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Tales Of Elastic Boy: Mission 1 (WiiWare)
Schaut man sich vorab ein paar Screenshots oder Gameplay-Videos zu „Tales of Elastic Boy: Mission 1“ an, dann erahnt man schnell, dass sich die Entwickler bei der Programmierung des WiiWare-Titels von Sonys „Loco Roco“-Serie inspirieren ließen. Auch hier rollt nämlich ein kugelrundes Wesen durch die Levels und eure Aufgabe ist es natürlich, dieses unversehrt zum jeweiligen Levelausgang zu führen. Haben wir es hier nun mit einer dreisten Kopie zu tun oder handelt es sich tatsächlich um ein spaßiges Geschicklichkeitsspiel, das es mit dem großen PSP-Vorbild aufnehmen kann?

In irgendeinem Fantasie-Reich gibt es mal wieder Ärger. Und einer muss die Sache natürlich gerade rücken. Das übernimmt hier der rollende Schleimdrops „Mucki“, den ihr nach einem kurzen Intro auch schon durch das erste Level purzeln lasst. Die Steuerung stellt eine Mischung aus Bewegungsgesten mit der Wii-Fernbedienung gepaart mit gelegentlichem Tastendrücken dar. Da kommt schon ein Schwachpunkt des Spiels zum Ausdruck. Zwar wird jede neu erlernte Fähigkeit, die Mucki auf seiner Reise dazulernt, sehr ausführlich und kindgerecht erklärt. All das Wohlwollen nützt aber nichts, wenn die Steuerung schlichtweg nicht gelungen ist. Um die Spielfigur beispielsweise rollen zu lassen, muss man den B-Knopf gedrückt halten und dazu die Fernbedienung in die gewünschte Richtung neigen. Klingt seltsam? Das ist es auch. Man hätte hier besser ausschließlich auf die Bewegungssteuerung setzen sollen oder eben eine OldSchool-Variante mit dem Steuerkreuz oder dem Analogstick. Die unglückliche Wahl der Steuerung macht dem Spielspaß einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Zu allem übel ist sie auch noch ungenau. Ein weiteres Beispiel? Um einen Sprung auszuführen, muss die Fernbedienung kurz hochgeschnippt werden. Sprünge geraten allerdings sehr unpräzise und ein gezieltes Abspringen wird so zum Glücksspiel.

Mucki rollt also durch die Level, muss zwischendurch aber auch mal andere Hindernisse überwinden. An mehreren Stellen befinden sich gitterartige Stäbe, an denen er sich entlang hangelt, indem man sie nacheinander mit dem Wii-Pointer anvisiert. Mit den dabei entstehenden Schleimfäden kann man ihn dann auch durch die Gegend schleudern. Klingt alles vielleicht ganz spaßig, spielt sich aber einfach nur dröge und lahm. Denn es sind immer wieder die stilistisch und technisch allzu ähnlich aufgebauten Level, die den Spieler in einem blassen „Nintendo 64-Look“ erwarten. Gelegentlich stößt man auch auf Gegner, die aber nicht wirklich ein Hindernis darstellen, da man sie spärlich verteilt hat und über praktisch keine künstliche Intelligenz verfügen. Der Sound ist ebenfalls immer wieder dieselbe Fahrstuhlmusik, die man schon nach zehn Minuten nicht mehr hören kann. Um es noch mal klarzustellen: „Tales Of Elastic Boy: Mission 1“ setzt zwar grundlegend auf ein ähnliches Spielprinzip wie „Loco Roco“. Das Sony-Pendant versteht es jedoch, dieses mit seiner knallbunten Bonbon-Optik und einfallsreich designter Level auch spaßig zu verpacken. Das gelingt diesem WiiWare-Spiel hier eindeutig nicht. Auch der Mehrspieler-Modus kann das Spiel nicht retten, denn er besteht ebenfalls aus verschiedenen langweiligen Modi – wie beispielsweise einem Wettrennen, in denen man gemeinsam gelangweilt durch die Gegend kugelt.

Fazit:
Von „Tales Of Elastic Boy: Mission 1“ hatte ich mir eindeutig mehr erwartet. Auf den ersten Blick sieht es auch nach einem witzigen Spielchen für zwischendurch aus, entpuppt sich bei näherer Betrachtung aber als ein überaus lahmer und uninspirierter WiiWare-Titel. Das ewige Rollen durch stumpfsinnig gestaltete Gebiete gerät auf die Dauer zu einer langweiligen Sache. Die Grafik und der Sound pflichten dem bei und hinterlassen in keinster Weise einen bleibenden Eindruck. Der größte Kritikpunkt ist jedoch die Steuerung, die unkomfortabel und ungenau in das Spiel integriert wurde. Wer ein nettes Geschicklichkeitsspiel sucht, findet im WiiWare-Sortiment eindeutig bessere Alternativen. (Niklas)

Pluspunkte:
+ günstiger Preis
+ interessantes Spielprinzip...

Minuspunkte:
-...welches jedoch schlecht umgesetzt wurde
- ungenaue und schlecht gewählte Steuerung
- uninspirierte Inszenierung
- langweiliger Sound
- lahmes Leveldesign

Wertung:
Einzelspieler: 3,5
Mehrspieler: 3,5

Screenshot 1

Screenshot 2

Preis: 600 Nintendo Punkte

news@mag64.de (05.12.2010)

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