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Model Academy (DSiWare)
Eines der größten Mysterien von Nintendos DS-Generation(en) ist die enorme Fülle an Casual-Titeln. Und was für viele Gamer noch viel erstaunlicher ist, sind deren Verkaufszahlen. Gerade in Anbetracht von Spieleserien wie "Sophies Freunde", die es auf über 30 (DREISSIG!!!) Veröffentlichungen gebracht haben, verwundert es nicht, dass nun auch auf dem DSiWare-Server endlich ein derartiger, vornehmlich auf die jüngere, weibliche Klientel zugeschnittener Titel erschienen ist, sondern vielmehr, dass dies nicht schon viel früher geschehen ist. Die Rede ist von Tivolas "Model Academy", das den mutigen Anfang macht.

Wie bei fast allen derartigen Games handelt es sich auch hier um eigentlich um eine thematisch abgestimmte Minispielsammlung, die sich im vorliegenden Fall um das angehende Modeldasein dreht. So darf man im Laufe der etwas dünnen Alibihandlung in allerhand Spielchen sein Geschick mit Stylus und Tasten unter Beweis stellen. Doch alles zu seiner Zeit!

"Du bist Sabrina, ein junges und recht ansehnliches Mädchen. Eines Tages wirst du von einem Model-Agenten entdeckt. Das ist totaaal toll! So geht nämlich dein Traum in Erfüllung. Model sein, das wolltest du ja schon immer." Entlang dieser zugegebenermaßen recht dünnen Story hangelst du dich von Fotoshooting zu Fotoshooting, während zwischendrin natürlich regelmäßige Besuche bei Stylistin, Visagistin, Personaltrainer und natürlich der Agentur abgestattet werden sollten. In der Boutique werden die nötigen Outfits für die entsprechenden Gelegenheiten ausgewählt und nach eigenem Gutdünken und Kaufkraft zusammengestellt. So muss man anfangs noch mit einem Casual-Used-Girl-Look vorlieb nehmen, bis man später in gar eleganten Roben samt hochkarätigem Zierrat über die Laufstege stolzieren darf. Korrekt geschminkt und gut durchtrainiert gehen die Termine gutgelaunt über die Bühne - sofern man beim Posing das richtige Timing an den Tag legt.

Timing und Genauigkeit sind dann auch die Schlagworte, nach denen das Spiel funktioniert. Die Minispiele beinhalten unter anderem Schminken und Massieren mit dem Stylus, was, genau wie die anderen Aufgaben, allerdings sehr dankbar im Schwierigkeitsgrad ist. Auch beim Fototermin, wo es gilt, zur richtigen Zeit ganz nach dem "Guitar Hero-Schema" die entsprechenden Aktionen durchzuführen, ist die Fehlertoleranz erstaunlich hoch. Mit ansteigendem Bekanntheitsgrad aber werden die Zeitauflagen, unter denen all das von statten geht, immer niedriger, so dass man auch am eigenen, realen Leib den virtuellen Leistungsdruck zu spüren bekommt.

Spielerisch ist Sabrinas Karriereaufstieg leider äußerst repetitiv, da stets die gleichen Minispiele immer und immer wieder durchexerziert werden. Da kann die Thematik noch so Sti(y)lecht und halbwegs realitätsnah gestaltet sein, es verhindert jedoch nicht eine gewisse Monotonie im Gameplay. Auch die "Story" und vor allem die haarsträubenden Dialoge geben - zumindest für Nicht-Zielgruppen-Spieler - der ganzen Sache dann den Rest.

Fazit:
"Model Academy" zielt klar auf Mädchen im Alter bis 12 oder 15 Jahren. Allen, die nicht in diese Kategorie fallen, kann getrost vom Download abgeraten werden. Ansonsten wartet hier der Inbegriff von Casual-Kost auf den geneigten Geist, der thematisch korrekt und relativ realitätsnah die schöneren Seiten des Modeldaseins beleuchtet. Jedoch sind die Minispiele derart leicht und auch die Rahmenhandlung so dünn, dass man fast meinen könnte, es gäbe gar keine, weshalb sich auch auf Dauer eine gewisse Monotonie und Langeweile einstellt. (Michi)

Pluspunkte:
+ Thematisch sinnige Minispiele
+ Diverse optische- und stylistische Anpassungsmöglichkeiten
+ Dankbare und sehr verzeihende Steuerung

Minuspunkte:
- Windige Story
- Extrem repetitves Gameplay
- Maue Grafik
- Kein Klischee wird ausgelassen

Note:
Einzelspieler: 4,0

Screenshot 1

Screenshot 2

Preis: 800 Nintendo Punkte

news@mag64.de (04.07.2011)

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