sondern unterscheiden sich ständig. Dazu die Downtown Bereiche, bis hin zu den eher grünen Außenbezirken. Abwechslung gibt es hier mehr als genug. Das Tag/Nacht System ist in Ordnung und bringt euch mit der Zeit zu verschiedenen Tageszeiten an die Tatorte. Dazu wirkt die Umgebung sehr lebendig. Das reicht von animierten Umgebungen in Sachen Bäumen und ähnlichem, über die zahlreich herumfahrenden Fahrzeuge, bis hin zu den reinen Fußgängern in den Straßen. Was ein bisschen hölzern wirkt, sind manche Schießeinlagen, wo auch mal die Kamera etwas hinderlich wirkt. Aber nichts, was man nun negativ bewerten müsste. An Detailfülle ist alles da was man braucht, um auch atmosphärisch vom Spiel mitgenommen zu werden. Sei es das Innere diverser Tatorte, die Animationen der eigenen Fahrzeuge, bis hin zu den eigentlichen Charakteren im Spiel. Diese stellen natürlich schon ein Highlight dar und vor allem das Thema Gesichter und deren Detailfülle sind einfach etwas ganz besonderes. Auch technisch gibt es kaum etwas zu meckern. Weit entfernt gibt es hier und da mal einen Grafikaufbau, den man aber verschmerzen kann. Dafür ruckelt das Spiel selbst bei der Fahraction nur ganz selten mal und macht auch diesen Teil, nicht nur wegen der reinen Steuerung zum Highlight.

Auch beim Sound findet man nichts Negatives. Für mich als etwas älteren Spieler muss es nicht immer Dröhnen und Hämmern, um das Gangster Feeling zu erzeugen. Die hier verwendet Musik der 40er Jahre hat auch was. Man fühlt sich durch die oft eingesetzten jazzigen Klänge gut unterhalten, weil es eben auch zum gespielten passt. Alles andere wäre auch sehr unglaubwürdig. ;-) Auch hier punkten die Effekte in allen Bereichen. Überstrahlt wird das alles aber von der angesprochenen Sprachausgabe. Egal ob das in den Verhören, den Sequenzen oder einfach nur im Auto zu hören ist. Eine tolle Betonung, Slang und Dialekte der Beteiligten gehören absolut zur Oberklasse.

Fazit....

L.A. Noire ist eine absolute Bereicherung für das Software Angebot auf der Switch. Zwar ist das Spiel, wie schon erwähnt nicht Brandneu, bringt aber Abwechslung in jedes Spieleangebot. Es ist eben kein GTA Klon, wie viele immer wieder oberflächlich denken, sondern besticht durch ein ganz eigenes und sehr spezielles Gameplay. Natürlich ist Action enthalten, eine riesige Open World und reichlich Fahraction. Der Kern ist hier aber die Umsetzung der Polizeiarbeit der 40er Jahre, die man auf verschiedene Weise sehr gut an den Spieler bringt. Neben Rätseln und detektivischen Einlagen, sind natürlich die Verhöre aller Arten das absolute Highlight des Spiels und so nirgends erlebbar. Das interne Rangsystem mit seinen Belohnungen motiviert und die Geschichten werden im Spiel wunderbar erzählt. Der Bezug zum Helden ist äußerst hoch und wird begleitet von einer gelungenen grafischen und technischen Seite. Abgerundet von einer der besten Sprachausgaben, die man in einem Spiel für ein Nintendo System erleben konnte. Wer es leid ist ständig Fahrzeuge mit vorgehaltener Waffe zu kapern und auch mal seinen Grips in einem Spiel wie diesem anstrengen will, sollte sich den Titel unbedingt näher anschauen. ;-)

 

+ Hohe Spielzeit
+ Atmosphäre L.A. 1947
+ Geniale Gesichtsmimik
+ Anspruchsvolle Fälle
+ Man darf den Grips anstrengen
+ Sehr gut erzählte Story(s)
+ Switch Grafik/Technik
+ Herrliche Fahraction
+ Sprachausgabe Top
+ Klasse Small Talks im Auto
- Fetter Download nötig!
- Kamera ab und an tricky

GRAFIK: 85%

SOUND/EFFEKTE: 86%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 86%

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