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F-Zero (Virtual Console | SNES)
Die Formel 1 war Nintendo als Vorlage für ein SNES-Rennspiel scheinbar zu unspektakulär, also schuf man die Idee einer Formel 0 aka "F-Zero" als Grundlage für einen Sci-Fi-Racer. Bei dieser Meisterschaft treten die besten Rennfahrer des Universums auf den gefährlichsten Strecken gegeneinander an, um sich einen Wettkampf um Leben und Tod zu liefern. Für Boxenstops bleibt keine Zeit, mutwilliges Abdrängen wird nicht geahndet und wer von der Strecke stürzt, fällt kilometerweit in die Tiefe.

So überzogen und futuristisch die Vorlage für diesen SNES-Klassiker auch klingt, das Gameplay kommt ohne jegliche Schnörkel aus und schwört auf die Wurzeln des Rennspielgenres. Zwar verfeinerte Nintendo diese Grundlage mit einer ganz eigenen Sci-Fi-Note, doch der wichtigste Aspekt, nämlich euer fahrerisches Geschick, wird nie auf Kosten von unnützen Features in den Hintergrund rücken. Der Titel kommt ohne Waffen, Fahrzeug-Upgrades oder ähnliche Spielereien aus, die man von einem Zukunfts-Rennspiel erwarten würde. Das Spiel beinhaltet drei Grand Prixs mit jeweils fünf Kursen, die die unterschiedlichsten Umgebungen bieten, wie eine Großstadt, Eislandschaft oder einen Canyon. Die Landschaften sind hauptsächlich durch ihre Farbgebungen und Streckennamen ("Sand Ocean", "Port Town", "Red Canyon" etc.) zu erahnen, da alles recht grobpixelig ist, doch das Spiel läuft trotz hoher Geschwindigkeit absolut flüssig und die Landschaften sind passend zur Sci-Fi Thematik gestaltet. Wählen könnt ihr aus insgesamt vier Fahrzeugen, die sich auf Grund ihres Gewichts in Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit unterscheiden. Die Steuerung ist absolut direkt und bietet euch die volle Kontrolle über euer Fahrzeug. In besonders scharfen Kurven könnt ihr euch zusätzlich per Schultertaste stärker in die Kurve neigen.

Obwohl man nur aus vier Fahrzeugen wählen kann, ist auf der Strecke letztlich weit mehr los, da über den gesamten Kurs verteilt weitere einheitliche Boliden ihre Runden ziehen und euch auf höheren Schwierigkeitsgraden den ein oder anderen Rang streitig machen werden. Auf diese Weise wurde zusätzlich erreicht, dass man selbst an der Spitze des Feldes ständig auf überrundete Fahrer trifft, die einem gefährlich werden können, falls man während des Überholmanövers nicht genug Abstand hält. Weitere Hindernisse auf der Strecke sind z.B. Minenfelder, Eisplatten und sogar elektrisierte Magnetstäbe, die euch an die Streckenbegrenzung ziehen, wenn ihr nicht gefühlvoll gegensteuert. Einer der abgefahrensten Herausforderungen begegnet ihr auf der Strecke "Death Wind", wo ihr mit ständigem Seitenwind kämpfen müsst. Hat euer Fahrzeug besonders viel Schaden durch Kollisionen genommen, könnt ihr euch auf einem leuchtenden Seitenstreifen wieder aufladen. Eine strategische Note bringt der Turbo ins Spiel, den ihr nach jeder absolvierten Runde erhaltet. Etwas exotisch ist die Gesamtwertung während der Grand Prixs, denn eine klassische Punktetabelle gibt es nicht. Stattdessen gilt es in jeder Runde auf einem Mindest-Rang zu landen, um nicht auszuscheiden. So müsst ihr beispielsweise in Runde 2 unter den ersten zehn Fahrern landen, und in der letzten schließlich unter den ersten drei.

Neben den Grand Prixs, die nochmal in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden gespielt werden können, bietet das Spiel leider nichts nennenswertes, wie einen Multiplayermodus oder Herausforderungen, die man von aktuelleren F-Zero-Titeln kennt. Dadurch ist die Luft nach dem Durchspielen der drei Grand Prixs erstmal raus und F-Zero wird eher zu einem Gelegenheitsspiel, das man immer mal wieder für 15 Minuten startet, um sich noch einmal am "Expert"-Schwierigkeitsgrad zu versuchen. Die extrem zugängliche Steuerung ist für diese Gelgegenheitsrunden prädestiniert, so dass man nach erstem Motivationsverlust doch schnell wieder ans Steuer möchte. Schon immer legendär war der Soundtrack der Serie und die Vorlage für die meisten Melodien kam genau von dem hier vorliegenden SNES-Titel, der der erste der F-Zero-Reihe war.

Fazit:
Keine Frage, für ein paar Nintendo-Punkte mehr bekommt man schon den N64-Ableger der Reihe ("F-Zero X"), der im direkten Vergleich einen gewaltigen Umfang bietet. Dafür haben wir es hier mit dem 16Bit-Original zu tun, das seinen ganz eigenen Charme hat, kombiniert mit einer absolut überzeugenden und leicht erlernbaren Spielbarkeit. Wer auf der Suche nach Retro-Flair mit kurzweiligem Rennspaß ist, kann hier fraglos zugreifen. Möchtet ihr hingegen viel Umfang für euer Geld und könnt auf den Retro-Vibe verzichten, solltet ihr eher ein Auge auf "F-Zero X" für das N64 (ebenfalls auf der Virtual Console) werfen. (Manni)

Pluspunkte:
+ Soundtrack mit Kultfaktor
+ tolle Spielbarkeit
+ leicht bis sehr anspruchsvoll
+ für Retro-Verhältnisse verdammt schnell

Minuspunkte:
- geringer Umfang
- kein Multiplayer

Wertung:
Einzelspieler: 8,0

Screenshot 1

Screenshot 2

Preis: 800 Nintendo Punkte

news@mag64.de (19.12.2010)

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