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Zombie Panic in Wonderland (WiiWare)
Was machen Zombies in einer Märchenwelt? Natürlich das, was sie überall tun: Rumschlurfen und anderer Leute Hirn aufessen. Wie die Zombiehorden überhaupt in das zuvor friedliche Wonderland gelangen konnten und was die "duftenden Zwerge" damit zu tun haben, erfahrt ihr in "Zombie Panic in Wonderland" für WiiWare, das aus dem Hause Akaoni Studio kommt. Als Spieler übernehmt ihr die Rolle des jungen Helden Momotaro und stellt euch mutig (und schwer bewaffnet) den Untoten sowie sonstigen Monstern und Kreaturen entgegen. Eines ist jedenfalls garantiert: Hier werden Köpfe rollen - und hoffentlich nicht eurer.

"Zombie Panic" ist ein klassischer Arcade-Shooter, in dem ihr euren Charakter mit dem Nunchuk seitlich bewegt und per Wii-Fernbedienung die Gegner auf dem Bildschirm wegballert. Welle um Welle gilt es, den Angriffen der immer näher kommenden Zombiehorden auszuweichen und mit Maschinengewehren, Flammenwerfern und Granaten so viele Untote zu erlegen, dass die Säuberungsanzeige letztlich auf 100 Prozent springt. Auf Splatter, Blutspritzer und ähnliche Gewaltdarstellungen muss allerdings verzichtet werden, denn Akaoni Studio hat dem vermeintlichen Zombiemassaker eine kindergerecht bunte, märchenhafte Optik im Anime-Stil verpasst. Insbesondere das Charakterdesign und der damit verbundene Humor ist den Entwicklern sehr gelungen: Nicht nur die Standard-Untoten, sondern auch Sumo-Zombies, flinke Ninjas, Killer-Krähen und explodierende Hühner wollen euch an den Kragen. Einige der auftauchenden Bossgegner und freispielbaren Charaktere könnten wiederum glatt der Erzählung "Der Zauberer von Oz" entnommen sein. Kurz: Märchen trifft auf Anime und Zombies.

Im Geschichtsmodus werdet ihr von Level zu Level an unterschiedliche, japanisch angehauchte Locations geführt und geht dabei in Zwischensequenzen den - nebenbei völlig belanglosen - Geheimnissen der Zombieinvasion auf den Grund. Hinter der putzigen Fassade verbirgt sich indes eine oft knüppelharte Herausforderung, denn jeder Treffer kostet euch sofort ein Leben und bei gerade einmal drei davon kann das Spiel unter Umständen schneller ein Ende finden, als einem vermutlich lieb ist. Allem voran die Bosse sind in der Regel nicht beim ersten Versuch zu besiegen, mal davon abgesehen, dass diese Kämpfe oft sehr zäh und schnell langweilig werden. Dies ist ohnehin die größte Schwäche von "Zombie Panic in Wonderland": Das repetitive Gameplay wird bereits nach kurzer Zeit wahnsinnig eintönig. In kleinen Häppchen ist der Titel durchaus gut genießbar, nach mindestens zwei Leveln am Stück vergeht einem jedoch in der Regel die Lust und man schaltet gelangweilt aus. Deutlich unterhaltsamer wird das Spiel hingegen, wenn ihr euch einen (noch lebendigen) Mitspieler schnappt und dann gemeinsam die Untoten niedermetzelt. Der zweite Spieler kann jederzeit ins Spielgeschehen einsteigen und somit darf die komplette Geschichte auch im Koop erlebt werden. Einzelne Level der Geschichte können anschließend im Arcade-Modus wiederholt werden, natürlich ebenfalls auch im Mehrspieler. Besonders beeindruckend ist dabei, neben der ohnehin detaillierten Grafik, die vollständig zerstörbare Umgebung. Sämtliche Objekte, ob Kiste oder Hauswand, lassen sich wie Zombies wegschießen, wegsprengen oder in Brand setzen, sodass am Ende eines Levels von den anfangs blühenden Landschaften häufig nur noch die Ruinen übrig bleiben. Der Soundtrack bietet während des Spielens traditionelle, japanische Melodien, die zwar durch und durch zum Geschehen passen, auf Dauer aber schlicht und ergreifend nerven. Am Rande: Über manche Soundeffekte haben wir uns während des Tests doch sehr gewundert! Es klingt schon recht seltsam, wenn Krähen bei ihrem Ableben ein ähnlich tiefes und dumpfes Geräusch von sich geben wie manch fettleibiger Zombie.

Fazit:
"Zombie Panic in Wonderland" überrascht anfangs durch seinen putzigen Stil, die detaillierte und farbenfrohe Grafik sowie die komplett zerstörbare 3D-Umgebung. Doch spätestens nach den ersten 30 Minuten zeigt sich deutlich, dass das Gameplay bedauerlicherweise alles andere als abwechslungsreich und - offen gesagt - äußerst eintönig ist, von der banalen Story des Spiels ganz zu schweigen. Im Mehrspieler-Modus, in dem zwei Spieler gleichzeitig auf Zombiejagd gehen, konnte uns das Spiel schon deutlich mehr von sich überzeugen und dort zeigt der Titel seine wahren Stärken, wenngleich sich am repetitive Ablauf natürlich nichts verändert. Unterm Strich lässt sich also festhalten: Wer auf der Suche nach einem unkomplizierten, einfach gestrickten Arcade-Ballerspaß ist, der darf sich "Zombie Panic" durchaus mal etwas näher anschauen. Festhalten sollte man jedoch auch, dass es für 1000 Nintendo Punkte im WiiWare-Shop definitiv bessere Actionspiele zu finden gibt. (Alexander)

Pluspunkte:
+ Märchen-Setting mit Zombies
+ abgedrehtes Charakterdesign
+ 2-Spieler-Koop-Modus
+ zerstörbare Umgebung
+ detaillierte, bunte 3D-Grafik

Minuspunkte:
- triviale Story
- repetitiver, eintöniger Ablauf
- teilweise knackiger Schwierigkeitsgrad
- Soundeffekt der Krähen

Wertung:
Einzelspieler: 6,0
Mehrspieler: 7,5

Screenshot 1

Screenshot 2

Preis: 1000 Nintendo Punkte

news@mag64.de (06.10.2010)

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