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Fire Panic (DSiWare)
Die DSiWare bietet ein vielseitiges Ergänzungsangebot besonders für diejenigen Spieler, die auf der Suche nach kurzweiliger und vor allem kurzfristiger Bespaßung sind. Mit "Fire Panic" bringt Playtainment einen weiteren Vertreter dieser Casual-Games auf den virtuellen DSi-Warenmarkt.

Wie der Name bereits vermuten lässt, darf sich der Spieler hier als Feuerwehrler beziehungsweise Feuerwehrkommandant um das Wohlergehen seiner offensichtlich allesamt pyromanisch veranlagten Mitmenschen kümmern. In zwei Stadtvierteln, die je einem Schwierigkeitsgrad entsprechen, sorgt man so für Sicherheit.

Per Touchpen dirigiert man seine Löschzüge zu den diversen Brandherden und anderen Einsatzorten. Wobei alle auf dem Weg zum Ziel befindlichen Feuer automatisch im Vorbeifahren bekämpft werden. Manchmal ist es aber mit einem bloßen "Drive-by-Löschen" nicht getan. Lässt man sich zu viel Zeit, entwickeln sich die kleinen Feuerchen schnell zum, auf ganze Häuserblocks übergreifenden, Inferno, das dem Spiel - brennt das Haus nieder - schnell ein Ende bereitet. So wird das anfangs noch recht beschauliche Pendeln zwischen den Einsatzorten schnell zum absoluten Vollchaos, in dem einen kühlen Kopf zu bewahren, die oberste Priorität hat. Wie im richtigen Leben muss sich die Feuerwehr nicht nur um das heiße Geschäft kümmern, auch bei weniger bedrohlichen Problemchen ist deren Hilfe gefragt. So gilt es auch mal eine Katze von einem Baum zu retten oder ein Insektennest zu beseitigen. Und zu allem Überfluss wird die Stadt auch noch von gelegentlichen Tornados und sogar UFOs heimgesucht, die nicht nur für die Einsatzfahrzeuge eine ernstzunehmende Bedrohung darstellen.

Doch natürlich setzt man im Hause Playtainment nicht nur auf den reinen Idealismus der Spielerschaft, um sie wiederholt an die Konsole zu locken. Während man zwischen Brandherden, Katzen und Bienennestern hin und her pendelt und auch hin und wieder Wassernachschub in der Zentrale holt, sammelt man eifrig Punkte. Die kleine Belohnung für jeden gelöschten Brand lässt dich über einen Multiplikator erhöhen. Hierzu wollen lediglich alle der mehr oder weniger regelmäßig erscheinenden "Nebenquests", also die Katzen und Insekten, erledigt werden. Jedoch mag sich trotz des simplen - aber keineswegs ineffizienten - Punktesystems kein Überspringen des berühmten Funkens auf den Spieler einstellen, was nicht zuletzt am massiv überzogenen Schwierigkeitsgrad des Spiels liegt.

Das oben bereits erwähnte Vollchaos führt letztendlich binnen kürzester Zeit zum Game Over. Da kann man noch so gut taktieren und einen noch so kühlen Kopf behalten, selten wird die Spielzeit pro Level mehr als nur wenige Minuten betragen. Diese demotivierende Schwierigkeitskurve, die selbst für Hardcore-Gamer nicht vertretbar ist, führt jeden erneuten Anlauf, die Highscores zu knacken, ad absurdum.

Vom Aussehen erinnert "Fire Panic" sehr stark an eine kindgerechte Überarbeitung des ersten Sim Citys. Trotz der relativ detaillierten Grafik werden wahre Begeisterungsstürme aber ausbleiben. In den zwei Stadtvierteln manövrieren die häuserblockgroßen Feuerwehrautos, die die komplette Straßenbreite einnehmen, zwischen ameisengroßen Menschen umher. Und obwohl die Gebäude recht groß sind, verliert man schnell den Überblick über die ganzen Feuer, Katzen und Bienenschwärme.

Akustisch versucht man diesem entgegenzuwirken: In das bald allgegenwärtige Knistern der Flammen mischt sich ein Warnton, sobald ein Feuer kurz davor ist, einen Häuserblock vollends zu zerstören. Auch hilft das gelegentliche "Miauen" beziehungsweise "Summen" dabei - zumindest kurzfristig den Fokus auf die neuen Einsatzorte zu lenken. Untermalt wird das alles von einem Oldschool-8-Bit-NES-Sound, ganz im Stile eines "Wrecking Crew" oder "Ice Climber", was aber angesichts der schieren Unschaffbarkeit des Spiels leider eine absolute Verschwendung der eigentlich sehr guten Musik ist.

Die Kontrolle - wenigstens im wörtlichen Sinne - behält man mit dem Stylus, was sich als durchaus gelungen herausstellt. Das gewünschte Fahrzeug einfach anwählen und zum Einsatzort "ziehen". Eventuell nötige Zwischenstopps erfolgen durch ein Antippen der nötigen Stelle im Straßennetz. Von dort muss die weitere Route dann allerdings neu eingegeben werden. Was dabei ziemlich stört, ist der Umstand, dass sich die Wege der Feuerwehrautos nicht kreuzen können und somit ein kluges Vorausplanen, was aber angesichts der ständig neu aufflammenden Brände absolut unmöglich ist, nötig machen würde.

Fazit:
"Fire Panic" ist einerseits ein Paradebeispiel der von vielen Spielern so verhassten Casual-Games, aber andererseits ist es für ein solches viel zu schwer. Sein überzogener Schwierigkeitsgrad ist das Einzige, was dem Spieler dauerhaft in Erinnerung bleiben wird, da das einfache Spielprinzip und die mangelnde Spieltiefe an ihm vorbeiziehen, wie ein warmer Sommerregen. Die 200 Punkte für diesen Titel sind zwar nicht unbedingt verschwendet, aber nur für WIRKLICH hartgesottene Spieler, die sich von einem fast unschaffbaren Spiel nicht abschrecken lassen wollen, eine gute Investition. Eigentlich sehr schade, da dem Titel im Prinzip einiges an Potenzial innewohnen würde. (Michi)

Pluspunkte:
+ Leicht zugängliches Spielprinzip
+ Genialer Soundtrack
+ Zwei Schwierigkeitsgrade…

Minuspunkte:
- … die aufgrund des überzogenen Schwierigkeitsgrades bald keinen Unterschied machen
- Mäßige Grafik

Wertung:
Einzelspieler: 3,5

Screenshot 1

Screenshot 2

Preis: 200 Nintendo Punkte

news@mag64.de (22.08.2010)

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