konsolenkost.de

 
Mag64

Super Mario Land 2: 6 Golden Coins (Virtual Console | Game Boy)
Manchmal kann es ganz einfach sein, den passenden Namen für eine neue Figur zu finden. Als Nintendo Anfang der Neunziger Jahre einen Gegenspieler für das Firmenmaskottchen Mario entwerfen wollte, drehte man einfach dessen Anfangsbuchstaben um und kam so auf „Wario“ (angelehnt an das japanische Adjektiv „warui“, welches für „böse“ steht). Eben dieser hat in „Super Mario Land 2: 6 Golden Coins“ seinen ersten Auftritt. Noch bevor er seinen Platz als einer der allgegenwärtigen Nebencharaktere – beispielsweise als Kart-Rennfahrer oder Dauer-Partygast - im Nintendo-Universum einnehmen sollte, nimmt er hier Marios Schloss in Beschlag. Wie man es am Titel erahnen kann, lässt sich das Tor des Schlosses nur durch das Auffinden eben jener sechs Goldmünzen öffnen. Ob die Suche nach den glitzernden Kostbarkeiten auch den entsprechenden Jump’n’Run-Spielspaß verschafft, erfahrt ihr in den nun folgenden Zeilen.

Ein kleiner Rückblick: Der Vorgänger von „Super Mario Land 2: 6 Golden Coins“ erschien zum Start des Game Boys und war ein vergnügliches, wenn auch arg kurzes und grafisch eher minimalistisch gestaltetes Abenteuer. Die typischen Erwartungen an einen Nachfolger sind dementsprechend klassisch: Mehr Umfang und eine verbesserte Grafik. Um es vorweg zu nehmen: Beides hat Nintendo mit Marios zweitem Game Boy-Jump’n’Run vorbildlich in die Tat umgesetzt. Im Vergleich zum Vorgänger ist die Grafik um einiges detailreicher und „voller“, und erinnert an „Super Mario World“ auf dem SNES. Hatte man den Vorgänger des Weiteren schon in knapp einer Dreiviertelstunde durchgespielt, dauert es hier etwa zwei bis drei Stunden, bis der Abspann über den Bildschirm läuft. Außerdem – und hier finden sich erneut Parallelen zu Marios SNES-Abenteuer – bietet das Spiel versteckte Bonus-Level, die zusätzlich dazu motivieren, jedes Level (erneut) genau unter die Lupe zu nehmen. Angewählt werden die einzelnen Level über eine Weltkarte, auf der Mario zwischen den insgesamt sechs Welten umherwandert. Über zwanzig Level warten so im Spiel darauf, von Mario erforscht zu werden.

Deren Inhalt ist abwechslungsreich und äußerst skurril geraten: Eine von Kanonen-Schweinen bewohnte Mondlandschaft, ein halb überflutetes U-Boot-Areal oder sogar eine „Wackelpudding“-Umgebung, in der Seekühe (!) fröhlich umhertreiben. Phantasie wird hier also groß geschrieben und wurde zudem überaus ansehnlich in Szene gesetzt. Die Grafikpracht hat allerdings ihren Preis: Manchmal gerät das Spiel arg ins Stocken und es nervt einfach, wenn deshalb ein Sprung nicht so gelingt, wie man es sich vorgestellt hat. Das grundlegende Schwierigkeits-Niveau des Spieles ist jedoch nicht so hoch, wie man es beispielsweise von der „Mega Man“-Serie kennt. Die Level spielen sich angenehm, das Gleiche gilt auch für die Bosskämpfe. Einzige Ausnahme ist das finale Duell mit Wario. Hier liegt die Schwierigkeit allerdings nicht primär darin, den knollnasigen Wüterich selbst zu besiegen, sondern im Weg durch das Schloss. Bei dessen Durchquerung gibt es – im Gegensatz zu den restlichen Leveln – nämlich keine Rücksetzpunkte. Dadurch gerät Marios letzte Aufgabe unter Umständen zu einer Geduldsprobe, die sich jedoch mit genügend Hartnäckigkeit lösen lässt. Ungeübten Spielern kann hier die Möglichkeit helfen, eingesammelte „normale“ Münzen bei einem Glücksspiel in Extraleben umzuwandeln. Ein weiterer Vorzug dieses Klassikers: „Super Mario Land 2: 6 Golden Coins“ verfügt im Gegensatz zu vielen anderen Spielen der damaligen Zeit über drei Speicherstände, sodass die Gefahr eines eventuellen „Geschwisterkampfes“ im Streit über die erzielten Erfolge gebannt ist. Sehr löblich.

Fazit:
Marios Hatz nach den sechs goldenen Münzen ist eines der phantasievollsten, abwechslungsreichsten und vergnüglichsten Game Boy-Spiele überhaupt. Im Vergleich zum etwas biederen Vorgänger hat sich eine Menge getan: Feinere Grafik und versteckte Bonuslevel sind nur zwei der positiven Entwicklungen. Das einzige Störfeuer sind vereinzelte Slowdowns, die so gar nicht in den ansonsten flüssigen Spielablauf passen. Trotzdem überwiegen eindeutig die Pluspunkte, sodass „Super Mario Land 2: 6 Golden Coins“ als Download auf jeden 3DS gehört. Egal, ob ihr diese bunte Welt zum ersten Mal erforscht oder beim Spielen in seligen Erinnerungen schwelgt. (Niklas)

Pluspunkte:
+ grafisch gesehen eine wahre Pracht
+ phantasievolle Levelgestaltung
+ abwechslungsreiche Welten
+ versteckte Level motivieren ungemein
+ angenehmer Schwierigkeitsgrad

Minuspunkte:
- Spielablauf gerät gelegentlich ins Stocken

Wertung:
Einzelspieler: 9,0

Screenshot 1

Screenshot 2

Preis: 4,00 Euro

news@mag64.de (02.10.2011)

Meinungen, Anregungen und sonstiges bitte an info@mag64.de

 
                   

Gamesload